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05.06.2014, 19:46 #1
Hallo zusammen, ich habe ein Riesenproblem. Mein Sohn (10 Jahre) verweigert die Schule. Wie sieht das aus? Also morgens verkriecht er sich in seinem Bett. Das schlimme dabei, er spricht nicht darüber. Ich habe schon viel versucht aber ich schaffe es nicht ihm das Geheimnis zu entlocken. Es begann erst mit einen Tag, mittlerweile geht er gar nicht mehr. Sonst verhält er sich ganz normal und ist dann auch gut drauf. Sobald ich aber das Wort Schule in den Mund nehme ist es wieder vorbei. Auch mit der Schule und der Klassenlehrerin hatte ich schon ein paar Gespräche. Selbst die Mitschüler aus seiner Klasse können mir nicht weiterhelfen. Hilft jetzt nur noch der Psychologe? Ich wollte auch schon zu drakonischen Maßnahmen greifen, habe aber Angst davor, dass er sich dann völlig abkapselt. Hat jemand diese oder auch ähnliche Situationen selbst schon erlebt? Ich bin dankbar für jede Antwort. MfG Ronnie
P.S. falls ich im falschen Thread bin…sorry
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05.06.2014, 21:10 #2
Hallo Glashaus, erstmal vielen Dank für die Antwort. Also mein kleiner Sohn (es gibt noch den “Grossen” 15 Jahre) geht bereits in die 5.Klasse. Er wird Ende Juni 11 Jahre alt. Die ersten 4 Schulklassen hat er auf einer Grundschule besucht. Dort gab es überhaupt keine Probleme. Mit den Wechsel in die 5. Klasse musste er nun auf eine neue Schule, die sein Bruder aber auch seit der 5.Klasse besucht. Ich denke, dass dieser Wechsel für ihn einfach zu viel war. Plötzlich gab es 10 Klassen, viel mehr Schüler und Lehrer die sich nicht mehr so viel Zeit wie auf der Grundschule für die Schüler nehmen können. Auch der Lehrstoff wurde natürlich schwerer. Ich habe dann immer versucht mit ihm die Hausaufgaben zu machen. Da spürte man aber schon, dass er wenig Interesse für die Aufgaben hatte. Dazu kamen dann auch noch schlechte Noten. Nicht immer aber sie kamen. Dann begann das ganze langsam. Erst war Mittwoch immer der Tag an dem er nicht in die Schule wollte. Das bekamen wir in den Griff mit den Wechsel vom Reli zum Ethikunterricht. Ein paar Wochen später ging es dann immer Freitags los. Tja und nun seit 4 Wochen geht er gar nicht mehr. Morgen haben wir einen Termin beim normalen Arzt zwecks Untersuchung auf irgendwelche Mangelerscheinungen. Das ist eine Empfehlung vom Direktor. So kann man vielleicht eine organische Ursache schonmal ausschliessen. Mit meiner Frau, mit der ich seit 2000 verheiratet bin, spricht er leider ebenso wenig über das Problem wie mit mir. Sie arbeitet in Schichten zu unregelmäßigen Zeiten. Deswegen ist sie gerade abends öfters nicht da.
Es klingt irgendwie alles nach “Schulverweigerung” aus Angst zu Versagen. Mein oder besser unser ganz grosses Problem ist eben, dass er uns nicht sagt wo sein Problem ist. Ich weiss nicht was wir tun können um ihn zum reden zu bringen. Wie gesagt, sonst ist er tagsüber wie immer. Ein eigentlich fröhliches Kind.
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05.06.2014, 21:38 #3
Das ist eine ganz normale Realschule. Jetzt sind es genau 4 Wochen die er nicht mehr die Schule besucht. Ich versuche jeden Tag mit ihm darüber zu sprechen. Nur leider ohne Erfolg. Ich sage ihm auch jedesmal, dass wir ihn bei allem unterstützen werden. Auch ein Wechsel der Schule habe ich ihm schon vorgeschlagen.
