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20.09.2013, 19:31 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #1
Ich hatte vor längerer Zeit mit dem Gedanken gespielt, meine Tochter in einem Waldkindergarten anzumelden. Aufgrund der recht großen Entfernung des nächsten Waldkindergartens von unserem Wohnort (und auch aus einigen anderen Gründen) war es mir letztendlich nicht möglich, mein Töchterlein in einem solchen anzumelden. Was haltet ihr prinzipiell vom Konzept des Waldkindergartens? Gibt es in diesem Forum vielleicht Mütter, deren Sprösslinge einen Waldkindergarten besuchen bzw. besucht haben? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Liebe Grüße von Glashaus
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24.09.2013, 17:37 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #2
Einen richtigen Waldkindergarten gibt es hier nicht. Nur eine Einrichtung bietet einen Tag in der Woche als Waldtag an. Im Grunde genommen ist es eine gute Sache, wenn Kinder (besonders Stadtkinder) die Natur näher kennenlernen und erfahren, dass man auch mit einfachen Dingen wunderbar spielen kann. Was ich mir schwierig vorstelle: Wie funktioniert die Sache mit: Ich muss mal? Nicht jedes Kind hat Ahnung hinter den Baum zu machen (und was passiert mit dem Papier?) Was ist bei Regen oder extremer Kälte? Wo schlafen die Kinder? Wie wird das Mittagessen gebracht? Gibt es genug Erzieher? Den ganzen Tag, von Früh an, bis nachmittags….dafür könnte ich mich nicht begeistern. Aber an einigen Tagen, einige Stunden, das finde ich gut.
Im Vegetarierforum gibt es jemand, der sich damit auskennt .
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25.09.2013, 11:52 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #3
Der Waldkindergarten, von dem ich schrieb, hat täglich nur von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Bei Regen oder extremer Kälte halten sich die Kleinen nach meinem Wissensstand in einem speziell eingerichteten Bauwagen auf.
Die Idee, einen Tag in der Woche als Waldtag anzubieten, finde ich sehr begrüßenswert. Hast du diesbezüglich etwas von der Resonanz der Kinder sowie Eltern gehört, liebe Kotori?
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25.09.2013, 12:49 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #4
Habe bisher nur gutes gehört von ähnlichen Einrichtungen und mag diese Natur Konzepte sehr. 1-2 Tage in der Woche sollte so was jeder Kindergarten anbieten. Umgang und Nähe zur Natur ist für Kinder sehr wichtig. Habe leider nur Mail Kontakt zu einer Mutter, die mir von ähnlichen Konzepten berichtet hat. Auch so selbstgebaute Spielplätze und solche Sachen. Beugt in jedem Fall ADS und ADHS vor und sorgt für einen guten Bezug zu Nahrung, Lebewesen und der Natur.
frag doch mal deine kleine, was sie davon hält 😉
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25.09.2013, 17:04 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #5
Bei uns ist auch so einer, ich sehe die Kinder immer vormittags im Wald, wenn ich joggen gehe. Ich finde das prinzipiell gut. Meines Wissens ist der hier bei uns auch nur ein paar Stunden am Vormittag. Und einen Bauwagen für schlechtes Wetter haben die auch am Waldrand. Auf mich wirken die Kinder schon recht glücklich, wenn sie da durch den Wald toben, ist besser als in so nem kleinen Garten in der Stadt.
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25.09.2013, 21:04 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #6
Drei Stunden am Tag sind natürlich ideal und etwas ganz anderes als 8 oder mehr Stunden. Von dem Waldtag habe ich nur in der Zeitung gelesen. Die Kinder fahren mit einem gemieteten Bus hin.
Ich denke, oft ist es ein finanzelles Problem, dass nicht mehr Einrichtungen so einen Tag anbieten. Schließlich muss der Bus bezahlt werden.
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26.09.2013, 09:58 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #7
Lieber Manuel, meine Tochter besucht seit Mai einen Kindergarten, welcher maximal fünf Minuten Fußweg von uns entfernt ist. Die meisten Kleinen, welche in Julika Aurelias Gruppe sind, wohnen in der unmittelbaren Nachbarschaft oder ganz in der Nähe. Dies ist für mich bei der Wahl einer KITA ein sehr wichtiges Kriterium gewesen. Zudem sollte Julchen unbedingt eine christliche Einrichtung besuchen. Nun ist sie in einer Katholischen Kindertagesstätte gelandet (wir selbst sind evangelisch-lutherisch), aber das macht mir nichts aus. Allerdings wird meines Erachtens viel zu wenig gebetet, über Gott gesprochen o. ä. Meine Motte hat sich in der in Rede stehenden Einrichtung gut eingelebt und hat eine ausgesprochen erfahrene Erzieherin im Alter von 53 Jahren.
“Verpflanzen” würde ich meine Kleine insofern keineswegs – und wie ich bereits weiter oben anführte, ist der nächste Waldkindergarten, welcher in Hilden existiert, für uns zu weit entfernt.
