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23.07.2014, 13:51 Eure Ängste früher und heute #1
Als ich eben einen Hubschrauber relativ tief über uns Haus hab fliegen sehen, fiel mir wieder einmal auf, wie selten dies heutzutage Gott sei Dank vorkommt. In meiner Kindheit war es mehr oder weniger an der Tagesordnung, dass die sog. “Bananen” mehrmals täglich über uns hinwegdonnerten. Das brachte mich auf den Gedanken, dass ich als Kind immer eine Heidenangst vor diesen riesigen Dingern hatte und regelmäßig befürchtete, so ein Teil könnte mal abstürzen und unser ganzes Dorf unter sich begraben (als kleines Kind hat man ja noch keine Vorstellungen von Größe und Relation). Als Erwachsene sehe ich das jetzt natürlich anders und mache mir wenig Gedanken darüber, so ein Heli könnte mal runterkommen. Obwohl das natürlich auch passieren kann. Allerdings würden mir die “Bananen” nach wie vor einen Schreck einjagen, da sie ja im Vergleich zu den normalen Helis relativ groß waren. In meiner Kindheit war es auch nicht unvorstellbar, hier und da in Wald- und ländlichen Gebieten auf Panzer zu stoßen. Ich kann mich z.B. daran erinnern, dass wir mal eine ganze Woche lang einen Panzer der Engländer auf der Wiese vor unserer Haustür stehen hatten. Warum, weiß ich allerdings nicht mehr. Ich schätze, es handelte sich um Manöverübungen. Ich fand das damals total cool und aufregend und da es zu der Zeit war, als wir gerade in der Schule mit Englischunterricht begonnen hatten (Mitte der 80er), versuchte ich mich in englischer Konversation mit den “Tommys”. Zum jetzigen Zeitpunkt könnte ich mir allerdings nicht mehr vorstellen, es als cool und aufregend zu empfinden, einen Panzer und Soldaten aus der Nähe betrachten zu dürfen. Es würde mir eine Heidenangst einjagen, wenn hier plötzlich irgendwo so ein Ding herumstehen würde. Ich mache mir heute auch wesentlich mehr Gedanken über schlimme Dinge, die passieren können, als das vor 20-25 Jahren der Fall war. Wir sind über Baumstämme balanciert, die teilweise in mehreren Metern Höhe über Schluchten lagen. Derartiges würde ich mir heute nicht mal mehr im Traum zutrauen. Dafür hatte ich als Kind unglaubliche Angst vor Gewitter und hielt mich währenddessen grundsätzlich in der Nähe der Haustür auf, weil ich mir sicher war, dass ein Blitz einschlagen und uns das Dach über dem Kopf wegfackeln würde. Dies jedoch auch bedingt dadurch, dass meine Oma selbst immer mit gepackten Taschen fluchtbereit an der Haustür stand. Heute beobachte ich mit Staunen dieses Naturschauspiel und stehe manchmal sogar auf dem Balkon, um Fotos zu machen. Welche Ängste hattet Ihr als Kind und habt sie jetzt immer noch oder nicht mehr? Und vor welchen Dingen habt Ihr heute, als Erwachsene Angst, an die Ihr als Kind keinerlei Gedanken verschwendet habt?
Lasst mal hören, ich bin gespannt.
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23.07.2014, 17:40 Eure Ängste früher und heute #2
Aber vielleicht ist es nicht für jeden gleich wichtig oder interessant! Als Kind hatte ich keine Ängste.Konnte alleine bleiben,fand Gewitter ganz toll,keine Angst vor der Dunkelheit oder Tieren.Sicher,Angst das der Familie etwas passeiren könnte aber das ist sicher “normal” bzw. betrifft jeden der ein gesundes Verhältnis zur Familie hat.
Ich direkt habe auch heute keine Angst.Ich mache mir mal Sorgen ob den Kindern oder meinem Mann was passieren könnte,aber auch nicht so,das man da von Angst reden könnte.
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23.07.2014, 17:51 Eure Ängste früher und heute #3
Ulrike, man kann nicht erwarten, dass User sich direkt mit Eifer auf neu eröffnete Beiträge “stürzen”. Ich z.B. schaue ganz oft vom Handy aus ins Forum – vor allem abends – und habe dann gar nicht die Lust, großartig auf Beiträge/Themen zu antworten, weil mir die Tipperei mit dem Handy zu umständlich ist. Ich nehme diese Themen dann zur Kenntnis und wenn ich darauf antworten möchte, dann mache ich das später, wenn ich am PC sitze. Manchmal gerät es dann aber auch in Vergessenheit und ich stolpere über den ein oder anderen solcher Threads durch Zufall zu anderen Zeiten. Niki, Du hattest als Kind keinerlei Ängste? WOW … Das finde ich auch eher ungewöhnlich und überlege gerade, inwieweit dies auf Erziehung oder die Vertrauensbasis zwischen Kind und Eltern zurückzuführen ist. Angst vor der Dunkelheit hatte ich auch nicht. Im Gegenteil hat es mich immer beim Schlafen gestört, wenn noch von irgendwoher Licht ins Zimmer fiel. Und das ist auch heute noch so. Zwar nicht mehr so extrem, aber ich brauche unglaublich lange zum Einschlafen, wenn es nicht ganz dunkel im Zimmer ist. Direkte Angst davor, dass mir oder meiner Familie etwas schlimmes passieren könnte, habe ich auch nicht. Aber ich mache mir oft Sorgen darüber, was aus Finja wird, sollte mir oder meinem Mann etwas zustoßen. Und das bringt mich gerade wieder auf den Gedanken, dass ich schon seit Ewigkeiten genau diesen Punkt klären und absichern wollte. Aber irgendwie komme ich mit meinen Überlegungen da auch nicht weiter.
Das ist aber ein Thema für einen Extra-Thread, den ich diesbezüglich mal aufmachen werde.
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24.07.2014, 14:34 Eure Ängste früher und heute #4
Hi, nun vielleicht haben die Menschen generell nicht mehr so viel Lust ihr privatestes in der virtuellen Öffentlichkeit auszuplaudern, vielleicht ein Gegentrend zu dem was früher war, wo jeder alles geteilt hat. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass die User früher, weil es neu war, in der Euphorie mehr über sich preis gegeben haben.
Was die Ängste angeht, nun es gibt ein paar Sachen da habe ich heute immer noch Angst (Gewitter z.B.) was die anderen Dinge angeht, glaube ich, dass die Menge an Angst immer gleich geblieben ist, ich also nicht mehr oder weniger Angst habe, nur die Auslöser sind andere geworden. Teilweise kann sich das sehr schnell bei mir ändern …
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31.07.2014, 19:29 Eure Ängste früher und heute #5
Ich weiss noch sehr gut das ich als Kind wirre Angst vor Krieg hatte. Also im eigenen Land. Ich konnte keine Nachrichten ansehen und immer wenn er Eiermann geklingelt hat dachte ich das müssen Luftwarnsirenen sein. Außerdem hatte ich Angst zu Ersticken. Wenn ich einen Pullover mit engem Kragen tragen sollte, hatte ich den Kragen fast den ganzen Tag im Mund, damit ich nicht so beengt bin. Natürlich war ich entsprechend nass. Ich konnte auch die Decke nie bis zum Hals hochziehen, und hatte regelmäßig Albträume.
Heute kann man es wohl am besten Zusammenfassen das ich Angst vor dem Erschrecken habe. Konkret äußert sich das in fast panischer Angst vor Motten und Schneidern. Andere Arthropoden sind ok, die haben nicht diesen erratischen Flug. Ich bin auch nicht gerne Nachts noch alleine zu Hause.