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20.11.2013, 14:51 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #1
Hallo zusammen, Ich hab enen Sohne im Alter von 15 Jahre um den ich mir viel Sorgen mache. Ich versuche mal in gekürzter Fassung von unseren Problem zu berichten: Mein ältester Sohn R. war schon immer ein sehr schüchterner u. ängstlich wirkender Junge. Er wollte z.B. nicht mit mir zum Mutter-Kind turnen, wollte nicht in den Kindergarten. In die Grundschule ging er anfangs gerne, doch dann mußte ich öfters zur Schule kommen, weil mein Sohn sich verweigerte u. praktisch nicht mehr ansprechbar war. Ich erfuhr, dass er von seinen Mitschülern gemobbt wurde, weil er sich eben anders verhielt u. weil er sehr gute Noten schrieb. Er ging dann mit noch einem anderen Jungen aus seiner Klasse auf´s Gymnasium. Zuerst schien alles in Ordnung zu sein, doch dann gestand er uns, dass er Angst vor seinem Mathelehrer hatte (Leiter der Schule). Bisher war Mathe sein bestes Fach gewesen, doch plötzlich schrieb er nur noch 4en oder 5en. In der Grundschule hatte er sich in Mathe immer gelangweilt, weil es ihm zu einfach war, jetzt verstanden wir die Welt nicht mehr. Wir suchten das Gespräch mit dem Mathelehrer (Direktor) um seine Meinung zu hören. Er war der Ansicht, R. wäre nur zu faul zu lernen, im Unterricht würde er nur träumend aus dem Fenste schauen, dann wäre es kein Wunder, wenn seine Noten schlecht wären, er solle am besten die Schule verlassen, wer auf seiner Schule nichts versteht, habe da nichts zu suchen u. er würde nur 1mal was erklären, kein 2. mal. Leider hatte er diesen Lehrer 3 Jahre lang. Es ist schwer alles genau zu erklären, jedenfalls kam es in den nächsten Jahren dazu, dass die Noten in mehreren Fächern immer schlechter wurden, wir von den Lehrern immer hörten, er müsse sich mündlich viel mehr beteiligen. Es kam auch wieder zu Verweigerungen, z.B. sollte er einmal eine Arbeit aus seiner Sicht unerwartet nachschreiben, nachdem er wegen Krankheit längere Zeit gefehlt hatte. Obwohl er dafür geübt hatte, weigerte er sich diese zu schreiben, was wieder viele Gespräche mit uns Eltern und dem Direktor dieser Schule nach sich zog. Auch merkten wir z.B. auf Schulfeten, dass R. nicht richtig mit in die Klassengemeinschaft aufgenommen war, als wir ihn darauf ansprachen, äußerte er, dass er sich ein wenig als Außenseiter fühle. 1-2 Freunde kamen regelmäßig zu ihm u. wir hatten dann nicht das Gefühl, von diesen nicht anerkannt zu werden. Anfang der 9. Klasse kam unser Sohn weinend nach Hause, schmiss seinen Tonister in die Ecke u. sagte er würde nie wieder in die Schule gehen, sie wollten ihn da ja doch nicht haben, dann könne er gleich zu Hause bleiben. Jetzt endlich erzählte er uns, dass er seit Jahren von seinen Mitschülern gemobbt würde, er am Ende mit seinen Nerven sei u. dies nicht mehr aushielte. Er habe große Angst weite dorthin zu gehen, er würde sich schon sein Jahren nicht mehr trauen, sich am Unterricht zu beteiligen, weil er dann immer dumme Sprüche von seinen Mitschülern erwarten könne. Ich sagte ihm, dass es nicht ginge, dass er gar nicht mehr in die Schule geht u. schlug ihm vor, einen Termin mit dem Schulpsychologen zu machen, falls dies nichts bringe, ihn auf eine andere Schule anzumelden. Darauf lies er sich dann ein u. ich vereinbarte erst mal einen Termin mit dem Psychologen alleine (R. ließ ich bis zu diesem Termin zu Hause). Der Schulspychologe schlug mir vor, mit den Schülern zu sprechen. Bei diesem Gespräch ginge es nicht darum die Schuldigen zu bestrafen, sondern um Hilfe zu bitten, damit es R. besser ginge, er habe damit sehr