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02.01.2014, 00:39 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #1
Gestern stellte meine Tochter sich/mir folgende Fragen: “Wie wäre es, wenn nur vier Menschen auf der Welt leben würden?” “Wie wäre es, wenn nur wir beide auf der Welt leben würden?” “Wie wäre es, wenn es auf der Welt nur einen einzigen Menschen geben würde?” Und heute Morgen meinte Julika Aurelia zu mir: “Was wäre denn, wenn die Welt noch gar nicht da wäre, Mama?”
Stellen eure Kleinen vergleichbare Fragen? Und welche Antworten fallen euch zu solchen Fragen ein?
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03.01.2014, 12:47 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #2
Keine Antwort?! Soll ich daraus schließen, dass ihr ähnliche Fragen von euren Kleinkindern nicht kennt?
Das kann ich mir allerdings kaum vorstellen, zumal meine Tochter gewiss nicht hochbegabt ist.
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04.01.2014, 16:56 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #3
Nun ja, ich muss sagen, dass meine Süßen (soweit ich mich erinnern kann) im zarten Alter von gut 3 Jahren noch nicht derartige Fragen gestellt haben
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04.01.2014, 18:32 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #4
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht mehr. Meine Töchter haben mich zwar sehr viel und ständig etwas gefragt und damit bis auf das stillste Örtchen verfolgt, aber was sie wissen wollten ist mir leider entfallen. Von meinen Tageskindern kenne ich derartige Fragen allerdings nicht, vielleicht werden damit auch eher die Eltern gelöchert. Die Kleineren legen auch auf andere Sachen Wert:
Meine Tochter war zeitig von der Schule da und legte sich nach dem Mittagessen hin. Vorher sagte sie meinem Tageskind (2,5J), was auch auf dem Weg zum Mittagsschlaf war, natürlich Gute Nacht. Im Bettchen meinte es dann: Oh, du musst xy noch ein Gutenachtkussi geben!
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05.01.2014, 00:10 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #5
Nun ja, Resa, dafür waren deine Kleinen wahrscheinlich mit drei Jahren und zehn Monaten schon längst trocken … Ich denke bei meiner Tochter, die mich permanent mit Fragen löchert, extrem eloquent ist, mich sofort verbessert, wenn ich mich verspreche, eine logische Schlussfolgerung nach der anderen zieht, mir erzählen möchte, was ich wo aufzuräumen und wie zu dekorieren habe etc. des Öfteren: “Wieso macht dieses Mädchen sich immer noch in die Windeln??!” Das passt für mich einfach nicht zusammen. Julika gehört zudem zu den Kindern, die unbedingt stets die Ersten sein möchten … Nun ja, in ihrer Kindergartengruppe liegt sie, was die Windeln angeht, “voll im Trend”, und sie hat gewissermaßen ein chronisches Problem mit sogenanntem Kotstau, welches in ihrem Falle sicherlich auch psychisch bedingt ist. Mit 2,5 Jahren fing sie an, ihre Geschäfte zu unterdrücken – und seitdem hat sie immer wieder solche Phasen. Dann muss ich ihr irgendwann “Movicol junior” verabreichen – und daraufhin wird ihr Stuhl meist so weich, dass sie rein theoretisch gar nicht mehr die Möglichkeit hat, aufs Töpfchen oder die Toilette zu gehen. Meine Maus benutzt ihre Schließmuskelfähigkeiten auch als “Machtmittel”. So meinte sie beispielsweise vor mehreren Monaten zu mir: “Wenn Papa nicht wieder zu uns zieht, unterdrücke ich meine Geschäfte nur noch.” Insofern kann die Kleine einem leidtun, und ihr Kinderarzt, der unsere Familiengeschichte sehr gut kennt, hat mir auch ganz klar vermittelt, dass ich in ihrem Falle bloß keinen Druck ausüben soll.
Aber widersprüchlich ist es schon: Meine Tochter weiß seit Längerem alles Mögliche über die Verdauung, erklärt mir, dass das Geschäft aus den Resten besteht, welche der Körper nicht verwerten kann – und macht sich in die “Büx”, wie man das in Norddeutschland zu sagen pflegt.
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06.01.2014, 15:53 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #6
Finde es bewundernswert wie tiefsinnig deine Tochter bereits in ihrem Alter ist und würde mich wenn ich du wäre sehr darüber freuen. Es ist immer gut ein Kind zu haben was wissbegierig ist, denn gerade für das spätere Leben kann es von Vorteil sein. Die Antworten auf die Fragen musst du selbst festlegen, allerdings würde ich in dem Alter empfehlen es auf spielerische Art und Weise dem Kind zu veranschaulichen.
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06.01.2014, 16:17 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #7
Ja, Nishiwata, ich finde es auch großartig, dass mein Töchterlein bereits solch tiefsinnige Fragen stellt, und freue mich sehr darüber. Ich selbst bin übrigens examinierte Lehrerin für die Fächer Philosophie sowie Deutsch und habe meine Doktorarbeit zu einem philosophisch-germanistischen Thema verfasst. Meine Maus hat also offensichtlich etwas von meiner philosophischen Ader geerbt. Mit “altersgerechten” Antworten auf ihre Fragen gibt meine Motte sich meist nicht zufrieden. Sie bohrt dann oft immer weiter und weiter und stellt noch eine “Warum”-Frage nach der nächsten.
Auf ihre Frage, was wäre, wenn nur sie und ich auf der Welt leben würden, hat sie selbst eine “drollige” Antwort gefunden, und zwar die folgende: “Dann würden hier in Benrath (in unserem Stadtteil) nur zwei Häuser stehen.” Als ich sie daraufhin fragte, weshalb wir nicht in einem Haus leben würden, meinte sie, dass sie ein eigenes für all ihre Spielsachen benötigen würde. Und in meinem wäre dann schließlich auch noch Platz für weiteres Spielzeug …
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06.01.2014, 20:24 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #8
Aber die “Warum”-Phase kennen wir wohl alle So gesehen waren auch meine Süßen philosophisch gut dabei (;
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07.01.2014, 14:25 Die “Philosophin” schlägt wieder zu … #9
Gibt es eigentlich auch Kleinkinder/Kinder, die keine “richtige” bzw. keine ausgeprägte “Warum”-Phase haben?
Meine Freundin aus Hamburg hat einen vier Jahre alten Sohn, und sie hat mir noch nie von “Warum”-Fragen ihres Jungen erzählt bzw. geschrieben. Wenn ich ihr von Julikas “Warum”-Fragen schreibe, habe ich den Eindruck, dass dies für sie eine gänzlich unbekannte Welt zu sein scheint …