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23.02.2015, 20:40 Bibi goes “GOP” (Betriebsfeier) #1
Hier also der versprochene Bericht. Einen Tag später als geplant, aber ich bin gestern Abend nur noch platt ins Bett gefallen, nachdem ich nachmittags zum Kaffee erst noch die Schwiegerfamilie ertragen musste. Samstag morgen begann also das Abenteuer “Betriebsfeier” mit meinem Besuch beim Friseur.
Ich dachte, ich tue mir mal was Gutes und lasse mich nicht nur stylen sondern auch direkt schminken. Für meine Tochter war das Abenteuer wohl noch größer als für mich; sie staunte enorm über meine Verwandlung vom Wischmop über “Mama, jetzt siehst Du aus wie ein Zombie!” … “Mama, jetzt siehst Du aus wie ein Clown!” bis hin zur ausgehtauglichen Frau.
Mittags versuchte ich mich dann nochmal im “im Sitzen schlafen”; funktionierte aber nicht wie gewünscht, also bewaffnete ich mich auf der Hinfahrt zur Betriebsfeier mit einem großen Coffee to Go, um wenigstens halbwegs munter dort anzukommen. Das kommt davon, wenn man abends nicht ins Bett findet und morgens trotzdem wie gewohnt um 6 Uhr wach wird.
Als ich um kurz vor 17 Uhr im Hotel eincheckte, kam es erstmal direkt zu einem Mißverständnis / Verständigungsproblem / Buchungsproblem.
Wir sind 17 Frauen und 3 Männer und unser Chef hatte für alle Doppelzimmer bzw. Zweibettzimmer gebucht. Allerdings waren 2 dieser Zimmer zur Einzelbelegung gedacht, denn natürlich sollte sich kein Mann das Zimmer mit einer Frau teilen müssen. Das Hotel schien das anders zu sehen, denn als ich mich anmeldete, meinte man: Sie teilen sich das Zimmer mit Herrn Hanske. Ich hab erstmal so geschaut. Herr Hanske? Wer soll das sein? Kenn ich nicht, gibt es nicht bei uns.
Es gab ein leichtes Hin und Her, dann entschied der Typ an der Rezeption eigenmächtig, mir das Zimmer des Chefs zu geben und ihn kurzerhand bei Herrn Hanske einzuquartieren. So kam ich in den Besitz eines Einzelzimmers (welches ich ohnehin bekommen sollte) und der Chef sollte sich nun also das Zimmer mit jemandem teilen, der ganz offensichtlich nicht zu uns gehörte. Im Nachhinein stellte sich dann heraus, dass die Buchung auf Frau Henske hätte lauten sollen. Diese sollte ursprünglich für Minden eingestellt werden, wozu es dann jedoch nicht kam; infolgedessen war sie auch nicht da und der Chef hatte dadurch dann doch das Einzelzimmer, was er haben wollte.Was für ein Chaos.
Gegen 18 Uhr waren dann auch die letzten eingetrudelt und unser Chef hielt eine kurze Rede. So im Sinne von: Wir wollen hier Spass haben und feiern, über Geschäftliches können wir die ganze Woche reden. Davon will ich heute nichts hören. Insofern gabs auch nicht die allseits befürchteten langweiligen Daten, Fakten und Zahlen; stattdessen ging es, nach einem Umtrunk, auf direktem Wege ins GOP zum Essen. Das Essen war echt der Hammer. Ich als Landei kannte sowas nun noch gar nicht und war entsprechend erstaunt, begeistert und überwältigt. Natürlich kenne ich Buffet, aber nicht auf diese Art und Weise. Am Tisch hat jeder ein kleines Schiefertäfelchen mit Mini-Wäscheklammer dran. Auf das Täfelchen schreibt man dann mit Kreide die Abkürzung für die Sauce, die man sich ausgesucht hat. In der Karte waren diese alle aufgelistet und dazu stand auch geschrieben, für welches Essen sich welche Sauce eignet. Mit dem Täfelchen geht man dann zum Buffet, nimmt sich eine Schüssel und stellt sich dann das zusammen, was man haben will. Anschließend läßt man sich das Essen im “Live Cooking” zubereiten. Es gab verschiedene Sorten Nudeln, Kartoffeln, Gemüse (z.B. Bohnen, Möhren, Brokkoli, Pilze, Zucchini etc.). Fisch (Muscheln, Frutti di Mare, Tintenfisch, Seelachs), Fleisch (Gefügel, Schwein, Rind, Känguruh). Ich probiere ja gerne neues und habe mich dann natürlich für Känguruh entschieden; schmeckte hervorragend. Während der Zubereitung konnte man sich dann noch Vorspeisen, Suppe, Canapés, Antipasti u.ä. zusammenstellen und direkt mit an den Tisch nehmen. Ich hatte einen Vorspeisenteller mit Brot, Aufstrich, gemischten Salat und dann 2 oder 3 Gänge (ich weiß es gar nicht mehr genau) vom Buffet. Zu guter Letzt gab es dann noch Dessert. “Dreierlei” … Mousse au Chocolat, Karamellpudding, Vanilleeis. Seeeehr lecker.
