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27.10.2014, 15:30 Bibi goes “Feuer & Eis” – Festival #1
Ich bin Euch noch einen Bericht vom “Feuer & Eis”-Festival “schuldig, auf dem Torsten, unser Kumpel Michael und ich am Wochenende waren.
Zwar trifft man mich dann und wann auch auf Schlagerpartys und dergleichen, aber in meiner Brust schlägt ganz klar ein Rocker –
Abgesehen davon war es mal wieder an der Zeit, meine alten Moderatoren-Kollegen und den ein oder anderen Hörer aus vergangenen Radiotagen zu treffen. Eigentlich wollte ich schon im letzten Jahr zum “Feuer & Eis”; hatte sogar ein Ticket dafür. Aufgrund der Prüfungsvorbereitung und einem “zickigen Rücken” habe ich dann jedoch in letzter Minute einen Rückzieher gemacht und meinem Mann mein Ticket zum Verkauf mitgegeben.
In diesem Jahr hätte ich mir das allerdings nich erlauben dürfen, denn dann hätte ich wohl “Ärger” von dem ein oder anderen Ex-Kollegen bekommen.
Nachdem wir Samstag morgen mit unseren Freunden ausgiebig gefrühstückt und Finja zur Bespaßung / Übernachtung dortgelassen hatten, eierten wir mit unserer Opel-Krücke gegen 9.00 Uhr von zu Hause los. Gottlob mussten wir mit der Karre nur ins 20 km entfernte Lemgo, um dort von unserem Auto auf Micha’s A6 umzusteigen. Schnell noch ein Selfie geknipst …
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(links Micha, Mitte ich, rechts Torsten), via Facebook die Invasion der Lipper angekündigt und dann gings los Richtung Alsfeld. Mit 186 PS unter der Haube und einer Richtgeschwindigkeit jenseits von Gut und Böse trudelten wir – bei schönstem Wetter – gegen 12.30 Uhr vor der Stadthalle in Alsfeld ein. Eine lange Menschenschlange wartete bereits vorm Einlass. Da Micha sich noch eine Karte kaufen musste und ich mit meinem Ticket ebenfalls “normal” eingelassen werden musste, stellten wir uns in der Schlange an. Torsten hatte sich bereits im Vorfeld zum Thekendienst einteilen lassen, brauchte somit keinen Eintritt zahlen und verdiente sich dazu noch mein Eintrittsgeld und das Spritgeld. Dafür fing seine erste Schicht aber auch bereits um 14.00 Uhr an, weshalb er direkt durchgewunken wurde, weil zuvor noch Teambesprechung war. Micha und ich kamen allerdings auch relativ zügig durch, denn die Schlange rückte schnell vorwärts. Die erste Band begann gegen 12.30 Uhr. Da wir zu diesem Zeitpunkt erst ankamen und auch nicht wirklich gespannt waren auf “Wilder Hagen”, verzichteten wir darauf. Auch “Explizit”, die im Anschluss daran spielten, reizte uns nicht, weshalb wir uns zunächst mal umsahen, die ersten bekannten Gesichter begrüßten bzw. von diesen begrüßt wurden. Torsten war zwischenzeitlich auch wieder bei uns aufgetaucht, denn bis 14.00 Uhr war noch etwas Zeit. Also hieß es erstmal “Bauch wieder auffüllen”, denn das Frühstück war lange her. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bot mal wieder der Asia Imbiss; gebratene Nudeln mit Hühnchenfleisch süß-sauer für 4,50 Euro – wobei ich sagen muss: Entweder hat der Typ süß-sauer mit scharf verwechselt oder aber die Sauce war so. Nämlich süß-sauer-scharf. Nun ja … schmeckte trotzdem und fürs erste waren wir satt. Anschließend trieb es uns ins Merchandise-Zelt, wo wir unter großem Hallo von den “Berserker”-Jungs begrüßt wurden.
Hat mich tierisch gefreut, habe ich Schröder & Co. doch bereits seit 6,5 Jahren nicht mehr gesehen.
