-
15.06.2014, 00:09 Das hat uns gerade noch gefehlt … #1
Meine Tochter besitzt definitiv viel zu viele Spielsachen, woran ich natürlich auch schuld bin. Aber was ich vor drei Tagen, als ich sie zum Kindergarten brachte, erleben musste, “toppte” für meine Begriffe alles: Die vier Jahre alte Emma kam mit einem Fotoapparat in die Gruppe, welchen ihr unter dem folgenden Link “bestaunen” könnt:
http://www.amazon.de/VTech-80-145054…s=kinderkamera
Ich wusste bis vor drei Tagen noch nicht einmal, dass es eine solche Kinderkamera gibt. Nun, Emma fragte die Erzieherin, ob sie Fotos von der Gruppe etc. machen könne, woraufhin diese mit “Ja!” antwortete. Die Erzieherin hielt den Fotoapparat natürlich für eine Spielzeug-Kamera (davon besitzt meine Tochter auch zwei, welche wir auf dem Flohmarkt für ein paar Euronen erworben haben). Als ihr dann bewusst wurde, dass es sich um eine echte Kamera mit allem Drum und Dran handelte, teilte sie Emma sowie deren Mutter mit, dass das Fotografieren aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt wäre. Nun, Emmas Mutter steckte die Kamera, welche “nur” 80 EUR gekostet hat, daraufhin wieder ein, aber Emma bekam einen Mega-Trotzanfall, welcher ziemlich ausartete. Ich kam schließlich noch mit der Kinderpflegerin ins Gespräch und sie staunte ebenfalls nicht schlecht ob dieses unglaublichen sowie unsäglichen Produkts. Zudem erzählte sie mir, dass ein drei Jahre alter Junge ihr tagtäglich von seinem Tablet berichten würde.
Es hat wohl schon seinen Grund, weshalb es im Kindergarten meiner Maus keinen Spielzeugtag gibt …
-
15.06.2014, 15:09 Das hat uns gerade noch gefehlt … #2
Meine haben auch beide eine V-Tech Kamera und sie lieben sie.Auch das Storio 2 von V-Tech besitzen beide und es macht ihnen grossen Spass. Die Kamera hatte meine am Spielzeugtag auch mal mit im Kindergarten und das war kein Problem.Da dort aber eh Fotos gemacht werden und wir zu Anfang gefragt wurden ob das ein Problem wäre und alle mit nein geantwortet haben,ist das auch kein Thema dort. Beide nehmen ihre Kamera auch wieder mit in den Urlaub und machen dort so ihre eigenen Urlaubserinnerungen.Meine Kamera würde ich meinen Kindern nicht geben,denn die hat 200€ gekostet.Die von V-Tech hat schon ettliche Stürze ausgehalten.
Liebe Grüsse-Niki
-
15.06.2014, 18:39 Das hat uns gerade noch gefehlt … #3
Meine beiden Enkelinnen (5+6) nehmen immer das smartphone von Mama um Bilder zu machen.
Eine solche Kamera macht Sinn für Urlaub, Klassenfahrt, Kinderparty… -
15.06.2014, 19:03 Das hat uns gerade noch gefehlt … #4
Nun ja … In den Kindergarten würde ich einen Fotoapparat auch nicht unbedingt mitgeben. Weder eine “normale” Kamera, noch einen Kinderfotoapparat. Aber dies aufgrund der Überlegung, dass diese Kameras auch oft nicht billig sind und deshalb das Interesse anderer Kinder auf sich ziehen. Nach der unsäglichen Geschichte mit unserem Sorgenfresser – die übrigens kein Happy End gefunden hat – bin ich mit solchen Mitbringseln am Spielzeugtag vorsichtig geworden. Finja hat auch so eine Kamera und fotografiert damit viel und gerne. Mir ist das lieber, als wenn sie sich ständig unsere Digitalkamera “mopst” und diese womöglich kaputt macht. Auch, wenn die “nur” 50 Euro gekostet hat. Diese Kinderkameras sind einfach robuster und einfacher zu händeln. Es gibt weiß Gott schlimmeres für kleine Kinder, als solches “Spielzeug”. Ich finde es nicht ok, wenn Kleinkinder bereits besser mit Papas Handy, dem Tablet oder dem Computer umgehen können, als der Besitzer selbst. Sprich: Ich halte nichts davon, Kinder mit diesen Dingen dauerhaft zu beschäftigen. Aber wir leben im medialen Zeitalter und da ist es normal, dass Kinder mit diesen Dingen aufwachsen. Wie bei allem anderen auch hängt es eben vom Maß ab. Viel schlimmer finde ich es, wenn man sein Kind stundenlang vor diesen Geräten parkt und darüber vergisst, dass sich das eigentlichen Leben draussen abspielt.
