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22.03.2013, 15:46 Pfiffiges Kind? #1
Hallo an alle Mitlesenden ich bin neu hier im Forum und dies ist auch gleichzeitig mein erster Beitrag. Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Frage richtig gelandet bin, aber vielleicht kann mir der eine oder andere dennoch weiterhelfen. Es geht um meine dreieinhalbjährige Tochter. Wir haben in letzter Zeit häufig Kommentare und Hinweise von verschiedenen Stellen (Freunde, Bekannte, Kindergärtnerinnen etc.) bzgl. der “Pfiffigkeit” unserer Kleinen bekommen. Nun stellt sich uns die Frage, wie wir damit umgehen sollen bzw. wie wir uns verhalten sollen. Sie ist definitiv “weiter” als andere Kinder ihres Alters, beispielsweise:
- Sie zählt ohne Finger fehlerlos von 1 bis 100 (sowohl vorwärts als auch in Teilen rückwärts)l.
- Sie versteht erste Bruchzahlen (erlernt durch ihre Kinderküche, in der sie Holzzutaten in gleiche Teile schneiden kann).
- Sie erklärt uns den Unterschied zwischen geraden und ungeraden Zahlen.
- Sie hat einen extrem guten Wortschatz, spricht fehlerlose, verschachtelte Sätze mit richtiger Grammatik. Bei verschiedenen Spielen mit uns wechselt sie z.B. problemlos vom “Du” ins “Sie”, wenn es passend ist (zum Beispiel beim Kaufladen-Spiel). Sie verwendet den Konjunktiv und beherrscht in Anfängen die indirekte Rede.
- Sie spielt bereits Spiele für größere Kinder (Schwarzer Peter, Memory mit 25 Pärchen, Mensch ärger dich nicht, etc.) und versteht die Regeln hinter den Spielen.
- Kinder-Puzzles bis 100 Teile kann Sie eigenständig lösen.
- Kinderbücher kann sie sich – nach etlichen Malen vorlesen – fast fehlerfrei auswendig vorsagen und blättert diese dann an der richtigen Stelle um.
- Alle Großbuchstaben des Alphabets kann sie bereits schreiben, seit neuestem interessiert sie sich für die Kleinbuchstaben und schreibt gerne Briefe und Postkarten. Texte mit Großbuchstaben kann Sie nicht lesen, aber buchstabieren.
- Sie ist sehr clever, was elektronische Geräte betrifft, so kann sie bereits seit Ihrem 2. Lebensjahr unser iPad bedienen, und steuert die Maus am Computer ohne Hilfe (surft gerne auf den Seiten des Kinderkanals).
- Im Kindergarten spielt sie ausschließlich mit größeren Kindern bzw. Vorschulkindern, ist sonst aber ziemlich zurückhaltend was gleichaltrige Kinder angeht.
- Sie schläft zwar regelmäßig, aber im Vergleich zu anderen Kindern gleichen Alters, sehr wenig (macht bereits seit über einem Jahr keinen Mittagsschlaf mehr, steht morgens spätestens um halb sieben auf).
Die Frage, die sich mir stellt, ist nun die, ob sie aufgrund der o.g. Beispiele eine gezielte Förderung benötigt oder nicht? Wir möchten unser Kind nicht in irgendetwas “hineindrängen”, was vielleicht gar nicht notwendig ist, jedoch befürchten wir, dass sie sich in der Schule später langweilen könnte, da sie jetzt schon so weit ist, was “schreiben” und “rechnen” angeht. Wie erkennt man, ob unser Kind einfach nur eine schnelle Auffassungsgabe hat, oder doch eine besondere Förderung bräuchte? Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht oder hat Tipps, ob wir als Eltern hier tätig werden sollten? Vielen Dank schonmal an alle, die vielleicht einen Rat geben können.
Malachy
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22.03.2013, 19:32 Pfiffiges Kind? #2
Also………iPad und PC braucht sie in dem Alter noch nicht und ich würde sie auch nicht damit umgehen lassen. Egal wie spannend sie es findet. Sonst klingt es ziemlich nach Hochbegabung. In vielen Städten gibt es sog Selbsthilfegruppen, welche sich regelmäßig treffen. Frag doch beim Kinderarzt nach oder im Kiga.
Habe wenig Zeit, vieleicht antworte ich später mal ausführlicher.
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25.03.2013, 10:40 Pfiffiges Kind? #3
Hallo Kotori, vielen Dank für deine Antwort.
Sie spielt natürlich nicht stundenlang allein am PC oder iPad, aber sie ist halt so neugierig darauf, alles mögliche auszuprobieren, dass wir ihr das nicht verbieten wollten. Daher darf sie gelegentlich schonmal mit den elektr. Dingen spielen, zumal wir einfach fasziniert davon sind, wie leicht sie das System PC oder Tablet durchschaut hat.
