Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar?

  1. 24.04.2014, 23:24 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #1

    Ich bin meinen Eltern rückblickend dafür dankbar, dass sie mir die deutsche Sprache hervorragend vermittelt haben und die Freude am Lesen in mir erweckt haben. In gewisser Weise danke ich meinen “Vormaligen” dafür, dass sie schon immer sehr eigen waren (nicht nur in negativer, sondern auch in positiver Weise), sich von der Masse abgesetzt haben sowie viele gängige Meinungen kritisch beleuchtet haben. Den Kindergarten musste ich nicht besuchen, sondern ab dem vierten Lebensjahr zwei- bzw. dreimal in der Woche für einige Stunden am Nachmittag den Spielkreis. Fein! Der Glaube an Gott wurde durch viele Kindergottesdienste, den Besuch von kirchlichen Kindernachmittagen von meinen “Vormaligen” unterstützt. Das Kennenlernen des eigenen Landes (sowie der früheren DDR) war meinen Eltern stets ein wichtiges Anliegen. In anschaulicher Weise wurden mir bereits in der Kindheit politische Hintergründe etc. erklärt. Ein weiterer Pluspunkt! Schön fand ich es auch, dass wir uns sehr viel in der Natur aufgehalten haben und im Garten meiner lieben Großeltern gesät sowie geerntet haben. Im Alter von fünf Jahren wurde ich zum ersten Mal mit in die Sauna “geschleppt”. Mir hat es gefallen – und ich liebe das Saunieren bis heute.

    Und: Danke, lieber Papa, dass du mir recht früh mitgeteilt hast, dass ich stets daran denken müsste, dass 80 Prozent der Menschen “dumm” wären! Später, als ich Jugendliche war, hast du dich korrigiert, mich noch einmal zur Seite genommen und von 90 Prozent gesprochen. Schließlich hattest du (bedauerlicherweise) Recht!

  2. 25.04.2014, 16:22 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #2

    Ich bin dankbar dafür, dass ich eine sehr gute Erziehung genießen durfte. Ich habe gelernt was Höflichkeit und Respekt bedeutet, Ehrlichkeit und für das Einzustehen was man vertritt. Ebenfalls bin ich für die Liebe und Hingabe dankbar. Meine Eltern haben zwar viele Fehler gemacht, aber das was sie richtig gemacht haben, hat mich wesentlich stärker beeinflusst. Ich hoffe, ebenfalls eine so gute Mutter zu werden und meinen Kinder Werte vermitteln zu können, die ich selber für fast ausgestorben halte (zumindest wenn man einige Kinder betrachtet)….

  3. 25.04.2014, 20:39 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #3

    Ich bin meinen Eltern für so vieles dankbar! Das kann ich jetzt garnicht alles aufschreiben. Aber am meisten bin ich wohl dafür dankbar, dass sie immer für mich da waren, oder immer noch sind und mich immer wieder hochgezogen haben, wenn es mir dreckig ging.

    Meine Eltern sind wirklich wundertoll wink-8286958

    Lg Rosa

  4. 25.04.2014, 22:31 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #4

    Schön, wenn man das über seine Eltern sagen bzw. schreiben kann, liebe Rosa!

    Ich könnte längst nicht alles aufschreiben, wofür ich meinen Eltern alles andere als dankbar bin. Das würde jeglichen Rahmen sprengen …

  5. 25.04.2014, 22:49 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #5

    Das hast du hast auch schon in deinem Abwesenheits-Beitrag geschrieben. Hast du kein gutes Verhältnis zu ihnen?

