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13.12.2013, 20:10 Schwangerschaft: Tipps gegen Heißhunger #1
Besonders in der Schwangerschaft kommt es zu häufig zu Heißhungerattacken. In der Schwangerschaft ändern sich manchmal die Essgewohnheiten sehr stark. Warum das so ist, kann man wissenschaftlich…
Weiterlesen: Schwangerschaft: Tipps gegen Heißhunger
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14.12.2013, 12:21 Schwangerschaft: Tipps gegen Heißhunger #2
Wenn ich das mal aus meiner Sicht etwas kommentieren darf: Zucker in Maßen sind völlig in Ordnung. Das kann man so pauschal nicht sagen, denn (nicht nur) bei Zucker hängt es vor allem davon ab, in welcher Form wir ihn verzehren. Richtig ist sicher, dass der in naturbelassenen Lebensmitteln enthaltene Zucker völlig in Ordnung ist. Nicht in Ordnung dagegen ist der gleiche Zucker, wenn wir ihn in isolierter und konzentrierter Form zu uns nehmen, als Fabrikzucker. Was viele nicht wissen: Mit Zucker alleine kann unser Organismus überhaupt nichts anfangen. Damit die Zellen ihn in Energie verwandeln können, benötigen sie zusätzliche Hilfsstoffe (“Vitalstoffe”), vor allem die Vitamine der B-Gruppe. Sie sind zwar in naturbelassenem Obst und Gemüse enthalten, aber sie fehlen verarbeitungsbedingt in dem isolierten Konzentrat Fabrikzucker. Verzehren wir nun Fabrikzucker, dann muss der Organismus ihn irgendwie verarbeiten und da die normalerweise mitgelieferten Vitalstoffe fehlen, entsteht ein enormer Mangel an diesen Stoffen. Dieser Mangel führt dazu, dass verschiedene Stoffwechselprozesse nicht mehr richtig funktionieren, es kommt zu Stoffwechselstörungen im gesamten Oragnismus, die sich im Lauf der Zeit in unterschiedlichen Krankheiten zeigen. Übergewicht, Untergewicht, Diabetes, Rheuma, Allergien, Arthrose, Infektanfälligkeit – ja sogar Herzinfarkt und Schlaganfall. All das sind nachweislich Folgen des Fabrikzuckerverzehrs. Rund 80% der heutigen chronischen Krankheiten haben hier ihre Ursache. Der Fabrikzucker ist dabei nur ein Teil des Problems, denn die gleiche Problematik trifft auf Auszugsmehle zu (die bei der Verdauung in Zucker aufgespalten werden) und auf raffinierte Öle und Fette. Natürlich bekommt man von einer Tafel Schokolade nicht gleich einen Diabetes, aber steter Tropfen höhlt leider den Stein: Die Schäden, die wir in unserem Stoffwechsel anrichten, summieren sich, bis die Krankheit ausbricht. Die Schäden werden leider auch als Vorbelastung von einer Generation an die nächste weitergegeben. Betroffen sind dadurch nicht nur unsere Kinder, sondern auch wir selbst, denn wir ernähren uns seit rund fünf Generationen von Fabrikzucker, Auszugsmehlen und Fabrikfetten in Form von stark verarbeiteter Fabriknahrung. Die Aussage müsste richtig also heißen: Zucker in Maßen ist völlig in Ordnung, solange er in einem naturbelassenen Lebensmittel steckt. Denn durch ständige Heißhungerattacken, verändert sich nicht nur die Figur, sondern es kann auch zu Diabetes kommen. Klären wir zunächst einmal, was Heißhungerattacken wirklich sind. Wir haben gehört, dass der Organismus Vitalstoffe benötigt, um Nährstoffe wie Zucker verarbeiten zu können. Es können nun im Grunde zwei Formen von Mangel auftreten: Da wäre zunächst der Mangel an Nährstoffen, also an Kohlenhdraten, Fetten oder Eiweißen. Stellt unser Organismus einen solchen Mangel fest, löst er mit steigendem Maße Hungergefühle aus. Es beginnt mit Appetit und geht über leichten Hunger bis zum starken Hunger. Heißhunger entsteht hier nicht, denn unser Organismus ist darauf ausgelegt, im Notfall Wochen ohne Nahrung auszukommen. Er stellt sich dann auf einen Hungerstoffwechsel um und erzeugt die Nährstoffe aus seinen Depots durch Verarbeitung körpereigener Eiweiße und Depotfett. Ein solcher Nährstoffmangel ist in unserer westlichen Welt sehr selten. Tatsächlich haben wir in unserer Ernährung sogar einen großen Überschuß an diesen Nährstoffen. Viel wichtiger ist der Mangel an Vitalstoffen. Da wir uns im Mittel zu etwa 75% von stark verarbeiteten Fabriknahrungsmitteln ernähren, die herstellungsbedingt sehr vitalstoffarm sind, leiden wir im Grunde permanent unter einer chronischen Mangelsituation. Dieser Vitalstoffmangel kann im Gegegsatz zum Nährstoffmangel nicht durch einen Hungerstoffwechsel ausgeglichen werden. Ohne Vitalstoffe geht nichts mehr im Organismus, keine Zelle kann mehr Energie produzieren, keine Enzyme können mehr richtig produziert werden. Unser Organismus hat nur eine Möglichkeit, diese prekäre Situation zu lösen: Heißhunger! Egal wie, es müssen Vitalstoffe geliefert werden. Also heißt die Parole “Essen, egal was, bis genügend da ist!”. Normalerweise funktioniert das sehr gut, wenn wir das verzehren, was die Natur für uns vorgesehen hat: Obst, Gemüse, Getreide, Nüsse, Saaten usw. in naturbelassener Form. Aber das tun wir nicht: Wir reagieren mit Schokolade, mit Konserven, mit Brötchen, mit all den vielen Fabriknahrungsmitteln, die wir haben. Die liefern geringe Mengen Vitalstoffe und sehr viele Nährstoffe, wodurch das Problem kurzzeitig zwar etwas besser wird, aber die vitalstoffarme Fabriknahrung will ja auch verarbeitet werden und so kommt es kurz danach wieder zu Heißhunger. Ein Teufelskreis, den wir nur durchbrechen können, indem wir dem Organismus naturbelassene Nahrung mit allen Vitalstoffen geben. Um auf die zitierte Aussage zurückzukommen: Nicht der Heißhunger führt zu Diabetes, sondern eine vitalstoffarme Ernährung mit raffinierten Kohlenhydraten wie Fabrikzucker und Auszugsmehlen. Daher sollte man Übergewicht vermeiden, um das Risiko zu umgehen, an Diabetes zu erkranken. Die Aussage ist falsch, denn Übergewicht führt NICHT zu Diabetes. Deshalb gibt es genauso viele dicke Menschen ohne Diabetes wie schlanke Menschen mit Diabetes und deshalb kann man einen Diabetes auch nicht durch Diäten heilen oder verhüten. Beide Krankheiten treten nur deshalb häufig zusammen auf, weil sie eine gemeinsame Ursache haben: Eine langjährige Fehlernährung mit stark verarbeiteten Nahrungsmitteln. Diabetes und Übergewicht sind also streng genommen gar keine eigenständigen Krankheiten, sondern verschiedene Symptome einer gemeinsamen Grundkrankheit: einer chronischen Stoffwechselkrankheit, verursacht durch Ernährungsfehler. Die Schulmedizin weiss das sehr wohl und spricht daher auch nicht von Ursachen, sondern davon, dass Übergewicht ein Risikofaktor für Diabetes ist. Damit will man sagen, dass beides häufig zusammenauftritt, man aber nicht weiß, wo die Ursachen genau liegen. Man kann also Diabetes nicht vermeiden, indem man sein Gewicht reduziert. Im Gegenteil: Eine Diät ist eine gewollte Mangelernährung und ein gewollter zusätzlicher Mangel ist das, was ein an Vitalstoffmangel leidender Organismus überhaupt nicht gebrauchen kann. Dieser eklatante Fehler, den leider die meisten Übergewichtigen machen, ist nicht nur Ursache des Jojo-Effekts, sondern erhöht auch das Risiko für Diabetes und andere ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der mütterliche Organismus in der Schwangerschaft ein besonderes Problem hat: Alle Stoffwechselprozesse existieren doppelt, einmal bei der Mutter und einmal beim ungeborenen Kind. Der Bedarf an Nähr- und Vitalstoffen in der Schwangerschaft ist daher höher und gleichzeitig wirken sich Mangelsituationen umso stärker aus. Es ist daher kein Wunder, dass Heißhunger in der Schwangerschaft häufiger auftritt als zuvor. Zu Wohle aller Beteiligten sollten wir den Heißhunger aber immer als das sehen, was er ist: Ein Alarmsignal unseres Organismus! Und wir sollten ihn zum Wohle Aller auch entsprechend beantworten: Mit gesunden, naturbelassenen, möglichst gering verarbeiteten Lebensmitteln. Diese Zusammenhänge erklären auch, warum es einen “Schwangerschaftsdiabetes” oder ein “Schwangerschaftsübergewicht” gibt: Die Mangelernährung wirkt sich durch den “doppelten Stoffwechsel” stärker aus und dadurch treten Krankheiten, die sich normalerweise erst in Jahren zeigen würden, bereits in der Schwangerschaft zu Vorschein. Nach der Geburt normalisiert sich die Stoffwechsellage wieder etwas und die Krankheit verschwindet erst einmal wieder. Wir sollten diese “Schwangerschaftskrankheiten” daher als Warnung sehen, denn wenn wir unsere Ernährung nicht ändern, ist das Risiko sehr hoch, dass diese Krankheiten nach einiger Zeit wieder zurückkehren. Um die ständigen Heißhunger-Attacken zu umgehen, sollte man nie den Magen leer lassen. Denn durch einen leeren Magen, sackt der Blutzuckerspiegel ab und das Gehirn vermittelt dem Körper, Zucker zu sich zu nehmen. Dass ein leerer Magen nicht zu Heißhunger führt, wurde oben bereits ausgeführt. Es macht auch keinen Sinn, den Magen ständig gefüllt zu halten, denn der gesunde Organismus ist von Natur aus auf Nahrungspausen ausgelegt. Wer keinen Hunger hat, sollte auch nicht essen. Unser Organismus hält den Blutzuckerspiegel natürlich auch bei leerem Magen konstant, er hat dazu Speichervorräte in Muskeln, in der Leber und im Fettgewebe angelegt. Er kann problemlos viele Tage ohne Nahrung auskommen, ohne daß der Blutzuckerspiegel unter den Normalwert fällt. Das bedeutet aber auch: Wenn der Blutzuckerspiegel durch einen leeren Magen tatsächlich absackt, liegt entweder eine ernste Krankheit wie ein Diabetes vor – oder wir machen einen schon bekannten, grundlegenden Ernährungsfehler: Wir verzehren isolierte, konzentrierte Kohlenhydrate, bspw. in Form von Fabrikzucker. Fabrikzucker führt zu einem sehr starken unnnormalen Anstieg des Blutzuckerspiegels, auf den die Bauchspeicheldrüse mit einer übermäßig starken Insulinausschüttung reagiert, bei der mehr Insulin ausgeschüttet wird, als eigentlich nötig wäre. Dadurch sinkt der Blutzucker plötzlich rapide unter den Normwert und diese gefährliche Situation führt zur Auslösung eines schon bekannten Notprogramms: Heißhunger. Dieses mal, um tatsächlich Zucker zuzuführen. Leider machen wir auch hier häufig den gleichen Fehler: Wir essen Schokolade, Süßigkeiten, Weißbrot und führen uns damit wieder isolierten Fabrikzucker zu. Wieder steigt der Blutzuckerspiegel rapide an und wieder wird übermäßig Insulin ausgeschüttet. Dieses ständige Hin und Her zwischen hoher Insulinproduktion und gar keine Insulinproduktion ist eine enorme Belastung für unsere Bauchspeicheldrüse und trägt zur Entstehung von Diabetes bei. Wenn wir die beschriebenen Probleme vermeiden wollen, sollten wir uns daher möglichst naturbelassen ernähren. Das bedeutet vor allem: Kein Fabrikzucker, keine Auszugsmehle, keine Fabrikfette, keine Konserven oder Präparate. Stattdessen süßen wir mit Früchten, in geringen Mengen auch mal mit Honig, unsere Brote und Brötchen sind aus frisch gemahlenem Vollkornmehl hergestellt und Frischkost wie Salate, Gemüse, Obst, Nüsse, Kerne, Saaten, machen einen möglichst großen Teil unserer Ernährung aus. Bei einer solchen Ernährung gibt es keinen Heißhunger und sie ist die beste Prävention vor Diabetes, Übergewicht und all den anderen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. Sowohl für uns, als auch für unser Kind.
Der Autor ist Gesundheitsberater, Vater zweier Kinder, arbeitet aktiv in mehreren Arbeitskreisen zum Thema Gesundheit und Ernährung mit und ist seit über einem Jahrzehnt ehrenamtlich in der Gesundheitsberatung tätig.
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14.12.2013, 18:41 Schwangerschaft: Tipps gegen Heißhunger #3
Lieber Joan,
du warst selbst noch niemals schwanger, nehme ich zumindest an – und in Luisas Ratgeber-Artikel geht es schließlich um Heißhungerattacken während der Schwangerschaft. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich während meiner Schwangerschaft ab dem vierten Monat Gelüste nach Süßigkeiten etc. hatte, welche ich zuvor noch nie hatte und danach auch nie wieder erlebt habe. Auch “perverse” Kombinationen fand ich seinerzeit großartig. Nun, ich habe mich, da es mir psychisch ja extrem schlecht ging, meinen Heißhungerattacken hingegeben, was niemandem geschadet hat. Wenn Luisa in ihrem Bericht von Diabetes schreibt, bezieht sie sich wohl ausschließlich auf Schwangerschaftsdiabetes.Beste Grüße von Glashaus
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14.12.2013, 19:23 Schwangerschaft: Tipps gegen Heißhunger #4
Im Übrigen muss man doch wohl zwischen der Diabetes Typ 1 und der Diabetes Typ 2 differenzieren. Zitat zur Diabetes Typ 2: “In der Vergangenheit wurde der Typ-2-Diabetes gerne auch als ‘Alterszucker’ bezeichnet. Tatsächlich erkranken in erster Linie ältere Menschen daran. Dennoch erkranken zunehmend auch 30- bis 40-Jährige an Typ-2-Diabetes. Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen schon in jungen Jahren stark übergewichtig sind und sich nur wenig bewegen – beides gilt als die Hauptursache von Diabetes Typ 2. Immer häufiger stellen Ärzte die Krankheit auch bei Kindern und Jugendlichen fest. In den USA haben etwa ein Viertel der Jugendlichen Diabetes oder eine Vorstufe davon. Die Bezeichnung ‘Alterszucker’ ist also längst nicht mehr korrekt.”
(Quelle: http://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Typ-2)
Als meine Mutter im Alter von 65 Jahren (vor knapp zwei Jahren) mit einem Blutzucker-Wert von 800, einem Blutzuckerkoma etc. (bis dahin war sie “offiziell” noch keine Diabetikerin) in die Klinik eingeliefert wurde, war sie übrigens adipös und bewegte sich kaum. Insofern treffen die im angeführten Zitat benannten Ursachen für den Diabetes Typ 2 in ihrem Falle ganz und gar zu.
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14.12.2013, 20:29 Schwangerschaft: Tipps gegen Heißhunger #5
Hallo Glashaus,
du warst selbst noch niemals schwanger, nehme ich zumindest an Zweimal Coschwanger… Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich während meiner Schwangerschaft ab dem vierten Monat Gelüste nach Süßigkeiten etc. hatte, welche ich zuvor noch nie hatte und danach auch nie wieder erlebt habe. Auch “perverse” Kombinationen fand ich seinerzeit großartig. Nun, ich habe mich, da es mir psychisch ja extrem schlecht ging, meinen Heißhungerattacken hingegeben, was niemandem geschadet hat. Ich habe ja auch nicht gesagt, dass man tot umfällt, wenn man seltsame Lebensmittel kombiniert oder Süßigkeiten ißt Es dauert – leider muss man sagen – im Schnitt rund 20 Jahre, bis aus Ernährungsfehlern wie Fabrikzucker die ersten Krankheitserscheinungen entstehen. Je nach Konstitution und Anteil an der Gesamternährung auch länger. Wenn Luisa in ihrem Bericht von Diabetes schreibt, bezieht sie sich wohl ausschließlich auf Schwangerschaftsdiabetes. Der Schwangerschaftsdiabetes unterscheidet sich vom “normalen” Diabetes eigentlich nur dadurch, dass er nach der Schwangerschaft wieder verschwindet. Aber auch ein Diabetes fällt nicht einfach so vom Himmel, weil gerade Schwangerschaft angesagt ist. Er hat Ursachen und entwickelt sich wie alle ernährungbedingten Zivilisationskrankheiten auch über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg. Die besondere Situation in der Schwangerschaft bringt die Symptome nur kurzzeitig zum Vorschein, bevor der Diabetes wieder seine normale Entwicklung nimmt.Man kann natürlich auch glauben, dass der Schwangerschaftsdiabetes eine Laune der Natur ist und alles in Ordnung ist. Das ist angenehmer, weil man sich dann weder Gedanken machen, noch etwas ändern muss. Ich kann eine solche Einstellung durchaus verstehen, aber ich kann sie nicht fördern.
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14.12.2013, 20:52 Schwangerschaft: Tipps gegen Heißhunger #6
Hallo Glashaus, Zitat von Glashaus73
Im Übrigen muss man doch wohl zwischen der Diabetes Typ 1 und der Diabetes Typ 2 differenzieren.
Bezüglich der Pathologie ja, nicht aber bezüglich der Ursachen. “In der Vergangenheit wurde der Typ-2-Diabetes gerne auch als ‘Alterszucker’ bezeichnet. Tatsächlich erkranken in erster Linie ältere Menschen daran. Dennoch erkranken zunehmend auch 30- bis 40-Jährige an Typ-2-Diabetes. Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen schon in jungen Jahren stark übergewichtig sind und sich nur wenig bewegen – beides gilt als die Hauptursache von Diabetes Typ 2. Übergewicht und Diabetes sind beides Folgen einer chronischen Stoffwechselstörung und treten deshalb häufig gemeinsam auf. Der ursächliche Zusammenhang ist aber bestenfalls eine These aufgrund statistischer (Fehl)Interpretationen. Nur, weil zwei Faktoren in der Statistik sich gleichsinnig verändern, liegt noch kein ursächlicher Zusammenhang vor. Ein Beispiel: Nur weil man bei jedem Wohnhausbrand die Polizei vor Ort vorfindet, sollte man nicht davon ausgehen, dass die Polizei die Brände legt. Genau das macht man aber mit Übergewicht und Diabetes. Ähnliche konstruierte Zusammenhänge findest du auch zwischen Übergewicht und Herzinfarkt, Diabetes und Rheuma, Übergewicht und Arthrose, usw. Das gibt es bei allen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten, da sie alle eine gemeinsame Ursache haben. Immer häufiger stellen Ärzte die Krankheit auch bei Kindern und Jugendlichen fest. In den USA haben etwa ein Viertel der Jugendlichen Diabetes oder eine Vorstufe davon. Die Bezeichnung ‘Alterszucker’ ist also längst nicht mehr korrekt.” Richtig. Und warum ist das so? Weil die Kinder mittlerweile die fünfte bis sechste fehlernährte Generation sind. Alle genannten Krankheiten treten mit jeder Generation früher auf. Heute gibt es schon Fünfjährige mit Rheuma, Jugendliche mit Gallensteinen und Kleinkinder mit Arteriosklerose und Diabetes. All das sind frühere “Alterskrankheiten”, die sich nun bis zu den Kindern vorgearbeitet haben. Diese epigentische Weitergabe an die nächste Generation ist ein ganz typisches Kennzeichen aller ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. Umso wichtiger ist, es hier konsequent gegenzusteuern, denn es dauert ungleich länger, die Vorbelastung wieder aus der Generationenfolge zu entfernen. Als meine Mutter im Alter von 65 Jahren (vor knapp zwei Jahren) mit einem Blutzucker-Wert von 800, einem Blutzuckerkoma etc. (bis dahin war sie “offiziell” noch keine Diabetikerin) in die Klinik eingeliefert wurde, war sie übrigens adipös und bewegte sich kaum. Insofern treffen die im angeführten Zitat benannten Ursachen für den Diabetes Typ 2 in ihrem Falle ganz und gar zu. Stimmt. Ich zweifle auch nicht an, dass beides häufig gemeinsam auftritt. Ich sage nur, dass das eine nicht Ursache des anderen ist.