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05.06.2014, 22:12 #4
Also, in dieser Schule ist es so, dass es ab der 6.Klasse sogenannte Kompetenztests gibt. Hier gibt es dann bestimmte Fächer in denen die Schüler einen gewissen Durchschnitt haben müssen, wenn sie z.B. den Realabschluss machen wollen. Sollten sie es nicht schaffen, kommt für diejenigen dann der Hauptschulabschluss in Frage. Für uns war es nie ein Problem, sollte einer von den Kids oder beide eben “nur” den Hauptschulabschluss machen. Gerade eben habe ich mich mal schlau gemacht, was für Förder- bzw. Sonderschulen es bei uns gibt. Da sind durchaus Möglichkeiten vorhanden. Die Klassenlehrerin hat heute erst wieder mit mir telefoniert. Für sie ist das ganz eindeutig ein Fall für den Psychologen. Sie hat ja auch schon mit ihm direkt in der Schule gesprochen. Da sprach er dann sogar mal. Damals waren für ihn die Lehrer immer viel zu streng. Ich werde mal versuchen das Thema Schule am Wochenende nicht anzuschneiden.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit Glashaus…ich würde mich weiterhin freuen von dir zu lesen
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06.06.2014, 09:10 #5
Ich habe den Thread mal ins “Kinder Forum” verschoben. Als ich den Thread-Titel gelesen habe war mein erster Gedanke, dass Dein Sohn in der Schule vielleicht gemobbt wird. Keine Freunde hat, keinerlei Unterstützung. Bei mir war das damals der Fall, als ich von der Grund- auf die Realschule wechselte. Zwar wurde ich in der Grundschule auch bereits gemobbt, aber in der weiterführenden Schule wurde dies noch ein Zacken schlimmer – hinzu kam der schwere Lernstoff, auf den ich mich dann nicht mehr konzentrieren konnte. Als ich in der 7. Klasse war, habe ich mich ähnlich verhalten, wie Dein Sohn jetzt. Ich lernte nicht mehr und tat alles dafür, um aus dieser Klasse herauszukommen. Mit meinen Eltern sprach ich damals auch nicht darüber, weil ich mir sicher war, dass sie mir ohnehin nicht helfen würden/könnten. Sie erfuhren dann erst durch meinen damaligen Klassenlehrer, was wirklich los war. Was mich wundert ist, dass seine Klassenlehrerin in keinster Weise Ideen entwickelt, was die Gründe für diese Schulverweigerung sein könnten. Du schreibst, auch seine Klassenkameraden konnten Euch nicht weiterhelfen. Wie ist es denn mit Freundschaften? Ist er beliebt in der Klasse oder eher ein Außenseiter? Gibt es vielleicht andere Kinder in der Schule, die nicht in seine Klasse gehen, die ihm das Leben schwer machen? Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht auch, dass er sich einfach selber sehr unter Druck setzt, was seine schulischen Leistungen betrifft. Ist sein Bruder ein guter Schüler? Hat Dein “Kleiner” vielleicht den Eindruck, er müsse mit ihm mithalten oder besser sein, als er? Das muss ja nicht zwingend heißen, dass Ihr ihm diesen Druck macht. Manche Kinder setzen sich selber extrem unter Druck und wollen alles perfekt machen. Ich denke, ich würde nun auch erstmal das Thema ruhen lassen und darauf hoffen, dass er sich von selber öffnet. Was widerum schwierig ist, weil Euch auch ein wenig die Zeit davonrennt. Statt direkt einen Psychologen aufzusuchen … Gibt es vielleicht in Eurem Verwandten-/Bekanntenkreis jemanden, zu dem er Vertrauen hat und dem er sich eher öffnen würde als Euch?
Mit 10 Jahren steht er kurz vor der Pubertät (oder vielleicht auch schon drin, die Kinder werden ja heute immer früher reif). Dies sollte man auch nicht vergessen. Da ticken die Uhren alle ein bisschen anders; das Kind kommt plötzlich mit sich selber nicht mehr klar. Es fällt ihm schwer, seine Probleme in Worte zu fassen, weil es im Grunde genommen selber gar nicht weiß, was es eigentlich für Probleme hat.
Liebe Grüße aus OWL
Bibi(Von mir als Admin verfasste Beiträge erscheinen in Kursiv-Schrift.)
