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08.01.2014, 18:03 Was versteht ihr unter sozialer Kompetenz bei Kleinkindern? #1
Sehr oft hört man in letzter Zeit: Nur wenn Kinder in die Krippe gehen (ab dem 1. Geburtstag) können sie richtig soziale Kompetenz lernen. Und was versteht ihr darunter? Für mich ist das Mitgefühl, Teilen, Kompromisse eingehen, das können -zumindest meiner Meinung nach-so kleine Kinder nur ansatzweise bzw noch nicht, da sie Kopromisse machen noch gar nicht verstehen (mit 12/13Monaten). Brauchen Kleinkinder (also vor dem 3. Geburtstag) wirklich 10 andere Kinder um das zu lernen? Ich füge mal ein kleines Beispiel dazu: Auf dem Spielplatz war eine Kigagruppe, 18 Kinder ca 4/5 Jahre. Ein Kind beugte sich sehr weit über ein Geländer (mir wurde schon Angst), da sagte meine Tageskind (2,5): Nicht so weit, das ist gefährlich! Es hat sich also ,,Sorgen gemacht” und das ist für mich doch sehr ,,sozial”.
(Glashaus , dein Postfach ist voll, ich wollte dir was schreiben)
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09.01.2014, 12:08 Was versteht ihr unter sozialer Kompetenz bei Kleinkindern? #2
Hallo Kotori, war mein Postfach tatsächlich voll? Mir wurde dieses nämlich nicht angezeigt, aber ich habe dennoch mehrere Mails gelöscht. Was die sogenannte soziale Kompetenz bei Kleinkindern angeht, so schließe ich mich deiner Meinung an, liebe Kotori. Im Laufe ihres zweiten Lebensjahres begreifen die (meisten) Kleinen doch erst, dass sie ein eigenes Individuum sind, sie begreifen, dass sie ein “unabhängiges Ich” sind. Dass auf diese “Erkenntnis” eine Phase folgt, in der Kleinkinder (noch) nicht teilen wollen und nur ihre Bedürfnisse im Auge haben, finde ich ganz normal. Betrachtet man diesen Aspekt unter phylogenetischen Gesichtspunkten, so war eine solche Ichbezogenheit zu früheren Zeiten überlebenswichtig. Das Beispiel von deinem Tageskind, welches du anführst, würde ich auch als “soziales Verhalten” einstufen. Wie man sieht, bedarf es also nicht mindestens zehn anderer Kinder in einer Krippe, um zu so “sozialen Einstellungen” zu gelangen. Wie du ja weißt, ist mein Töchterlein im Alter von drei Jahren und zwei Monaten in den Kindergarten gekommen, und zuvor war ich ihre Haupt-Bezugsperson. Was “Mitleid” mit anderen angeht, so entwickelte meine Motte diese Fähigkeit in bestimmten Bereichen aber auch bereits relativ früh (also lange vor ihrer Kindergartenzeit), während Teilen und Eingehen von Kompromissen eher nicht ihr Fall waren. Aber selbst heute kann ich sagen: Mein Schätzchen ist ja nicht “doof” und kann in der KITA wunderbar teilen etc., während ihm doch bewusst ist, dass zu Hause gewissermaßen andere “Spielregeln” gelten, über die man gewissermaßen auch mit Frau Mutter verhandeln kann bzw. dieses zumindest versuchen kann. *schmunzel* Bereits mit ca. zwei Jahren fing meine Tochter an, sich über Müll, der einfach so auf der Straße liegt, aufzuregen, da dieser schließlich in den Mülleimer gehöre. Auch “beschmierte Wände” (damals sagte sie, glaube ich, noch “besmierte Wände”) oder Spuren von Vandalismus an Bushaltestellen etc. gaben ihr seinerzeit bereits großen Anlass zur Empörung. Ich äußerte ihr gegenüber damals irgendwann zum ersten Mal, dass derlei “asoziale Menschen” machen würden, was einige Erwachsene in meiner Umgebung “daneben finden”. Allerdings ist “asozial” doch wohl das Gegenteil von “sozial”, oder?! Und die Einstellungen meiner Tochter, welche ich hier schildere, würde ich als “sozial” bezeichnen.
Liebe Grüße von Glashaus