gute Erfolge. Nachdem er auch mit R. gesprochen hatte, ließen wir uns auf das Projekt ein u. es wurde tatsächlich besser. Heute hat R. ein einigermaßen gutes Verhältnis zu diesen Schülern. Ich bin auch auf eigenem Wunsch von ihm, mit ihm zu einer Kinderpsychologin gegangen, bei der er seitdem in Behandlung ist. Sie hat bei ihm eine Sozialphobie festgestellt u. arbeitet mit ihm daran. Die Erfolge gehen aber nur langsam voran. Uns ist jetzt allerdings vieles klar geworden, warum sich unser Sohn oft so verhalten hat. Problem ist jetzt, dass er ist jetzt in die 10 Klasse der Oberstufe gekommen (G8). Er hat jetzt gar keinen Klassenverband mehr, keinen Klassenlehrer, keinen festen Klassenraum, ständig neue Schüler. Für ihn ist das unheimlich schwer psychisch auszuhalten. Er schreibt im Moment nur noch 4er oder 5er, fühlt sich völlig erschöpft, weil er auch noch 3x die Woche bis zu 10. Stunde, 1x bis zur 9. u. 1x bis zu 7 Stunde hat u. zusätzlich noch viel Hausaufgaben auf bekommt, sodass er oft bis abends 21.00 Uhr an den Hausaufgaben sitzt, vom lernen für Arbeiten ganz zu schweigen. Seine Psychologin sagt, dass er kurz vorm Burn out steht u. wir uns dringend überlegen sollten, ob es für R. nicht besser ist, einen anderen Weg zu gehen. Er möchte aber unbedingt irgendwie Abitur machen, wir überlegen gerade, welche Möglichkeiten es da gibt (z.B. Fachabi am Berufskolleg usw.). Nur er weiß noch gar nicht richtig was er mal werden möchte u. im Moment sind seine Noten alles andere als gut. Er weiß nur, er möchte mal etwas mit Sprachen machen, weil er da ganz gut drin ist u. er interessiert sich viel für andere Länder. Schulen für Sprachen gibt es aber in Deutschland nicht sehr viele u. sind daher weit weg. Wir wissen von einem Entwicklungstest,den die Kinderpsychologin mit ihm gemacht hat, das unser Sohn nicht dumm ist (IQ 133). Sie sagt aber, dass das Zusammenspiel der Sozialphobie, die schlechten Erfahrungen u. die nervliche Erschöpfung dann zu schlechten Noten u. Leistungen führen. Hat jemand hier auch solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht u. kann mir irgend einen Rat geben. Danke! LG Maomi
PS.: Ich habe jetzt nicht jedes Detail hier reingeschrieben, da würde ich wohl noch lange schreiben, beantwore aber gerne eure Fragen.
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Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen?
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23.11.2013, 23:10 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #2
Hallo Glashaus,
ich bin nicht nur Gegnerin dieses Turbo-Abis, ich bin noch Gegnerin von so vielem, was an unseren Schulen so eingeführt wird, aber mich fragt ja auch keiner. Nein leider gibt es bei uns kein Gymnasium mehr, mit G9. Es gibt nur eine Gesamtschule, aber dort gibt es bisher nur Klasse 5 u. 6, da sie neu Eröffnet wurde, bis dort die 10. erreicht wird, dauert also noch ein paar Jahre…
Ein Schulberater hat uns erklärt, weil er von der 9. Klasse in die Oberstufe (Kl. 10) versetzt worden ist kann er nicht mehr in die 9. Klasse zurückversetzt werden. Er muß jetzt auf jeden Fall die 10. Klasse zuende machen (10 Jahre Schulpflicht bzw. bis zum 18. Lebensjahr). Nach der 10. Klasse kann er entweder in die 11. Klasse versetzt werden oder mit der Mittleren Reife auf ein Berufskolleg gehen. Dort muß er dann aber auch in die 11. Klasse gehen u. nicht in die 10. Klasse des Berufskolleg (die anderen Schüler sind dann also schon 1 Jahr auf diesem Berufskolleg). Um in die 10 Klasse auf dem Berufskolleg zu kommen, müßte er auf dem Gym. die 10 Klasse absichtlich vergeigen, also eine nicht Versetzung anstreben .
