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30.04.2010 16:16 #1
Hallo zusammen, bräuchte mal Eure Meinung: Mein Mann hat eine siebenjährige Tochter, die bei der Mutter wohnt. Aller 14 Tage holt mein Mann die Kleine vom Hort am Freitagnachmittag ab und die letzten 2 Jahre habe ich die Kleine am Montagmorgen in die Schule gebracht. Dafür müssen wir einmal quer durch die Stadt fahren, entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 1 Stunde oder mit dem Auto ca. 40 Minuten. Wenn ich sie montags gebracht habe, lag es so mehr oder weniger für mich auf dem Weg. Einige wissen ja, da ich hier schon mehrmals geschrieben habe, dass die Kindsmutter null mit sich reden lässt. Die Kleine jammert immer, dass sie gern häufiger Kontakt mit ihrem Vater hätte, aber sie darf ja noch nicht einmal zwischen den 14-tägigen WE einmal mit ihrem Papa telefonieren, da dies angeblich zu teuer wäre!!! Naja, Anfang des Jahres muss dann wohl die Klassenlehrerin die Mutter angesprochen haben, dass sie sich etwas einfallen lassen soll, da aller 14 Tage montags die Kleine wohl den halben Vormittag heult. Komisch, wenn sie so an ihrem Vater hängt und ihr der Kontakt total eingeschränkt wird. Daraufhin ist also die Mutter auf die Idee gekommen, dass sie die Kleine immer sonntags 18 Uhr bei uns abholt. Das Angebot haben wir des lieben Frieden willens angenommen. Beim letzten Mal durfte nun die Kleine wieder bis montags bei uns bleiben, weil es der Mutter in den Kram passte (wegen Entbindung am Mo). So und nun ist die Anweisung der Mutter, wir mögen die Kleine doch bitte am Sonntagabend zu ihr bringen. War ja klar, dass sie es nicht lange durchhält, die Kleine am Sonntag abzuholen, grad wenn jetzt nochmal Nachwuchs da ist. Nun aber meine eigentliche Frage: Kann man von uns erwarten, dass wir die halbe Zeit die wir die Kleine sehen damit verbringen, sie von A nach B zu kutschen? Zumal der Weg am Montag für mich halbwegs auf dem Weg liegt und wir somit Sonntag extra dahin fahren müssten? Das Problem ist, dass man mit der Mutter kein vernünftiges Wort reden kann. Beim letzten Mal, als ich die Kleine wieder in die Schule gefahren habe, hat sie überhaupt nicht geweint. Aber wenn wir jetzt nicht das machen was die Mutter will, dann dürfen wir uns wieder beschimpfen lassen, dass mein Mann nur an sich und nicht ans Kindswohl denken würde.
Vielen Dank für Eure Meinungen!
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01.05.2010 20:07 #2
Das mit den leiblichen Müttern ist eben immer schwierig. Sie will natürlich nicht, dass es ihrer Tochter bei euch besser gefällt, als bei ihr, noch dazu, wo sie jetzt gestresst ist, weil das Baby da ist und natürlich würde ihr ja der Kindesunterhalt fehlen, wenn die Kleine zu euch zieht. Mal ehrlich, geht es euch darum, dass ihr durch die Stadt juckeln müßt um die Kleine abzugeben oder ist es eher, weil die Mutter dann ihren Willen bekommt ihr quasi Marionetten sein müßt, um die Kleine weiterhin zu sehen. Wenn sie öfter als alle 2 Wochen käme, müßtet ihr ja auch öfter fahren und sie holen und bringen. Da ihr beide dir Kleine doch lieb habt, wäre es doch egal, ob ihr sie am Sonntag fahrt, oder? Dafür habt sie aber am WE bei euch. Vielleicht läßt sich die Mutter ja auch drauf ein, dass sie wieder am Montag in die Schule gebracht wird, wenn ihr die Begründung anders formuliert. “Es ist so schön, sie bei uns zu haben und wir freuen uns einfach, wenn sie eben bis Montag morgen bei uns ist. Für dich ist es doch auch einfacher, wenn du etwas mehr Zeit für das Baby hast. Du hast doch die Große die 2 Wochen über.” Sprecht mit der Kleinen, dass sie ja immer alle 2 Wochen zu euch darf. Ruft ihr denn alle paar Tage an und sprecht mit ihr? Das kostet die Mutter ja kein Geld. Dürft ihr sie mit in den Urlaub nehmen? Würdet ihr sie denn ganz und gar zu euch nehmen, wenn sie älter ist und das selber entscheiden darf und zu euch will? Diese Besuchsregelungen sind ja nicht für die Ewigkeit. Man kann ja auch neue Regelungen finden.