Aber ich kann nun wirklich nichts verwerfliches daran finden, wenn man seinem Kind einen Fotoapparat zum Spielen schenkt und sich daraus vielleicht später mal ein Berufswunsch entwickelt.
-
15.06.2014, 22:50 Das hat uns gerade noch gefehlt … #5
Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, aus welchem Grund ein gerade vier Jahre altes Kind eine eigene Kamera mit Touch-Screen etc. benötigen sollte. Mit solch einem echten Fotoapparat raubt man Kleinen bereits viel zu früh ein ganzes Stück an Phantasie bzw. lässt diese gar nicht wirklich aufkommen. Meine Maus spielt oft “einfach”, dass sie beispielsweise ein Telefon/Handy in der Hand halten würde, und ruft dann, wenn wir unterwegs sind, beispielsweise ihre Babys bei uns zu Hause an – und erzählt mir anschließend, was diese für Unsinn angestellt hätten etc. Für derlei bedarf es also noch nicht einmal einer Handy-Attrappe. Mit ihren Spielzeug-Plastik-Kameras hat sie schon hinreichend Spaß gehabt; oft spielt sie auch unterwegs von sich aus, dass sie etwas ablichten würde. Dazu bedarf es also noch nicht einmal einer einzigen Plastik-Kamera. Julchen tut so, als würde sie einen Apparat in den Händen halten, und macht dann dazu passende “Knips”-Geräusche. Und: Kleinkinder müssen doch nun wirklich nicht alles besitzen, was ihre Eltern haben. Ganz im Gegenteil: Sie sind KINDER und man sollte nach meinem Dafürhalten vieles gezielt von ihnen fernhalten.
Zu meiner Kindheit besaß kein Vierjähriger eine eigene Kamera, was selbstverständlich auch damit zusammenhängt, dass es solch einen Unsinn wie das in Rede stehende V-Tech-Produkt Gott sei Dank nicht gab. Sind aus unserer Generation deshalb vielleicht keine großartigen Fotografen hervorgegangen?!
-
16.06.2014, 11:46 Das hat uns gerade noch gefehlt … #6
Die Tochter einer Freundin (jetzt 2,5 Jahre alt) konnte schon mit rund 2 Jahren sowohl ein Android als auch ein iOS-Smartphone bedienen. Wenn man ihr sagt, mach ein Foto, mach Musik an, mach ein anderes Lied, mach die Musik aus, starte dies und jenes – hat sie alles drauf. Die Kinder wachsen damit auf und das ist auch in gewisser Weise wichtig. Ich habe das aber immer bemängelt, da die Kinder bitte Kinder sein sollen dürfen und dazu gehört einfach ein normales Kinderleben, ohne Technikkram.
-
16.06.2014, 12:12 Das hat uns gerade noch gefehlt … #7
Ich besitze weder ein Android noch ein Smartphone. Insofern wächst meine Tochter mit derlei nicht auf. Natürlich verfüge ich über einen PC und mitunter bekommt meine Maus mit, dass ich daran etwas schreibe. Sie stellt des Öfteren Fragen im Hinblick auf meinen Computer oder im Hinblick darauf, wie ich die Tastatur zu bedienen habe, zeigt an Smileys Interesse etc. Wenn sie von sich aus solche Fragen stellt, beantworte ich ihr sie selbstverständlich, und lustige Smileys darf sie sich auch anschauen, falls die diesen Wunsch äußert. Was du über die Tochter deiner Freundin schreibst, finde ich bedauernswert. All die Fähigkeiten, über welche sie verfügt, kann man fast jedem Kind “antrainieren”, wenn man dies beabsichtigt.
Und dann wird so eine Zweijährige “vorgeführt” … Getreu dem Motto: “Schaut einmal, was MEINE Tochter schon alles kann!”
-
16.06.2014, 12:24 Das hat uns gerade noch gefehlt … #8
Ich sehe das ja genauso wie du. Ein Kind soll altersgerecht aufwachsen und da gehört ein Smartphone nicht dazu. Ich war vor ein paar Wochen in München mit einer befreundeten Familie. Deren Sohn ist 7 Jahre alt und besitzt sein eigenes Tablet. Lässt sich nun darüber streiten, wie man das findet.. Es wird mehr und mehr normal, leider. Und wenn man seinem eigenen Kind dann nicht sowas schenkt, obwohl alle anderen es haben, ist man gleich wieder out.