Zur Sozialphobie: (aus einem Bericht von einem Psychotherapeuten)
Soziale Phobien bestehen in der Furcht vor der prüfenden Beobachtung durch andere Menschen in verhältnismäßig kleinen Gruppen (nicht dagegen in Menschenmengen) und führen schließlich dazu, dass soziale Situationen vermieden werden oder nur unter intensiver Angst durchgestanden werden. Eine soziale Phobie ist eine dauerhafte, unangemessene Furcht und Vermeidung von Situationen, in denen die Betroffenen mit anderen Menschen zu tun haben und dadurch einer möglichen Bewertung im weitesten Sinne ausgesetzt sind. Es bestehen unangemessen starke Ängste vor sozialen Situationen oder Leistungssituationen, in denen die Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer steht und befürchtet, etwas zu tun, was demütigend oder peinlich wäre
Bei Kindern zeigen sich soziale Ängste am häufigsten in Form der Schulphobie und der Prüfungsangst, aber auch in der Angst, von anderen Kindern ausgelacht zu werden, wenn diese als Gruppe und damit als bestimmende Mehrheit erlebt werden. Schüler mit einer sozialen Phobie schneiden wegen ihrer Prüfungsängste und des nicht seltenen Vermeidens der Teilnahme am Unterricht bei Prüfungen häufiger schlechter ab als andere Kinder, was die Angst vor Leistungsbeurteilungen verstärkt. Schlechtere Schulleistungen, als aufgrund des oft großen Lerneinsatzes notwendig sind, hängen zusammen mit der angstbedingten Blockade beim Sprechen vor der ganzen Klasse und der Autoritätsperson des Lehrers. Die Prüfungssituation als der Inbegriff einer gefürchteten Leistungsbeurteilung führt zu einer verstärkten Beobachtung des eigenen Verhaltens bzw. bestimmter sozial auffällig machender Symptome (Zittern, Rotwerden, Schwitzen, Stottern, Versagen der Stimme) und infolgedessen zu einer Konzentrationsstörung, sodass das oft vorhandene Wissen nicht adäquat dokumentiert werden kann. Soziale Phobien sind gewöhnlich mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Menschen mit Sozialphobie sind oft selbst ihre schärfsten Kritiker und fürchten, dass andere Menschen ihre eingebildeten oder tatsächlichen Schwächen erkennen könnten. Sie können sich selbst mit ihrer Eigenart nicht annehmen und fürchten daher die soziale Ablehnung als Bestätigung ihrer Ineffizienz.
