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13.05.2014, 16:03 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #1
Kinder sollten gefördert werden, dies kann man in fast jedem Ratgeber lesen, den es für Eltern zu kaufen gibt. Wir sollen ihre Talente entdecken, sie fördern und sie in ihrer Entwicklung…Kinder sollten gefördert werden, dies kann man in fast jedem Ratgeber lesen, den es für Eltern zu kaufen gibt. Wir sollen ihre Talente entdecken, sie fördern und sie in ihrer Entwicklung unterstützen. So weit, so gut. Doch wie viel Förderung ist gut und wann wird aus dem Kind eine kleine Maschine, die Tag um Tag Termine abspult, die in der Anzahl denen eines Managers gleichkommen? Wie überall im Leben, so kommt es auch hier auf das „gesunde Mittelmaß“ an – und darauf, das Kind …
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13.05.2014, 21:32 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #2
Das ist ja mal ein super Ratgeberartikel!
Finde diese Überforderung ganz schrecklich, und hoffe, dass ich später nicht zu so einer Mutter werde. Im Moment gehe ich mit meinen Kindern in keine Spielgruppe, aber Mina und Matis sind ja auch jeden Tag in der Krippe und haben dort ihre sozialen Kontakte -
14.05.2014, 11:38 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #3
Danke für das Lob, Rosa. Ja, ich finde es auch ganz furchtbar, wenn Kinder derart mit Terminen vollgestopft werden, dass sie im Prinzip die ganze Woche über nicht zur Ruhe kommen. Es ist schon schlimm, wenn dies aus übertriebenem Ehrgeiz heraus entsteht. Noch trauriger finde ich es allerdings, wenn man die Kinder “wegorganisiert”, weil man sich nicht mit ihnen beschäftigen möchte. Diese befreundete Mutter, von der ich schrieb, ist an und für sich eine liebe Person und sie liebt ihre Kinder auch. Aber vom Wesen her ist sie einfach nicht in der Lage, sich z.B. mal mit einem Brettspiel hinzusetzen oder es auch mal zu “ertragen”, wenn ihre Kids etwas lauter spielen. Auf die vielen Termine angesprochen sagte sie mir selbst mal: “Ich bin einfach nicht der Typ, der sich hinsetzt und mit den Kindern spielt.” und ein anderes Mal: “Ich sehe immer zu, dass die beiden möglichst den ganzen Tag aus dem Haus und beschäftigt sind.”
Übrigens sollte man ja eigentlich denken, dass die Kinder – oder zumindest die 6-jährige – dadurch sehr sozialkompetent ist, weil sie ja die ganze Woche über mit vielen verschiedenen Kindern zu tun hat. Das Gegenteil ist der Fall. Dieses Mädchen ist nicht in der Lage, mit mehr als einem anderen Kind zu spielen. Sobald aus einem Duo ein Trio wird – und sie eine Freundin mit einem weiteren Kind teilen muss – zickt sie rum und fühlt sich zurückgesetzt. Da wird sicherlich auch das Wesen eine Rolle spielen, aber ich denke auch, dass sie einfach nicht immer nur “eine von vielen” sein möchte.
