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12.07.2012, 19:03 #1
Hallo zusammen.
Leider habe ich heute die traurige Gewissheit, dass ich das Polyzystisches Ovarialsyndrom, auch kurz PCO-Syndrom, habe. Mein Körper produziert zu viele männliche Hormone und jetzt habe ich eine Überweisung zum Diabethologen bekommen, um festzustellen, ob eine Insulinresistenz bei mir vorliegt. Meine Frauenärztin hat mir jetzt die Pille mitgegeben in der Hoffnung, dass das meinen Eisprung wieder in Gang setzen würde. Sie würde mich gerne zu einem Wunschkindspezialisten überweisen, aber vorher soll ich noch mit meinem Mann darüber sprechen, um zu schauen welche Weg wir nun einschlagen falls seine Spermien auch keine gute Qualität haben. Ehrlich gesagt habe ich die Befürchtung wenn ich die Pille wieder nehme, dass ich wieder depressiv werde, was ich aber nicht will. Für mich steht aber fest, dass ich absolut gegen eine künstliche Befruchtung bin, da in unserem Freundeskreis eine Ehe daran zerbrochen ist. Und ehrlich gesagt bin ich an einem Punkt angelangt, in dem ich es nicht mehr wage zu hoffen, um mir die große Enttäuschung zu ersparen, die sonst folgen würde. Nach so vielen negativen Schicksalsschlägen bin ich nicht mehr bereit noch an ein Wunder zu glauben. Deswegen will ich mich jetzt schon damit abfinden, dass ich möglicherweise kinderlos bleibe. Vielleicht soll es so sein.
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13.07.2012, 14:59 #2
Liebes Schwarzes_Kleeblatt, du bist doch erst 28 Jahre alt. In diesem Alter habe ich noch gar nicht an eigene Kinder gedacht. Insofern finde ich es etwas verfrüht, in so jungen Jahren Abschied vom Wunschkind zu nehmen, was ohnehin sehr pathetisch klingt. Mir wurde drei Monate, bevor ich schwanger wurde, von meinem Gynäkologen mitgeteilt, dass ich unfruchtbar sei. Eine ehemalige Kommilitonin hatte fünf Jahre lang aus nicht erklärlichen Gründen keinerlei Tage und keinerlei Eisprung. Als ich sie zuletzt gesehen habe, war sie glückliche Mutter eines Jungens und eines Mädchens, welche beide auf natürlichem Wege entstanden sind. Nur weil die Ehe von Freunden an der Problematik/Thematik der künstlichen Befruchtung zerbrochen ist, muss es ja bei dir und deinem Partner nicht auch so sein. Der beste Freund meines Bruders lebt beispielsweise in einer glücklichen Ehe mit einem sechs Jahre alten Sohn, welcher beim dritten (also letzten!) künstlichen Befruchtungsversuch entstanden ist. Insofern würde ich an deiner Stelle nicht so schwarz sehen. Hat die Pille bisher immer Depressionen bei dir ausgelöst?
Liebe Grüße von Rike
“Es geschehen Dinge, die wie Fragen sind. Es vergehen Sekunden oder Jahre, und das Leben antwortet.”
(Alessandro Baricco)
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13.07.2012, 18:10 #3
Ja die Pille hat Depressionen bei mir verursacht. Ich nehme sie nur notgedrungen, da ich keine Lust auf die Folgeschäden von PCO habe. Mittwoch gehe ich zum Diabethologen.
Mein Mann ist auch nicht für eine künstliche Befruchtung und wir werden uns lieber für eine Adoption entscheiden, falls es auf natürlichen Weg nicht funktioniert, da es uns beide nicht so wichtig ist, dass das Kind nicht unsere DNS hat.
Für mich ist die künstliche Befruchtung nur ein langer Leidensweg, der eher zum Scheidungsanwalt als zum Kinderwagen führt.
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13.07.2012, 23:18 #4
Viele werden ganz plötzlich schwanger, wenn sie den Kinderwunsch und damit den Druck aufgegeben haben. Und-warum sollte eine Ehe wegen einer künstlichen Befruchtung zerbrechen? Klar, beide müssen mehr als 100% dahinterstehen, aber bei einer Adoption ist das genauso. Sogar noch stärker, denn dann es nicht nicht einmal eurer leibliches Kind, sondern ein fremdes Kind mit Vergangenheit und Leidensweg. Eine Adoption ist übrigens gar nicht so einfach, sondern ziemlich kompliziert und langwierig.
Vielleicht kannst du auch- erstmal-auf anderen Weg ein Kind glücklich machen? Z.B. ein Patenkind in Afrika? Ich finde das eine tole Sache. Und vielleicht trifft in einiger Zeit dann mein erster Satz auch auf euch zu………!
