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31.01.2014, 11:26 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #1
Meine Tochter befindet sich seit knapp einer Woche auf einem regelrechten “Anti-Jungen-Trip”. Gestern, als ich sie vom Kindergarten abholte, verkündete sie, dass es sich bei Gelb (auch) um eine typische Jungenfarbe handeln würde. Auf meine Frage, wer denn so etwas behaupten würde, fiel sogleich der Name einer ihrer Busenfreundinnen, welche ein Jahr älter ist als mein Schätzchen und von welcher es sich (wohl) extrem beeinflussen lässt. Madame möchte jetzt nur noch Kleidung in Rosafarben, Lilafarben sowie Pinkfarben (und eventuell noch Rot und Orangefarben) tragen, wobei ich ihr den “Gefallen” selbstverständlich nicht tun werde. Bis jetzt verhielt es sich eigentlich so, dass sie sich auf meinen guten Geschmack verlassen hat und ganz, ganz selten irgendetwas an ihren “Klamotten” zu beanstanden hatte. Als ich meiner “Motte” heute zum ersten Mal ihre neuen braunen “Lackschühchen” anzog, meinte sie, dass sie selbige schrecklich finden würde, da es sich bei Braun schließlich um eine Jungenfarbe handeln würde. Nun, ich habe ihr entgegnet, dass es sich um ganz edle Schuhe handeln würde, und da sie heute schließlich ihre andere Busenfreundin (die um ein Jahr jüngere Schwester der oben Genannten) heiraten möchte, wäre das ein besonderer Anlass. ;o) Bis vor wenigen Tagen wollte sie noch den schon lange für sie bestimmten Kindergarten-Freund T. heiraten … Vor Kurzem sprach mich eine Mutter aus der Gruppe meiner Tochter an und sagte mir, dass ihr Sohn Julika so toll finden würde und er sie gerne demnächst zu sich nach Hause einladen würde. Ich antwortete: “Gerne! Meine Tochter wird sich gewiss freuen.” Als ich meiner Maus jedoch von der Einladung berichtete, zeigte sie sich vollkommen entsetzt. NIEMALS würde sie … besuchen! Sie möge ihn nicht – und gewiss habe er nur Jungenspielzeug. Von Julchens Kinderpflegerin erfuhr ich allerdings, dass sie in der KITA durchaus recht gerne mit besagtem Jungen spielen würde. Wie würdet ihr mit einer solchen Situation umgehen? Ich hatte eigentlich nicht vor, die freundliche Einladung abzusagen … Madame möchte auf einmal ausschließlich Mädchen zu ihrer Geburtstagsparty einladen. Da sie bereits bei einem Jungen aus der Nachbarschaft im Januar zu seinem vierten Kindergeburtstag eingeladen war, von welchem Julchen sehr, sehr begeistert war, finde ich es selbstverständlich, dass sie diesen Jungen ebenfalls einlädt. Nun, gewiss wird auch diese Phase wieder vorübergehen … Welche Erfahrungen habt ihr mit euren Mädchen im Hinblick auf “Anti-Jungen-Phasen” gemacht? Wie lange dauerten derartige Phasen bei euren Töchtern an?
Ganz liebe Grüße von Ulrike
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31.01.2014, 17:37 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #2
Meine Große hat sehr lange mit Autos gespielt und Puppen, sowie Kleider gehasst. Unser erstes Tageskind war ein Junge und viele Jahre der allerliebste Spielkamerad. Erst in der Grundschule fanden sie Jungs ziemlich doof.
Also……..nein, in dem Alter gab es bei uns keinerlei ,,Jungsprobleme” .
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31.01.2014, 21:38 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #3
Hm, ich hatte nie eine solche Phase, was mir meine Mutter heute am Telefon bestätigen konnte. Selbst in der Grundschule habe ich immer auch gerne mit (bestimmten) Jungen gespielt und sie sogar zu meinem Geburtstag eingeladen. Es war für mich zudem selbstverständlich, so manches Kleidungsstück von meinem knapp drei Jahre älteren Bruder aufzutragen – und das, obwohl “wir” ein großes Textilhaus mit qualitativ guter Kinderbekleidung besaßen. Und zu welchen Entscheidungen würdest du mir raten, Kotori (oder auch ein anderer User)? Meine Mutter meinte, dass ich meine Tochter zu der Verabredung mit dem Jungen, welchen sie (angeblich) nicht mögen würde, nicht zwingen sollte. Dass hingegen der Nachbarsjunge, bei dem Madame zum Geburtstag eingeladen war, “allein” schon aus Höflichkeitsgründen einzuladen wäre, sei wohl selbstverständlich – und das habe ich ihr dementsprechend zu vermitteln.
Allerdings teilte ich dieses Julika Aurelia bereits wiederholt mit, worauf sie ausgesprochen patzig sowie schnippisch reagierte. Aber selbstverständlich hat sie hier nicht das Sagen. Sie darf für ihr Alter aus meiner Sicht wirklich schon viel mitbestimmen; doch gewisse Grenzen müssen ihr unbedingt aufgezeigt werden.
