Bibi goes “We will rock you”

  • 16.08.2015, 11:22 Bibi goes “We will rock you” #1

    Gestern habe ich mir einen langersehnten Traum erfüllt und bin nach Köln gefahren, um mir im Musical Dome “We will rock you” anzusehen. Als glühender Queen-Fan war es für mich sozusagen ein MUSS, mir dieses Musical anzuschauen. Und nach dem gestrigen Highlight (lassen wir die Erlebnisse der Bahnfahrt mal beiseite) kann ich sagen: Dies war bestimmt nicht das letzte Musical für mich.

    Wenn’s nicht so furchtbar teuer wäre … lachen-7268431

    Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich am Ticket nicht sparen wollte. Was bringt mir ein günstiger Preis, wenn ich am Ende ein Opernglas brauche, um was erkennen zu können?

    Gut, ganz so wäre es nicht gewesen, wenn ich weiter hinten (und somit oben) gesessen hätte, aber dann hätte es am Ende auch kein “abklatschen mit den Hauptdarstellern” gegeben.

    Nachdem ich wochenlang überlegt habe, ob ich nun mit dem Auto oder mit der Bahn nach Köln fahre, entschied ich mich vorgestern Abend dann doch noch für den Zug. Da ich in Köln nicht auch noch übernachten wollte, war diese Option dann doch sinnvoller und wesentlich entspannter. Zumindest in der Theorie.

    In der Praxis sah das dann so aus, dass ich hier um 9.00 Uhr weg musste, um rechtzeitig zum Beginn (14.30 Uhr) in Köln zu sein, 2x umsteigen durfte und eigentlich während der gesamten Fahrt irgendwelche Vollhonks Randale und Lärm machten. Fussballfans auf dem Weg nach … (ich schäme mich direkt, dies hier zu schreiben) DORTMUND

    Eigentlich sollte ich um kurz nach halb 1 in Köln ankommen, was mir noch genug Zeit gelassen hätte, auf die Toilette zu gehen, in Ruhe etwas zu essen und im Dome meinen Platz einzunehmen. Dank 15-minütiger Verspätung schmolz meine Mittagspause dann auf 40 Minuten zusammen und schrumpfte nach dem Gang zur Toilette auf magere 25 Minuten. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Musical Dome holte ich mir beim Goldenen M schnell was Essbares und hatte gerade noch Zeit für eine schnelle Zigarette, da bat man die Besucher des Musicals schon, ihre Plätze einzunehmen. Der Rückweg war ähnlich gehetzt. Kaum war die Vorstellung vorbei, musste ich schon zum Bahnhof zurückflitzen, um meinen Zug um 17.49 Uhr zu bekommen. Ich hätte zwar auch 1/2 Std. später fahren können, wäre dann aber erst gegen 22.30 Uhr wieder am Heimatbahnhof (entsprechend gegen 23 Uhr zu Hause) gewesen.

    Der Zug von Köln nach Hamm (wo ich umsteigen musste), hatte schon beim Einlaufen 3 Minuten Verspätung. Dann mussten wir kurz vor Essen auch noch anhalten, weil irgendwelche Idioten auf den Schienen herumliefen.

    *zack* waren 15 Minuten Verspätung perfekt; leider nicht für mich. In Hamm hätte ich 13 Minuten Zeit zum Umsteigen gehabt. Die waren nun weg. Der Lokführer fuhr dann Gottlob noch eine Umsteigezeit von 4 Minuten heraus; trotzdem ziemlich knapp – Treppe runter, die nächste Treppe wieder rauf – ich war gerade im Zug, da setzte der sich auch schon in Bewegung. Dafür konnte ich in Bielefeld einen Zug eher als geplant nehmen und meine Umsteigezeit von 43 Minuten auf 17 Minuten verkürzen; wenngleich mein Mann fürs abholen 10 km weiter fahren musste.

    Und auch auf der Rückfahrt wusste ich teilweise nicht, ob ich mich totlachen oder genervt mit den Augen rollen sollte. Mütter, die ihre Bratzen nicht im Griff hatten; jede Menge Fussballfans auf dem Rückweg (entsprechend “gut betankt”) und seltsamerweise haufenweise Junggesellen-Abschiede.