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14.05.2014, 23:18 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #4
Ja, dieser Ratgeber-Artikel ist dir fürwahr sehr gut gelungen, liebe Bibi! Er lädt zudem geradezu zu kontroversen Diskussionen ein, was doch durchaus begrüßenswert ist. Wer prinzipiell keine negative Kritik erträgt bzw. sie nicht duldet, ist nach meinem Dafürhalten in diesem Forum ohnehin deplatziert. Wie unendlich langweilig wäre es denn, wenn wir uns stets nur gegenseitig auf die Schulter klopfen würden?! Wir sind schließlich erwachsene Menschen und sollten doch regelrecht froh sein, wenn bestimmte Ansichten, welche wir vertreten, in Frage gestellt werden. Und ich schließe mich da keineswegs aus … Wie ich schon des Öfteren im Rahmen dieser Plattform geschrieben habe, habe ich gewisse Probleme mit dem Begriff des “Förderns”, insbesondere wenn es um kleine Kinder geht, die noch nicht schulpflichtig sind. Wichtiger ist es doch, sich beispielsweise als Mutter mit dem Kind zu beschäftigen. Im Prinzip ist bereits einer der großen Fehler unseres Systems, dass es als nahezu selbstverständlich gilt, dass ein Kind mit spätestens drei Jahren einen Kindergarten zu besuchen hat – und “am besten” noch ganztags. Ich bin mit etwa drei Jahren in einen sogenannten Spielkreis (in christlicher Trägerschaft) gekommen, welcher anfangs an zwei Nachmittagen in der Woche für zwei (oder drei) Stunden und später an drei Nachmittagen in der Woche stattfand. Zudem besuchte ich einmal wöchentlich am Vormittag die musikalische Früherziehung in der Musikschule. Und das “reichte” doch allemal! Weitere “Verpflichtungen” gab es nicht, wenngleich meine Frau Mutter gewiss auch zu den Frauen gehört, die “(vermeintlich) nur das Beste” für ihr Kind bzw. ihre Kinder wollen/wollten. Wie ihr ja wisst, stehe ich meiner psychisch kranken Mutter sehr zwiegespalten gegenüber, aber was ihr Erstaunen ob der Tatsache, was man mit einem Baby im ersten Lebensjahr heutzutage bereits alles unternehmen würde, sowie ihre unlängst geäußerte Feststellung, dass ihre vier Jahre alte Enkeltochter schon unglaublich viel erlebt hätte (und dies gegebenenfalls wohl zu viel sein würde), anbelangt, so hat sie gewiss nicht ganz Unrecht. Den Einschulungstest meisterte ich ohne große Schwierigkeiten, bei der Gesundheitsuntersuchung diagnostizierte der Augenarzt ein Schielen, zumal ich einen Bindfaden als Schlange bezeichnete. Dies tangierte meine Eltern jedoch in keiner Weise. Schließlich könne man aus einer gewissen Entfernung doch einen Bindfaden für eine Schlange halten. Damit war diese “Geschichte” für meine Eltern erledigt. Weder bezüglich der Leistung noch in sozialer Hinsicht hatte ich in der Grundschule jedwede Probleme. Im Gegenteil: Ich war Klassenbeste, habe trotzdem (oder gerade deshalb?) recht viel Unsinn angestellt und hatte sehr viele Freundinnen sowie Freunde. Natürlich gab es im Jahre meiner Einschulung (1979) noch nicht das Schlagwort der “sozialen Kompetenz” – und dass man sich hin und wieder mit anderen Schülerinnen auf dem Pausenhof prügelte, galt als relativ normal. In sozialer Hinsicht kann in meinem Falle also nicht allzu viel schief gelaufen sein. Der Alltag eines Babys im ersten Lebensjahr bestand zu meiner Kindheit laut meiner Mutter aus Schlafen, Essen, einer Ausfahrt im Panorama-Kinderwagen und ein wenig Beschäftigung. Ich wurde mehr oder weniger dazu gezwungen, mit meiner Maus im Alter von drei Monaten eine PEKiP-Gruppe aufzusuchen. “WAS bitte?”, meinte mein