-
29.08.2017, 20:17 Die seltsame Geschichte vom Betreuer meines Sohnes #1
Hallo liebe Forengemeinde, Ich habe hier eine etwas aussergewöhnliche Geschichte aus meinem Leben und wollte wissen, was ihr dazu denkt. Ich habe einen Sohn, heute inzwischen volljährig, und war die meiste Zeit allein erziehend. Mein Ex-Mann war alkoholkrank und er hatte uns damals sehr große Probleme damit gemacht. Seit dem 7. Lebensjahr meines Sohnes lebten wir getrennt und einige Zeit darauf habe ich auch die Scheidung eingereicht und später auch das alleinige Sorgerecht bekommen. Es war eine sehr schwierige Zeit für mich. Die Wohnung war eigentlich zu teuer, die Arbeit zu viel (ich arbeite in Schichten), mein Sohn hatte Probleme in der Schule und auch sonst gab es diverse Schwierigkeiten. Als mein Sohn 11 war habe ich mir Hilfe gesucht. Auch wenn ich mir Anfangs nicht viele Hoffnungen gemacht habe, aber wir haben da einen jungen Mann Anfang 30 kennengelernt der uns ehrenamtlich geholfen hat. Norbert (Name geändert) war ein echter Glücksgriff für uns. Er hat ca. ein mal pro Woche, meistens wenn ich Spätschicht arbeiten musste, auf meinen Sohn aufgepasst und war auch am Wochenende ab und an mal für uns da. Ich fand ihn total nett und mein Sohn hat sich immer sehr auf ihn gefreut. Ich weiß nicht mehr genau was die beiden alles zusammen unternommen haben, aber unter anderem waren sie öfter draußen und haben Fußball oder Tischtennis gespielt, oder auch mal zuhause an der Playstation wenn das Wetter schlechter war. Auch beim Lernen und bei den Hausaufgaben hat er meinem Sohn geholfen – die Schule war damals wirklich nicht einfach für ihn. Norbert war eine große Hilfe und ich war glücklich, dass er bei uns war, vieles ging in dieser Zeit besser. Norbert wurde fast schon ein Teil unserer kleinen Familie und hatte auch 2 oder 3 mal an einem Wochenende bei uns übernachtet und am nächsten Tag noch was mit meinem Sohn zusammen unternommen. Überhaupt haben sich die beiden sehr gut angefreundet, und ich habe richtig gemerkt wie mein Sohn beim Gedanken an die Treffen mit Norbert aufgeblüht ist. Mein Sohn hatte eine schwere Zeit damals, Probleme in der Schule, gelegentlicher Kontakt zum Vater der ihn dann aber doch wieder und wieder enttäuscht hat da er in seiner Alkoholkrankheit wieder und wieder rückfällig wurde. Der Kontakt zu Norbert hat ihm dagegen richtig gut getan, da war ein Erwachsener, der zuverlässig für ihn da war und ihn verstand, und mit ihm zusammen vieles unternommen hat. Zugegeben, manchmal habe ich mich manchmal schon ein wenig über Norbert gewundert – er lebte allein, hatte eine normale Arbeit, ein paar Hobbys, aber ansonsten viel Zeit für meinen Sohn, wenn ich ihn gefragt habe war er da. Über seine Beziehungen sprach Norbert nicht so gerne, auch wenn ich da gerne mehr von ihm erfahren hätte. Nun ja, eines Tages kam ich von Arbeit heim, Norbert hatte an dem Nachmittag eine kleine Fahrradtour mit meinem Sohn gemacht und abends waren sie wieder zuhause und haben in der Wohnung gespielt. Da hat mich dann mein Sohn mit einer Bitte überfallen, er wollte unbedingt ein Wochenende mit Norbert zu dessen Vater fahren. Norberts Vater hatte, so 2 Fahrstunden entfernt, ein schönes Haus in welchem er nach dem Tod seiner Frau allein lebte und Norbert fuhr gelegentlich zu ihm. Dort wollte mein Sohn seinen neuen “Opa” kennen lernen und überhaupt mal die alte Heimat seines großen Freundes Norbert kennen lernen. Ich wusste ansonsten nicht viel über Norberts Familie, aber er beteuerte, dass das kein Problem wäre und mein Sohn da gerne mitkommen könne. Eigentlich war ich dar+ber nicht allzu glücklich, mein Sohn alleine mit Norbert ein Wochenende lang unterwegs, das war vielleicht doch noch etwas zuviel für den Kleinen. Aber nachdem die beiden sich so gut verstanden wollte ich auch nicht einfach so dagegen sein. Nachdem Norbert für diesen Tag nach Hause gegangen war habe ich mich später noch mal in Ruhe mit meinem Sohn zusammen gesetzt und mir mal so erzählen lassen, was er dann alles mit Norbert genau macht und warum er jetzt unbedingt dort mit hin will. Tja, und im Verlauf dieses Gesprächs kamen mir einige seiner Schilderungen doch etwas merkwürdig vor. Kurz gesagt, es kamen Sachen raus, die ins sexuelle gingen. Nein, Norbert hat ihn nicht einfach so missbraucht, aber einige seiner Handlungen kamen mir aus den Schilderungen meines Sohnes doch als sexuelle Annäherungen vor, und er muss wohl auch mal versucht haben, am Penis meines Sohnes zu spielen. Und er hat auch mal ein Bild meines nackten Sohnes gemacht als er mal zuhause unter die Dusche ging! Ihr könnt euch nicht vorstellen wie erschrocken ich in dem Moment war. Mir wurde richtig schwindlig und ich hatte auch furchtbare Angst um meinen Sohn! Ich wusste zuerst nicht, was ich tun sollte und hatte schon das Telefon in der Hand um die Polizei zu rufen, hatte die 110 auch