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06.06.2014, 16:05 #6
Hallo Ulrike und Bibi76, mit deiner Aussage liebe Bibi, dass er sich selber unter Druck setzt, liegst du wohl richtig. Er hat in der Vergangenheit auch gute Arbeiten mit nach Hause gebracht. Trotzdem war er stets der Meinung, dass seine Leistung nicht gut war oder ist. Das sind manchmal auch banale Sachen wie eine Figur die gebastelt wurde oder ähnliches. Natürlich sagten wir ihm immer wieder, dass er seine Leistungen und Aufgaben doch gut erfüllt. Aber das hat wohl nicht gefruchtet. Er hat sich dadurch nicht beeinflussen lassen. Nun ist natürlich die Frage, wie man ihm das Selbstbewusstsein wieder so stärkt, dass er für sich die Entscheidung trifft, es wenigstens nochmal zu versuchen. Er hat natürlich auch Freunde in seiner Klasse. Davon zwei mit denen er verstärkt Kontakt hat bzw. hatte. Kurze Erklärung: wir wohnen in einen Dorf mit ca. 700 Einwohnern. Aus seiner Klasse wohnen nur wenige hier, und wenn dann sind es Mädchen. Seine zwei Freunde aus der Klasse wohnen zwei Orte weiter. Diese beiden sehen sich natürlich viel öfter als er sie sieht. Und die beiden kommen wohl mit der Schule gut zurecht, was ihn wahrscheinlich stört. Seit ein paar Wochen ist der Kontakt mit den beiden auch mehr oder weniger eingeschlafen.Mehr Kontakt hat er mit zwei Jungs aus unseren Dorf. Die sind aber eine Klasse unter ihm und besuchen noch die Grundschule. Durchaus möglich, dass er lieber mit den Jungs in eine Klasse möchte. Was bedeutet, dass er die 5.Klasse noch einmal besuchen müsste, dann aber wahrscheinlich mit den zwei Jungs. Vielleicht ist das sogar so eine Art Plan, den er für sich gestrickt hat.Damit hätte ich auch gar kein Problem. Nur was ist, wenn es dann wieder zu Schwierigkeiten kommt? Was mir eben noch eingefallen ist. Im Kindergarten war er der einzigste Junge in seiner Gruppe. Ich kann mir gut vorstellen, dass es da bereits schwierig für ihn war. Aber in dem damaligen Alter hat er sich wohl noch nicht so viele Gedanken gemacht. Seine Klassenlehrerin kann uns wohl auch nicht wirklich helfen. Auf die Frage wie er sich im Unterricht verhält, bekamen wir nur die Antwort “ganz normal”. Auch die Lehrerin die Eltern in schwierigen Situationen unterstützt haben wir schon ein paar mal gesprochen. Nur leider konnte sie auch nichts an seinen Verhalten feststellen. Er gab sich wohl in der Schule wie jeder andere Schüler. Ich nehme an, um nicht aufzufallen. Im Verwandten- bzw. Bekanntenkreis werden wir wohl wenig Erfolg haben. Bei diesem Thema macht er komplett dicht. Egal wer vor ihm steht. Nun werden wir erstmal Pfingsten in Ruhe hinter uns bringen. Wir stehen bereits auf der Warteliste für den Psychologen. Hier haben wir die Hoffnung, dass der es schafft die Ursache zu finden. Denn nur dann können wir gemeinsam Wege finden um das Problem zu beheben. Geduld und ein kühler Kopf scheinen nun ganz wichtig zu sein. Ich danke euch ganz herzlich für die Antworten und würde mich freuen auch weiterhin nützliche Tipps und Anregungen zu bekommen. Und natürlich auch Fragen…
MfG Ronnie
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06.07.2014, 08:20 #7
Suggestion wirkt erst, wenn sie angenommen und als AUTOSUGGESTION betrieben wird. Da die Pädagogik unaufhörlich nach dem DRUCK-Prinzip arbeitet, übernimmt das früher oder später jedes Kind und setzt sich selbst unter Druck. Das ist dann eine innere Weichenstellung und funktioniert ebenso zuverlässig wie kinderleicht. Wenn man es weiß, kann man die Weichen auch ebenso leicht und zuverlässig neu stellen. Bei E.COUÉ, der durch seine praktischen Erfolge die Autosuggestion zur weltberühmten Selbsthilfe-Methode machte, kann jeder ganz einfach nachlesen, wie das geht. Guten Erfolg!
