Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter …

  1. 11.04.2014, 19:55 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #1

    Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter endete damit, dass sie das Kino wohl recht schnell verlassen haben muss. biggrin-1846306 Ihr Vater hat heute Nachmittag Umgang mit ihr und er hatte die “geniale” Idee, mit ihr “Pettersson und Findus” (in irgendeinem Riesen-Film-Palst) anzuschauen. Er schrieb mir kurz per SMS, dass ihr der Jäger und ein Hund viel zu unheimlich gewesen seien. Daraufhin habe ich mir den etwa zwei Minuten dauernden Trailer angeschaut und dachte nur: “Um Himmels willen!” Ich finde ohnehin, dass Julchen mit gerade vier Jahren noch zu klein für einen Kinobesuch ist. Mein erster Film, den ich im übersichtlichen “Zeughaus” zu Stade gesehen habe, war “Bernard und Bianca”. Damals war ich fünf oder sechs Jahre alt und in Begleitung meiner Mutter und meines großen Bruders. Wenn man sich vor Augen führt, mit welchen Riesen-Leinwänden und “irren” Sound-Anlagen die Filmpaläste heutzutage ausgestattet sind, so kann man sich doch denken, dass ein kleines Mädchen Angst bekommt. WIE muss das, was für uns Erwachsene mitunter schon extrem ist, auf ein zartes Mädchen wirken?! WARUM überhaupt sollen Kinder heutzutage schon vieles so früh erleben und können?! In unserem Stadtteil ist es beispielsweise recht “normal”, dass die Kleinen mit drei Jahren bereits Fahrrad fahren. Julika besitzt noch kein Fahrrad – und eines ohne Stützräder würde ich ihr ohnehin nicht kaufen. Ich denke, damit hat es Zeit bis zu ihrem fünften Geburtstag. Der vierjährige Sohn meiner Freundin hat vor Kurzem ein “richtiges” Skateboard bekommen – und ist damit flott unterwegs … Meine Tochter hat bei ihrem Vater seit einiger Zeit Rollerblades mit kompletter Ausrüstung. Wenn er meint … ^^ Zu meiner Kindheit war es, wenn ich mich recht erinnere, so üblich, dass man mit fünf oder sechs Jahren sein erstes Fahrrad mit Stützrädern erhalten hat. Diesen Trend zur “Beschleunigung” der Kindheit kann ich so ganz und gar nicht nachvollziehen. Was meint ihr zu meinen dargelegten Gedanken?

    Liebe Grüße von Ulrike

  2. 11.04.2014, 20:58 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #2

    Ich denke diese “Beschleunigung” der Kindheit, wie du sie nennst hängt mit den Eltern zusammen, die aus dem Mama sein einen Konntest machen. “Mein Kind kann schon Fahrrad fahren! Kann dein Kind das auch schon?!” Finde dieses “schneller, weiter, besser -Gedöns” ziemlich bescheuert und versuche mich weitestgehend von sowas fern zu halten…

  3. 11.04.2014, 22:29 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #3

    Ja, da magst du gewiss Recht haben, Rosa! Wir leben zudem in einem relativ “feinen” Stadtteil Düsseldorfs. Dass ein Kind hier mit 1,5 Jahren ein Nobel-Laufrad hat, ist Standard. Julika hat in dem Alter “erst” angefangen zu laufen und ist ständig ausgebüxt, hat Yucca-Palmen aus “REWE” herausgetragen, hübsche Pflaster aus der Apotheke “mitgehen” lassen etc. Und ich muss/musste ja “nebenbei” noch unseren gesamten Einkauf erledigen und damals ihren Buggy schieben. Da hätte mir ein Laufrad gerade noch gefehlt … Letztendlich habe ich mich aus Prinzip dagegen entschieden. Jetzt werden wir öfter ganz erstaunt von so manch bekannter Mutter angesprochen: “WAS, Julika hat noch kein Fahrrad?!” Und ich antworte dann ganz entspannt: “Na, du siehst doch, wie gerne und schnell sie läuft und was sie sonst noch alles anstellt. Das mit dem Fahrrad hat doch noch Zeit …”

    Ach ja, und wenn gewisse Kindergarten-Mamis sich über die Marke der Fahrradhelme ihrer Sprösslinge unterhalten und darüber diskutieren, welches denn nun tatsächlich die beste Marke sei, frage ich mich immer: “Haben sie keine anderen Sorgen?!” und “Haben sie nichts Besseres zu tun?” 24-5707044

    CRAZY!

