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17.12.2013, 16:37 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #1
Hallo, ich finde es ziemlich absurd, wofür ich mich in aller Regelmäßigkeit bei bestimmten Personenkreisen bzw. gegenüber unserer Gesellschaft zu rechtfertigen habe. Ich zähle an dieser Stelle einige Aspekte/Beispiele auf, an welchen Menschen in meinem Umkreis immer wieder und wieder Anstoß nehmen: – Meine Tochter besucht den Kindergarten nicht in Form einer “Ganztagsabschiebung”. – Ich trinke aus Prinzip keinen Alkohol und rauche nicht. – Ich befinde mich nicht im Besitz eines Autos und möchte auch keines besitzen. – Grundsätzlich kaufe ich recht viel im Bio-Laden und bin seit 24 Jahren Vegetarierin. – Meine Wenigkeit ist “nur” im Besitz eines ganz simplen Handys und schaltet dieses auch gerne mal aus. – Ich lege Wert auf das Einhalten der Regeln der deutschen Sprache in Wort und Schrift. Und mir wird recht häufig vorgeworfen, dass ich “zu offen” sei … Habt ihr vergleichbare oder ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie steht ihr zu meiner Einschätzung?
Liebe Grüße von Glashaus
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17.12.2013, 18:35 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #2
Ach Glashaus, ich finde das alles völlig normal . Sehr vieles trifft auf mich ebenfalls zu………
allerdings gibt es hier in der Umgebung keinen Bioladen und wir (abgesehen von meinem Gatten) sind erst seit April Vegetarier. Okay, wir haben ein Auto, aber ohne dieses würde mein Mann nicht auf Arbeit kommen.
Bei uns ist es sogar noch ,,schlimmer”, meine armen Kinder besitzen kein smartphon, keinen eigenen Fernseher. -
17.12.2013, 19:16 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #3
Es geht doch viel mehr darum “Familien” so leben zu lassen wie sie es wollen und dies zu aktzeptieren. Ganz einfach. Ich habe selbst kein Auto. Hätte aber gern eines. Da ich aber ein Trauma erlitten habe “Autounfall” kommt für mich ein Führerschein nicht in frage.
Vegetarierer schön ich könnte ohne Fleisch nicht.
Achja und smartphones.. no way wird es bei uns nicht geben. Sie würden ein notfallhandy bekommen wenn sie später eine weiterführende schule besuchen.
Öfter unterwegs sind und sich mal melden sollen zwischendurch
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17.12.2013, 23:12 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #4
Glashaus
Was meinst du eigentlich mit *Ganztagsabschiebung*? -
18.12.2013, 11:10 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #5
Für normal Denkende ist es natürlich absurd, wenn man in der eigenen Entscheidung von anderen angegriffen wird, vor allem wenn es um wirklich persönliche Sachen wie eben Handygebrauch, der Besitz eines Autos etc. geht. Leute die bei so etwas andere Menschen kritisieren haben meistens selber ein unerfülltes Leben und versuchen nun die anderen schlecht zu machen, oder zumindest Makel festzustellen!
Ich geb da schon lange nichts mehr auf solche “Meinungen”, hör auf Menschen die dir wichtig sind und die andern kannste eh vergessen! -
18.12.2013, 13:44 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #6
Ich fürchte, es gibt einfach zu viele “Normal-Denker”, lieber Schlafwandler! *seufz* Und: Was ich so entsetzlich finde: Ich habe bezüglich meines Vegetarismus kein “Sendungsbewusstsein”; meine bisherigen Partner waren bisher (bis auf eine Ausnahme) alle Fleischesser. Ich erwarte auch von Menschen in meinem Umfeld nicht, dass sie sich für ihre Ernährungsweise rechtfertigen müssen. Wer Autos toll findet und gerne damit fährt, soll dies tun – auch dies tangiert mich extrem peripher; es sei denn, die Bürgersteige werden zugeparkt. Auf falsche Orthographie sowie Interpunktion reagiere ich wirklich allergisch; vor allem, wenn sie “gehäuft” auftritt. Ganztagsabschiebung?! Nun, liebe Lele, im Falle meiner Tochter würde dies bedeuten, dass ich sie um 7.30 Uhr in ihrem Kindergarten abgebe und um 17 Uhr abholen würde. Das wären mir (und ihr) viel zu viele Stunden!