Die übermäßige Beschäftigung mit der eigenen Person und der Wirkung auf andere äußert sich in sozialen Situationen in der Form, dass Sozialphobiker glauben, die anderen Menschen würden ebenfalls ständig ihre vermeintlichen Defizite beobachten. Sozialer Rückzug oder das verkrampfte Bemühen, möglichst unauffällig zu wirken, verhindert die Erfahrung, dass die Mitmenschen die Betroffenen gar nicht im gefürchteten Ausmaß beobachten bzw. kritisieren, sondern trotz der vermeintlichen Schwächen als liebenswerte Persönlichkeiten ansehen. Unser Sohn hat solche Probleme u. es ist wirklich eine Sozialphobie, es gibt Sozialphobien in unterschiedlichen ausprägungen. Er hat sich ja öfters in seiner Kindergarten u. Schulzeit verweigert, dorthin zu gehen. Ich bin deswegen schon seit seinem 2. Lebensjahr immer wieder mal mit ihm bei Beratungsstellen, Kinderpsychologen/Kinderpsychiatern u. sogar schon mal in einer Kinderklinik mit Psychiatrischem Schwerpunkt gewesen, doch immer wider wurde mir entweder gesagt, dass er eben noch die Mama braucht oder dass sie ihm nicht helfen könnten, wenn er sich verweigert (dabei war ich dort um Hilfe zu bekommen, WEIL er sich verweigert). Ich habe ihn in der Grundschulzeit oftmals schreiend durch unser Städtchen zur Schule schleifen müssen, weil er nicht dort hin wollte. Da mir ja niemand helfen wollte/konnte wußte ich ja nicht den Hintergrund für sein Verhalten. Wir haben es damals auch für Schüchternheit gehalten, doch ich konnte ihn ja nicht wegen Schüchternheit zu Hause lassen. Wie sich das ganze Schimpft, ist letzten Endes aber egal, wichtig für mich ist eher, wie helfe ich ihm daraus. Er bekommt 2x 1 Stunde Therapie in der Woche (Verhaltenstherapie als Langzeittherapie), mehr genehmigt die Krankenkasse nicht. Wir waren beim Elternsprechtag, haben versucht mit den Lehrern über sein Problem zu sprechen um ihnen klar zu machen, dass er z.B. nicht fähig ist, sich vor eine Klasse zu Stellen u. ein Referat zu halten, es ihm sehr schwer fällt sich mündlich am Unterricht zu beteiligen weil er psychisch krank ist. Es interessiet aber keinen Lehrer, dann soll er eben auf die Hauptschule gehen u. nicht aufs Gymnasium. Ich kann da nur den Kopf schütteln, von einem Menschen im Rollstuhl wird ja auch nicht erwartet, dass er Hürdenlaufen macht. Liebe Grüße Maomi
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25.11.2013, 08:12 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #3
Hallo Ulrike, ja, der Schulpsychologe ist wirklich sehr kompetent u. die Psychologin meines Sohnes möchte auch mit ihm einen Termin machen, bisher ist das leider noch nicht zustande gekommen, da der Schulpsychologe seit einigen Wochen krank ist (Unfall). Sie wäre auch bereit, mit der Schulleitung zu sprechen, ich fürchte aber, dass dieses Vorhaben bei dem Direktor nicht viel nützt. Die Schulleitung ist leider alles andere als kompetent. Sie hat mit dazu beigetragen, dass sich die Phobie bei R. verschlimmert hat. Wir haben versucht mit dem Direktor über das Problem zu sprechen, wie aber bereits erwähnt, stoßen wir da auf taube Ohren. Diesen Nachteilsausgleich kenne ich bisher auch nur bei Schülern mit ADHS u. Legasthenikern, danke für den Tipp, ich werde mich da mal schlau machen. Es gibt hier beim Schulamt eine Beratungsstelle, bei der werde ich heute mal anrufen u. einen Termin machen, vielleicht haben die noch andere Ideen u. können gegebenfalls mit dem Direktor sprechen. Vielen lieben Dank für deine Hilfe!