  4. 12.04.2014, 19:51 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #4

    Ja wirklich! Die haben wohl sonst nichts zu tun…
    Naja, sollen die doch machen, was sie wollen. Man muss ja nicht selbst so sein smile-5057541

  5. 12.04.2014, 22:17 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #5

    Ich könnte mich gar nicht so verhalten wie die in Rede stehenden Mütter – selbst, wenn ich mich anstrengen würde … *fg* Aber wir gelten hier gewissermaßen ohnehin als Exoten. Wir geben halt schon nach außen nicht die “Bilderbuchfamilie” schlechthin ab …

    Außerdem gibt es noch recht viele pummelige Mütter in meinem Alter, die eifersüchtig auf meine Figur und meinen Klamotten-Geschmack (auch im Hinblick auf Julchen) sind. Aber wahrscheinlich bilde ich mir das alles nur ein … *lol*

  6. 12.04.2014, 23:09 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #6

    Hallo,

    naja,ich nehme mal an,dass ihr nun nicht alle über einen Kamm schert sondern wirklich nur die Eltern meint,die ihre Kinder zu stark fördern und oft dabei überfordern.Zumindest fühle ich mich hier jetzt mal nicht persönlich angesprochen30-2088747

    Also meine Kleine ist gerade fünf und hat schon ihr zweites Fahrrad da sie eben auch eins der Kinder ist,die mit 3 Jahren schon Fahrrad fahren konnten und mein grosser ebenfalls.Ich habe keinen Führerschein und Gott sei Dank ist Oldenburg nun auch eine Fahrrad freundliche Stadt.In der Innenstadt von zb. D`dorf würde ich mit meinen Zwergen kein Rad fahren.Aus Kindersitz und Radanhänger waren meine beiden recht schnell raus gewachsen.Ein Fahrrad ist für mich hier ein muss,denn auf die oft schlechten Verbindungen mit dem Bus möchte ich mich nicht verlassen müssen. Inliner hat sich meine Tochter nun zu Ostern gewünscht,die bekommt sie dann auch.Mein Grosser hat keine und möchte sie auch nicht,ich selber fahre ebenfalls nicht,aber mein Mann.Ich denke,dass es auch immer mit dem Bewegungsdrang des Kindes zusammen hängt was nun das Beste ist.Ich mache sicher keinen Wettbewerb daraus oder versuche auch nicht die Kindheit zu beschleunigen.Meine Kleine bewegt sich sehr gerne und viel,sie ist im Ballett (bzw. Frühkindliche Tanzerziehung) was auch ihr Wunsch war und ich dann nach 6 Monaten in den Ohren liegen und Empfehlung des Kiga zugestimmt habe.Ich selber hatte übrigens ebenfalls mit 3 Jahren mein erstes Fahrrad und konnte gleich ohne Stützräder fahren was ich auch wesentlich besser finde-auf die Stützräder bezogen.Ab wann ein Kind ein Rad haben sollte oder nicht entscheiden immer noch die Eltern,da würde ich mich nie von den möchte gern “Übermuttis” unter Druck setzten lassen. Ich war mal bei einem Schnellrestaurant in der Schlange und so eine tolle Mutti vor mir meinte als meine Kleine etwas von mir wollte:”Wie alt ist denn ihre Kleine,doch sicher genau so alt wie meine,sie redet aber sehr schlecht,lesen sie ihr denn nie vor und reden sie auch immer deutlich genug mit ihr”!!! Ich war erstmal geschockt,immerhin kannte sie weder mich noch mein Kind-sie war damals übrigens 3 Jahre alt und 7 Monate jünger als die Tochter der besagten Mutti.Als ich mich dann erholt hatte und den Beiden beim Spielen zugeschaut hatte sagte ich nur zu der Dame beim raus gehen:”Ihre Kleine ist doch älter als meine und ich habe gesehen das sie noch nicht rutschen kann,gehen sie denn auch oft genug mit ihr raus,ein TV ist kein guter Ersatz für anständige Bewegung.”!!! Die Gute hat daraufhin ebenfalls dumm aus der Wäsche geschaut und anschliessend noch eine schöne Diskusion mit ihrem Mann der schon davor nicht begeistert war von dem dummen Kommentar seiner Frau. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.Ich war letztens in einem Puppenstück für kleine Kinder und dort hat ein sicher 6 Jähriges Kind angefangen zu weinen als das “Monster” –der Grüffello”–auf der Bühne erschien.Der Vater musste somit ziemlich zu Anfang des Stückes gehen weil die Kleine Angst hatte und da war nichts mit Sound oder riesen Leinwand.Ich war schon mit beiden im Kino und es war ok–keiner hatte Angst.Ich hatte eher angst davor,dass die beiden es nicht schaffen würden 1 Stunde mal ruihg auf ihrem Hintern zu sitzen und somit die anderen stören könnten. Aber ich lese auch,dass ihr getrennt seit und da hätte sich der Papa erstmal erkundigen sollen ob es ok für eure Kleine ist-wäre zumindest sinnvoller gewesen.