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01.02.2014, 09:44 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #4
Ich habe gerade leider wenig Zeit – bin auf dem Sprung zum Sport – aber wenn ich wiederkomme, äußere ich mich hierzu auch mal. Wir haben eine derartige Phase auch immer wieder mal, allerdings nicht so ausgerpägt, wie von Dir beschrieben. Hinsichtlich des “aus Höflichkeitsgründen jemanden zum Geburtstag einladen” wollte ich allerdings kurz meine Meinung äußern. Deshalb schreibe ich jetzt auch kurz auf Deinen Beitrag, statt nachher ausführlicher. Ich finde, ehrlich gesagt, nichts schlimmer, als Kinder zum Geburtstag einladen zu “müssen”, weil man selbst vorher dort eingeladen war. Ich habe als Kind alle meine Geburtstage mit einer mir eher unsympathischen Klassenkameradin aus genau diesem Grund feiern müssen. Irgendwann fing das ihrerseits oder meinerseits mal an mit der “Einladerei” (weil sie halt auch im gleichen Ort wohnte) und zog sich dann durch die ganze Kindergarten-/Grundschulzeit bis in die 5. oder 6. Klasse. Freundschaften ändern sich. Gerade unter kleineren Kindern. Wer heute die beste Freundin ist, kann schon morgen total doof sein. Deswegen würde ich nie von meiner Tochter erwarten, dass sie zu ihrem Geburtstag genau die Kinder einladen muss, bei denen sie selber war. Da Finja erst im Oktober Geburtstag hat, ist sie die Monate vorher schon auf allen möglichen Geburtstagen eingeladen. Wenn wir das so praktizieren würden, hätte sie überhaupt keine Freiheit, selbst Wünsche bzgl. der Gäste zu äußern. Die Kinder bzw. deren Mütter, die das hier bei uns betrifft, sehen das übrigens sehr ähnlich. Und für Finja und mich ist das auch ok und kein Problem, wenn sie mal irgendwo nicht eingeladen ist, obwohl sie das betreffende Kind eingeladen hat.
Diese Sache würde ich also nochmal überdenken.
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01.02.2014, 10:34 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #5
Ach, dass sich Freundschaften bei Kindern recht schnell ändern können, weiß ich sehr wohl, aber Julchen hat sich mit dem Jungen, bei welchem sie unlängst zum Geburtstag eingeladen war (dies war ihre erste Geburtstagseinladung überhaupt), seit Beginn ihrer Kindergartenzeit im Mai 2013 schon immer gut verstanden. Sie freut sich bis heute jedes Mal wahnsinnig, wenn wir ihn treffen. Bis vor einer Woche wollte sie den süßen Fratz auch unbedingt zu ihrem vierten Geburtstag einladen. Insofern frage ich mich, inwiefern sie nun, da sie so extrem von ihrer um ein Jahr älteren Busenfreundin (und wohl auch noch von anderen größeren Mädchen aus ihrer Gruppe) beeinflusst wird, überhaupt in der Lage ist, ihre eigene “authentische” Meinung von sich zu geben.
Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass einige der älteren Mädchen meiner Motte den Floh ins Ohr gesetzt haben, ihre Party solle ein reiner Mädchengeburtstag werden.
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01.02.2014, 14:27 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #6
Naja, der Geburtstag ist ja noch eine Weile hin. Vielleicht ändert sich ihre Einstellung ja im Laufe des Monats noch wieder. Setze Dir selber doch eine “Dead-Line” bis zu der Du wartest, wie sich Julchens Gesinnung selber hinsichtlich dieses Jungen entwickelt. Und dann kannst Du immer noch schauen, ob Du mit ihr darüber nochmal redest oder der Junge dann eben doch nicht eingeladen wird. Bei Finja hatten wir so eine Situation im letzten Jahr. Eine ihrer Kindergartenfreundinnen hatte sich im vorletzten Jahr auf Finjas Geburtstag derart unmöglich benommen, dass meine – damals gerade 4 gewordene – Tochter von sich aus beschloss, dieses Mädchen NIE WIEDER auf ihren Geburtstag einzuladen. Diese Entscheidung schien in Stein gemeißelt zu sein – auch nach dem Geburtstag des Mädchens im letzten Sommer, zu dem Finja eingeladen war. Die beiden hatten sich im Kindergarten auch nach wie vor – trotz des Desasters an Finjas 4. Geburtstag – gut verstanden. Als es dann soweit war, die Gäste für den 5. Geburtstag zu bestimmen, wurde das Mädchen dann ganz selbstverständlich auch wieder genannt. Ich fragte seinerzeit sogar noch nach, ob sie sich sicher sei. Immerhin war sie es ja selbst, die gesagt hatte, dass sie A. in Zukunft nicht mehr dabei haben wollte. Ja, sie wolle sie einladen. Nun gut.