FRanz Josef Neffe
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06.07.2014, 18:54 #8
Ich verweise nicht umsonst auf EMILE COUÉ. Bei dem ist (AUTO-)SUGGESTION nämlich nicht auf eine Mentaltechnik reduziert. Bei COUÉ ist Autosuggestion eine angeborene, unaufhörlich wirksame Kraft, mit der wir sehr gute aber auch sehr schlechte Wirkungen hervorbringen. Damit ist klar, wie wichtig es – schon aus purem Egoismus – für jeden von uns ist, BESSERE Autosuggestion zu lernen, einfach um weniger leiden zu müssen und bessere Ergebnisse für sich zu erzielen. Vor allen in den “Ich-kann-Geschichten für Erwachsene ab 9 und Kinder bis 90 Jahre” habe ich an einem Dutzend Schlüsselerlebnissen gezeigt, wie man a) immer tiefer ins Problem hinein oder b) heraus kommt, es löst und wächst. Das habe ich vor einem Vierteljahrhundert für meine Kinder in der 4.Klasse geschrieben, mit denen ich vieles davon erlebt hatte. Ich brauche ja gar nicht, dass mir der Junge seine Gründe sagt. Ich kann damit ganz zuverlässig rechnen wie mit Algebra mit der Unbekannten X. In beiden Fällen lasse ich meine Emotionen aus dem Spiel und erfülle mich und alle mit der Zuversicht, dass am Ende klar sein wird, was X ist. Und dann hat sich – quasi nebenbei – auch das Problem gelöst und ich kann aus der Reflexion lernen, warum. Für Problemlösung ist nur minimaler Aufwand nötig: Wir müssen a) von uns und b) vom Betroffenen, ggf. c) noch von weiteren Beteiligten wahrnehmen, was sie denken + fühlen + ausstrahlen. STRAHLUNG nämlich geht 24 Stunden jeden Tag überall durch. Dagegen kommt eine ganze “Putzkolonne” nicht aus, wenn einer immer noch “Dreck” ausstrahlt. Deshalb begeistere ich als Ich-kann-Schule-Lehrer immer zuerst mich für die Talente des Kindes und strahle das aus. In solcher Atmosphäre werden auch völlig verprellte Talente bald wieder ansprechbar. Dann rede ich nich darüber, was sie verkehrt gemacht haben, sondern darüber, wie wunderbar sie es richtig machen werden, weil sie ja so genial sind. Du siehst: meine Worte stärken, richten auf, beleben, machen wachsen, ZIEHEN nach vorne. Keinerlei Druck. Dem Kind das man in die versagerrolle manövriert hat und das sich minderwertig und schuldig fühlt, bestätige ich immerfort seinen Wert und gebe ihm statt Schuld eine wichtige, konbstruktive Rolle. Ich sage dem Kind: Es ist nicht bloß für Dich, dass Du Dein GENIE entfaltest. Wir brauchen das alle. Dringend. Du bist wichtig. Ich, das große Kind, bitte den kleinen Erwachsenen um Hilfe. Da ich in der Hauptrolle meines Lebens lebe nötige ich es nicht, wei das bei uns allgemein üblich ist, in eine Statistenrolle in meinem Leben sondern ich spreche es in der Hauptrolle seines Lebens. Ich bin der König in meinem Königreich und es ist der Kling in seinem Königreich. Ich behandle es nicht, wie üblich, von oben herab sondern wir besprechen und von Majestät zu Majestät. In dieser Qualität kann man locker über Probleme sprechen und sie lösen, die in der üblichen Kommunkation eher ängstlich zurückhegalten werden. Ich hab das mal kurz und bündig in einer “suggestiven Chefansprache” zu Gehör gebracht. SUGGESTION ist Qualitätsverbesserung im Umgang mit uns und anderen durch einen Wechsel vom “Von oben herab” zum “Von unten (lat. sub/sug) hinauf”. Auf meiner COUÉ-Homepage finden sich viele Beispiele dazu. Ich wünsche allen guten Erfolg; er ist möglich.