    So,nun muss ich aber ins Bett,mein Grosser steht in 7 Stunden sicher wieder vor einem und will spielen.

    Liebe Grüsse-Niki

  7. 12.04.2014, 23:27 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #7

    Oh, wildfremde Mütter, die einem Ratschläge im Hinblick auf das eigene Kind erteilen bzw. Kommentare ablassen, wie du sie beschreibst, finde ich auch unglaublich. Aber du hast wirklich sehr gut gekontert, liebe Niki! Hut ab! Mein Ex-Mann redet mit mir nicht, im Rahmen des seit über einem Jahr anhaltenden Sorgerechtsstreites will er mir meine Motte sogar für immer wegnehmen. Er wusste allerdings schon immer, was das “Richtige” für unser Wunschkind ist. Meine Meinung hat ihn diesbezüglich nie interessiert … Kurz vor ihrem dritten Geburtstag behauptete er beispielsweise, dass Julchen unbedingt lesen lernen wolle (*lol*); sie erhielt vom Vater einen Laptop für Vorschulkinder, eine Buchstabenmatrix usw. usf. Gott sei Dank kann sie bis zum heutigen Tage noch nicht ansatzweise lesen! Im Übrigen verhält es sich natürlich so, dass mein Ex-Gatte, wenn er mit unserer Motte unterwegs ist bzw. sie bei ihm übernachtet, immer etwas ganz, ganz Besonderes mit ihr unternimmt. Spieleparadies und Zoobesuch und Erlebnispark usw. usf. Ein Highlight nach dem anderen … Ein Auto besitze ich im Übrigen auch nicht. Aber in Benrath lässt sich alles wunderbar zu Fuß erledigen, und ansonsten sind mein Engel und ich recht viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Liebe Grüße von Ulrike

  8. 12.04.2014, 23:39 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #8

    Naja,ich bin selbst Scheidungskind und auch mein Vater hatte immer ganz tolle Sachen mit uns gemacht-Duisburger Zoo,Phantasialand,Freizeitpark usw. liegt vielleicht auch in der Kürze der Zeit die man mit dem Kind verbringt.Ich fand es als Kind toll!!

    Allerdings hatten sich meine Eltern auch trotzdem “gut” verstanden und miteinander geredet-das ging von beiden Seiten aus.Wenn einer quer schiesst ist es sicher nicht einfach-vorallem fürs Kind.

  9. 12.04.2014, 23:58 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #9

    Elisabeth war in der Vorschulzeit einmal mit der Kindergartengruppe im Kino, sie haben irgendeine furchtbare Version von “Zwerg Nase” gesehen, nämlich die von 1953… Selbst im Wikipedia Eintrag steht dazu “der Film sei wegen einiger für Kinder zu schreckhaften Passagen nachträglich umgestaltet worden”. Furchtbar… Mehrere Kinder wollten nach den ersten Szenen den Kinosaal verlassen, Elli hatte danach teilweise Albträume! Wie man einen derart veralteten Film (ohne ihn sich vorher mal angeschaut zu haben) als Erzieherin kleinen Kindern präsentieren kann… Soweit ich mich erinnere, war der Film Programm einer Ferienwoche, d.h. es gab jeden Tag ein “Event” und an diesem Tag gingen die Kinder nicht wegen des schlechten Wetters schwimmen, sondern spontan ins Kino, wo sich dann für diesen Film entschieden wurde… Natürlich wird auch die Erzieherin dann spontan diesen Film gewählt haben (weswegen wir Eltern auch nicht um Erlaubnis gefragt wurden), aber alles in allem bin ich immer noch angesäuert.
    Der Film ist auch auf youtube online,wer sich einmal (OHNE Kinder) die ersten Sequenzen antun will…Grauenhaft!