Maomi
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27.02.2014, 15:05 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #4
Wenn es mit dem Schulpsychologen nichts wird, sollten ihr mal darüber nachdenken eine Therapie zu machen. Das klingt erst mal viel dramatischer als es ist, aber so eine Verhaltenstherapie kann bei Kindern und Jugendlichen wahre Wunder bewirken. Das weiß ich aus Erfahrung… Solche Therapien sollen bei Kindern noch viel besser wirken als bei Erwachsenen, also ist es höchste Zeit sich daran zu setzen die Sozialphobie deines Sohnes in den Griff zu bekommen. Bei der Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass man alle Verhaltensmuster irgendwann mal gelernt hat und deswegen auch wieder verlernen kann.
http://www.psychotherapie-lamparter….ugendtherapie/
Hier findest du noch weitere Infromationen dazu. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe das klappt alles so
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28.02.2014, 18:52 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #5
Hallo Maienkind, hallo Glashaus73, @Maienkind: Unser Sohn macht bereits eine Verhaltenstherapie, der Schulpsychologe begleitet ihn in der Schule. Er muss ihn aber selbst aufsuchen wenn er mit etwas nicht klar kommt. @Glashaus: Jetztiger Stand ist, dass er im Sommer die Schule verläßt u. auf einer anderen Schulform sein Abi macht. Mit den Schülern klappt das jetzt einigermaßen, doch jetzt fangen die Lehrer an ihn zu mobben. Wenn er sich was nicht zutraut und auch verbal sich äußert, dass er Angst hat u. deshalb die Leistung verweigert wird er als Schwachkopf usw von ihnen bezeichnet. Uns reicht es jetzt. Ja, es wird Zeit, dass das Turboabi überall wieder abgeschafft wird. Doch ob sich dadurch der Stundenplan in der Oberstufe ändert, glaub ich nicht (Lehrermangel). Viele Grüße
Maomi
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01.03.2014, 14:29 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #6
Hallo Glashaus, ich hab langsam den Eindruck, dass viele Lehrer mit ihrer Aufgabe überfordert sind. Ob das mit G8 zusammenhängt oder damit, dass Schüler sich heute anders Verhalten, ich weiß es nicht. Scheinbar kommt auch immer mehr Druck von der Schulleitung. So sind 2 Lehrer an der Schule meines Sohnes seit Weihnachten aus psychischen Gründen krank geschrieben. Es waren Lehrer, die noch Verständnis für Schüler hatten u. sich dafür eingesetzt haben, dass auch noch der letzte Schüler z.B. in Mathematik mitkommt. Da sie mit dem Stoff aus diesem Grund etwas hinterher hinkten bekamen sie massiv Druck von oben. Wir erhoffen uns mit dem Wechsel eine Neuanfang, ob es ihm dann viel besser geht, bleibt abzuwarten. Manchmal hat man das Gefühl, er macht 2 Riesenschritte nach vorne u. dann wieder einen zürück, aber so ist das wohl bei psychischen Erkrankungen. Es dauert alles seine Zeit.
LG Maomi
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01.03.2014, 19:14 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #7
Natürlich müssen sich Lehrer von den Problemen der Schüler auch abgrenzen, doch ich denke, wenn man weiß, dass ein Schüler wirkliche Ängste hat (u. dies durch ein persönliches Gespräch mit der Psychologin bestätigt bekommen hat), es also keine “übertriebene Erfindung” der Eltern ist, braucht man nicht noch nach zu treten. Ich verlange ja auch nicht, das mein Sohn jetzt in Watte eingpackt wird, das würde ihm nicht gut tun, denn das macht ja später im Berufsleben auch keiner. Ich erwarte nur, dass man normal gesittet miteinander umgeht. Wenn mein Sohn z.B. in der Mathestunde vorne an der Tafel eine Aufgabe lösen soll, bekommt er vor lauter Panik Schweißausbrüche, einen Black out und kein Wort mehr heraus. Wenn ihn dann ein Lehrer mit Schimpfwörtern betitelt, weil er das nicht schafft, kann ich nur noch den Kopf schütteln. Gruß
Maomi
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04.03.2014, 20:04 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #8
Hallo Glashaus, im Prinzip hast du Recht. Eigentlich müßte ich mich wehren, aber dazu fehlt mir mittlerweile die Kraft, zumal ich weiß, dass ich beim Schulleiter auf taube Ohren stoßen würde. Wir haben im Laufe der letzten Jahre oft versucht, in Ruhe mit den Lehrern zu sprechen, wenn es Probleme gab, auch mit dem Schulleiter, dem stellvertretenden Schulleiter, den Vertrauenslehrern, dem Schulpädagogen – genützt hat das meistens nicht viel. Anfangs wußten wir nur noch nicht die Ursache für die Probleme unseres Sohnes, deshalb wurde sein Verhalten oft als “trotzig” bezeichnet. Besuche bei Psychologen brachten damals nichts, da sie uns wieder nach Hause schickten, weil er sich verweigerte. Dabei waren wir ja da, weil er sich bei vielen Dingen verweigerte.