Franz Josef Neffe
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06.07.2014, 21:16 #9
Ich bin mir sehr sicher, dass jedes Kind ein Genie ist. Das heißt ja auf Deutsch, dass es mit GENIUS = GEIST begabt ist. Das lässt sich durch Beobachtung wahrnehmen und im Experiment überprüfen. Signifikant auffällig ist, wie häufig mit zunehmendem Alter – das können wir dann an Erwachsenen deutlich sehen – die geistige Quantität zu und die Qualität abnimmt. Die 7jährige Sabrina, die nicht mehr leben wollte, weil sie von ihrer Lehrerin schon ein Jahr lang täglich vor der Klasse blamiert worden war, fand in einem gut zweistündigen Gespräch alles, was nötig war, dass sie das Problem lösen konnte. Glücklicherweise löste sie das damit verbundene Problem der Lehrerin gleich mit; mit der hätte es ganz sicher länger als 2 Stunden gedauert – nicht weil sie zu dumm sondern weil sie gescheit war. (Die ganze Geschichte ist eine Ich-kann-Geschichte und dort ggf. nachzulesen.) Ich bin mir auch ganz sicher, dass Sabrinas Lehrerin ein Genie ist und ich wäre ihr voll Respekt für ihr Genie begegnet, wenn sich das ergeben hätte. Wenn Du ein Problem mit Esoterik oder dem, was Du dafür anschaust, hast, ist das ein anderes Problem und wir sollten Probleme nicht vermengen, da das die Lösung erschwert. Auch Du hast und bist ja GENIE und mich interessiert sehr, was Du damit – nicht nur für Ronnie – Gutes bewirkst. Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe
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15.07.2014, 18:20 #10
Ich war grad mal gute 2 Wochen weg (was noch öfters vorkommen wird) und freue mich natürlich, wenn ich vermisst werde. Wir alle kennen nicht nur Kinder sondern auch Lehrer, die “mit recht wenig Geist begabt” SCHEINEN. Meine Erfahrungen sagen mir aber, dass wir den SCHEIN nicht mit dem SEIN verwechseln sollten. Ich traue diesbezüglich auch KollegInnen stets mehr zu als sie scheinen. Die Ich-kann-Schule setzt auf die Talente und spekuliert nicht auf die Schwächen der Menschen. Unterrichtet werden macht müde. Ist es denn so schwer verständlich, dass sich die Kräfte & Talente (nicht nur) in Kindern + nicht ständig matt und platt üben und das auch noch mit einer Radtour steigern + sondern auch einmal erholen und wenigstens nichts tun wollen, + wenn sie schon noch nie und nirgends erlebt haben, wie man sich selber stärkt, aufrichtet, wächst und Einfluss bekommt. Unser Kollege, Dein Bruder, weiß – nach deinem Beispiel – selber nicht, wie man Einfluss bekommt. Er hat nur den Unterricht vollzogen – ohne Einfluss. Deswegen ist er kein schlechter Mensch. Du siehst ja: auch das Leben gibt ihn nicht auf und lässt ihn die Schwierigkeiten erleben, aus denen wir alle dazulernen können. Wir tun immer so, als wäre es eine Schande, in LERNSITUATIONEN zu geraten; das Gegenteil ist der Fall. Ich war oft in ähnlichen Situationen, und da ich sie überlebt habe, weiß ich heute, wie Überleben geht. Ich würde in dieser Lage heute nicht zuerst die Schüler verändern wollen, ich würde mir zuerst überlegen, warum ich so wenig SOG-Wirkung habe. Und dann müsste ich wohl erkennen, dass ich und meine Kollegen zu viel Druck gemacht haben. Anhalten, zu sich und zur Besinnung kommen, mit sich selber eins werden – genau das ist die Grundbedeutung von SCHULE: Dann können wir umkehren. Nicht die Kinder umkehren sondern selbst umkehren. Und wenn ES UNS GUT geht dabei, dann wird unsere Pädagogik ATTRAKTIV = ANZIEHEND. LEHRER ist man nicht mit Druck sondern wenn man SOGKRAFT verstanden hat und sich ihrer zu bedienen gelernt hat. Vielleicht ist Dein Bruder da schon ziemlich nahe dran. Schüler müssen uns – unbewusst – immer wieder testen, ob wir an das, was wir sagen und