Ansonsten bleibt euch nur: Nutzt die Zeit mit der Kleinen und gebt ihr die Liebe, die ihr ihr geben könnt.
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01.05.2010 22:13 #3
Du hast den Nagel schon ganz gut auf den Kopf getroffen: Es ist ansich egal, wann wir fahren. Sonntags zurück bringen hat eben den Nachteil, dass wieder mehrere Stunden des Zusammenseins fehlen. Ansich ist das “größte Problem” dies Willkür, der wir ausgesetzt sind. Was zu schreibst, der Mutter mitzuteilen, dass WIR es schön fänden, die Kleine häufiger zu sehen = GANZ großer Fehler. Wir haben es jetzt mal mit einer gewissen leck mich am A Stimmung versucht. Uns ist es egal, wann die Kleine gebracht werden soll, aber beim letzten Mal fand die Kleine es ganz toll, ihren neuen Sitzplatz in der Schule zu zeigen etc. Mal sehen, was darauf für Reaktionen kommen… Du hattest ja schon mehrmals geschrieben, dass man der Kleinen nur zeigen kann, dass man sie lieb hat. Dies tun wir auch immer und sagen ihr z.B. dass wir sie lieb haben, egal ob sie nun nur ein paar Tage bei uns ist oder länger. Auch würden wir nie auf die Idee kommen sie zu fragen, ob sie nun Papa oder Mama lieber hat. Ich finde sowas geht gar nicht, wurde wohl aber vor kurzem von der Mutter gemacht. Das mit dem Anrufen ist auch so ein Thema. Wir haben nicht die Festnetznummer der Mutter, rufen also bei Geburtstagen oder so bei der Mutter übers Handy an. Die Kleine hat aber schon mehrmals bei der Mutter gefragt, ob sie ihren Papa anrufen darf. Das geht aber nicht, weil das soooo teuer ist (Achtung, Ironie, es handelt sich um ein Ortsgespräch) und sie DAFÜR kein Geld ausgeben… Naja, ich denke auch, irgendwann wird es dafür eine neue Lösung geben. Eine Kommunikation mit der Mutter ist jedoch so gut wie unmöglich. Wenn dann muss es wohl von der Kleinen ausgehen. Immerhin stellt sie schon mal die richtigen Fragen, z.B. zu ihrem Geburtstag: Ihre Mutter hat gesagt, sie darf jeden einladen. Das hat sie dann auch gemacht. Nur ihr Papa und ich durften dann doch nicht eingeladen werden. Außerdem, sie darf jeden anrufen den sie will, eben nur ihren Papa nicht….
Wir haben für uns beschlossen, dass wir uns davon nicht mehr stressen lassen wollen. Wir versuchen die Zeit mit der Kleinen zu genießen und ihr was mitzugegen, nämlich dass man draußen auch sehr viel Spaß haben kann und nicht jede x-beliebige TV-Serie auswendig kennen muss oder dass es eventuell auch lecker sein kann, wenn man etwas selbst kocht und nicht nur ne Dose erwärmt. Diese Argumente reichen aber laut dt. Rechtsprechung nicht aus, das Aufenthaltsrecht einzuklagen. Es würde in der jetztigen Situation nur alles noch schlimmer machen. Also harren wir mal der Dinge…
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03.05.2010 07:50 #4
Rein rechtlich gesehen ist es wirklich so, dass der der das Besuchsrecht hat, das Kind abholen und wieder zurück bringen muss. Ich kenne einen Fall da ist die Mutter mit dem Kind von Nürnberg nach Hannover gezogen. Kannst dir ja vorstellen was es in diesem Fall für den Vater und eben auch dem Kind bedeutet.
Auch ich hole seit Jahren meine kleine Tochter bei der Mutter ab und bringe sie wieder hin.
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03.05.2010 10:17 #5
Wir hatten dieses WE dann doch mal eine positive Überraschung. Wir haben einfach geschrieben, dass es natürlich kein Problem ist die Kleine am Sonntag zu bringen, dass sie es beim letzten Mal allerdings ganz schön fand, eine Nacht länger zu bleiben und dass es auch keine Tränen gab. So durfte sie sogar bis heute Morgen bleiben und ich hab sie grad zur Schule gebracht. Vielleicht entspannt sich das Verhältnis ja doch noch etwas. Aber zu früh freuen möchte ich mich auch nicht.
Was ich mich aber frage, wie es in dem von Robinson erwähnten Beispiel möglich war, dass die Mutter überhaupt so weit wegzog? Gibt es da nicht eine Regelung, dass dem beide Seiten zustimmen müssen? Naja, ist eben ein schwieriges Thema. Man kann ja nun auch nicht von beiden Elternteilen verlangen, dass sie für 20 Jahre oder so irgendwo wohnen bleiben, wo sie keinen Anschluss und keine Familie haben. Blöd ist es eben nur für die Kinder….
