19.03.2012, 20:47 #1
Hallo liebe Community ! Mein Sohn ist 9 J. alt und geht in die 3. Klasse. Probleme mit Mangel an Konzentration, “Zappelphilip” usw. haben wir eigentlich schon seit dem Kindergarten. Er wurde jedoch mehrmals untersucht (unter anderem im SPZ) und geprüft (im Kindergarten und in der 2. Klasse) aber bis auf ein wenig “sozialer Ablenkbarkeit” wurde nichts fest gestellt. IQ Durchschnitt & auch alle Tests auf ADS, ADHS, andere Konzentrationsschwierigkeiten, visuelle Wahrnehmung … waren alle negativ. Es ist halt trotzdem so, dass er seit der 1. Klasse fast ausschließlich alleine sitzt, da es kaum möglich ist, dass er dem Unterricht folgt, wenn ein Kind neben ihm sitzt. Er lenkt sich mit allem ab, was nicht zum Unterricht gehört, ruft rein, kann nicht still sitzen bleiben, usw … Er hat große Probleme sich selber zu organisieren, seine Schulsachen in Ordnung zu halten, an irgend was zu denken (das fängt schon damit an, dass seine Fußballtasche 2x die Woche gepackt werden muss …) und der gleichen. Zu vielen Schulausflügen durfte er wegen seines Verhaltens schon nicht mehr mit. Leider werden seine Noten immer schlechter, so dass wir jetzt mit Nachhilfe angefangen haben. Zuhause ist jedoch fast alles, was mit Schule zutun hat, ein echter Krampf. Mit Hausaufgaben lässt er sich ewig Zeit, sitzt manchmal Stunden lang vor den Aufgaben ohne, dass er überhaupt mal wirklich an fängt. Wir haben es mit Verboten versucht, mit Geduld und Einsicht, mit Belohnungen … aber irgendwie haben wir bei nichts das Gefühl, dass es ihn interessiert, geschweige denn was bringt. Irgendwann kommen Tränen, Ausreden wie Schmerzen, Übelkeit, Hunger oder irgend welche anderen Gründe, die Schuld sind, dass er nicht weiter machen kann … Leider bin ich mit meinem Latein langsam am Ende, wie ich ihm helfen kann sich besser zu organisieren, ihn für Schulaufgaben motivieren kann und vor allem an seinem Verhalten in der Schule arbeiten kann was die Konzentration an geht. An sich ist er ein total liebes Kind. Kein bißchen frech oder respektlos, total verschmust, sehr lieb & hilfsbereit, hat viele Freunde. Nur sobald es um Schule geht ist alles andere interessanter und wichtiger … und wenn es das Löcher in die Luft starren ist, damit er ja nichts machen muss. Vielleicht noch was zu den Lebensumständen, falls es was damit zutun haben könnte: Ich war von Anfang an alleinerziehend und bin wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Mein Sohn war die ersten 3 Jahre von Morgens bis Abends bei der Oma, bis er in den Kindergarten gekommen ist. Mittlerweile wird er vor der Schule zur Oma gebracht, frühstückt dort, dann ab in die Schule, nach der Schule zur Oma, Essen, dort Hausaufgaben machen (bzw. versuchen ^^ oft macht er den Rest Abends zuhause fertig, weil es bei der Oma wieder nicht geklappt hat) und Abends hole ich ihn dort ab. Zuhause Abends essen wir zusammen und dann gehts ab ins Bett. Di & Do Fußball, Mo & Fr Nachhilfe. Ich mache mir viele Vorwürfe, weil ich nicht mehr Zeit für ihn habe, kann mir finanziell jedoch leider nicht leisten weniger arbeiten zu gehen. Ich hätte ihn gerne im offenen Ganztag zwecks Hausaufgabenbetreuung etc. aber bekomme leider seit 2 Jahren keinen Platz dort, abgesehen davon, dass ich ihn kaum zahlen könnte. Eventuell hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß, woran das liegen könnte und was man da machen kann um ihm zu helfen.
Bei weiteren Rückfragen einfach melden, ansonsten schonmal vielen Dank vorab für’s lesen und die Tipps
Gruß
Marpesia