tun, auch glauben. Unsere “Lehrer” sind oft viel zu schnell bereit, von einem Kind SCHLECHTER zu denken – das käme für mich niemals in Frage. Sollte ein Kind einmal seine Talente vernachlässigen, werde ich ihm diesen Fehler doch nicht nachmachen. Die wichtigste Aufgabe für uns LEHRER ist, dass wir den TALENTEN treu bleiben. Ich habe als Student in der Münchner Heckscher Klinik den 15jährigen Andi kennengelernt, damals laut Testergebnis “geistigbehindert” (IQ um 0,60). Im Gegensatz zu seinen “Förderern” verstand Andi meine Pointen. Ich provozierte sein Genie und testete ihn darauf erneut. Ich brach ab, als er wegen des “Scheiß-Tests” (das bezog sich auf jahrelange Vorerlebnisse) anfing, mit Dingen nach mir zu werfen; da waren wir bei IQ um 1,0). Solche Schlüsselerlebnisse haben mich mit Aussagen über IQ und Tests vorsichtig gemacht. Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe
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15.07.2014, 22:38 #11
Schade, dass Du Deine doch wirklich guten Talente nicht FREI GIBST für die Fragen nach mir. So wie Du mir Deine Kräfte im Umgang mit mir oder Deinem Bruder zeigst, so erzählen sie mir ja von sich und Dir. Es ist klar, dass Du kein gutes Verhältnis zu Deinem Bruder hast; Du kannst mit seinen Kräften nicht besser umgehen als mit Deinen. Und Deinen Kräften & Talenten lässt Du wenig Luft. Du hältst Dich eisern an Deine Vorgaben. Das schafft zwar einerseits ordentliche Strukturen, die aber andererseits ziemlich kurz angebunden sind – wie bei einer Ziege, die im Radius von 3 m ständig alles abgrast und daher auch bestens kennt. Dein Bruder könnte eine Menge Nützliches von Dir abschauen – und Du von ihm. Ich finde Eure Talente zusammen genommen faszinierend. Dein Bruder ist ein MENSCH und Probleme sind immer MENSCHLICHE Probleme – auch wenn sie noch so fachlich erSCHEINen. Den Problemen geht´s also gut bei ihm, aber noch lange nicht den TALENTEN. Talente brauchen Herausforderung und nur Menschsein ist nicht genug Herausforderung. Da wärest Du schon interessanter, weil Du Ansprüche stellst – das kann durchaus ansprechend sein. Aber mit Ansprüchen DRUCK machen, hebt die vorteilhafte Wirkung wieder auf. Es müsste Euch doch irgendwann beiden mal die Idee kommen, dass Ihr einerseits eine ganze Menge auf dem Kasten habt und dass Ihr Euch das immer selber boykottiert. Ich meine, Ihr seid nicht aus Versehen als Geschwister auf die Welt gekommen; bei genauerer Betrachtung könntet Ihr auf einfachste Weise das, was Euch fehlt, vom anderen abschauen – aber bitte nicht mit dem jeweils dazugehörigen Fehler. Wir müssen uns gar nicht pausenlos Gedanken machen. Einmal aus einer anderen Perspektive das Anschauen, wo es nicht weitergeht, und experimentell die innere Einstellung verändern, das genügt für neue Ergebnisse, mit denen man dann schon mal einen Vergleich zu den alten hat. Dass es in meinen Beiträgen immer wieder um dasselbe geht: die Lösung, lässt sich nicht vermeiden. Ich rede und schreibe ja erst darüber, wenn ich zumindest ein praktisches Lösungsbeispiel kenne – das man natürlich nicht nachmachen aber als Beispiel dafür, dass man eine Lösung finden kann, nehmen kann. Selbstverständlich erwarte ich, dass die Kinder pünktlich kommen, wenn wir das vereinbart haben. Bei meiner 2.LAP für Sonderschule sagte mir der Schulleiter, was ich als Lehrer tauge, könne er an den Fehltagen von Ramona ablesen. Die hatte in den ersten 6 Schuljahren jeweils mehr als das halbe Jahr versäumt. Bei mir fehlte sie in der Kennenlernphase etwa 14 Tage, dann kam sie auch in die Schule, wenn sie krank war, ganz einfach weil ich nicht vor dem, was sie tat, sondern vor IHR und ihren Talenten Hochachtung hatte. Wenn ich auch