Bruder. Als ich ihm aus dem entsprechenden Flyer den Sinn und das Prinzip einer solchen “Veranstaltung” am Telefon vorlas, lautete sein Kommentar: “Na, das klingt ja nach einer Sekte. Einen größeren Scheiß habe ich selten gehört. Bleibe da bloß weg!” Nun muss man dazu anmerken, dass mein Bruder ein extremer Zyniker ist (dagegen bin ich noch harmlos), aber in gewisser Weise enthält sein Kommentar aus meiner Sicht im Nachhinein durchaus ein Fünkchen Wahrheit. Mit unserer PEKiP-Leiterin hatten wir Glück: Sie war keine strenge Verfechterin des Prager-Eltern-Kind-Programms, so dass bei uns auch Lieder gesungen wurden/werden durften. Gewiss war es nicht schlecht, sich mit anderen Mamis austauschen zu können, aber die Schweißausbrüche, welche ich bei der vermeintlich optimalen Temperatur für nackte Babys (27 Grad Celsius) permanent bekam, wären bereits eine Geschichte für sich wert. Als die PEKiP-Gruppe zu Ende ging und Julchen etwa ein Jahr alt war, besuchte ich dann einmal wöchentlich mit ihr eine sogenannte Spielgruppe – und von ihrem dritten bis vierten Lebensjahr regelmäßig eine sogenannte Musikgruppe. Ach ja, fast ein Jahr lang musste ich mit meiner Tochter zur Krankengymnastik. Mein damaliger Noch-Mann denunzierte mich übrigens, als Julika Aurelia etwa acht Monate alt war, beim Jugendamt, zumal ich mein Baby motorisch nicht hinreichend fördern würde. WAS bitte?! Nun, Julika gehörte zu Beginn der PEkiP-Gruppe in der Tat motorisch zu den Weitesten; nach ihrer rechtswidrigen Fremdplatzierung, welche zu allem Überfluss übrigens auch noch in ihre Fremdelphase fiel, zu denjenigen, die deutlich “hinterherhinkten”. Und??! Ich war glücklich, mein Kind nach 15 Tagen wieder in die Arme zu schließen, das über vier Monate lang nach seiner Rückkehr seelisch am Boden zerstört war. Es ist wohl anzunehmen, dass meine Tochter seinerzeit mit anderen Dingen zu kämpfen hatte und mit anderem beschäftigt war als mit ihrer motorischen Weiterentwicklung. Das Theater, welches darum gemacht wurde, dass Julika nicht in den Vierfüßlerstand kam und mit neun Monaten “lediglich” einseitig robbte, nahm Ausmaße an, die für mich bis heute nicht ansatzweise nachvollziehbar sind. Von einer Kinderärztin wurde mir prophezeit, dass Julika nie ins Krabbeln kommen würde, massive Gleichgewichtsprobleme haben würde usw. usf. All dies “erfüllte” sich nicht. EGAL – zweimal in der Woche Krankengymnastik waren nun Pflicht – und das bei einem kerngesunden Kind ohne jegliche Fehlstellung, ohne irgendein KISS-Syndrom … Ich schmunzelte mitunter nicht schlecht … Das Vokabular, das für meine Maus als Säugling verwendet wurde, hatte es in der Tat in sich: Sie sei zu “extrovertiert”, ihre Bewegungen wären zu “fahrig” … Und regelmäßig hieß es von Seiten der Physiotherapeutin, dass Julchen in motorischer Hinsicht eine “faule Socke” sei. *prust* Nun, als mein Mäuschen 16 Monate alt war, konnte es “immer noch” nicht laufen, aber die Physiotherapeutin sah in einer weiteren Behandlung zumindest keinen Sinn mehr. Meine Tochter entwickelte sich im Übrigen zu einer unglaublich schnellen Krabbelmaus, lief dann eine Weile lang auf den Knien, stand mit 18 Monaten eines Morgens auf und lief und lief und lief. Einige Tage später schleppte sie bereits zwei Yucca-Palmen aus einem unserer Lebensmittelmärkte, auch in anderen Läden ließ sie alles Mögliche “mitgehen” – und lief und lief und lief … Und ich im Sprint hinterher … Das hatte fürwahr etwas von “Lola rennt” … Hatte man es mit der Physiotherapie vielleicht übertrieben??!
