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10.09.2014, 15:49 Kindesmisshandlung … Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? #1
KINDESMISSHANDLUNG … WIE HOCH MAG DIE DUNKELZIFFER IN UNSEREM LANDE SEIN? Ich sehe in letzter Zeit relativ oft Mütter (manchmal auch Väter), die ihre Kleinkinder in der Öffentlichkeit schlagen – und sei es “nur” der sogenannte Klaps … Immer, wenn ich solche Szenen beobachte, wende ich mich sofort an das entsprechende Elternteil und rüge es, wobei dann erstaunlich oft noch “gekontert” wird. Wer sein Kind sogar in der Öffentlichkeit schlägt, der wird zu Hause doch wohl noch weitaus geringere Hemmungen haben, dem Nachwuchs körperliche Gewalt anzutun. Aufgrund meiner geschilderten Beobachtungen sowie Erfahrungen glaube ich, dass die Zahl von Kindesmisshandlungen weitaus höher ist, als manch einer annimmt … Welche Beobachtungen habt ihr gemacht, und wie würdet ihr meine Frage beantworten?
Liebe Grüße von Glashaus73
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10.09.2014, 19:48 Kindesmisshandlung … Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? #2
Ich denke nicht das es mehr oder weniger geworden ist,aber heute ist man sensibler als früher bei dem Thema. Wenn man ältere Leute fragt,dann hört man immer wieder,”Ach stellt euch mal nicht so an früher hat uns eine tracht Prügel auch nicht geschadet”. Heute wird schon der besagte Klaps auf den Hintern als “Misshandlung” gesehen.Allerdings ist es schon ewig her,dass ich gesehen habe wie ein Elternteil sein Kind in der Öffentlichkeit geschlagen hat.Da war ich eher selber noch Kind und habe es bei anderen mitbekommen und da war das ganz “normal”! Ich wurde nie geschlagen und schlage auch nicht,auch nicht der Klaps auf den Po.Wenn ich so richtig sauer bin werde ich mal lauter,was ich aber auch sofort wieder bereue.
Wenn ich heute sowas mitbekommen würde,dann würde ich jedoch nicht rügen,sondern eher mit Ruhe sagen,dass es gerade sicher eine schwierige Situation ist,aber man das vieleicht auch anders lösen kann, ohne den Klaps auf den Po.Dann noch die Eltern an zu gehen schadet dem Kind sicher eher als es ihm nutzt.Kommt aber sicher auch auf die Situation und die Heftigkeit des Schlages an.
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10.09.2014, 21:29 Kindesmisshandlung … Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? #3
Mit “rügen” habe ich in diesem Kontext gemeint, dass ich dem jeweiligen Elternteil mitteile, dass Schlagen nun wirklich keine Lösung ist und dass ich es unmöglich finde, so mit seinem Kind/Kleinkind umzugehen. Verständnis kann ich dafür beim besten Willen nicht aufbringen. Im Prinzip hätte ich sogar die “Pflicht”, die betroffene Familie beim Jugendamt zu melden, was ich aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals machen würde.
Ich selbst wurde 17 Jahre lang von meinen Eltern (insbesondere von meiner Mutter) grün und blau geschlagen, was mir definitiv geschadet hat. Allein aus diesem Grund hatte ich mir lange vor der Geburt meines Kindes fest vorgenommen, niemals handgreiflich zu werden, was mir auch bei Julika Aurelia (ohne Probleme) gelungen ist.
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12.09.2014, 19:16 Kindesmisshandlung … Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? #4
Heute habe ich (unabhängig voneinander) zwei Mütter erlebt, welche ihr Kleinkind auf recht brutale und offensichtlich schmerzhafte Weise von einer bestimmten Stelle “weggezogen” habe.
Es bestand in beiden Fällen keinerlei Gefahr für den Nachwuchs, sondern es ging darum, dass Mama (in einem Geschäft) recht gehetzt war und/oder keine Lust dazu hatte, mit ihrem Kleinen an einer bestimmten Stelle zu verharren. Eine solche Form des “Wegziehens” stellt in meinen Augen auch eine Art von Kindesmisshandlung dar.
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12.09.2014, 20:41 Kindesmisshandlung … Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? #5
Mit letzerem gehe ich jetzt aber ganz und gar nicht konform. Klar ist “wegzerren” nicht gleich “wegzerren”, aber irgendwo gibts auch Grenzen. Dieses “Kind in keinster Weise irgendwie möglicherweise verbal oder wie auch immer geartet verletzen” darf nicht dazu führen, dass der Nachwuchs uns in der Hand hat und wir zum Sklaven unserer Kinder werden. Wenn wir mit Finja unterwegs sind, dann geht es nicht permanent nach ihrer Nase. Grad beim Einkaufen, wenn man es etwas eilig hat o.ä., bleibe ich sicherlich nicht mit meinem Kind irgendwo dort stehen, wo es nun mal gerade un-be-dingt sein will, nur damit es seinen Willen bekommt oder weil ich nicht bestimmen darf, wo es lang geht, weil man mir dann Kindesmißhandlung auslegen könnte. Und klar ziehe ich Finja dann auch weiter, wenn sie nicht darauf hören mag, dass wir jetzt weitergehen. Dann bockt sie rum, heult vor Wut und ein Außenstehender mag da ganz schnell auf die Idee kommen, das Kind wurde – auf welche Art auch immer – mißhandelt. Ich gucke sicherlich nicht weg, wenn Kinder in der Öffentlichkeit geschlagen werden und bin da auch die letzte, die da nicht einschreiten oder etwas sagen würde.
Allerdings bin ich da verdammt vorsichtig und gucke lieber ein zweites und ein drittes Mal hin, damit ich die Situation auch ganz sicher richtig einschätze und nicht etwas mißverstehe …
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12.09.2014, 20:48 Kindesmisshandlung … Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? #6
Natürlich dürfen wir uns nicht zum Sklaven unserer Kinder machen und selbstverständlich habe ich bei Julika Aurelia auch, wenn wir es gerade eilig hatten, klare Grenzen gezogen. Dieses funktionierte aber meist auf verbale Weise. Falls nicht, dann bin ich beispielsweise in einem Geschäft einfach weitergegangen. Sie kam – früher oder später – hinterher.
Was ich heute beobachtet habe, war ein “Wegzerren”, welches derart brutal war, dass die Kleinen vor Schmerzen extrem geheult haben. Arm umdrehen “inklusive” … Ich denke, das würdest du auch als Kindesmisshandlung betrachten, nicht wahr?
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12.09.2014, 20:54 Kindesmisshandlung … Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? #7
Ja nun … Sowas muss nun wirklich nicht sein, da stimme ich Dir zu.