  10. 13.04.2014, 10:17 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #10

    Guten Morgen, Ihr Lieben

    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, weil ich Rosa’s ersten Beitrag voll und ganz unterschreiben kann und deshalb direkt auf “antworten” geklickt habe. smile-5057541

    Ich beobachte hier einen ähnlichen “Trend” und habe bekomme deshalb oftmals das Gefühl, Finja würde in mancherlei Dingen “hinterherhinken”. Dabei fördern wir hier einfach gewisse Dinge noch nicht so extrem, wie andere Mütter das vielleicht tun. Ihre beste Freundin kann ohne Stützräder Fahrrad fahren, seit sie 5 ist. Allerdings muss ich zur Ehrenrettung der Mutter (meiner Freundin und Nachbarin) dazusagen, dass L. in diesem Fall selbst sehr ehrgeizig war und nicht eher Ruhe gegeben hat, bis sie es konnte. Anders verhält es sich da mit meiner anderen Freundin (und deren Tochter). Ich kann gar nicht genau sagen, wer von den beiden da die treibende Kraft war – ich vermute, die Mama. J. musste dann auch unbedingt sofort auch ohne Stützräder Fahrrad fahren lernen und da meine Freundin dazu nicht die nötige Geduld aufbrachte, hat sich L.’s Mama dann darum gekümmert. Finja möchte nun auch unbedingt, bringt aber selber noch nicht die Geduld auf, es zu lernen. Also fährt sie dann eben mit Stützrädern und wird es lernen, wenn sie dazu bereit ist. Ich stelle hier, in unserem Umfeld, immer wieder fest, wie übertrieben ehrgeizig manche Eltern sind und wieviel sie von ihren Kindern bereits erwarten. Ich finde das sehr schade, denn dadurch können die Kinder, wie ich finde, ihre Kleinkindzeit gar nicht mehr richtig geniessen. Warum müssen Kinder, die im kommenden Jahr zur Schule kommen, jetzt schon unbedingt lesen/schreiben/rechnen lernen? Wenn sie dies selber möchten und Spass daran haben; gut, dann fördert man dies natürlich auch und verhindert es nicht. Aber Druck ausüben und es verlangen/erwarten? Nein, finde ich nicht in Ordnung. Und wie aydo schon schrieb: “Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.” Was das eine kann, muss das andere – im gleichen Alter – noch lange nicht beherrschen. Alles zu seiner Zeit. Was Kino, Theater etc. betrifft … Finja hat im Alter von 3 Jahren das erste Mal ein Kasperletheater besucht. Damals stellte ich fest, dass ihr hierbei die Zeit noch zu lang war – und sie war maßlos enttäuscht, als sich die “Darsteller” des Stückes am Ende als Handpuppen herausstellten (der Puppenspieler tauchte am Ende hinter seinem Theater auf und die Kinder durften sich die Puppen aus der Nähe anschauen). Wir sind allerdings aus genanntem Grund direkt gegangen. Seit sie 4 ist, schaut sie sich ein- bis zweimal im Jahr die “Lila Bühne” an. Anfang letzten und Anfang diesen Jahres war ich mit ihr bei einem Rollkunst-Musical, von denen sie beide Male schwer begeistert war. Aber man hat auch gemerkt, dass es für sie gerne etwas kürzer hätte sein dürfen. Im Kino war sie bisher einmal – bei der “Eiskönigin”. Ich sehe es auch nicht ein, sie in jeden Kinofilm zu schleppen oder gehen zu lassen, der für Kinder angeboten wird. Kino soll für sie etwas besonderes bleiben – ist ja auch nicht eben günstig, wenn man mit der ganzen Familie geht. Und so einen riesigen Filmpalast haben wir hier zum Glück nicht. Unser Kino ist relativ klein und überschaubar und darüber bin ich auch froh, weil’s deshalb dann auch nicht ganz so teuer wird. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich meinen ersten Kinofilm schauen durfte, als ich 8 war. Und das auch nur, weil meine 6-jährige Schwester unbedingt “Die Glücksbärchis” schauen wollte und man mich schlecht zu Hause lassen konnte.