FORTSETZUNG FOLGT …
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15.05.2014, 09:55 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #5
Ohja, da sagst Du was. Den Aspekt der “Säuglingsförderung” habe ich in meinem Artikel vollkommen außer Acht gelassen. Dabei fängt die “Förderung” ja bereits in diesem Alter an – und hier, meiner Ansicht nach, vor allem aus dem Antrieb heraus, das eigene Kind möge doch bitteschön besser sein, als das Kind von XY oder YZ. Ich für meinen Teil kann bzw. muss von mir sagen, dass ich – obwohl ich es eigentlich gar nicht wollte – auch in diesen Wettbewerb gerutscht bin. Ich habe zwar nie öffentlich daran teilgenommen, indem ich erzählte, was mein Kind schon kann oder noch nicht kann, aber im “stillen Kämmerlein” immer Vergleiche gezogen und mich stets gefragt, was ich wohl falsch mache, weil sie dieses oder jenes noch nicht kann. Um mich dann damit auseinanderzusetzen, wie man sie denn wohl fördern kann, damit sie den vermeintlichen Rückstand aufholt. Ich habe lange gebraucht um zu akzeptieren, dass meine Tochter in anderen Bereichen dafür wesentlich weiter ist als Kinder gleichen Alters. Eine PEKiP-Gruppe haben wir nie besucht. Ich hielt das damals schon für überflüssig. Wie im Artikel bereits angemerkt, besuchten wir, bis zum Eintritt in den Kindergarten, regelmäßig einmal wöchentlich einen Spielkreis. Dort konnten die Kinder miteinander spielen und wir Mütter uns während eines Frühstücks austauschen. Es wurde gesungen, es gab ein Willkommens- und ein Abschiedsritual. Übrigens wurde dieser Spielkreis von einer freien evangelischen Gemeinde angeboten. Hinsichtlich des Kindergartens stimme ich Dir einerseits zu. In der heutigen Zeit wird man quasi dazu genötigt, sein Kind ab einem Alter von 3 Jahren in eine Einrichtung zu geben. Dies erledigt bereits der Staat, in dem er Dir Deinen “Elternschutz” nimmt, wenn Dein Kind das 3. LJ erreicht hat. Natürlich kannst Du mit Deinem Kind dann weiterhin zu Hause bleiben. Bist Du allerdings auf staatliche Unterstützung angewiesen, weil das Einkommen eines Elternteils nicht ausreicht, bleibt Dir gar keine andere Wahl, als Dein Kind in den Kindergarten zu geben und Dir eine Arbeit zu suchen. Andererseits möchte ich aber auch sagen, dass es in Finjas Fall gar nicht so verkehrt war, sie im Alter von 3 Jahren im Kindergarten anzumelden. Seinerzeit war sie dort von morgens 9 Uhr bis mittags um 12 Uhr und ich möchte behaupten, dass dieses frühe Eintrittsalter durchaus vorteilhaft war. Ich glaube nicht, dass ich hier zu Hause in der Lage gewesen wäre, auf ihre Interessen und Talente derart einzugehen, wie dies im KiGa geschehen ist. Zumal es mir zu Hause alleine schon an der Gelegenheit mangelte, ihr den Umgang mit 3-4 Jahre älteren Kindern zu ermöglichen, mit denen sie sich vorzugsweise umgibt. Die Geschichte mit der Krankengymnastik haben wir übrigens auch durch. Da Finja im Alter von 8 Monaten noch nicht krabbelte, sondern sich eher im Stil eines Soldaten auf Manöver fortbewegte, empfahl unser KiA eine Krankengymnastik. Geändert hat sich an ihrer Fortbewegungsmethode nach 10 Einheiten allerdings nichts.
Erst, als wir umzogen und unsere – komplett mit Linoleum ausgelegte – Wohnung gegen ein Heim mit Teppichboden tauschten, wurde aus der “kleinen Soldatin” ein Krabbelkind. Wurde ihr wohl zu warm am Bauch.
2 Wochen später stand sie auf, marschierte um den Tisch und begann zu laufen …
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15.05.2014, 18:26 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #6
Die sogenannte Säuglingsförderung hat in gewissen Kreisen wohl in der Tat schon pathologische Ausmaße angenommen. Julika konnte mit einem Jahr noch nicht selbstständig sitzen, was meine Mutter unglaublich fand. Sie fragte mich am Telefon immer wieder: “Warum?”
Umso amüsanter finde ich es, wenn ich heutzutage regelmäßig darauf angesprochen werde, dass mein Töchterlein ja wahnsinnig schnell und gelenkig sei und gewiss ganz früh mit dem Laufen begonnen hätte …
Ich vertrete ebenfalls die Auffassung, dass Julika Aurelia in vielerlei Hinsicht von ihrem Kindergarten profitiert, aber es sollte doch prinzipiell Eltern selbst überlassen sein, ob sie ihren Nachwuchs in einer solchen Einrichtung unterbringen möchten. Offiziell gibt es schließlich keine Verpflichtung zum Besuch einer KITA. Als meine Motte zwei Jahre alt war, wurde sie bereits permanent gefragt, ob sie denn bereits ein “Kindergartenkind” sei. Und wenn sie bzw. ich dies negierten, ernteten wir unsägliche Blicke und Kommentare.
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15.05.2014, 19:03 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #7
Du schreibst jetzt auch noch Ratgeberartikel? Übernimm dich nicht, wir wollen noch eine Weile etwas von dir haben.
