Abiturienten-Quoten …

  1. 30.04.2014, 14:16 Abiturienten-Quoten … #1

    Als mein Vater am Stader Athenaeum im Jahre 1959 sein Reifezeugnis entgegennahm, gehörte er zu einer Bildungselite von fünf Prozent. Heutzutage sind es in gewissen Bundesländern knapp 50 Prozent, die ihr Abitur machen. Nach meinem Dafürhalten kann die enorme Zunahme an Abiturienten nicht darauf zurückzuführen sein, dass der Nachwuchs in unserem Lande in den letzten 50 Jahren klüger geworden sei. Ich würde sogar behaupten, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Wie beurteilt ihr diese skurrile Entwicklung?

    Und wie soll es eurer Ansicht nach weitergehen? Soll bald jeder in unserem Lande das Recht auf sein Reifezeugnis haben?! 24-9070290

    Beste Grüße von Glashaus

  2. 30.04.2014, 20:26 Abiturienten-Quoten … #2

    In meiner Klasse (damals in der DDR wink-7953420) gab es gerade mal einen Schüler, welcher nach der 10.Klasse auf die EOS ging. Ich war mit 1,3 zu schlecht. Allerdings konnte man auch ohne Abi ein Fachschulstudium machen. Ich bin der Meinung, dass die ,,Latte” für die Zulassung zum Gymnasium höher gelegt werden sollte, wenigstens bekommen die Kinder jetzt nicht mehr mit einem Durchschnitt von 2,5 die Bildungsempfehlung dafür.

    Genauso seltsam finde ich auch, dass viele Unis keinen NC haben.

  3. 30.04.2014, 20:44 Abiturienten-Quoten … #3

    In Niedersachsen beispielsweise steht es den Eltern frei, ob sie ihr Kind mit einer Realschulempfehlung aufs Gymnasium schicken oder nicht. Mein Bruder hat an “seiner” Realschule dementsprechend fast in jeder Klasse einen Anteil von 50 Prozent Hauptschulempfohlenen. Auf diese Weise wird “alles” verzerrt. Wie sieht es diesbezüglich in Sachsen aus, Kotori? Als mein Vater in der vierten Klasse vom Lehrer für das Gymnasium vorgeschlagen wurde, musste er sogar am Athenaeum noch eine einwöchige Prüfung absolvieren, ehe er “angenommen” wurde. Aus meiner Grundschule kamen lediglich eine Pastorentochter und ich auf das Gymnasium, mein Bruder war aus seiner Grundschulklasse sogar der Einzige, der nach den zwei obligatorischen Orientierungsstufen-Jahren (gerade noch) eine Gymnasialempfehlung erhielt. Wir besuchten allerdings auch eine Grundschule mit vielen Ausländern und Kindern aus einem sogenannten schlechten Einzugsgebiet.

    Geschadet hat uns dies allerdings keinesfalls, und ich hatte während der Grundschulzeit sehr viele Freundinnen in meiner Klasse.

  4. Gestern, 17:42 Abiturienten-Quoten … #4

    In Sachsen ist es so, dass es eine Bildungsempfehlung nach der 4. Klasse gibt. Hat man einen schlechteren Schnitt als 2,5 kommt man nicht mehr aufs Gymnasium, es gibt aber auch viele Gymnasien, die nur Schüler unter 2,0 nehmen.

    Ich finde vor allem, dass das Abitur ENDLICH vereinheitlicht werden muss! Wenn ich mir vorstelle wie vergleichsweise “leicht” man ein gutes Abitur in NRW bekommt, und was man für ein solches in Bayern und Sachsen leisten muss… Da wird mir ganz anders…

  5. Gestern, 21:53 Abiturienten-Quoten … #5

    Definitiv, liebe Resa, ich wohne nun seit 5,5 Jahren in Nordrhein-Westfalen – und wer hier alles Abitur macht bzw. gemacht hat, gibt mir Rätsel auf …

    Bei meinem Ex-Gatten, welcher in Nürnberg zur Schule gegangen ist, wurde vom Grundschullehrer sogar noch die Art des Gymnasiums bestimmt: So “durfte” er beispielsweise auf das humanistische Gymnasium gehen – mit Latein als erster Fremdsprache. Auch solche Empfehlungen bzw. Zuweisungen finde ich richtig, denn selbst zwischen Gymnasien innerhalb einer Stadt können ja bereits Welten liegen …

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