Julika hat einen sogenannten 35-Stunden-Platz, was bedeutet, dass sie vormittags von etwa 8.30 Uhr bis 12.15 Uhr in ihrer KITA ist. Zusätzlich KANN sie noch einmal nachmittags von 14 Uhr bis 16 Uhr in ihren Kindergarten. Zurzeit sind wir allerdings mal wieder “kollektiv krank” …
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18.12.2013, 15:05 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #7
Gegen Alkohol-Konsumenten sowie Raucher habe ich direkt auch nichts einzuwenden. Ich bin sogar der Meinung, dass Raucher in unserem Lande zu stark diskriminiert werden. “Merkwürdig” finde ich es allerdings, wenn eine Frau, die nicht arbeitet (und auch nicht arbeiten muss/will), ihr 1,5 Jahre altes Kind fünf Stunden lang in einen (privaten) Hort abschiebt.
Oder: Ein vor wenigen Monaten drei Jahre alt gewordenes Mädchen aus der Kindergartengruppe meiner Tochter ist von 9 bis 2 Uhr in der KITA und weint seit August jeden Tag, klammert sich nur an Erzieher sowie das pädagogische Personal; spielt nicht mit anderen Kindern; weint und weint … Da würde ich mich als Elternteil doch mal fragen, ob dieses kleine schüchterne Mädchen möglicherweise noch nicht reif für den Kindergarten ist … *Augen verdreh* So etwas kann ich weder akzeptieren noch tolerieren.
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18.12.2013, 15:11 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #8
Glashaus
Achso ja gut das reicht ja auch.
E. besucht den kindergarten auch nur von 7.30 Uhr bis 12 Uhr.
Sinnvoll ist ein Ganztagskindergarten (Kita) nur wenn beide Elternteile arbeiten.
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18.12.2013, 15:29 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #9
Das sehe ich nicht (unbedingt) so … Müssen beide Elternteile arbeiten??! Nun, wenn sie finanziell anders nicht über die Runden kommen, müssen sie es wohl bedauerlicherweise. Allerdings ist ein Kind dann wahrscheinlich bei einer Tagesmutter oder einer “fitten” Oma weitaus besser aufgehoben. Ein Kindergarten bedeutet für viele Kleine nämlich auch Stress. Bei Julika Aurelia merke ich dies etwa daran, dass sie ständig an Tüchern oder Klamotten nuckelt (die Tücher kann man mitunter nach drei Stunden in der KITA “auswringen”) oder sie zum Teil sogar Kleidungsstücke “kaputt beißt”. Bevor sie in die Kindertagesstätte gekommen ist (dies war im Mai dieses Jahres), habe ich Vergleichbares nie bei ihr erlebt.
Aber wenn beide Elternteile zum Beispiel arbeiten “müssen”, weil sie sich ein Eigenheim zulegen wollen oder ihre Karriere weiterverfolgen “müssen” – und dies bereits kurz nach der Geburt ihres Kindes – kann ich dafür kein Verständnis aufbringen.
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18.12.2013, 16:00 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #10
Ich hab mit den normal denkenden Menschen eher uns gemeint, aber sehe selber dass mein Satz etwas merkwürdig aufgebaut wurde
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18.12.2013, 16:03 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #11
Nun ja, was ist schon “normal”?! Ich bin froh darüber, dass meine Motte und ich nicht “ganz normal” sind … ;o)
Meine Töchterlein ist sehr verhaltensorginell.