Während Micha bei “Berserker” stehenblieb (ein guter Bekannter von ihm spielt dort neuerdings Gitarre), folgte ich Torsten um 14.00 Uhr in die Stadthalle, um mir einerseits zumindest noch den halben Auftritt von “Enorm” anzusehen, mir andererseits schon mal einen guten Platz zu sichern für die weiteren Gigs.
Von “Enorm” war ich wirklich begeistert. Ich mag den Deutschrock lieber etwas seichter und melodischer, die Texte verständlicher. Rein vom Sound driftet die Band schon fast etwas ins poppige ab.
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Das krasse Gegenteil dazu stand dann direkt im Anschluss auf der Bühne. Und wenn ich die “Berserker“-Jungs nicht schon so lange kennen und mögen würde und ihren jetzigen Sound nicht als echte Weiterentwicklung sehen könnte, hätte ich mir den Auftritt wohl nicht angehört.
Zu meinen Radio-Zeiten mochte ich diese Musik überhaupt nicht. Ich hab sie wohl gespielt im Radio; wenn es gewünscht wurde. Mehr aber auch nicht. Mittlerweile ist aus dem Deutschrock im Onkelz-Stil harter Metal mit deutschen Texten geworden, der musikalisch quasi die Stadthalle abgefackelt hat. Es war der Wahnsinn. Kurz schoss mir durch den Kopf, dass man die Klasse einer Band eigentlich fast immer am Talent des Drummers messen kann. Eine Band kann nur so gut sein wie der Drummer, denn nach ihm richtet sich, was musikalisch geht. Und dass Jungspund Linus am Schlagzeug genau richtig sitzt, hat er mit seinem Solo eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
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Nach diesem Auftritt endete Torstens erste Schicht und wir gönnten uns eine Pause. Die folgenden 2 Bands sparte ich mir – sparten wir uns – die “Thekenproleten” sowie “Unherz” wollten wir nicht sehen, denn diese beiden Bands “glänzen” hauptsächlich durch das Covern der Böhsen Onkelz. Und darauf hatten wir alle 3 keine Lust. Also trieb es uns wieder nach draussen. Ich muss dazu sagen, dass in der Stadthalle selber nur die Bühne, eine große Theke und eine Cocktailbar aufgebaut waren. Im Vorraum gab es dann noch den Merchandise-Stand vom Veranstalter sowie die Kasse für Getränkebons. Alles andere spielte sich draussen im Eingangsbereich der Stadthalle ab. Band-Merchandise (Zelt), Fressbuden (Asia, Pizza, Bratwurst) und ein weiterer Getränkestand waren dort noch zu finden. Micha nutzte die Zeit, um Tickets für den anstehenden 68floz-Gig an den geneigten Konzertbesucher zu bringen, Torsten und ich tingelten derweil zwischen den Merch-Ständen hin und her und trafen so nach und nach auf viele liebe Leute, die wir (insbesondere ich) schon länger nicht mehr gesehen hatten. So vergingen die 2 Stunden quasi wie im Flug.
Als Torstens zweite Schicht um 18.00 Uhr begann, war es auch für mich Zeit, mir in der Halle wieder einen guten Platz zu sichern, denn um 18.30 Uhr sollte “Crematory” spielen.
Neben den “Wilden Jungs” für mich das besondere Highlight dieses Festivals. Eigentlich bin ich nur wegen dieser beiden Bands (und natürlich den Leuten) mitgefahren. “Crematory” hat sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt; einige neue Sachen gespielt und vieles gern gehörtes altes. Der Sound war leider nicht ganz optimal, aber dass das Publikum kaum mitgemacht hat und sich größtenteils nicht mal zu einem Applaus herablassen konnte, lag sicher nicht (nur) daran. Im Nachhinein denke ich, dass die Band für diese Art von Festival falsch ausgewählt war bzw. das Publikum das falsche für die Band war. Mir taten die Jungs wirklich leid, denn sie hatten Spaß auf der Bühne und haben “einen guten Job” gemacht.