-
16.06.2014, 14:59 Das hat uns gerade noch gefehlt … #9
Dann ist man eben “out” – zumindest in den Augen gewisser Menschen bzw. Eltern. Ich gehöre ohnehin nicht zu denen, die immer mit dem Strom schwimmen – und ich möchte meine Tochter nicht zu einem Wesen erziehen, das stets mit dem Strom schwimmen möchte/sollte. Nun, ich kenne übrigens auch so einige Eltern, die eine vergleichbare Meinung wie du und ich vertreten, ChopMeUp … Ich erwarte ohnehin, dass es in einigen Jahren zu einer Art der Gegenbewegung kommen wird, wie dies für so viele Bereiche charakteristisch ist. Die Lese-und Rechtschreibleistungen eines Großteils der deutschen Schüler sind dermaßen katastrophal, ihre sprachliche Kompetenz sinkt und sinkt … Mit Chat-Ausdrücken und einer SMS-Sprache wird man sich in diesem Bereich nicht “profilieren” können … Zurück zu meinem ursprünglichen Thema: In der Kindergartengruppe meiner Tochter gibt es unglaublich viele Kleine, die jedes neue Spielzeug, das auf dem Markt ist, sofort geschenkt bekommen. Viele Eltern erzählen mir in aller Regelmäßigkeit ganz offen und ehrlich: “Man weiß ja gar nicht mehr, was man … schenken soll. Er/Sie hat ja bereits alles.” Für diese Eltern ist es auch unvorstellbar, gebrauchtes Spielzeug zu erwerben. Wenn ich es richtig beobachte und einzuschätzen weiß, ist meine Maus in ihrer Gruppe darüber hinaus die Einzige, die des Öfteren Kleidung aus zweiter Hand trägt. Wie ihr in meinen Alben sehen könnt, ist sie aus meiner Sicht aber stets geschmackvoll sowie kindgemäß angezogen. Ich wurde bereits das ein oder andere Mal gefragt, woher ich denn dieses oder jenes Kleid für Julchen hätte. Als ich darauf wahrheitsgemäß entgegnete, dass es gebraucht wäre und ich es (inklusive Porto) für fünf Euronen bei EBAY ersteigert hätte, habe ich schon Blicke geerntet, die für sich sprachen. Mit Julchen kann ich super über einen Flohmarkt schlendern – und sie entdeckt zum Beispiel Babyzubehör für ihren Nachwuchs für insgesamt 50 Cent – und freut sich darüber wie ein “Honigkuchenpferd”.
E. ist ein Mädchen, welches prinzipiell alles nagelneu und “vom Feinsten” erhält, und es gehört mit bereits noch nicht einmal 4,25 Jahren zu denen, deren Verwandtschaft kaum mehr weiß, mit welchem neuen Spielzeug man sie noch “beglücken” könnte. So ist sie auch “mal eben” zu ihrer neuen Kamera gelangt. Wirklich großes Interesse hat sie daran nach meinen Beobachtungen nicht … Nun, wo soll DAS hinführen??!
-
16.06.2014, 17:53 Das hat uns gerade noch gefehlt … #10
Eine Camera ist kein Spielzeug und hat meiner Ansicht nach nichts am Spielzeugtag (und natürlich sonst auch nicht) im Kiga zu suchen. Es ist ein technisches Gerät, eine Art Haushaltsgerät. Was, wenn ein Kind besonders gern den Mixer, den Wasserkocher bedient oder mit Papa gern Rasentraktor fährt? Darf das alles dann auch mit zum Spielzeugtag? Wenn Eltern der Meinung sind ein Kind braucht mit 4 Jahren eine Camera, dann ist es ihre Sache. Allerdings braucht ein Kind in dem Alter meiner Meinung nach, so etwas noch nicht. Warum sollte es nicht ab und zu mit Mamas Gerät ein Bild machen dürfen? Dann bleibt es etwas Besonderes und gleichzeitig lernt das Kind sorgfältig mit Dingen umzugehen, lernt den Wert zu schätzen. Mal ehrlich, wieviele Fotos machen Kinder mit der eigenen Camera? Unmengen! Wer macht sich die Mühe, sie auszusortieren? Wer druckt dann wirklich aus und klebt sie ein/hebt sie auf? Gibt es die Bilder überhaupt nach 5 Monaten, nach 5 Jahren oder 15 Jahren noch?
Meine Kinder durften mit meinem Fotoapperat (ja, so einer mit Film ), ab und zu fotografieren, die Fotos haben sie heute noch – sie sind schief, mit halben Kopf usw, aber sie zeigen das ,,Können”, es wurde nicht von 65 Bildern das ,,Perfekte” ausgewählt, sondern es ist einfach ein ganz Spontanes.