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18.12.2013, 16:16 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #12
ich meine damit einfach einen gesunden Menschenverstand
Alle Leute die ich gut finde sind “nicht so ganz normal” so wie du das verstehst und ich finds gut -
18.12.2013, 16:37 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #13
Es geht ja nicht nur darum das wenn beide Elternteile arbeiten müssen. Sondern auch um Alleinerziehende Mütter die relativ schnell wieder ins Berufsleben einsteigen müssen Glashaus. Und auch ich möchte nicht dauerhaft nur daheim sein. Sobald mein jüngster in den Kindergarten geht ( mit 3 jahren) möchte auch ich wieder mit einsteigen.
Man denkt immer, die Mütter haben eine grosse Wahl. Das sehe ich nicht so. Relativ wenige können sich den Luxus leisten daheim bleiben.
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18.12.2013, 22:58 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #14
Liebe Lele,
ich selbst bin seit drei Jahren und drei Monaten allein erziehende Mutter …
Beste Grüße von Glashaus
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19.12.2013, 12:31 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #15
Na dann liebe Glashaus weisst du ja mit Sicherheit wie schwer es ist.
Und manch eine Mutter froh ist das sie ihr Kind “ganztags” parken kann wenn es keinerlei andere Möglichkeiten gibt )) -
19.12.2013, 19:24 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #16
Ich erlebe leider sehr oft, dass Eltern die Qualität der Kinder-Betreuung ziemlich egal ist. Hauptsache billig und gleich um die Ecke. Eingewöhnungszeit? So kurz wie möglich, da müsse eben das Kind durch………….kurzfristig herausreißen? Klar, geht doch soooooo einfach!
Übrigens haben hier auch Eltern die (beide) zu Hause sind Anspruch auf einen 9h Platz!
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19.12.2013, 22:08 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #17
Oh ja, so etwas erlebe ich auch viel zu oft. Die Mutter des Mädchens, das ständig weint, vertritt knallhart die Auffassung, dass ihre Kleine da “eben durch müsse”. Bei ihrer 13 Jahre alten Tochter habe es, als sie denselben Kindergarten besucht hätte, eine Eingewöhnungszeit schließlich überhaupt nicht gegeben. Und bei den Fällen, die ich weiter oben anspreche, besteht/bestand in keinem Fall auch nur ansatzweise eine finanzielle Notwendigkeit, das Kind bzw. die Kinder in fremde Hände zu geben.
Wenn Frau ohnehin nur berufliche Karriere machen möchte und diesbezüglich nicht bereit ist, auch nur einen Funken Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Kindes zu nehmen, sollte sie wohl besser auf Nachwuchs verzichten.
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20.12.2013, 10:20 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #18
Da kann ich mich nur Anschlüssen. In vielen kitas ist die Eingewöhnungszeit gleich null. Kinder brauchen da einfach Zeit. E. und ich hatten sie damals 3 Wochen lang. Ich wollte unter Diskussionen ihr die nötige Zeit geben. Erst nach dieser Zeit wollte sie ohne mich dort bleiben und winkte noch kurz bevor sie spielen ging. Das war für mich ein gutes Zeichen.
Schlimm war da die umgewöhnung in die neue Gruppe. Aber das ist eine andere Geschichte. 😉
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20.12.2013, 10:27 Ist es nicht absurd, wofür ich mich rechtfertigen muss?! #19
In den Kindergärten, die ich kenne, werden sehr lange Eingewöhnungszeiten angeboten – insbesondere dann, wenn die leitende Erzieherin merkt, dass ein Kleinkind große Probleme hat, sich in die Gruppe einzufinden und ohne seine Mutter zu sein.
Mir sind jedoch Mütter bekannt, die diese Eingewöhnungszeiten für sich selbst zu lang finden und nicht so mitarbeiten, wie es sich das pädagogische Personal wünschen würde.