nur ein Milligramm Druck auf sie ausgeübt hätte, wären alle Ergebnisse dadurch vernichtet worden. Sie kam zu mir zum Lernen, weil es sie ZOG. Noch ein Beispiel: Als ich neu war an der Sonderschule mit ca. 170 Schülern kamen zum Elternabend insgesamt gut 30 Personen. Davon waren 10 Eltern Eltern meiner 10 Schüler. Von einem hatten sie sich entschuldigt, von einem kamen beide und von den 8 übrigen jeweils ein Elternteil. Wenn das bei meinen eingesessenen Kollegen auch so gelaufen wäre, hätten an dem Abend 150 Leute gekommen. Und dann kommt da die Tante vom Gesundheitsamt und faselt 1 1/2 Stunden lang, dass man, wenn man Aids hat, nicht die Zahnbürste des Partners benutzen soll. Ich verstehe, wenn Eltern nicht mehr zur Schule kommen. Wir lassen uns von den USA vorleben, wie man sich selber untreu wird, seine sensibelsten Kräfte missachtet, sich für sie schämt, sie verhungern lässt und sich dann in sterile Schablonen flüchtet, um nur ja für nichts verantwortlich sein zu müssen. Es ist schon wieder erstaunlich, wie begierig wir darauf sind, die dämlichsten Papiervorgaben zu übernehmen und dann noch damit anzugeben, weil sie aus Amerika kommen. Dabei ist es wie in Andersens Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Alle machen den Schwindel mit, weil sie rein gar nichts Eigenes haben und weil sie größte Angst davor haben, es könnte sonst jetzt schon herauskommen, dass sie nicht für ihr Amt taugen. Da braucht doch nur ein kleines Kind kommen und fragen: “Welches Problem hast Du denn schon gelöst, Tante, erzähl mal!” Dann kommt heraus, dass wir immer nur IM VOLLZUG FREMDER VORGABEN GEHANDELT haben. WACHSEN müssen selbstverständlich auch die Probleme. Jeder Baum wächst, auch der der Dummheit, der Ignoranz, der Angst, des Selbstbetrugs, der Erschöpfung usw. usw. usw. Dieses WACHSEN der Probleme sagt uns ständig: “Diese Pädagogik ist VERKEHRT. Kehret um!” Aber wir kehren buchstäblich ums Verrecken nicht um. Wir machen es immer besser. Das ist unser – änderbares – Leben. Mit herzlichen Grüßen
Franz Josef Neffe
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16.07.2014, 06:58 #12
Logisch kommt es auf das Alter des Kindes an, jedoch wurden wir auch nie angerufen.
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30.07.2014, 19:34 #13
Hallo zusammen,
wir haben uns zu den Schritt entschlossen, erstmal den Weg zu einen Psycholgen zu gehen. Das war zwar nicht meine erste Wahl aber nach dem ersten Gespräch ohne Kind fand ich die Ansatzpunkte äußerst interessant. Als erstes ging es erstmal darum herauszufinden ob seine Freunde in der Klasse denn wirklich seine Freunde sind. Es scheint tatsächlich so zu sein, daß er in der “Jungsgang” keinen Platz für sich findet. Seine besten Freunde sind ein Jahr jünger und werden ab den kommenden Schuljahr die gleiche Schule und vielleicht die selbe Klasse besuchen. Das muss unsere Chance sein um ihn soweit zu motivieren, dass er weiter macht. Wir lassen ihn auch, mit seinen Einverständnis, zurückstufen. Denn durch die vielen Fehlstunden würde er den Stoff im folgenden Schuljahr nicht schaffen. Ich hoffe wie gehen den richtigen Weg. Ich werde wieder berichten. Danke für euer Interesse. Das hat mir auch sehr geholfen!
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27.01.2015, 10:37 #14
Hallo Glashaus,
leider muss ich berichten, dass wir nicht weiter gekommen sind. Nun steht ein Klinikaufenthalt auf dem Plan. Dort muss er nun ein paar Wochen verbringen, da die Betreuung des Psychologen nicht ausreichend gewährleistet ist. Ich hoffe durch die intensivere Behandlung dort, endlich auf den Punkt zu kommen. Ich hoffte immer diesen Schritt nicht machen zu müssen , aber die Situation zwingt mich dazu.