schon gewählt, aber dann schnell wieder aufgelegt und erst mal Luft geholt. Was ist hier passiert? Wie konnte sowas sein? Norbert? Unser großer Helfer und enger, vertrauter Freund? In meinem Kopf schrie alles durcheinander. Ich habe mir dann erst mal einen Tee gemacht und wollte dann, nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat erst noch mal meinen Sohn weiter befragen. Der war zwar nicht mehr bereit, direkt über diese Sachen zu sprechen aber ich habe mich einfach noch etwas über allgemeine Sachen unterhalten. Was er morgen in der Schule macht, ob er alle Hausaufgaben erledigt hat und so. Er hat natürlich wieder gefragt, ob ich es ihm denn jetzt erlauben würde, jenes Wochenende mit Norbert wegzufahren. Ich habe das natürlich erst mal nicht entschieden sondern erst das nächste Treffen mit Norbert unter einem Vorwand abgesagt, einfach um Zeit zu gewinnen. Ich habe in diesen Tagen lange drüber nachgedacht und versucht, mehr aus meinem Sohn heraus zu bekommen. Das war bei einem damals 11 jährigen zwar nicht einfach, aber aufgrund unserer insgesamt guten Mutter-Kind Beziehung konnte ich doch viel von ihm erfahren. Jedenfalls ist mir in diesen Tagen klar geworden, dass Norbert einen sehr positiven Einfluß auf meinen Sohn hat, und dass es unserer Familie bislang so gut getan hat, ihn dabei zu haben. Ich habe dann einige Tage später fast völlig offen mit Norbert über diese Sachen sprechen können. Er war Anfangs sehr erschrocken dass ich ihn auf solche Sachen anspreche, das wollte er keinesfalls. Aber Norbert ist auch ein sehr ehrlicher Mensch und es fällt ihm schwer da direkt zu lügen. Der offenen Frage “Bist du pädophil?” ist er aber trotzdem immer ausgewichen, jedoch haben mir seine Erklärungen die Angst genommen. Ich glaube schon, dass er irgendwie pädophil ist, aber ich bin mir ebenfalls sicher, dass er keine Bedrohung für mich oder meinen Sohn ist. Ein echter Pädophiler, so seine Worte, würde doch einem Kind welches er liebt niemals etwas antun können. Er legte in diesen Gesprächen auch immer Wert darauf, zwischen kinderliebenden Pädophilen und Kindesmissbrauchern zu unterscheiden. Dennoch hat es eine Weile gedauert, bis ich ihm wieder Vertrauen konnte. Zu seltsam sind die Vorstellungen, was er denn da alles mit meinem Sohn anstellt. Der offene Umgang mit sexuellen Themen war dann aber auch hilfreich. Eigentlich hätte ich meinen Sohn bis dahin sexuell eher unbedarft, um nicht zu sagen ahnungslos, beschrieben. Rückblickend glaube ich, dass er dann, also zumindest in den folgenden Jahren, ein ziemlich aufgeklärter und selbstbewusster Teenager wurde. Es kam mir von da an dennoch immer etwas seltsam vor, wenn ich die beiden habe kuscheln sehen. Und wahrscheinlich hat Norbert meinem Sohn auch ein paar Sachen gezeigt, erklärt, oder ihn ausprobieren lassen die man ganz sicher nicht jedem erzählt. Vielleicht waren wir die einzigen, die Norberts Geheimis kannten, und auch er wusste dass wir ihm vertrauen, und so war es zwar eine unausgesprochene, aber dennoch unproblematische Sache zwischen uns allen. Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich nicht in diesem ersten Panikanfall gleich nach der Polizei gerufen habe. Ein Verfahren wegen sexuellen Mißbrauchs, obwohl ja gar nichts schlimmes passiert ist, hätte meinen Sohn stark belastet und uns in unser altes Leben voller Probleme zurück geworfen. So hatte ich jedenfalls in den kommenden Jahren einen Betreuer der alles für mein Kind getan hätte, und der eine große Stütze für mich und meinen Sohn war, auf den wir uns immer verlassen konnten. Heute, einige Jahre später, bereitet sich mein Sohn darauf vor, sein Fachabitur nachzuholen – aus damaliger Sicht völlig unvorstellbar. Als wir Norbert kennenlernten war er in der Hauptschule versetzungsgefährdet. Und auch in sexueller Hinsicht kann das alles wohl nicht schlimm gewesen sein – zumindest die aktuelle Freundin meines Sohnes hat neulich so eine augenzwinkernde Anmerkung gemacht, dass ihre Beziehung zu mein Sohn für sie sehr zufriedenstellend wäre 🙂 Mittlerweile kommt Norbert natürlich nur noch selten zu uns, einfach da wir unsere damaligen Probleme endgültig überstanden haben und wohl auch die sexuelle Anziehungskraft meines Sohnes auf Norbert vorbei ist. Aber wir sind gute Freunde geblieben, und wenn wir uns gelegentlich mal treffen blicken wir auf viele schöne gemeinsame Erinnerungen zurück. Er ist heute immer noch wie ein Onkel für meinen Sohn.
Jetzt erst mal danke an alle die den ganzen Text durchgelesen haben. Was denkt ihr darüber? Hat schon mal jemand ähnliches erlebt?
-
Die seltsame Geschichte vom Betreuer meines Sohnes
Schau Dir mal (Diese Angebote) an. Vielleicht findest du dort etwas.
Registrieren bzw. einloggen, um diese und auch andere Anzeigen zu deaktivieren
-
30.08.2017, 18:07 Die seltsame Geschichte vom Betreuer meines Sohnes #2
Es gibt ehrenamtliche Helfer?