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Als nächste Band stand “VARG” auf der Bühne. Von denen hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Normalerweise hätte ich sie mir schon deshalb anhören müssen, weil ich in der Überlegung stehe, wieder zu moderieren.
Aber ich musste da erstmal raus. An das allgemeine Rauchverbot, welches in der Halle eigentlich vorherrschte, hielt sich schon längst keiner mehr und das ist auch einer der wenigen Kritikpunkte. Warum es nicht möglich war, in diesem Fall durchzugreifen bzw. warum es dann auch den Veranstalter selbst scheinbar irgendwann nicht mehr interessierte, weiß ich nicht. Jedenfalls herrschte dort teilweise ein Mief, der kaum auszuhalten war.
Abgesehen davon musste ich mich allerdings auch mal dringend hinsetzen. Ich bin mittlerweile einfach zu alt für sowas. Sowohl meine Knie als auch mein Rücken haben sich nach diesem Wochenende lautstark beschwert – zu Recht.
Also machte ich mich draussen erstmal auf die Suche nach Micha. Als wir mittags in Alsfeld angekommen waren, hatten wir noch abgemacht, dass zumindest wir beide zusammenbleiben. Schon deshalb, weil ich seine 68fl:oz-Tickets in der Handtasche mit mir herumschleppte. Trotzdem war ich irgendwie immer auf der Suche nach ihm. Whatsapp, SMS, Anruf … keine Chance.
Irgendwann gab ich es dann auch auf mit der Suche. Als Torstens zweite Schicht um 20.00 Uhr zuende war und er nach draussen kam, fand er mich – wie sollte es anders sein? – am “Berserker”-Merch-Stand. Langsam wurde es Zeit fürs Abendessen. Pizza? Nö, die sah irgendwie “nicht gut” aus. Chinesisch? Nö, nicht schon wieder.
Also gabs Thüringer Bratwurst aus hessischer Grillpfanne – eher frittiert als gegrillt; bei der Menge an Fett in der Pfanne. Mutete irgendwie etwas merkwürdig an, aber man konnte sie essen. Oder anders gesagt: Der Hunger triebs rein.
Um kurz nach 22.00 Uhr sollten dann die “Wilden Jungs” loslegen. Nach kurzer Verzögerung, aufgrund von Soundproblemen, wurde plötzlich alles dunkel, das Intro der aktuellen Scheibe stimmte uns auf das kommende Geschehen ein.
Ein bißchen Enttäuschung machte sich bei mir breit. Bisher habe ich bei jedem Auftritt “meiner Jungs” ganz vorne gestanden – manchmal sogar im Graben, wenn ich dabei war. Diesmal wars einfach unmöglich, denn die hätten mich da vorne gnadenlos plattgetreten oder zerdrückt. Normalerweise ist Torsten immer dabei, um mich vom Rest der Leute “abzuschirmen”, aber diesmal musste er halt nochmal Thekendienst machen; und Micha war mal wieder verschwunden. Also stand ich – für meine Verhältnisse – ziemlich weit hinten und bin dann nach dem 3. Song ganz aus der Menge gegangen, um mich wieder auf meinen Stammplatz seitlich der Theke zu stellen. Von daher sind die Fotos von viel weiter weg aufgenommen, als sie eigentlich sein müssten. Trotzdem hatte ich viel Spaß und habe mich irrsinnig gefreut, die Jungs mal wieder live zu sehen. Der letzte Gig ist mittlerweile gut 2 Jahre her. Für den letzten Song “Danke …” holten sie sich dann noch ein paar Mädels auf die Bühne, die den Song quasi mehr oder weniger allein performed haben. Tyson selbst ist eigentlich nur dann eingesprungen, wenn es Texthänger gab.
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Die letzten Bands – zumindest 2 der 3 – hätte ich mir eigentlich noch gerne angeschaut. Sowohl die “Krawallbrüder” als auch “Toxpack” kenne ich bisher nur von CD.