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27.01.2015, 11:39 #15
Wenn Du genau beobachtest, kannst Du nicht übersehen, dass jede Maßnahme SUGGESTIVE WIRKUNG hat und das Problem entweder verstärkt oder löst. Es sollte Dir nicht entgangen sein, dass bei allen bisherigen Maßnahmen das Problem jeweils GEWACHSEN ist. Das bedeutet: Die Maßnahmen waren verkehrt. Wenn Du genau hinschaust, hat man das was nicht ging, immer noch gesteigert. Der FEHLER möchte Euch zeigen, dass das Entscheidende immer noch – mehr denn je – FEHLT: Was ist das Entscheidende? Dein Kind wird den Aufgaben nur GEWACHSEN, wenn es WÄCHST. Eure Maßnahmen laufen aber alle eher auf SCHWÄCHUNG der Persönlichkeit hinaus als auf ihr WACHSTUM. Das Kind spielt eine an sich jämmerliche STATISTENROLLE in allen Fördermaßnahmen. Es ist das OBJEKT der Maßnahmen. Objekte wachsen nicht. In der neuen Ich-kann-Schule würde ich deinem Kind in der HAUPTROLLE SEINES LEBENS begegnen. Genau da, wo alle sagen, dass er nicht kann, würde ich voll auf seine Talente und ihn wie einen Profi in dieser Sache behandeln. Überleg mal: Wenn Du eines der betroffenen Talente deines Jungenwärest, würdest Du da nicht auch die Flucht ergreifen bei der Behandlung? Dauernd geht es um die Probleme. Nie um die Lösung und die feinen, genialen Talente dafür. Nach jedem Misserfolg der Pädagogen und Therapeuten denken alle immer noch schlechter von den Talenten! Dabei war es doch gar NICHT IHR Misserfolg. Fühle mal hinein: Du hofftest immer, diesen Schritt nicht machen zu müssen. Das bedeutet praktisch wirksam: Du hast ständig Deine Ängste davor, Deine Ohnmacht, Deine Nöte und Verzweiflung ausgestrahlt und damit die ATMOSPHÄRE bestens für das gemacht, was DU NICHT haben willst. Mütter sind mächtige SENDER: Das kannst Du gut nutzen, indem Du ab sofort Dein SENDEPROGRAMM änderst und all das ausstrahlst, was eine GUTE Entwicklung macht und die Kräfte & Talente dafür stärkt. Damit kommst Du an den Kern des Geschehens heran und bekommst auf feinste Weise EINFLUSS. Wenn die in der Klinik auch nur ihre Fleißaufgaben machen, erreichen sie nicht, was DU erreichen kannst, wenn Du verstanden hast, worum es geht. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
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27.01.2015, 12:31 #16
Mag sein, dass es nicht hilft. Ich vertraue darauf, dass Ronnie das auch selbst herausfinden kann. Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe
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27.01.2015, 13:21 #17
Hallo Ronnie ich drücke euch die Daumen das ihr endlich eine Lösung findet und der kleine wieder Spaß an der Schule findet. @f.j.neffe Für mich klingt das ganze recht dubios und nicht ganz koscher was du von dir gibst.
Positive Bestärkung und Talente fördern ist alles gut, aber ein Ich-Kann-Konzept kann nicht funktionieren.
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27.01.2015, 14:04 #18
@Ruby Es funktioniert ganz konkret und praktisch und gut reproduzierbar. Wenn jemand so gar nichts darüber weiß, dass er nichts weiter zustande bringt als Schlechtes zu vermuten, wäre es womöglich hilfreich, erst in diesem Bereich selber etwas zu lernen, ehe man was dazu sagt. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
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27.01.2015, 14:15 #19
Also nach dem was ich hier von dir gelesen habe, sehe ich mich schon imstande mir eine Meinung bilden zu können, dazu bedarf es nicht das erlernen irgendwelcher Sachen bei denen ich arge Bedenken habe.
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25.05.2015, 10:53 #20
Hallo zusammen, mein Junge war also bis Ende April in einer Klinik. Das Ganze hat sich über 3 Monate hingezogen. Es war eine verdammt schwere Zeit mit vielen Tränen, Diskussionen, schlaflosen Nächten…Er drohte sogar damit, sich etwas anzutun. Aber nach ca. 3 Wochen verbesserte sich die Situation zusehends. Nach einigen Wochen sollte er als Gastschüler in eine andere, ihm völlig fremde Schule gehen. Zu meinen Erstaunen hat das sehr gut funktioniert. Nach den ersten Tagen dort, brachte er sogar gute Noten mit in die Klinik. Auch hat er sich persönlich in dieser Zeit weiter nach vorn entwickelt. Seit seiner Entlassung geht er nun wieder auf seine Heimatschule. Ein bis zweimal gab es zwar gewisse Anlaufschwierigkeiten, aber die konnten wir überwinden. Es bleibt wichtig ihn frühs nicht allein zu lassen, sondern da zu sein. Alles in allen gesehen hat nicht nur der Junge sondern auch ich viel dazugelernt. Ich hoffe, daß wir den guten eingeschlagenen Weg weiter gehen können.
Ich danke euch allen für die Unterstützung.
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25.05.2015, 11:00 #21
Das klingt doch prima, Ronnie. Ich freue mich für Euch, dass es jetzt besser klappt und hoffe, dass sich dieser Aufwärtstrend fortsetzt.
Danke für Deine Meldung.
Liebe Grüße aus OWL
Bibi(Von mir als Admin verfasste Beiträge erscheinen in Kursiv-Schrift.)
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27.05.2015, 10:36 #22
wie schön – endlich mal positive Nachrichten. Freut mich für euch