Was ich damit sagen will ist … Wir Mütter machen uns manchmal einfach zuviele Gedanken. Vieles klären die Kinder unter sich.
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01.02.2014, 21:31 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #7
Ja, bestimmt machen wir Mütter uns manchmal viel zu viele Gedanken … *schmunzel* Soo viel Zeit bis zum großen “Event” haben wir eigentlich gar nicht mehr.
Soweit ich es mitbekommen habe, scheint es in Julika Aurelias Kindergartengruppe so üblich zu sein, dass Einladungskarten zwei bis drei Wochen vor der Geburtstagsfeier verteilt werden. Einige Kinder sowie deren Eltern scheinen wahnsinnig verplant bzw. ausgebucht zu sein …
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02.02.2014, 10:11 Auf dem “Anti-Jungen-Trip” … #8
Guten Morgen Ja, 2-3 Wochen vor der Feier ist hier auch üblich. Man muss doch selber auch irgendwie planen. Passend zum Thema war Finja gestern auf dem Geburtstag ihrer besten Freundin eingeladen (Pyjamaparty) und da meine Freundin schwanger ist und sich etwas schonen soll, bin ich dageblieben und habe sie unterstützt. Genau dieses, ich sag mal “Dilemma” mit dem einladen und dann doch nicht mehr einladen wollen, hatten wir gestern sogar. Mit Finja waren 4 Mädchen eingeladen (übrigens kommen L. – Finjas Freundin – momentan auch keine Jungs ins Haus) – darunter J., die Tochter meiner anderen Freundin. Eigentlich sind sowohl wir 3 Mütter wie auch die 3 Mädels gut miteinander befreundet. L. und J. gehen sogar in die gleiche Kita, während Finja, bedingt durch unsere wohnortnähe in eine andere geht. L. verteilte nun vor 2,5 Wochen ihre Einladungen zu der Pyjamaparty und es war absolut klar und selbstverständlich, dass auch J. eingeladen ist. Gestern morgen erzählte sie dann ihrer Mutter, dass sie J. eigentlich garnicht mehr einladen will, weil die auf einmal so doof sei. 2 Tage vorher waren die beiden aber noch super befreundet. Ich habe mich über dieses Thema hier gestern mit meiner Freundin unterhalten und so kamen wir dann darauf. Tanja erzählte mir dann, dass J. plötzlich auf einem absoluten Zickentrip ist. Wovon ich mir übrigens dann auch noch selber ein Bild machen konnte. Es hätte wirklich nicht viel gefehlt und Tanja hätte angerufen, um J. abholen zu lassen. Um mal zum Ausgangsthema zu kommen … Bei Finja wechselt das seit bestimmt 1,5-2 Jahren immer mal wieder. Jungs sind cool – Jungs sind doof. Aber die Geschichte mit den Farben, die hält sich schon – gefühlt – ewig. Ich kann mich dran erinnern, dass sie so mit etwa 3 anfing, abgelegte Pullis und T-Shirts von ihrem 1 Jahr älteren Cousin nicht mehr tragen zu wollen. Zuerst ging es ihr dabei nur um die typischen Jungsmotive, dann irgendwann auch um die Farbe (Gott sei Dank nur blau und braun, alles andere ist ok für sie). Bei Hosen und Jacken ist das allerdings nach wie vor kein Problem. Von daher gehen wir da schon darauf ein und sortieren die jungstypischen Sachen halt aus. Klamotten kaufen wir in den meisten Fällen nur mit ihr gemeinsam, weil sie die ohnehin anprobieren muss. Schuhe sowieso. Und da hat sie dann auch in einem gewissen Rahmen Mitspracherecht. Momentan befindet sie sich übrigens in einer Pro-Jungs-Phase. Sie hat in ihrer Gruppe 2 Jungs, die sie total gerne mag – die sie auch – und mit denen viel gespielt wird. Dafür hat sie gerade weniger Kontakt zu A., von der ich ja in meinem letzten Beitrag erzählt hatte. Von daher könnte ich mir auch bei uns hier vorstellen, dass A. Finja in gewisser Weise beeinflusst. A. ist 4 Monate älter als Finja, kommt dementsprechend schon dieses Jahr in die Schule, wohingegen Finja (1.10.) dann im nächsten Jahr eingeschult wird. A’s Mutter ist wahnsinnig selbstbewusst und arrogant, A. selber leider auch schon; Finja hingegen sehr bodenständig und in mancherlei Hinsicht lässt die sich auch “belabern”. Was genau zur Zeit im Kiga abläuft, kann ich – zu meiner Schande – aber garnicht sagen. Ich hatte jetzt, seitdem die Umschulung fertig ist, ein paar Worte “zwischen Tür und Angel” mit der ein oder anderen Erzieherin ihrer Gruppe (die sind da zu dritt), aber weder meiner- noch derenseits war bisher Zeit für ein längeres Gespräch.
Es finden allerdings einmal jährlich Entwicklungsgespräche statt und da haben wir jetzt in 2 Wochen einen Termin.