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26.09.2013, 10:34 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #8
Das würde ich unter normalen Umständen auch nicht machen. Wenn sie schon im KiGa ist und sich da wohl fühlt, dann würde ich das auch so lassen. Aber was ganz oft was bringt, ist einfach mal ein paar Infos zu sammeln, vor allem, was das für Vorteile bringt usw. und das mal an einem Elternabend anzusprechen. Unser KiGa war damals immer sehr offen für so Vorschläge und die Eltern auch sehr dankbar. So kann man vielleict mal einen Waldtag einführen. Mit der Religion ist es ja so eine Schwierigkeit, mit der ich sehr oft konfrontiert werde, grade in Zusammenarbeit mit Kindergärten. Ich bin sehr gläubig, aber aus der Kirche ausgetreten. Ich halte nichts von der Anbetung eines kirchlichen Gottes. Ich halte mich eher an Ursprünge des Christentums und die Lehre Jeshua. Ich habe auch schon an Teambesprechungen teilgenommen, wo es genau um das Thema ging. Was ich immer empfehle und was auch oft angenommen wird, da es “religionsneutral” ist, wenn man so will sind genau diese Ursprünge in den Alltag zu integrieren. Dankesgebete, Schöne Geschichte, frei von Angst, offene “Diskussionen” über Gott, wo die Kinder selbst mal erzählen, was sie von Gott halten, wer er ist usw. Das Thema ist nun mal sehr brisant für Kindergärten und auch Schulen, da es über Gott keine ultimative Wahrheit gibt, sondern verschiedene Glaubensrichtungen. Bevr die Kirche hier verfärbt hat, war die Ursprüngliche Botschaft Jesu eine Botschaft frei von Angst. Es ging nur um Liebe, Dankbarkeit, Freude, Vertrauen usw. die Kirche hat den Menschen aber zu einem Monster gemacht, was man dressieren und kontrollieren muss und daraus Botschaften der Angst gemacht. Über Dinge wie Dankbarkeit, Liebe, Freude, Vertrauen usw. kann man sehr gut im Kindergarten sprechen, ohne das Wort Gott zu benutzen. Trotzdem redet man letztlich über Gott.
Sry., dass ich wieder ausschweife, aber ich finde das Thema sehr spannend, da ich hier schon spannende Gespräche mit Erziehern und Kindergärten geführt habe und viel sehr gerne Bereit sind, etwas daran zu ändern. Sie wissen nur oft nicht wie, ohne dass einzelne Eltern rebellieren und sie den Kindern eine Vorgabe machen.
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26.09.2013, 10:47 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #9
Ich habe über zwei Jahre dafür gekämpft, dass meine Tochter getauft werden darf. Da denkt man im Traum nicht daran, aus der Kirche auszutreten … Im Übrigen glaube ich auch an einen strafenden Gott, und ich habe ihn selbst schon des Öfteren “in Aktion” erlebt.
Meine Tochter wollte unlängst, nachdem wir mit der U-Bahn gefahren waren, wissen, wo der Teufel eigentlich genau wohnen würde. Unter der Erde habe sie ihn schließlich nicht gesehen. Des Weiteren führte sie aus: “Und im Übrigen möchte ich jetzt mal ganz genau wissen, wo der Teufel seinen Schreibtisch stehen hat und wo sein Küchentisch steht.” *fg*
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26.09.2013, 10:59 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #10
Ja, das sind Kinder Das finde ich toll 😀 Ich kenn auch so Sprüche, wie: Wenn ich in den Himmel komme, bin ich dann nackig? :’D Zu geil! Ich will dir auch um Himmels willen keinen Glauben nehmen oder aufzwängen, da hast du mich jetzt vielleicht falsch verstanden. Ich persönlich kenne halt keinen strafenden Gott und glaube da auch nicht dran. Was ich aber nur damit rausstellen wollte ist, dass du in einem KiGa verschiedene Ansichten, verschiedene Glaubensausrichtungen usw. hast. Selbst unter Katholiken herrscht nicht immer Einigkeit (z.B. Homosexualität) Es wäre schrecklich, wenn der Kindergarten hier in Formen pressen würde. Das würde den Eltern nicht passen und den Kindern nicht gut tun. Es gibt aber Ansichten, die jede Religion teilt und das sind die Botschaften der Liebe, die Botschaften Jesu. Liebe deinen nächsten, sei wie ein Kind, Liebe das Leben, Sei dankbar, teile usw. usf.
Diese Ansichten darf man durchaus lehren und auch deren Vorteile herausstellen, ohne dass sich jemand auf die Füße getreten fühlt.
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26.09.2013, 15:43 Wie steht ihr zum Konzept des Waldkindergartens? #11
Ja, nächste Woche findet an Julikas KITA ein Elternnachmittag statt, und ich werde einen Waldtag vorschlagen, weiß aber jetzt schon, dass ein solcher wegen Personalmangel wohl kaum zu realisieren sein wird. In Düsseldorf haben wir das große Glück, dass Kinder ab drei Jahren das Anrecht auf einen KITA-Platz haben und Eltern für diesen keinen Cent bezahlen müssen, was natürlich schon großartig ist. Allerdings bin ich froh, dass zum Kindergarten meiner Motte ein großer Außenbereich gehört (mit vielen Bäumen, Eichhörnchen, Spielplatz, Sandkästen, Fahrzeugen etc.), und die Kleinen halten sich dort auch viel auf. Die Sprüche von Kindern sind übrigens nicht immer so entzückend bzw. “geil”, lieber Manuel! Gestern meinte Julika Aurelia zu einer Verkäuferin in einem Second-Hand-Laden, nachdem sie diese mit einer Dose Perlen beschmissen hatte (diese sollte meine Tochter ursprünglich haben, hat in dem Geschäft dann allerdings so viel “Mist” gebaut, dass ich ihr mitteilte, sie möge die Perlendose nun wieder ins Regal stellen), und die Verkäuferin uns trotzdem noch einen schönen Tag wünschte, “Na, ich wünsche dir überhaupt keinen schönen Tag!” Und dann drehte sich meine Zimtzicke doch tatsächlich noch einmal um und schmetterte der Dame Folgendes entgegen: “Und im Übrigen bist du überhaupt kein Mensch!”
Boah, da musste aber selbst ich heftig schlucken …