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11.03.2012, 22:30 #1
Hallo, ganz kurz möchte ich mich vorstellen, denn ich bin neue hier. Wir (meine Ex-Frau und ich) haben zwei Töchter (6 und 9 Jahre) beide sind bis Anfang diesen Jahres von uns gemeinsam erzogen worden und wir haben zusammen gelebt. Nun sind wir getrennt, kommen aber alle samt mit der Situation gut aus – die Kinder sind durch die Woche bei der Mama, am WE bei mir. Das geht soweit okay. Selbst bin ich 37 Jahre alt und lebe nun alleine in einem kleinen Haus. Ich habe nun wieder zwei komplett eingerichtete Kinderzimmer hier, sodaß sich die zwei am WE auch wohlfühlen – soweit so gut. Eigentlich haben wir (mal abgesehen davon, dass eine Trennung keinem gefällt) wenig Sorgen was den Alltag anbelangt. Mich quält nur die Zukunft. Und da habe ich eine, wohl recht häufige gestellte Frage, aber auch eine wahrscheinlch eher ungewöhnliche Frage. Zum einen, ab wann kann ich es meinen Kindern zumuten evtl. eine neue Partnerin zu haben (habe ich derzeit nicht, aber ich habe und würde auch eine jede mögliche Partnerin ablehnen, da meine Kids das ja verkranften müssen) – Ich habe keine Ahnung ab wann das okay ist oder wie ich es den beiden klarmachen sollte. Ich meine, wie sollen die zwei das verstehen, in dem Alter. Meine (ex)-Frau hat schon jemand anderen, hält den aber vor den Kinder noch “Fern” …. wie kann man damit umgehen. Die zweite Frage, die mich echt zermürbt, ist wie gesagt eher ungewöhnlich…..aber sie beschäftigt mich ….. Bisher bin ich in der gesamten Lebensplanung (man was für ein doofes Wort) davon ausgegangen, das meine Frau und ich zusammen bleiben….nun dem ist nicht so und das kostet halt ne Menge Geld (2 Häuser, Unterhalt, 3 Autos….). Ich wollte mit ca. 50-52 Jahren in den Ruhestand (dafür sorge ich ganz ganz kräftig monatlich vor – ich bin Selbständig und habe mehrere entprechende Versicherungen). Generell würde der Ruhestand mit ca. 52 Jahren immer noch kein Problem darstellen (mal vorausgesezt es bleibt alles wie es ist)…. aber ich kann durch die neue Situation nich mehr beiden Kindern das geben wass ich (wir ) mal angedacht haben. Nämlich je Kind eine Immobilie, Studium, Auto….das ist einfach nicht mehr drin. Ich bin nun hin und hergerissen, denn auf dem Level den ich nun arbeite kann (und mag) ich nicht bis 65 arbeiten, auch habe ich kaum Urlaub im Jahr. Ich fange an es körperlich zu merken. Eigentlich klare Anzeichen dafür etwas rühiger zu treten……aber ….- dann fehlt den Kids was…. Mir ist schon klar, dass dies eine nicht ganz übliche Frage ist – aber bitte, es ist mir ernst – was muss ich meinen Kinder geben bzw. Was darf ICH mir erlauben. Immer bin ich da (Schule, Kindergarten, Wochenenede….) das macht ja auch Spaß, aber meine Frage ist… Wo darf ich mir was gönnen (ohne schlechtes Gewissen,) wie handhabt ihr das….. Oft sitze ich hier und denke “man, all das was Du Deinen Kindern gönnen wolltest (viel viel Reisen, Führerschein, Auto, Haus oder Wohnung…) das wirst Du nicht mehr schaffen”……. aber was können denn die Kids dafür …. Wieviel Vorsorge ist nötig, oder auch nicht…. ich bin derzeit aufgewühlt…klar beiben all die Sparvertäge der Kinder bestehen….aber all die anderen Dinge…. Was braucht ein Kind heute an Vorsorge, Ersparnis….und was darf man als Papa auch mal mit “Nein” beantworten ? Kann mich aber nicht noch mehr zerreissen, kann auch nicht noch mehr arbeiten oder so…. – wenn jemand die Situation versteht, dann bitte ne kurze Antwort…
Bin für jede Antwort echt dankbar, denn ich sitze garde in einem ziemlichen “Gedankenchaos”….