Um 21 Uhr begann dann die Varieté-Vorstellung. Mein Fall war es, ehrlich gesagt, nicht. Hier und da war’s wohl interessant, alles in allem kam ich mir aber vor wie beim Supertalent und ich hatte dann nach jedem Act Bohlens Stimme im Kopf … “Jaaaa, war ja ganz interessaaaant, aaaaber … neeee.”
Nach der Pause wiederholten sich ein paar der Künstler dann auch noch; das war’s dann für mich. Geld hätte ich persönlich dafür nicht ausgegeben. Gegen 22.30 Uhr war die Show zuende und wir sind direkt einen “Raum” weiter ins “Adiamo”. Das ist da so eine Nobel-Disko. Musikalisch konnte man da zwischen 4 Bereichen wählen. Im Latino-Bereich spielte eine Liveband, die nicht schlecht war. Deren Qualität wusste ich allerdings auch erst zu schätzen, als ich mit Kopfschmerzen und dem Gefühl, gleich einen epileptischen Anfall zu bekommen, der “utz-utz-utz”-Hölle entkam. Irgendetwas technoartiges, verdammt lautes wurde da gespielt; dabei zuckten ständig irgendwelche Stroboskop-Blitze durch den Raum; ich bin zu alt für sowas. Dann wollte ich eigentlich zu Eurodance tanzen, aber die Hütte war derart brechend voll, dass man dort keinen Fuß auf den Boden kam. Irgendwann landete ich dann im Untergeschoss bei den Discofox-Tänzern; da ließ es sich aushalten. Eine Cola und ein paar Cocktails später bin ich dann gegen kurz nach 2 ins Hotel marschiert und habe mich ins weiche Bett fallen lassen. Und meine innere Uhr wäre nicht meine innere Uhr, wenn diese mich nicht trotz allem gestern morgen (immerhin erst) gegen halb 8 geweckt hätte. Um 10 Uhr wollten wir uns alle zum Frühstück treffen. Gegen 9 Uhr war ich bereits frisch geduscht, angezogen, geschminkt, hatte meine Sachen gepackt und diese bereits zum Auto gebracht. Um halb 10 trieb es mich dann in den Frühstücksraum und – oh Wunder – Herr H. saß dort auch bereits vor der x-ten Tasse Kaffee. So gabs dann doch kein kollektives Firmen-Frühstück, aber immerhin nur grüppchenweise in Etappen und nicht jeder für sich. Gegen halb 12 löste sich die ganze Firmenveranstaltung dann in Wohlgefallen auf und jeder trat seinen Heimweg an.
Schön wars, aber ich muss ehrlich sagen … Ich habe echt gemerkt, dass mir die Entspannung, die ich sonst am Wochenende nach so einer Arbeitswoche habe und auch brauche, mir wirklich gefehlt hat.
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24.02.2015, 10:13 Bibi goes “GOP” (Betriebsfeier) #2
Auch wenn nicht immer alles passt und auch keine Erholung ist, ich empfinde solche Veranstaltungen trotzdem als Abwechslung. Vorraussetzung ist allerdings dass das Betriebsklima stimmt.
Bei unserer Klausurtagung vom Gartenverband geht es auch immer 2 Nächte in irgendein Hotel. Da fast alle Vorsitzenden Männer sind müsste ich mir mit irgendeinem Schnarchbär das Zimmer teilen. Das mach ich aber nicht. Ich nehm mir Petra mit und zahle einen kleinen Obolus dazu.