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03.05.2010 14:12 #6
Wenn die Mutter das Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, kann sie hin ziehen wo sie will. Meinem Kind musste ich zum Glück nur innerhalb Berlins hinterher fahren. (Drei mal umgezogen)
Erst jetzt nach 6 Jahren ist ein einigermaßen entspanntes Verhältnis.
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06.05.2010 15:29 #7
Mein hat die Jungs da die Mutter nicht gerade sehr für sie da war wegen ihrer “Krankheit”, was sie hat ist ja egal. Jedenfalls ist sie jetzt 60 km Weit weg gezogen und sie fahren mit ihrem Papa immer zu ihr und treffen sich auf neutralem Boden, da mein Freund nicht möchte das sie mit ihrem Freund Kontakt haben, denn der hat das gleiche wie sie und hat auch schon erwähnt das er Kinder hast.
Soe war jetzt auch schon ein paar mal hier bei uns und ich musste mit meiner kleinen gehen obwohl wir uns kennen, aber ihr das Haus noch zur hälfte gehörte, jetzt aber seit Montag ganz meinem Schatz. Da hat er auch gleich gemeint wenn sie das nächste mal zu uns kommt treffen sie sich auch hier auf neutralem boden.
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06.05.2010 18:16 #8
Hallo Normalerweise ist so was im Umgangsrecht vereinbart und daran sollten sich die Eltern halten. Aber außerhalb des Umgangs sollte man, wenn es die Entfernung zulässt auch auf das Wohl des Kindes eingehen. Was die Mutter will finde ich dabei echt egal, es geht doch um das Kind. Wenn das seinen Vater vermisst, dann sollte es doch möglich sein öfter Umgang zu haben. Ihr schreibt anderes Ende der Stadt. Das heißt ihr wohnt in der Nähe und es wäre möglich, oder hab ich das falsch verstanden? Also ich habe damals mit meinem Ex nach der Trennung notariell festlegen lassen das er von Fr bis So Umgangsrecht hat. Alle 14 Tage. Ich zog damals 250 km weit weg und brachte sie Fr hin und er sie So wieder her. Mittlerweile ist der Umgang nur noch alle 3 Wochen, weil es dem Kind zu stressig ist alle 14 Tage und dem Vater eigentlich auch, auf Grund der großen Strecke. Er verbindet nun alle 3 Wochen den Umgang mit einem Office Tag in einer Filiale seiner Firma hier in der Nähe. Sofern unsere Tochter keine Termine vorab hat fahre ich sie ihm dahin entgegen (45 Minuten von uns aus) und erspare ihm so jede Menge Stau. Generell ist es großer Mist wenn die Entfernung so groß ist. Wir nutzen halt viele Ferien und Brückentage, damit sie dann länger was voneinander haben! Kinder nach Launen von einem Elternteil tanzen zu lassen finde ich ziemlich fies. Die können ja nix dafür wenn es nicht passte und man sich trennte. Ist ja schlimm genug für die meisten Kinder. Da sollte man danach doch gucken, dass die Kinder ein vernünftiges Verhältnis zu beiden haben. Bei uns gibt es zwar oft Zoff, aber ich bin da echt hinter her mit dem Umgang und wir schaffen das nun schon seit 3 Jahren erfolgreich trotz großer Distanz und Fahrstress. Also mein Tipp, vernünftige Umgangsregeln. Da gibt es so ein Heft Wegweiser zum Umgang oder so ähnlich. Und dann drauf bestehen. Wenn ihr nah wohnt steht euch sicher auch noch ein Tag in der Woche zu. Das kann die Mutter jedenfalls nicht nach Laune entscheiden wie und wann ihr das Kind seht. Die Kleine wird doch auch schon ne Meinung haben, wenn sie Schulkind ist? LG,
Tanja74
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07.05.2010 07:51 #9
Egal was notariell oder gerichtlich festgelegt wird. Es gibt nur zwei Dinge die zum Wohl des Kindes sind. – Eine glückliche Familie (Vater, Mutter, Kind) oder wenn das eben nicht mehr geht – Vernünftiger Umgang zwischen den Erwachsenen. Und wer das nicht begreift, ist einfach bekloppt. Ich selbst habe sechs lange Jahre gebraucht um das der Mutter meiner Tochter und (vor allem) ihren Neuen begreiflich zu machen.
Jetz funktioniert es und man sieht, dass sich meine Tochter darüber freut.