    Das nächste Mal durfte ich im Kino “Moonwalker” schauen – da war ich bereits 12

  11. 13.04.2014, 12:41 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #11

    Ich glaube auch, dass eine übertriebene Förderung der Kindheit regelrecht zuwiderläuft. Eine große Rolle spielt wohl zunehmend, dass viele Eltern sich über ihr Kind definieren wollen bzw. meinen, sich über selbiges definieren zu müssen. Was mir noch zu dem Thema eingefallen ist: Kleine mit Laufrad, Fahrrad, Skateboard etc. lassen sich wunderbar “vorzeigen”. Getreu dem Motto: “Guckt mal, was unser Kind mit drei Jahren schon kann!” Und möglicherweise versuchen viele auf diese Weise auch ein wenig ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. In unserem Stadtteil kenne ich zumindest hinreichend Doppel-Akademiker-Verdiener, die stets nur gehetzt sind, aber vom Laufrad über den besten Helm über einen Roller etc. besitzen deren Kinder alles, was man sich nur vorstellen kann … Zeit und Liebe sind so, so viel wichtiger … Ich glaube, dass “meine Generation” es insofern in gewisser Weise leichter hatte … Wer wäre früher auf die Idee gekommen, mit einer Zweijährigen das “Phantasialand” zu besuchen?! Niemand … Dies hat mein Ex-Gatte mit meiner Tochter nämlich auch bereits gemacht. Als ich seinerzeit äußerte, dass ich dieses für unsere Kleine für ungeeignet halten würde, schüttelte Julikas Vater mal wieder nur entgeistert den Kopf. In seinen Augen ist unser Töchterlein stets das große Ausnahme-Kind, “von dem andere viel lernen können” (Zitat des Vaters). Und: Wie du schon richtig schreibst, Bibi: Es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob ein Kind Lesen und oder Schreiben lernen möchte oder ob man es ihm aufzwingen will. Meine Tochter zeigt schon seit Längerem Interesse an Buchstaben, Wörtern etc. – und wenn sie mich nach einem bestimmten Buchstaben oder Wort fragt, dann antworte ich ihr natürlich. Aber ich würde doch niemals auf die Idee kommen und beispielsweise sagen: “Julika, komm und schau dir dieses Wort an! Benenne zunächst die Buchstaben!” Mein Ex-Mann praktizierte derlei zumindest für eine gewisse Zeit, woraufhin ich beobachten konnte, dass sie eher einen großen Bogen um Buchstaben machte. Wenn ich an meine ersten sechs Lebensjahre denke, so wäre niemand in meinem Falle auf die Idee gekommen, mir Buchstaben beizubringen. Im Gegenteil: Meine Eltern wollten auf keinen Fall, dass ich vor der Einschulung schon Lesen und Schreiben lerne, da sie befürchteten, dass ich mich andernfalls in der ersten Klasse langweilen würde. Und: In der Tat fiel mir im Fach “Deutsch” alles zu, und ich lernte in der Schule extrem schnell Lesen sowie Schreiben. Ja, Aydo, gewiss ist Julika Aurelia von den zahlreichen Aktionen, welche ihr Vater bereits mit ihr unternommen hat und unternimmt, in der Regel begeistert, aber meiner Meinung nach lernt der Papa Julchen auf diese Weise nicht “richtig” (im Alltag) kennen – und er muss mir gegenüber wirklich nicht äußern, dass er unser Töchterlein besser kennen würde als ich. Und: Unlängst habe ich leider sehen müssen, welche Spiele sie auf seinem I-Phone spielt/spielen darf – sogar am Abend. FURCHTBAR!

    @Resa: Dass du immer noch angesäuert bist, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ein solch eklatanter “Fehler” dürfte einer Erzieherin eigentlich nicht unterlaufen.

  12. 13.04.2014, 19:45 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #12

    Also mein Grosser konnte noch nicht schreiben als er in die Schule kam,nicht mal seinen Namen.Er hatte aber auch kein grosses Interesse daran.Meine Kleine kann seit gut 6 Monaten ihren Namen und auch den von ihren Freunden schreiben,sowie Mama,Papa und Oma.Alles aber nur,weil sie bei den Hausaufgaben vom grossen Bruder dabei sitzen möchte.Mit Zahlen wiederrum hat sie es garnicht,dafür ist mein Sohn da sehr begeistert bei. Beide hatten ein Laufrad das sie sehr geliebt haben und sehr viel benutzt wurde,daher konnten sie in 5 Minuten Fahrrad fahren ohne Probleme.Ich war natürlich sehr stolz auf meine Zwerge bin aber deswegen auch nicht zu anderen gerannt um es zu erzählen.In den Kiga wurde trotzdem zu fuss gegangen,einfach weil man sich dann auch besser dabei unterhalten konnte.Im jetzigen Kiga wird sie mit dem Taxi gebracht und geholt-schade eigentlich.