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15.05.2014, 19:32 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #8
Keine Sorge, Kotori. Diese Artikel schreibe ich nicht ganz uneigennützig. Ich habe mich bei unserer lokalen Tageszeitung für eine Praktikumsstelle in der Online-Redaktion beworben und möchte meine hier verfassten Artikel gerne als Referenz verwenden.
Ich habe auch bereits wieder einen fertig, allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob ich ihn als Ratgeber einstelle oder als normalen Beitrag. Denn es ist kein Artikel über typische Elternthemen, sondern trägt den Titel “2. Bildungsweg Umschulung – Chance oder Zeitverschwendung?”
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15.05.2014, 19:38 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #9
Stimmt, viele Dinge gehören mittlerweile irgendwie zum “Standard”. Und wer diesen Standard nicht erfüllt, wird schief angeschaut.
Ich denke aber, dass dies auch damit zusammenhängt, weil es sich viele Mütter nicht leisten können, beim Kind zu Hause zu bleiben. Vielleicht spricht da dann einfach ein wenig der Neid aus ihren Blicken? -
15.05.2014, 20:29 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #10
Stell den Artikel doch in den Ratgeber. Ich finde es gut, wenn dort nicht nur reine Elternthemen behandelt werden…
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15.05.2014, 21:26 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #11
Ja, das könnte ich natürlich machen. Dann aber wohl (vorerst) nicht mit Verlinkung auf der Startseite.
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15.05.2014, 22:35 Das “ausgebuchte” Kind – Überforderung statt Förderung? #12
Mit meiner Tochter war ich in einer Krabbelgruppe.Leider hat sie die ganze Zeit,sobald ein Kind kam,nur noch auf meinem schoss gesessen.Solange wir die Ersten waren war es kein Problem und es wurde freudig die Gegend erkundet.Aber wenn dann die anderen Babys und Mütter kamen war es vorbei.Ich habe dann irgendwann abgebrochen,denn ich sah keinen Sinn mehr darin. Sie war 6 Monate als ein Sehfehler festgestellt wurde und mit 8 Monaten bekam sie dann ihre erste Brille.Ich dachte noch,ok sie hat die Welt halt nur verschwommen gesehen,da würde ich auch Angst bekommen,nun wird es ja bestimmt besser.Wurde es natürlich nicht.Das spätere Kinderturnen war ebenfalls ein Fiasko und das Ballett seit Anfang des Jahres sehe ich als einen riesen Fortschritt.Meine Kleine war schon mit einer Förderung überfordert. Bei meinem Sohn wäre es klasse gewesen,aber da haben wir ausser Babyschwimmen leider nichts machen können.Dafür war er zu oft krank und bei Ärzten.Ihm hätte nichts überfordert und er war ein sehr schnelles Kind.Schon bei der Untersuchung im Krankenhaus zur Entlassung(da war er 3 Tage alt) staunte die Kinderärztin nicht schlecht als er den Kopf hob und meinte,dass sie das schon sehr lange nicht mehr gesehen hätte.Mit 4 Wochen drehte er sich ständig vom Rücken auf den Bauch und wir mussten ihn zum Schlafen regelrecht einkesseln damit nichts passieren konnte.Im Alter von 4 Monaten robbte er sich durch die Wohnung mit 5 Monaten krabbelte er und mit 6 Monaten zog er sich am Tisch hoch und stand.Meine Kinderärztin war entsetzt und ich sollte es ihm verbieten:confused:-klar da hört er auch drauf!!Meine Hebamme sah das anders und meinte,dass er nichts machen würde,wofür er nicht auch bereit wäre und ich sollte ihn lassen.
Ich hätte gerne an einem Kurs mitgemacht,aber nicht um mein Kind zu fördern oder zu zeigen was er nicht alles kann,sondern zum quatschen mit anderen Müttern.Ich war gerade erst zugezogen und hatte noch keinen grossen Kontakt zu anderen. Naja,der Spielplatz hat es letztendlich wieder ausgeglichen und im späteren Vergleich zu Ayleens Krabbelgruppe und Kinderturnen, sind die Mütter,die auf dem Spielplatz sitzen auch viel entspannter und angenehmer, als die Mütter in den meisten Kursen um sich zu profilieren.Ich sehe das nun auch bei einigen Müttern beim Ballett-schrecklich.