Ich weiß, die Welt, die Technik, der Fortschritt, es ändert sich rasend schnell, aber Kinder müssen nicht alles haben, was Erwachsene auch haben.
(Genauso sinnlos finde ich übrigens das ,,Rasierset” für kleine Jungs, welches ich irgendwo mal gesehen habe)
-
16.06.2014, 23:07 Das hat uns gerade noch gefehlt … #11
Ja, ich durfte als Kind auch eine Kamera meiner Mutter benutzen und mich daran ausprobieren. Eine mit ganz normalem Film … Im Übrigen waren die Fotoapparate aus den 1970er/1980er Jahren ausgesprochen robust, so dass sie problemlos jeden Sturz “überlebten”. Meine Digital-Kamera ist demgegenüber doch ungewöhnlich empfindlich – und hält meist nicht länger als ein Jahr. Zum Faschings-Fest in der Grundschule im zweiten Schuljahr durfte ich besagte Kamera mitnehmen. Ich besitze noch ein Einsteck-Album mit meinen damaligen Aufnahmen. Natürlich sind sie mitunter unscharf, und die Belichtung ist auch nicht immer optimal, aber sie sind authentisch. Und: Ja, liebe Kotori, ich habe einen Fotoapparat in meiner Kindheit selbst nie als ein Spielzeug angesehen und bin sorgfältig damit umgegangen.
Mein Vater war in Stade, wo ich aufgewachsen bin, ein relativ bekannter Hobby-Fotograf, dessen Bilder recht oft auf Ausstellungen zu betrachten waren. Mein Bruder hat sein Talent geerbt und macht bei seinen Städtereisen häufig beeindruckende Aufnahmen. Er wird gewiss nicht mit vier Jahren mit dem “Pseudo-Fotografieren” begonnen haben …
-
17.06.2014, 21:32 Das hat uns gerade noch gefehlt … #12
ich finde auch man sollte Kinder nicht so zu schütten mit allem. Aber wie jemand (ich glaube bibi) schon sagte, sind wir halt in diesem Zeitalter. Mein Großer hat zur Kommunion ein Tablet geschenkt bekommen. Damit geht er auch ordentlich um, weil ich ihm das echt eingetrichtert habe: DAS WAR TEUER. IST ES KAPUTT GIBT ES KEINE NEUES.
Und er kam auch schon aus der Schule mit der Aufgabe bestimmte Begriffe für Musik zu “googlen” – das kann er mit seinem Tablet hervorragend. Ausserdem dreht er damit Videos, in denen er den Bau von Lego Kreationen kommentiert. Das macht er ohne Haspeln, Gestammel äh, ähm, tja und ähnliches, sondern flüssig und sehr souverän, was ihm eigentlich eher schwer fällt. Was soll ich als Mutter also dann pädagogisch wertvoll dagegen sagen….. -
17.06.2014, 22:30 Das hat uns gerade noch gefehlt … #13
Es ist natürlich ein himmelweiter Unterschied, ob ein drei Jahre alter Junge tagtäglich an seinem Tablet sitzt oder jemand zu seiner Kommunion ein Tablet geschenkt bekommt, mit welchem dein Sohn, wie du glaubhaft beschreibst, liebe Tina, sinnvoll umgehen kann. Aus meiner Sicht ist es schlicht und ergreifend ein “Unding”, KLEINKINDERN beispielsweise die oben in Rede stehende Kamera zu schenken. Ein entscheidender Aspekt im Hinblick auf dieses Thema ist in der Tat, dass man Drei- oder Vierjährigen auf diese Weise “vermittelt”, sie könnten tatsächlich fotografieren, was natürlich nicht der Fall ist und was ich auch von keinem Kleinen erwarten würde.
Diesbezüglich hat Kotori auf ein Phänomen hingewiesen, das mir an vielen sogenannten Spielsachen, welche auf dem Markt sind, missfällt: Sie sollen Kleinkindern suggerieren, sie wären bereits in der Lage, sich in gewisser Hinsicht mit Erwachsenen “messen” zu können.
-
18.06.2014, 05:39 Das hat uns gerade noch gefehlt … #14
sie wären bereits in der Lage, sich in gewisser Hinsicht mit Erwachsenen “messen” zu können. Deswegen schenkt man Mädchen auch Puppen.
-
18.06.2014, 09:18 Das hat uns gerade noch gefehlt … #15
Der Vergleich hinkt arg …