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25.03.2013, 21:34 Pfiffiges Kind? #4
Hallo Malachy, was du beschreibst, hört sich für mich auch stark nach Hochbegabung an. War euer Kind schon im ersten Lebensjahr überdurchschnittlich pfiffig? Mich würde interessieren, wann es bereits “auffällig” wurde? Es ist ja fürwahr unglaublich, was eure Tochter in ihrem Alter schon alles kann! Wie Kotori bereits schrieb, solltet ihr entsprechende Verbindungen aufnehmen. Meines Erachtens benötigt eure kleine Große eine besondere Hochbegabtenförderung, aber das muss natürlich ein Fachmann vor Ort entscheiden. Mich würde übrigens sehr interessieren, wie eure Tochter euch den Unterschied zwischen geraden und ungeraden Zahlen erklärt.
Liebe Grüße von Ulrike
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26.03.2013, 13:13 Pfiffiges Kind? #5
Hallo Ulrike, also wir sind jetzt den Tipps von Kotori nachgegangen und haben einen Termin an der hiesigen Universität in Aussicht, bei der wir grundsätzlich mal beraten werden. Auffällig war das im Grunde schon recht früh. Mit etwa 15 Monaten fing sie mit verständlichen drei-, vier-Wort-Sätzen an, ohne vorher viel in “Babysprache” gesprochen zu haben. Mit 18 Monaten hat sie dann schon zum “Ich” gewechselt und da vor allem “Ich will”-Sätze gebildet. In diesem Alter konnte sie auch (mit Fingern) bis 10 zählen, danach gings recht schnell bis 20 und jetzt übt sie gerade bis 200 (ohne Finger), wobei sie verstanden hat, dass sie nur “hundertund” vor die Zahlen setzen muss, die sie schon kann, also “hundertund-eins” usw. Zu den geraden und ungeraden Zahlen: Sie nimmt eine Handvoll Ihrer Bauklötze, wirft sie auf einen Haufen und verteilt dann den Haufen in zwei kleinere Häufchen, wobei immer jeweils ein Stein auf einen Haufen kommt, bis diese alle sind. Dann zählt sie jeden einzelnen Haufen. Sind diese gleich, dann war der große Haufen eine gerade Zahl, sind diese es nicht, dann war es eine ungerade Zahl. viele Grüße
Malachy
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26.03.2013, 17:49 Pfiffiges Kind? #6
Bei manchen von den von dir genannten Dingen erinnert es mich auch an meine Kinder. (Es ist nur schon eine ganze Weile her ) Mit 18 Monaten verwendeten sie die ICH-Form, mit gerade 3 Jahren konnte meine Große zweistellige Zahlen und alle Buchstaben lesen, einige davon schreiben. Mit 3,5 spielten wir : ,,Böse Sieben” –ein Rechenspiel im Zahlenraum bis 12. Mit 4 fing sie dann an Wörter und kleine Sätze (natürlich mit kreativer Rechtschreibung) zu schreiben. Ihre Schwester begann damit etwas später.
Computer und Co hatten wir da noch nicht .
In der 1. KLasse wurden sie getestet. Auf Teilgebieten lag eine Hochbegabung vor. Sie hätten sogar eine Klasse überspringen können, wollten aber lieber bei ihren Freundinnen bleiben.
Im Gymnasium war dann zu den anderen kein Unterschied mehr, was vielleicht auch ein wenig an der Faulheit lag und liegt. Denn früher schüttelten sie alles aus dem Ärmel und jetzt auf einmal lernen?
Jedenfalls habe ich beiden immer sehr viel erklärt, wir waren (jetzt auch noch) in verschiedenen Museen, Stammgast in der Bücherei…Sicher hätten sie viel mehr gefördert und gefordert werden können, aber dazu braucht man die nötigen finanziellen Mittel, deshalb beschränkte sich der musische Teil aufs Flöte lernen.
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27.03.2013, 15:03 Pfiffiges Kind? #7
Wir versuchen auch, ihr alles, was sie gerne lernen oder verstehen möchte, zu beschaffen. Wir gehen oft in die Bücherei, Museen haben wir bisher noch nicht ausprobiert, da sie doch recht ungeduldig ist. Wieviel Förderung und ob überhaupt wird sich dann wohl bei einem ähnlichen Test wie bei deinen Kindern herausstellen. Wir wollen einfach verhindern, daß sie sich später in der Schule langweilt und dann nur Quatsch macht, weil sie vieles schon kann.#
Ja, die finanzielle Seite haben wir noch gar nicht im Blick, mal sehen was es hier noch an Überraschungen geben mag .
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27.03.2013, 15:51 Pfiffiges Kind? #8
Meine Große hatte eine sehr nette und gute Grundschullehrerin. Dadurch langweilte sie sich nie und ging (und geht eingentlich auch noch) sehr gern zur Schule. Diese Lehrerin veranlasste auch bei Beiden den Test. Ihre Schwester hatte Pech, ihre Lehrerin wäre eher in einer Abschlussklasse einer Hauptschule am richtigen Platz gewesen. Dort hätte sie sich prima durchsetzen können. Auch nachfolgende Eltern waren froh, wenn ihre Kinder in die Parallelklasse gingen.
Ich hatte das Glück, das meine Kinder recht ruhig waren und sich auch länger konzentrieren konnten, nur mit den vielen Fragen verfolgenden sie mich in jeden Raum .