20.09.2006 13:57 #1
Enya Linneas Geburt – ein Wunder erblickt das Licht der Welt Das erste Mal im Krankenhaus waren wir am Samstag, 15. April, ET +4, zur CTG-Kontrolle. Die Hebamme war etwas verdutzt, dass ich „nur“ zur Kontrolle käme und fragte mich, ob ich denn keine Schmerzen hätte, denn das CTG zeigte regelmäßig alle 4 Minuten Wehen. Ich habe aber absolut nichts gemerkt… Wegen des Befundes wurde ich dann auch noch von der Ärztin untersucht, der Muttermund war 1-2cm offen. Sie fragt mich, ob ich wieder nach Hause fahren will oder dableiben mag – wollt ich aber nicht. 😉 Aber schon Ostersonntag, 16. April 2006, ET +5, sollte uns das Krankenhaus wieder sehen. Ich hatte seit 4.30h alle 6 Minuten Wehen, um 9 Uhr haben wir dann beschlossen, doch mal lieber ins Krankenhaus zu fahren. Das CTG zeigte auch meine Wehen, die ich sogar merkte *lol*, aber am Muttermund hatte sich rein gar nichts getan. Ich wurde aber auf jeden Fall erstmal stationär aufgenommen und sollte nun erstmal 3 Stunden durch die Gegend laufen. Naja, so kenn ich jetzt die gesamte Umgebung des Krankenhauses… Nach diesen 3 Stunden wieder CTG, wieder Untersuchung – nichts… Ich habe dann gefragt, ob ich dableiben müsste, ich wollt eigentlich lieber wieder nach Hause. So bin ich dann auf eigenen Wunsch nachmittags wieder nach Hause gefahren. Neuer Tag, neues Glück – und diesmal sollte es klappen. Am Ostermontag, 17. April 2006, ET +6, merkte ich ab 9.30h ein wahnsinnig dolles Ziehen, das gar nicht aufhören wollte und auch alle 4 Minuten wiederkam. Wehen? Da es dann im Laufe der Zeit wirklich schmerzhaft wurde, sind wir gegen 12 Uhr mal wieder ins Krankenhaus gefahren. Dort ans CTG und zur Untersuchung, naja, der Muttermund war immerhin schon 2cm offen, ich war aber dennoch sichtlich enttäuscht und frustriert, dass sich so wenig getan hatte. ich wurde dann mal wieder stationär aufgenommen und sollte um 18h wieder zum CTG. Die Zeit bis dahin war echt schmerzhaft, mit gehen war da absolut nichts. Dann um 18 Uhr wieder CTG, wieder Untersuchung, und wieder ein für mich – so dachte ich in dem Augenblick – ernüchternder Befund: Muttermund 3cm. Die Hebamme fragte mich dann aber plötzlich, was ich zur Entbindung anziehen will und Jens soll das mal holen gehen. Ähm, wie Entbindung, jetzt schon? Und dass ich alles gar nicht glauben konnte, dass es jetzt doch so schnell gehen sollte, wurde noch mehr verstärkt durch ihre Frage, ob ich jetzt eine PDA oder Zäpfchen gegen die Schmerzen haben möchte. Ich war einfach nur sichtlich verwirrt, konnte nicht glauben, dass es jetzt endlich losgehen sollte. Auf jeden Fall hab ich mich dann für die PDA entschieden, das Beste, was ich tun konnte! Die PDA zu legen war eigentlich gar nicht wirklich schlimm, das schlimmste daran war eigentlich meine Erwartung: jetzt muss es bestimmt gleich weh tun, aber es passierte nichts, was weh tat. Gegen 19 Uhr hatte ich meine PDA und quasi auf einmal waren all meine Schmerzen, die dann zu Schluss hin wirklich unangenehm waren, weg. Und das CTG zeigte weiterhin munter Wehen an, einfach faszinierend. Die nächsten Stunden waren echt super entspannend und da ich keine Schmerzen hatte, hab ich eigentlich kaum realisiert, dass ich gerade mein kleines Töchterlein zur Welt bringe. Die Hebammen haben den Kreissaal wirklich wahnsinnig gemütlich gemacht, mit Kerzen und Musik – echt toll! Gegen 20 Uhr war der Muttermund dann schon 5cm offen und die Hebamme hat dann meine Fruchtblase gesprengt, um das Köpfchen tiefer kommen zu lassen. Hui, war dass auf einmal warm 😉 Und dann ging alles irgendwie noch schneller. Die Hebamme meinte, sie ist mal gespannt, ob die Kleine noch heute oder erst nach Mitternacht zur Welt kommen wird. Wie? Heute noch? Ich konnte es wirklich alles gar nicht so schnell realisieren. Um 22 Uhr war der Muttermund 10cm offen, ich merkte ganz langsam einen Druck nach unten. Gegen kurz nach 23 Uhr fing der Druck dann an stärker und *aua* sehr stark zu werden. Die letzten 45 Minuten waren dann sehr schmerzhaft, ich weiß gar nicht mehr, wann ich pressen durfte und wie oft ich pressen musste. Ich wusste irgendwo, ich hole so mein Töchterlein zur Welt, aber so ganz genau habe ich nicht verstanden, was ich da tue. Jens, die Hebammen und auch die Ärztin waren alle so klasse, so lieb und haben mir alle so geholfen, jeder irgendwie auf seine Weise. Und so landete dann um 23.51h ein kleines feuchtes Bündel auf meiner Brust und meldete sich auch gleich lautstark zu Wort: ENYA LINNEA war da! 3710g schwer, 54cm groß und mit einen Kopfumfang von 33cm Fassen konnte ich in dem Moment nicht, was gerade geschehen war. Und ich habe auch bis zum nächsten Vormittag gebraucht, um zu realisieren, dass ich jetzt Mama eines kleinen Wesens bin, meiner Tochter.
Ich bin unter der Geburt etwas gerissen, wohl nur 1cm, aber auch der reicht mir voll und ganz. Das Nähen war erträglich, das Knotenziehen ziemlich unangenehm, aber der Dienstag war ziemlich übel zu ertragen mit meiner Naht. Ich wusste, jede Bewegung tut weh, und wollte mich gar nicht rühren. Aber das und die Geburtsschmerzen (ich könnt gar nicht mehr sagen, wie es eigentlich weh getan hat) sind längst vergessen, wenn ich mein kleines Schnuffelchen hier neben mir liegen sehe, mein kleines Wunder.