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11.03.2012, 23:06 #2
Lieber Thor, dein Beitrag liest sich so, als würden deine Kinder die Trennung von ihren Eltern „mal eben so wegstecken“. Dem wird aber gewiss nicht so sein. Möglicherweise geraten die beiden dadurch in eine Krise; erst recht, wenn noch ein “Ersatzvater” bei deinen Töchtern auftauchen wird (was wohl schon absehbar zu sein scheint). Für deine Kinder ist die Umstellung enorm. Da nutzen auch die wunderschön eingerichteten Kinderzimmer in deinem neuen Haus nichts bzw. nicht viel. Die Liebe und Zuwendung zu deinen Mädels sind jetzt das Wichtigste, was sie benötigen.
Und woher weißt du überhaupt, dass deine Töchter jemals studieren werden bzw. wollen?! Und ein eigenes Auto sowie eine Immobilie?!
Wie du selbst schreibst, sind deine Kinder sechs sowie neun Jahre alt.
Meines Erachtens hast du viel zu sehr das Materielle im Blick – und denkst viel zu wenig an die seelischen Nöte, mit welchen deine Sprösslinge momentan wahrscheinlich konfrontiert werden.
“Es geschehen Dinge, die wie Fragen sind. Es vergehen Sekunden oder Jahre, und das Leben antwortet.”
(Alessandro Baricco)
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11.03.2012, 23:23 #3
Hallo Glashaus73, danke für Deine Antwort. – Ja das stimmt, keine Ahnung ob die Kids je Studieren, und wie sie es wegpacken. Aber glaube mir ich habe 100%ige Zuneigung zu den Kids und die spüren das und sagen es mir auch ! Was den Ersatzvater anbelangt, da bin ich echt entspannt, denn meine zwei Kids und ich wir wissen was uns zusammenhält !!!! Ich bin immer da !!! – Soll heißten, nicht nur das Materielle ist im Vordergrunde. -aber wenn Du noch nützlichte Tipps für alles andere hast ….gerne… Wir kunddeln ab und an ganze Tage zusammen im Bett und wir haben tolle Zeiten… gehen Schwimmen…Kochen Pfannkuchen zusammen….es geht hier nicht um Geld oder so…(das ist evtl. nicht so gut rübergekommen, aber meine Zwei und ich haben ein super Verhältnis. – glaube mir nichts ist je wichtiger gewiesen als die Zwei !!!) ABER ganz besonders haben doch meine Kids eine gute Zukunft verdient….ich weiß einfach nicht wie ich das bewerkstelligen soll….
Und aus Deiner Antwort lese ich nun, ich soll (mehr) Zeit mit den zweien verbringen…. gerne gerne würde ich das tun…..sag mir nur bitte, wer sorgt dann für das Einkommen….das ist ja mein Problem, ich drehe mich ohne Ende….und muss für alles sorgen..
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11.03.2012, 23:23 #4
Hallo, ganz ehrliche Antwort? OK. Mach dich mal locker. Du bist nicht verpflichtet deinen Kindern später eine fertige Immobilie hinzustellen oder ihnen Reisen zu finanzieren. Das ist gewiss nicht Sinn der Erziehung. Gib deinen Kindern das was sie jetzt brauchen. Liebe, Rückhalt, Zeit, Geborgenheit. Und das kannst du ihnen nur geben wenn du dich selbst nicht verbiegst sondern indem du vielleicht jetzt ein bisschen kürzer trittst um mehr Zeit für sie zu haben. Alles andere ist eigentlich unwichtig und vor allem wird es deinen Kindern sehr gut tun sich dies später selbst zu erarbeiten.
Mal ein anderer Gedankengang: Was hätten deine Kinder davon wenn du dich jetzt bis zur absoluten Erschöpfung auspowerst und dann plötzlich aus den Latschen kippst. Dann bist du weg und sie haben nichts mehr von dir.