    Fazit: Fürs nächste Mal doch lieber einen Zug eher und später nehmen oder doch direkt mit dem Auto fahren und eine Übernachtung einplanen.


    Aber jetzt zum schönen Teil des gestrigen Tages

    Dank Ticket für die 2. Reihe hatte ich einen unsagbaren Blick auf die Bühne und war so dicht dran, dass ich quasi jeden Pickel der Darsteller hätte erkennen können. lachen-7268431 Die Story ist schnell erzählt: quote_icon-5096863 Zitat von Wikipedia In einer fernen Zukunftsgesellschaft auf dem Planeten iPad, wie die Erde mittlerweile heißt, und die von der Firma Globalsoft unter der Leitung der Killer Queen diktatorisch regiert wird, ist „richtige“, handgemachte Musik verboten und schon fast in Vergessenheit geraten. Stattdessen wird der gleichgeschalteten Gesellschaft monotone, computererzeugte „GaGa-Musik“ diktiert. Ein Teil der Gesellschaft, vor allem eine Gruppe Jugendlicher, die sich selbst als „Bohemians“ bezeichnen, rebelliert gegen das Regime, kämpft für die Freiheit der Gedanken, der Mode und – im Wesentlichen – der Musik. Allerdings existiert noch die Legende, nach der irgendwo auf Planet iPad noch Instrumente existieren sollen. Und nach der ein Mann, der „Dreamer“ (mittlerweile in deutschsprachigen Produktionen als “Träumer” übersetzt), in der Lage sein soll, sie zu finden.

    “We will rock you”

    Der Dreamer ist der Hauptdarsteller, der in seinen Träumen ständig Sequenzen von Liedtexten träumt und damit absolut nichts anzufangen weiß. Erst, als er auf die Bohemians trifft, ergibt alles einen Sinn und er macht sich, zusammen mit seinem Mädchen (Scaramouche) auf die Suche nach der “Axt” – der Gitarre des legendären, langhaarigen Gitarrengottes Brian May. Insgesamt wurden 21 (bzw. mit dem Opener Innuendo) 22 Songs von Queen gesungen, wobei 3 oder 4 der Songs ins Deutsche übersetzt bzw. im Deutschen der Handlung angepasst wurden. Englisch ist, 300 Jahre in der Zukunft, eine “tote Sprache”; auf dem ganzen Planeten iPad wird nur noch Deutsch gesprochen und das ganze Dilemma – die Welt, wie sie jetzt ist – beruht auf der Castingshow “DsdS” Da gabs dann erstmal herzliches Lachen im Saal. Lustigerweise nennt sich der Anführer der Bohemians ausgerechnet Dieter Bohlen. Alle Bohemians haben sich Namen längst vergangener Musiker gegeben, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. So nennt sich ein alternder Hippe “Bap Niedecken” oder der Typ, der auf die Suche nach dem Dreamer geschickt wird, Britney Spears. Nachdem die Bohemians alle von der Globalsoft-Geheimpolizei im “Heartbreak Hotel” gefasst, einer Gehirnwäsche unterzogen und ins “Seven Seas of Rhye” gebracht werden, machen sich Bap, Galileo und Scaramouche auf den Weg ins Wembley Stadion, um die “Axt” zu finden. Den Weg dorthin hat ihnen Freddies weisende Hand seiner Statue am Genfer See gezeigt. Alles in allem waren es 3 unvergessene Stunden (inkl. 15-minütiger Pause) voller Gänsehaut. Als zuletzt “We will rock you” gespielt wurde, stand der ganze Saal; stampfte, klatschte und sang mit. Der Vorhang fiel und alle riefen “Zugabe Zugabe”. Die dann auch prompt, in Form der “Bohemian Rhapsody”, die die alte Musik wieder zum Leben erwecken sollte, gebracht wurde. “We will rock you” ist vielleicht nicht so bombastisch aufgeführt wie z.B. “König der Löwen” (könnte ich mir zumindest denken), aber für mich als Queen-Fan war es einfach toll, diese Songs live zu hören und eine Geschichte dazu erzählt zu bekommen.

    Kann ich nur jedem empfehlen, der Musicals mag und Queen liebt.

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