  6. 25.04.2014, 23:27 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #6

    Wie ich bereits erwähnte, kann meine Mutter beispielsweise wahnsinnig lieb, herzlich, lebensfroh etc. sein – aber sie kann aus heiterem Himmel zu einer Furie werden. Dies verhielt sich bereits in meiner Kindheit so. Was die Furie dann anstellt und von sich gibt, ist jenseits von Gut und Böse. Schon als Kind hatte ich das Gefühl, dass es sich bei der “lieben Mama” und der “alles vernichtenden Frau” um zwei gänzlich verschiedene Personen bzw. Persönlichkeiten handeln muss. Gewiss steckt bei meiner Mutter eine schwere psychische Erkrankung dahinter, aber wenn man sie darauf anspricht, reagiert sie ausgesprochen aggressiv und wird mehr als ausfallend. Nun ist sie 67, mein Vater 75 Jahre alt. Ihm gebe ich nicht mehr allzu lange. Aber was soll man zu einem an sich schlauen sowie gebildeten Menschen (Vater) noch sagen, wenn er trotz eines amputierten Unterschenkels, etlicher Stants und in Anbetracht der zahlreichen Medikamente, die er nehmen muss, weiterhin Unmengen von Alkohol trinkt und munter seine Cigarillos sowie seine Pfeife raucht?! Nun, letztendlich ist all das natürlich seine Entscheidung. Ich habe nicht das Gefühl, dass er noch Lust zum/am Leben hat. Nein, ich habe kein gutes Verhältnis zu meinen Eltern. In den letzten Jahren hat es sich im Übrigen noch extrem verschlechtert, während es zwischenzeitlich deutlich besser war. Dabei habe ich meinen Eltern ja sogar verziehen, dass sie mich 17 Jahre lang physisch sowie psychisch aufs Übelste misshandelt haben. Schlimm ist allerdings, dass ich, wenn ich diese Thematik anspreche, von meinen Eltern und meinem Bruder, der selbst ein Opfer war, als “bekloppt” erklärt werde. Es heißt dann, dass meine Eltern sich durchaus öfter mal gestritten hätten, was ihnen auch leidtun würde, aber mein Bruder und ich wurden (angeblich) niemals geschlagen. Auf dem Po meines Bruders sind in aller Regelmäßigkeit Kochlöffel zerbrochen, weil er damit so heftig geschlagen wurde. Unter anderem … In meiner Familie möchte man der Wahrheit ungern ins Auge sehen und neigt zum Verdrängen …

    Ich könnte allerdings niemals behaupten, dass ich meine Eltern nicht lieben würde.

  7. 25.04.2014, 23:41 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #7

    Das ist natürlich schrecklich für euch Kinder aber bestimmt auch für deine Eltern selbst. Mit psychischen Erkrankungen ist das eh immer so eine Sache, es ist eben eine Krankheit. Allerding ist das natürlich keine Entschuldigung für Misshandlungen.

    Das man seine Eltern nicht mehr liebt, dazu muss schon sehr sehr viel passieren. Hab noch niemanden gesehen, der seine Eltern nicht liebt. Es sind eben, was immer sie einem auch antun immer noch die Eltern…

  8. 25.04.2014, 23:55 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #8

    Oh, doch, Rosa,

    ich kenne persönlich mehrere Frauen, die nach eigener Aussage ihre Eltern nicht lieben und auch niemals geliebt haben. Und “interessanterweise” ist in deren “Ursprungsfamilien” auch nicht annähernd etwas so Dramatisches vorgefallen wie etwa in meinem Zuhause …

  9. 26.04.2014, 00:11 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #9

    Ach ja, ich glaube sowas ist nicht ganz ernst zu nehmen. Vor meiner Schwangerschaft und als Kind hab ich auch oft gesagt, dass ich meine Eltern nicht liebe. Einfach weil sie mich genervt haben und ich nicht mit allem einverstanden war, was sie gemacht haben. Aber jetzt weiß ich das Liebe viel mehr bedeutet. Und ich denke das die Leute, die so etwas sagen so eine “Erkenntnis” einfach noch nicht hatten.

  10. 26.04.2014, 00:18 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #10

    Nun ja, wenn eine über 40 Jahre alte Frau ihre Mutter über Jahre nicht sehen will und auch keinerlei telefonischen Kontakt mehr zu ihr haben will und ihr in einem Brief nüchtern mitteilt, dass sie diese nicht lieben würde und nie geliebt habe, so würde ich sie durchaus ernst nehmen. Mir ist eine solche Frau (persönlich) bekannt.

  11. 26.04.2014, 00:24 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #11

    Na dann muss aber doch etwas passiert sein. Sie nie geliebt zu haben kann ich mir eh nicht vorstellen. Jedes Kind liebt seine Eltern, oder nicht?! Und so einfach hört man dann ja auch nicht auf sie zu lieben.

  12. 02.05.2014, 11:29 Wofür seid ihr euren Eltern rückblickend dankbar? #12

    Ja, es gab mehrere Streitigkeiten zu diversen Themen. Aber in welcher Familie gibt es derlei nicht?! Mir sind noch zwei wichtige Aspekte bezüglich meiner Eltern eingefallen: -Danke, liebe Mami und lieber Papi, dass ihr mich finanziell immer unterstützt (habt), wenn dies nötig war bzw. ist! – Danke, dass ihr euch trotz “allem” nie habt scheiden lassen, sondern immer zusammengeblieben seid und euch an euer Eheversprechen gehalten habt!

    Eure Rike

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