    Liebe Grüsse-Niki

  13. 13.04.2014, 21:21 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #13

    Hallo Aydo,

    musste deine Kleine den Kindergarten wechseln? Weshalb wird sie mit einem Taxi dorthin gebracht?

  14. 14.04.2014, 08:54 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #14

    Hallo, ja,sie hat seit der Geburt Probleme mit dem Sprechen und auch nach einem Jahr Regelkiga und Logopädie hat sich da nicht viel getan.Seit letztem Jahr ist sie nun in einem Sprachheilkindergarten.Seit dem hat sich schon einiges getan,gerade im sozialen Bereich.Sie wurde im alten Kiga oft deswegen gehänselt und zog sich immer mehr zurück.Die Erzieher hatten sich wirklich sehr um sie bemüht,aber Kinder könne halt oft gemein sein. Seit 3 Jahren sind wir mit ihr im SPZ. Wieso sie diese Sprachentwicklungsverzögerung hat kann man nicht sagen,da wissen auch Ärzte und Wissenschaftler die Gründe nicht-manche Kinder haben es,manche nicht.Mein Grosser hatte damit nie Probleme.Wir haben Seminare besucht und gelernt über Zeichensprache mit ihr zu kommunizieren und ihr das Sprechen lernen zu erleichtern.Heute geht es schon viel besser und zu 80% können wir sie verstehen.Sie ist zwar noch immer nicht altersgerecht aber wenn ich da noch vor einem Jahr dran denke-vieeeel weiter als heute. Da der Kiga aber weiter weg ist werden die Kinder mit Taxis gebracht und geholt.Ohne würde es aber auch nicht gehen,denn die Abholzeiten würden sich mit den Zeiten überschreiten wo mein Sohn aus der Schule kommt. Alles in allem war es eine gute Entscheidung sie dort hin zu lassen,auch wenn der Weg etwas schwer war.

    Liebe Grüsse Niki

  15. 14.04.2014, 09:55 Der erste Kinobesuch im Leben meiner Tochter … #15

    Na, das zeigt doch allemal, wie sinnvoll beispielsweise die Einrichtung eines Sprachheilkindergartens sein kann. Oh ja, Kinder können natürlich unglaublich gemein sein, liebe Aydo! Seit August 2013 befindet sich in Julikas Gruppe ein Mädchen, deren Eltern aus Marokko stammen. Man dachte, dass dieses mit Beginn seiner Kindergartenzeit (also mit drei Jahren und einigen Monaten) spielend Deutsch lernen würde, aber bis zum heutigen Tage hat sich nichts Nennenswertes getan. Meine Tochter war anfangs sehr gut mit G. befreundet, wollte ihr auch Deutsch beibringen (meine Maus ist sprachlich begabt und konnte bereits mit zwei Jahren super sprechen, dafür kann sie beispielsweise bis heute nicht essen), aber als die Erfolge ausblieben und meine Tochter merkte, dass G. gar nicht sprechen kann und sie sich nicht mit ihr unterhalten kann, spielte sie natürlich auch eher mit “Gleichgesinnten”. G. kann bis heute nur ihren Namen, den meiner Tochter sowie noch einige Wörter wie “Hallo!” sagen. Wenn sie mich sieht, ruft sie freudig: “Julika!” Als besagtes Mädchen unlängst auf ein Foto mit einer Straßenbahn zeigte und meinte: “Das ist G. (ihr Vorname)”, bekam meine Tochter einen Lachanfall. Bei G. scheint also weitaus mehr als “nur” eine Sprachentwicklungsverzögerung vorzuliegen. Nun spielt keiner (mehr) wirklich mit dem süßen, goldigen und lebensfrohen Mädchen. Ich denke mir, dass es in solch einem Fall auch besser wäre, eine andere Institution für G., die bald vier Jahre alt wird, zu suchen, aber hier sind alle auf dem “Inklusions-Trip” bzw. müssen so tun, als ob sie es wären.

    Liebe Grüße von Ulrike

Schreibe einen Kommentar