Erst seit einiger Zeit, wissen wir, dass die Ursache für sein Verhalten die Phobie ist. Wir haben nach der Bekanntgabe der Diagnose versucht, mit einigen Lehrern darüber zu sprechen. Einige sagten uns ganz offen, dass wir unseren Sohn doch dann besser von der Schule nehmen sollten u. ihn auf eine Behinderten Schule anmelden sollten, für sowas hätte man auf dem Gymnasium keine Zeit sich zu kümmern.
Nein, wir werden nichts mehr tun, außer unseren Sohn abzumelden. Ich Danke dir trotzdem für dein Verständnis u. deinen Rat.
LG Maomi
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05.03.2014, 09:49 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #9
Hallo Glashaus, ich habe sowas zu meiner Schulzeit zum Glück nicht miterlebt, die Lehrer auf meiner Schule waren eigentlich recht locker aber ich war auch nur auf der Realschule. Zitat: Kann es sein, dass dein Sohn zurzeit (noch) ein berühmt-berüchtigtes Gymnasium besucht? Der Direktor ist auf eine private Eliteschule gegangen u. verlangt wohl auch Eliteleistungen von seinen Schülern und Lehrern. Leider hat man wohl vergessen ihm Sozialverhalten beizubringen. Er wurde wohl schon mit 27 Jahren Direktor dieser Schule, vielleicht ein wenig zu früh (?). Die Probleme meines Sohnes fingen schon im Kleinkindalter an. Es wurde aber immer gesagt, er sei eben etwas sensibel u. brauche seine Mutter halt etwas intensiver wie manch andere Kinder. Ich war ja mit ihm deswegen bei der Kinderärztin u. bei versch. Beratungsstellen u. bei Kinderpsychologen. Das einzig was damals dabei heraus gekommen ist war, dass er angeblich einen hohen IQ hat u. darauf wurde dann sein ganzes Verhalten geschoben. Die Diagnose ist seit Herbst letztes Jahr bekannt, wo jetzt zur Sozialphobie scheinbar noch leichte Depressionen vermutet werden. Er geht auf ein Berufskolleg, hat danach aber ein Vollabi u. kein Fachabi, wie auf dem Gymnasium auch. Die Schulstunden sind aber komprimierter u. deshalb ist er jeden Tag ca 14.30 Uhr zu Hause u. nicht wie jetzt 17.00 Uhr. Er kann dort auch einige Fächer wählen die seinen Neigungen entsprechen u. die ihn schon auf seine spätere Berufswahl vorbereiten. Ich kann nur hoffen, dass es ihm dort besser geht. Es ist grausam, sein Kind leiden zu sehen u. nicht wirklich helfen zu können. Liebe Grüße
Maomi
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03.05.2014, 15:35 Schulprobleme, Sozialphobie … Wie soll es weitergehen? #10
Im Gymnasium meiner Schwester gab es auch solche Probleme. Der Schulleiter war schon älter, die Klassenlehrerin auch aber beide waren von der alten Schule. Im Gespräch merkte man dass die eigentlich Schüler von normalen Eltern nicht wollten. Meine Schwester hatte viele Probleme, dann ging sie in ein anderes Gymnasium. Die Lehrer und Schüler waren einfach anders drauf, die Noten wurden spitzenmäßig und jetzt studiert sie und wird Kinderärztin.