Leidet ein Kind unter Neurodermitis, braucht es keine besondere Schonung. Viele Eltern neigten dazu, ihre Kinder vom gesellschaftlichen Leben abzuschotten.
Die Angst, der Stress in Schule und Freizeit könnte einen Schub auslösen, sind dafür häufig der Grund, teilt die gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung in Berlin mit. Zwar könne Stress dazu führen, dass eher an den juckenden Hautstellen gekratzt wird. Aber was von den Betroffenen tatsächlich als Stress und was eher als positive Herausforderung gesehen wird, sei sehr unterschiedlich, heißt es im Rahmen der Präventionskampagne Haut. Ablenkung sei in Phasen akuter Schübe oft besser als Schonung.
Manche Kinder werden wegen ihrer Erkrankung von Altersgenossen ausgeschlossen oder gehänselt. Dahinter stehe die unbegründete Angst, sich anzustecken, erläutert der Hautarzt Bernhard Egger von der Präventionskampagne. Es sei wichtig, mit Kindern offen über die Erkrankung zu sprechen und so einer Ausgrenzung vorzubeugen. Verschweigen oder falsche Scham führten dagegen oft zu einer Entfremdung der Kinder von ihren Klassenkameraden.
Quelle: sueddeutsche.de