LG twokidsmum
Stoffhexerei
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11.03.2012, 23:39 #5
Hallo, danke für Deine Antwort…ja ich muss nicht für alles sorgen….aber es fällt mir so unendlich schwer die Linien zu ziehen…. Zeit, Liebe und Zuneigung bekommen sie so viel wie geht – und ich habe einfach das Gefühl das passt. Mal kommen sie zum knuddeln – kann Stunden dauern, mal dann wieder nicht dann Schwimmen wir halt oder gehen ins Kino….klar schimpfe ich auch oder schau nach den Hausaufgaben…..das alls ist wie gesagt gar nicht das Prolblem. Die zwei haben Mama und Papa (wenn auch getrennt) und haben überall ihre Zimmer, haben Zeit mit uns… Klar sagen sie schon mal “das ist nicht so dolle” …oder “ich würde gerne wieder hier wohnen”…Aber insgesamt kommen wir alle mit der Situation erst mal recht gut zurecht. Ich als Papa habe ein großes Problem (ja auch wenn viele – richtigerweise – erst mal an die Kinder denken….sorry ich kann doch nicht dafür ) Aber wenn die große 17 wird…. kann man da sagen, “zum Führerschein zahl mal die Häfte selbst”…. ich weiß das nicht, ich habe da das größte Problem. Evtl. gehört mein Post gar nicht ins Elternvorum, sondern in ein Forum für “Selbsthifle, Phsyche” oder so…. ich bin einfach nicht in der Lage zu sagen “Ja ich kauf mir nen Paar Schuhe für 100 EUR” – nein, seit der Trennung kommt die innere Frage
“..so die 100 EUR könntest Du ja als Einmalzahlung für die Rentenrversicherung der Kids erbringen”…. das ist nur ein Bsp. aber so geht es mir……ich bin nicht mehr in der Lage irgendetwas zu kaufen ohne daran zu deken was ich mit dem Geld für meine Zwei kleinen machen könnte…..
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11.03.2012, 23:24 #6
ich finde nicht das nen neues auto mit 18 sein muss und auch nicht das mit 25 nen haus oder wohnung geschenkt werden muss zeit mit den kindern ist wichtiger und sie werden sich auch nicht freuen, wenn der papa sich mit 55 “totgearbeitet” hat miss den matteriellen dingen nicht so viel bei, sondern sorg lieber das sie ne schöne zeit mit dir haben weniger fern urlaub und mehr kleingarten wird dir bestimmt nicht krumm genommen nachtwanderungen mit gruselfaktor sind besser wie spielzeugstapel wo kinder “bildlich” drin ertrinken könnten
zumindest für mich
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11.03.2012, 23:44 #7
Danke Stella, eigentlich sprichst Du mir aus der Seele….ich kann nur einfach nicht (wie gerade schon auf eine anderer Antwort geschrieben) – hab ich bei allem was ich kaufe / mache / besorge einfach ein schlechtes Gewissen, weil ich das nicht für die Kinder mache.
Das komische ist, als ich hier noch nicht so richtig ausgerüstet war hat die Große auf der Couch geschlafen – mit dem größten Vergnügen…. die Kinder haben das Problem nicht …. ich habe es…. so blöd sich das anhört…. ich bin total unentspannt und kann nichts, aber auch gar nichts mehr einkaufen oder machen, ohne das schlechte Gewissen dass ich das (was auch immer) ja nicht für die Kinder angelegt / investiert hätte……. ich verlange nicht das dass jeder versteht….. ich habe nur damit echt ein Problem….
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12.03.2012, 09:31 #8
Hallo Thor, In meiner ersten Antwort habe ich ja schon deutlich gemacht, dass du durchsaus mal egoistisch sein darfst. Wobei ich es nicht egoistisch finde wenn man sich mal was gönnt. Das mache ich auch aber ich gebe zu dass auch mich manchmal solche Gedanken heimsuchen. Nur hab ich hier einen Partner der mich schnell wieder auf den Boden holt. Ich habe den Eindruck, du hast wegen der Trennung ein schlechtes Gewissen. Oder zumindestens fühlst du dich dafür verantwortlich dass es mit euch als Paar nicht geklappt hat. Deine Frau hat einen neuen Partner, das gibt dir wahrscheinlich das Gefühl, in der Partnerschaft versagt zu haben (auch wenn das nicht stimmt). und nun Kreisen deine Gedanken wie du es bewerkstelligen sollst, um bei deinen Kindern keine Fehler zu machen. Du versagst dir alles damit du ihnen alles bieten kannst um deinen Fehler wiedergutzumachen. Dass das ein Fehler ist weißt du wahrscheinlich selber, aber du kriegst das nicht aus deinem Kopf. Ich denke (und das ist nur meine Meinung), dass du dir vielleicht Hilfe suchen solltest damit du deine Gedanken mal sortiert bekommst und ein gesundes Mass an Egoismus bekommst. Denn alles was wir schreiben weißt du selber, kannst es nur nicht umsetzen.
Ich Wünsche dir, dass du aus dem Teufelskreis ausbrechen kannst und deine Schuldgefühle in andere Bahnen lenken lernst.