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14.07.2012, 11:27 #5
Ich habe mich schon informiert und mir ist schon klar, dass wir auf eine Warteliste gesetzt werden und wir im Extremfall bis zu 3 Jahre oder länger warten müssen. Vielleicht stimmt es und ich wieder doch schwanger, aber eine Nachbarin von mir hat gesagt, dass ich ein fremdes Kind auch lieben werde, besonders dann wenn es “Mama” zu mir sagt. Ich habe schon so Sprüche gehört wie: “Du weißt nicht wo dieses Kind herkommt.”, so nach dem Motto: “Die Mutter ist bestimmt drogenabhängig und der Vater ein Psychopath.”, um es Mal extrem zu formilieren. Wer aber glaubt, dass ich eine kunterbunte Kindheit hatte, der wird schnell feststellen, dass dem nicht so ist. Das ist jetzt zwar kein Vergleich, aber ich erwähne es trotzdem.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als wir unsere Katzen aus dem Tierheim geholt haben. Man sagte uns von vorne herein, dass der schüchterne Kater nur zusammen mit dem zutraulichen Kater abgegeben wird. Mein Mann und ich wollten sowieso zwei Katzen haben. Jetzt haben wir die beiden seit 4 Jahren und wir haben unsere Entscheidung nie bereut, obwohl der schüchterne Kater sich nicht streicheln lässt, aber er frisst wenigstens aus der Hand und er braucht halt deutlich mehr Zeit als der andere Kater. Meine Schwiegermutter hat zu Anfang gesagt, dass es besser gewesen wäre, wenn wir uns kleine Katzen geholt hätten, weil sie glaubt, dass das eine Garantie darauf ist, dass die Katzen sich dann anfassen lassen. Sie hat sogar ernsthaft erwartet, dass wir den schüchternen Kater schnappen und ihn ins Tierheim abschieben, weil er ja nicht so funktioniert wie sie es gerne hätte. Vom Gesetzt her mag eine Katze nur ein Sachgut sein, doch für mich ist es ein Lesewesen, das auch ein Recht darauf hat so akzeptiert zu werden wie es ist.
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14.07.2012, 23:58 #6
Ich fühle mit euch auch wen ich dies problem nicht habe kenne ich es aus der Familie ihr scheint ja euren weg schon gewählt zu haben und ich denke ihr werdet auch weiter euren weg gehen auch wen der egal welchen man nun nimmt bestimmt nicht leicht wird
ihr werdet das zusammen schaffen
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15.07.2012, 00:05 #7
Habt ihr euch schon richtig beim Jugendamt informiert?
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23.07.2012, 15:05 #8
Einfach Stark sein und weiter den Weg zusammen gehen…
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02.08.2012, 15:49 #9
Ich war beim Diabethologen und habe diesen oralen Glukousetoleranztest gemacht. Der Arzt meinte, dass bei mir meine Insulinresistenz vorliegt und dass meine Frauenärztin sich etwas einfallen lassen soll. Ich habe zwar schon von so vielen Frauen, die angeblich PCO haben, gehört, dass sie mit der richtigen Behandlung alle schwanger geworden sind trotzdem halte ich mir die Option mit der Adoption offen, auch wenn es heißt, dass Leute, die sich in der Gothic-Szene bewegen gerne aus der Liste gestrichen werden. Ich suche stets das Netz nach Informationen ab und bin nicht so bequem und verlasse mich nur darauf, was meine Freunde sagen.
Seit ich die Pille wieder nehme geht es mit meiner Stimmung wieder Berg ab und noch dazu habe ich das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme wegen diesem Mist.
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02.08.2012, 19:20 #10
Habt ihr schon mal über ein Pflegekind nachgedacht? Pflegefamilien werden dringend gesucht. Wenn du möchtest schreibe ich dir gern mehr darüber, auch über Adoptionen. (Also frag mich ruhig 😉 aus) Gerade bei solchen Themen ist es allerdings besser nicht zu viel öffentlich zu schreiben.
Wart ihr zu Pfingsten in Leipzig?
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12.08.2012, 19:10 #11
Nur nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen. Ich weiss, ist leichter gesagt als getan. Bei uns hat’s 8 Jahre gedauert, bis sich die Maus auf den Weg gemacht hat. Ich bin mittlerweile mit meiner FÄ per DU, so oft bin ich in den 8 Jahren bei ihr gewesen. Alles mögliche wurde untersucht, so richtig feststellen liess sich nie, woran es nun eigentlich lag.
Zwischenzeitlich waren wir in einer KiWu-Klinik vorstellig und wir hatten uns mit dem Thema Adoption beschäftigt. Und plötzlich war ich auf einmal schwanger, obwohl man uns gesagt hatte, dass dies wohl nicht klappen würde (schlechtes SG bei Männe, Probleme bei mir).