Da ich aber die Rückfahrt zu bestreiten hatte, musste ich mich wohl oder übel ein paar Stunden aufs Ohr hauen. Also verzog ich mich ins Auto, um dort eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Was sich als gar nicht so einfach erwies.
Fast eine Stunde lang turnte ich zwischen Beifahrersitz und Rückbank hin und her, rollte mir meine dicke Daunenjacke als Kopfkissen zusammen, zog sie doch wieder an, drehte mich von links nach rechts … Dann war ich schon fast eingenickt, als ich merkte, dass ich nochmal aufs Klo muss …
Irgendwann muss ich dann wohl doch eingeschlafen sein, denn als mein Handy um 1.59 Uhr Alarm schlug, habe ich fast einen Herzinfarkt bekommen und fühlte mich wie gerädert. Trotzdem quälte ich mich aus dem Auto und ging nochmal zur Halle zurück. Ein guter Kumpel – Daniel – hatte Geburtstag und natürlich wollte ich ihm noch gratulieren. Mittlerweile war die Security allerdings schon dabei, die letzten Besucher hinauszukomplimentieren, denn das Festival war zuende – was mir, rein von der Zeit her, etwas merkwürdig vorkam.
Ich kam dann erst nochmal aufs Gelände, als Torsten mich am Einlass abholte. Dabei erzählte er mir dann, dass der Veranstalter sich, nach Rücksprache mit der Band, dazu entschlossen habe, Märzfeld nicht mehr auftreten zu lassen. Man war zeitlich nicht ganz im Plan geblieben und die zeitliche Konzession reichte nicht für einen ausreichend langen Auftritt der Band. Ja, kann passieren, würde ich sagen.
Nachdem ich Daniel dann gratuliert und wir uns von allen anderen verabschiedet hatten hieß es für uns noch: Micha einsammeln. Der Gute hatte mittlerweile so viel Cuba Libre intus, dass er nicht mehr gerade stehen und man ihn auch nur noch verwaschen verstehen konnte. Ich zweifelte ernsthaft daran, dass wir ihn jemals bis zum Auto – und ins Auto hinein – bekommen würden. Klappte dann aber – nach “nur” 7 Aufforderungen – doch noch. Um 3.00 Uhr (bzw. 2.00 Uhr nach Uhrumstellung) starteten wir dann endlich Richtung Heimat; machten aber am Kirchheimer Dreieck direkt eine Pause, um uns bei BK noch ein wenig zu stärken.
Wesentlich gelassener und mit sicherlich 50 km/h langsamer als morgens steuerte ich diese Kutsche zurück ins Lipperland. Dank eines kleinen – durch eine navi-unbekannte Baustelle – Umweges errreichten wir unser Ziel gegen 5.30 Uhr.
Der Umstieg vom 186-PS-Audi auf unsere 60-PS-Karre war gestern morgen übrigens mein Highlight. Ich hatte das starke Gefühl, plötzlich a) keine Bremse mehr zu haben (denn der Audi steht quasi sofort, wenn man nur an Bremse denkt) und b) nicht mehr vom Fleck zu kommen (beim Audi braucht man das Gaspedal nur anticken, dann rast der schon los) Ich kam mir vor wie ein Fahranfänger allererster Güte, als ich den A6 gegen unsere Kiste getauscht hatte. Fazit dieses Wochenendes:
- nächstes Jahr sind wir definitiv wieder dabei
- ich muss dringend öfter auf Gigs der “Wilden Jungs”
- unser nächstes Auto hat definitiv wieder mehr PS!
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27.10.2014, 17:47 Bibi goes “Feuer & Eis” – Festival #2
Klingt ja nach einer gelungenen Nacht.
Ich glaube ich wär danach erstmal richtig platt. -
28.10.2014, 15:59 Bibi goes “Feuer & Eis” – Festival #3
Na das klingt – und sieht! – ja nach einem Erlebnis aus In Zukunft gerne mehr davon! Ich komme leider zeitlich nicht mehr dazu Festivals zu besuchen.