Tagebuch

  1. 02.03.2014, 14:10 Tagebuch #1

    Elisabeth schreibt seit einigen Monaten Tagebuch, soweit ich sie darin schreiben sehe, auch sehr regelmäßig. Machen eure Kinder das auch? