Die neuen Väter

  1. 04.02.2014, 13:23 Die neuen Väter #1

    Immer mehr Väter kümmern sich intensiver denn je um ihre Kinder. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Studie zum Thema. Männer von heute wollen bessere Väter sein, als sie es noch von ihren…

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  2. 04.02.2014, 16:21 Die neuen Väter #2

    Denkanstöße für alle: – Ist es erstrebenswert, dass Frauen sich zu Soldatinnen ausbilden lassen, der Bundeswehr dienen und möglicherweise auch in den Krieg ziehen? Wie formulierte es der göttliche Falco dereinst so fulminant: “Wer soll denn in den Krieg ziehen – wenn nicht die Männer?!” – Möglicherweise ist die klassische Rollenverteilung gar nicht so schlecht, wie die 68er-Bewegung dies propagierte. An biologischen “Vorgaben” lässt sich definitiv nichts ändern. – Aus meiner Müttergeneration ist mir persönlich niemand bekannt, der sich in seiner Rolle als Mutter sowie Hausfrau wie in einem “Korsett” fühlte. “DIE Frauen” gibt es ohnehin nicht. “DIE Männer” natürlich ebenso wenig … – Mein Vater (sowie viele andere Väter aus seiner Generation) hat (haben) relativ viel Zeit mit uns Kindern/unserer Familie (ihrer Familie) verbracht. Er war also weitaus mehr als lediglich der “Ernährer”. – In bestimmten Führungspositionen machen sich Männer schlichtweg besser. Ich bin beispielsweise der Ansicht und habe die Erfahrung gemacht, dass an Schulen, an denen der Direktor männlich ist, vieles deutlich besser “läuft”.

    “Neue Chancen für unsere Gesellschaft”??? Woran liegt es bloß, dass immer weniger Kinder in Deutschland das Licht der Welt erblicken, dass die Scheidungsrate rapide steigt, dass die Familiengerichte so viel zu tun haben, dass sie kaum mehr gegen die Aktenberge “gegenankommen”?!

  3. 04.02.2014, 20:34 Die neuen Väter #3

    Hallo Glashaus. Danke für den Kommentar. Ja, Recht hast Du damit, dass es an der Biologie nix zu rütteln gibt. Auch nicht an der Evolution und dass sich die Frauen schon viele Millionen Jahre ausschliesslich um den Nachwuchs kümmerten. Dennoch finde ich die Aufteilung mehr als unfair. Warum soll ich als junge Mutter die KOMPLETTE Verantwortung (100% für 24h am Tag) für unser Kind übernehmen während sich der Herr im Haus seine Freizeit gönnt? Das ist nicht fair. UND an dem Tag wo ich wieder arbeiten gehe wird sich besonders gut zeigen, dass NUR die Frau ihr Leben für das Kind auf den Kopf stellt, aber nicht der Mann. Auch im Osten gibt es noch genügend Männer vom alten Schlag. Und ich denke im Westen Deutschlands ist vielleicht die typische Hausfrau die Antwort auf den Männer-Proll (warum arbeiten gehen, die doppelte Verantwortung haben, wenn er sich “sonnt”((mit seinem einen Job))).
    Ich wäre wirklich froh, wenn sich hier noch ein paar mehr Mütter zu dem Thema auslassen würden.

  4. 04.02.2014, 22:06 Die neuen Väter #4

    Natürlich sollte es “fair” zugehen. Ich kenne solche “Proll-Männer”, wie du sie beschreibst, liebe Mother, nicht persönlich und möchte mit solchen auch gar nichts zu tun haben. Selbst mein Vater (Jahrgang 1939 und Diplom-Kaufmann/Geschäftsmann) hat – wie selbstverständlich – beim Putzen/Wischen/Kochen und vielem anderen geholfen und meiner Mutter insofern unter die Arme gegriffen. Mit der 68er-Bewegung und deren Zielen hatten meine Eltern allerdings rein gar nichts am Hut.

    Mein früherer Mann hatte sich für Julikas erste drei Lebensmonate Elternzeit genommen, was ich zunächst sehr begrüßte. Als sich dann herausstellte, dass er in Bezug auf unser Wunschkind ALLES besser wusste bzw. besser zu wissen glaubte, er mich kaum an mein Töchterlein heranließ sowie meine Zeiten, welche ich zum Wickeln benötigte, stoppte etc. pp. (er ist “zufälligerweise” Berufssoldat), dachte ich allerdings, ich würde mich im falschen Film befinden …

  5. 04.02.2014, 23:11 Die neuen Väter #5

    Ach ja, im Übrigen glaubt mein Ex-Gatte, welcher ausgezogen ist, als unser Wunschkind sechs Monate alt war und welches seitdem bei mir wohnt und die ersten drei Lebensjahre auch ausschließlich von mir betreut, erzogen (und vieles andere) wurde, immer noch, dass er unser Töchterlein besser kennen würde als ich. Zwar sieht der Herr Vater seine Tochter relativ regelmäßig und unternimmt auch so manches mit ihr, aber von ihren Freundinnen im Kindergarten sowie ihrem gesamtem Alltag weiß er beispielsweise absolut nichts. Ganz “spannend” fand ich es, als der werte Berufssoldat mir unlängst in einer Mail mitteilte, wie man Julchen am besten die Haare zu waschen habe. HÄ??!

    Sollen so “neue Väter” aussehen?! heiligenschein-4674665

  6. 06.02.2014, 11:28 Die neuen Väter #6

    mh, ….. wenn die Situation nicht so verzwickt wäre bei Euch würde ich sagen: JA, das sind die neuen Väter. Väter, die sich (ernsthaft und nicht zum Schmücken) um ihre Kinder kümmern. Die genauso da sind für sie und einen ständigen Rückhalt bilden. Väter, die sich verantwortlich fühlen (und sich wirklich mit den kleinen Problemem ihrer Kinder beschäftigen). Ja, es stößt die Mama von einem Thron… weil da beide Elternteile hingehören, die sich die Pflege/Verantwortung teilen. Dennoch kann ich Dich verstehen. Bei Dir ist die Lage nun schon verzwickt. Ein getrennter Mann, der ein “neuer Vater” ist, ist noch eine Nummer schärfer.. das kann ich in meinem Hirn gerade noch nicht ausdenken wohin das führt…

  7. 06.02.2014, 11:44 Die neuen Väter #7

    Doch, ER verwendet unsere Tochter “zum Schmücken”. Als sie drei Monate alt war, meinte er ernsthaft, sie könne bereits sprechen, (“OOH” hieß demnach beispielsweise “Ich möchte mein Fläschchen haben!” usw. usf.). Dies erzählte der stolze Vater sogar wildfremden Menschen, welche wir trafen.

    Kurz nach Julika Aurelias Geburt verkündete er, dass unsere Tochter etwas ganz, ganz Besonderes sei, da sie “als einzige von sechs Milliarden Erdenbürgern seine Gene in sich trage.” (ZITAT!) Seitdem ist er auch von der Idee besessen, dass seine Tochter hochbegabt sei, was Gott sei Dank nicht der Fall ist! Seitdem sie zwei Jahre alt ist, bringt er ihr Englisch bei; als Julchen drei Jahre alt wurde, verkündete mein Ex-Gatte, dass es eindeutig sei, dass unsere Kleine nun endlich Lesen lernen wolle. Er schenkte ihr einen unsäglichen Lern-Laptop für Schulanfänger. Gott sei Dank kann sie bis zum heutigen Tage noch nicht lesen!

  8. 06.02.2014, 11:49 Die neuen Väter #8

    Wohin das führt??! Tja, mein werter Ex-Gatte hat bereits im März des vergangenen Jahres das alleinige Sorgerecht sowie Aufenthaltsbestimmungsrecht für unser gemeinsames Wunschkind beantragt. Er ist der festen Überzeugung, es vor mir “retten” zu müssen …

    Wir befinden uns seit 3,5 Jahren in einem furchtbaren Rechtsstreit vor dem Düsseldorfer Familiengericht …

  9. 06.02.2014, 12:35 Die neuen Väter #9

    puh…… sie trägt auch Deine Gene in sich und darum steht auch Dir das Kind zu… Warum sagt er muss Eure Tochter vor Dir gerettet werden? Was sind seine Argumente? Vielleicht magst Du das hier mal lesen:

    http://www.huffingtonpost.de/sherrie…b_4711705.html (für Deinen ehemaligen Göttergatten könnte Punkt 6 von Interesse sein).

    Und hier noch etwas zur Vater-Tochter-Beziehung:

    http://arbeitsblaetter.stangl-taller…rziehung.shtml

    Und hier eine Ferndiagnose für den Vater(?):

    “…..grandioses Gefühl eigener Wichtigkeit, Fantasien über grenzenlosen Erfolg und Macht, Glaube an eigene Besonderheit, Verlangen nach übermäßiger Bewunderung, übertriebenes Anspruchdenken, ausbeuterische Beziehungen, Empathiemangel, Neid, Arroganz. Zentrales Symptom ist ein labiles Selbstwertgefühl, häufig verbunden mit dem Gefühl von Leere und die Unfähigkeit, Gefühle, insbesondere Freude, zu empfinden. Als weitere Phänomene finden sich häufig eine erhöhte Verletzbarkeit und Kränkbarkeit sowie eine egozentrische Einstellung.” von der webseite hier: http://arbeitsblaetter.stangl-taller…rzissmus.shtml

    Toi toi toi!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  10. 06.02.2014, 15:50 Die neuen Väter #10

    Liebe Mother, im Rahmen dieses Forums habe ich bereits recht viele Beiträge zu der in Rede stehenden Thematik verfasst – und ich möchte mich ungern allzu oft wiederholen. Im Übrigen bin ICH “selbstverständlich” die “Gestörte” mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung etc. pp. Allerdings halte ich von solchen Diagnosen ohnehin relativ wenig. Mir würde es als Psychotherapeutin problemlos gelingen, jedem zweiten meiner Patienten irgendeine Art von Persönlichkeitsstörung “anzudichten”.

    Trotzdem vielen Dank für deine Hinweise!

  11. 06.02.2014, 17:12 Die neuen Väter #11

    oh ich wusste nicht, dass Du schon sehr viel mehr in diesem Thema steckst und bereits Beiträge verfasst hast. Wenn Du Therapeutin bist, dann weisst Du um den Unterschied zwischen Facette und Störung einer Persönlichkeit? Und doch: die Kriterien für eine Störung der Persönlichkeit sind sehr wohl gut definiert (und wenn einmal durch Fachauge nach jahrelanger Berufserfahrung und per Persönlichkeits-Test festzustellen, dann sind diese Diagnosen durchaus verlässlich). Ich denke Therapeuten liegt nichts daran etwas hineinzuinterpretieren wo nichts (pathologisches) ist.. Oder?
    🙂

  12. 06.02.2014, 22:45 Die neuen Väter #12

    Ich finde es sehr schade, dass eine ,,nur” Hausfrau plötzlich gar nichts mehr wert zu sein scheint. Aber jeder sollte die Meinung, Einstellung, Lebensweise der/des Anderen akzeptieren und Respektieren. Man muss nicht damit einverstanden sein, nur einfach respektieren. Jeder ist nunmal anders……… Ich persönlich bin glücklich zu Hause und denke es war richtig nach der Geburt meiner (inzwischen recht großen) Kinder nicht weiter im Schichtsystem zu arbeiten, sondern als Tagesmutter. Ich finde es traurig, wenn Kinder ihre Mamas nur beim Einschlafen und Aufwachen sehen, wenn Kinder bis abends fremdbetreut werden… Vielleicht liegt meine Einstellung daran, dass meine Oma Hausfrau war, mich immer sehr lieb hatte und sozusagen großgezogen hat und meine Mutter Vollzeit arbeitete?

    Erinnert ihr euch noch an die Werbung einer Staubsaugerfirma? Auf einer Feier wird eine Frau gefragt: Und was arbeiten sie? Sie antwortet: Ich führe ein kleines erfolgreiches Familienunternehmen! smile-3752097

    Was mich etwas stört, ist der Hinweis auf gutefrage.net. Dort gibt es so viele sehr, sehr viele Frage unterhalb des Kellerniveaus.

  13. 06.02.2014, 23:01 Die neuen Väter #13

    Liebe Mother, nein, ich bin keine Therapeutin, sondern nur Lehrerin sowie Doktorin der Erziehungswissenschaften. Ich habe mit Therapeuten aber hinreichend Erfahrungen gesammelt … Nun, die unzähligen Psychiater sowie Psychotherapeuten müssen doch, wenn ein Klient mit einem Problem zu ihnen kommt, nach Möglichkeit mehrere Diagnosen “formulieren” – allein schon deshalb, damit die Krankenkasse für die Kosten der anfallenden Sitzungen aufkommt.

    Vergleiche diesbezüglich Michael Marys Buch: “Ab auf die Couch. Wie Psychotherapeuten immer neue Krankheiten erfinden und immer weniger Hilfe leisten”. Besonders empfehlenswert finde ich das Kapitel VI: “Die Eroberung des Graubereichs – wie die Menschen pathologisiert werden”.