LG twokidsmum
Stoffhexerei
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12.03.2012, 11:12 #9
du kannst nich in zerlumpten sachen rumlaufen nur weil du das geld lieber in die rente der beiden steckst die gehen selber irgendwann arbeiten und sichern sich ihre rente
wenn es dir nicht gut geht wird es deinen kindern auch nicht gut gehen wenn sie bei dir dind -
12.03.2012, 19:22 #10
Hallo, es gab ja schon eine Menge Antworten. Alsoooooo, sehr wenige Eltern sind in der Lage ihren Kindern problemlos Studium, Führerschein,Rentenversicherung, Auto oder gar ein Haus zu finanzieren. Und ich bin der Meinung, dass sowas auch gar nicht sein muss. Kinder sollten von Anfang an lernen, dass Geld nicht auf dem Baum wächst oder problemlos von Papa herbei geschafft wird. Wir leben recht sparsam (Schuhe für 100€ würde ich nie kaufen, für das Geld gibts mindestens 3 Paar) und unsere Töchter (knapp 14+17) sind glücklich damit. Sie achten selbst sehr auf die Preise und sparen für ihre Wünsche.Sie halten ihren Papa davon ab Markensachen zu kaufen und regen sich über Mitschüler auf, die nur besondere ,,Luxuslebensmittel” essen. Neben dem Taschengeld (10+15€) verdienen sie durch gute Noten, Kellerordnung und Prospekte austragen etwas dazu. Was ich damit sagen will (Sorry, ich fasse ich wohl immer etwas zu lang ;-)), du musst deine Töchter nicht verwöhnen, damit sie dich lieben. Viel besser ist es Zeit für sie zu haben und mit Zeit meine ich nicht stundenlang in den teuren Freizeitpark zu gehen, sondern mal eine Stunde zusammen intensiv Barbie (:-)) oder Brettspiele zu spielen oder einen spannenden Waldspaziergang machen und vor allen ihnen zuhören und miteinander reden. Vor allem musst du auch aufpassen, dass es nicht in einen Geschenkewettbewerb ausartet, besonders wenn ihr beide einmal neue Partner habt und dadurch nochmal Omas und Opas auftauchen. -Fürs Studium gibts Bafög -Für den Führerschein können sie mitsparen -Ein Auto muss nicht mit 18 sein -Ein Haus? Wer hat schon eins? Eine Mietwohnung tuts auch. -Rente? Muss man sich als Eltern nicht unbedingt Gedanken machen (eher um die eigene) Sicher habt ihr beide mit euren Töchtern über die Trennung gesprochen und ihnen erklärt warum, wieso, weshalb usw. Getrennte Eltern, Patchworkfamilien, Alleinerziehende sind heutzutage alltäglich und sicher kennen deine Töchter auch solche Kinder in der Schule und unterhalten sich darüber. Natürlich ist es, wie hier schon geschrieben wurde eine Umstellung für Kinder. Wie deine Töchter auf neue Partner reagieren ist abhängig davon, wie deine Kinder sind. Sind sie offen oder verschlossen, anhänglich oder eher selbstständig? Viele sind am Anfang eifersüchtig…aber es kann auch sein, dass sie es ganz problemlos akzeptieren. Außerdem sind deine beiden schon recht groß und du kannst es ihnen gut erklären. Natürlich darfst du ihnen nicht jede ,Damenbekanntschaft” vorstellen, sondern erst, wenn du der Meinung bist, dass es eventuell etwas ernstes werden könnte.
Übrigens,ab und zu solltest du dir auf jeden Fall ein Wochenende frei nehmen um kinderfrei zumachen (sonst wirds nix mit der ,,Damenbekanntschaft”).
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30.03.2012, 09:55 #11
Also ICH finde, dass Du ein richtig guter Vater bist!!!! Ich würde mir für meinen Sohn jem wie Dich wünschen! Zu deiner Frage. Es ist aus meiner Sicht IMMER besser, wenn die Kinder ihren Anteil zu allem dazu steuern! Das heißt die Hälfte für den Führerschein dazugeben ist sehr sinnvoll. Wenn man im Leben alles in den Schoß geworfen bekommt, dann formt es die persönlichkeit zum negativen. Sie bekommen ja sicher auch bald Taschengeld. Davon können sie dann was beiseite legen, oder später Zeitungen austragen, etc. Ich habe früher gar nichts in den Schoß gelegt bekommen, meinen Führerschein habe ich mir selbst zusammen gespart und wohne jetzt in einer Mietswohnung. Also ich finde, dass deine Kinder lernen sollen, dass ihnen im Leben NICHT alles in den Schoß fällt. Wie gesagt, ich finde, dass du das super machst. Und wenn Du weiter soviel Zeit mit ihnen verbringst, dann brauchst Du dir um das finanzielle keine Sorgen machen und gönn Dir mal was!!!! Denn wenn es Dir gut geht, dann haben deine Kinder auch was davon!
Lieben Gruß Krümel