  14. 06.02.2014, 23:12 Die neuen Väter #14

    Ich finde es gut, dass es die klassische Rollenverteilung immer seltener gibt. Seien wir doch mal ehrlich: In den allermeisten Fällen langt es nun mal nicht aus, wenn nur der Mann das Geld nach Hause bringt und die Frau sich “lediglich” um die Kindererziehung kümmert. Aus finanzieller Sicht gesehen ist man als “Otto-Normal-Familie” doch gezwungen, dass beide arbeiten gehen. Insofern finde ich es mehr als recht und billig, dass sich Mann und Frau dann auch den Haushalt und die Betreuung der Kinder teilen. Aber selbst wenn tatsächlich nur er arbeiten geht und sie sich “nur” um Haushalt und Kinder kümmert … Es schadet weder dem Vater – und den Kindern schon mal gar nicht, wenn selbige sich nach Feierabend des Papas miteinander beschäftigen. Ich fand es als Kind (und finde es auch heute noch) traurig, dass mein Erzeuger sich selbst immer nur in der Rolle des Ernährers sah. Da spielte sich so rein gar nichts zwischen uns Kindern und ihm als Vater ab, wenn er mal nicht arbeiten war. Er hatte nie wirkliches Interesse an uns und wusste mit uns nie etwas anzufangen. Und im Grunde genommen hat sich das auch bis heute nicht geändert. Da lobe ich mir meinen Mann, der wirklich echtes Interesse an seiner Tochter hat, dementsprechend viel Zeit mit ihr verbringt und mir dadurch auch wichtige Freiräume schaufelt.

    Klar geraten wir auch aneinander, wenn er Dinge anders sieht als ich. Es ist nicht immer leicht, in Punkto Erziehung an einem Strang zu ziehen. Aber dann doch lieber so, als müsste ich wirklich alles allein entscheiden und hätte so gar keine Unterstützung von ihm.

  15. 07.02.2014, 11:01 Die neuen Väter #15

    Ja, Kotori, wer “nur” Hausfrau und Mutter ist, der arbeitet “natürlich” nicht. Das können aber auch nur Menschen schreiben bzw. von sich geben, welche selbst nie über eine längere Zeit “nur” Hausfrau und Mutter gewesen sind. Ich habe mir schon des Öfteren überlegt, dass bestimmte Menschen gänzlich anders über meine “Aufgaben” denken würden, wenn sie zumindest eine Woche lang mit mir “tauschen” würden, was in der Realität aber natürlich (leider) nicht umsetzbar ist.

    Meine Oma-Generation hatte es insofern eindeutig leichter: Sie unterlag nicht einem permanenten Rechtfertigungs-Zwang. Die Generation meiner Mutter hatte bereits mit ersten Widerständen zu kämpfen – und für die meisten Frauen meiner Generation ist es nahezu undenkbar, “nur” Hausfrau und Mutter zu sein.

  16. 07.02.2014, 11:42 Die neuen Väter #16

    Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte, ist aber nicht, dass die Hausfrau im Gegensatz zum verdienendem Mann oder der “Mutter mit Job” faul ist oder weniger zu leisten hat.
    Das wollte ich nur mal noch klarstellen. smile-3752097

    Mit dieser Behauptung bin ich selbst während der Elternzeit oft konfrontiert worden. Haushalt und Kindererziehung / -betreuung allein stellen schon eine Belastung dar. Manchmal hat das doch wirklich etwas von Don Quichotes Kampf gegen Windmühlen, wie ich finde.

  17. 26.05.2014, 13:14 Die neuen Väter #17

    Mein Mann und ich teilen uns ohne Worte die Hausarbeit. Wenn er früher von der Arbeit nach Hause kommt dann kocht er für uns. Er hilft mir Staub zu saugen und steht mir mit Rat und Tat zur Seite wenn es um Erziehungsfragen geht. Das war nicht immer so. Ich musste Ihm klar machen das ich seine Meinung wissen möchte, davor hat er sich so gut es ging raus gehalten als sie so 10 Jahre alt war. Ich bin Zuhause und arbeite ja auch von dort aus. Und dennoch ist er für uns da. Und ich so gut es geht auch für ihn.

    Das hat aber alles Zeit gebraucht.

  18. 26.05.2014, 21:54 Die neuen Väter #18

    Die Studie hat mich jetzt nicht so begeistert..

  19. 26.05.2014, 22:29 Die neuen Väter #19

    Welche Studie meinst du, liebe Lenna?

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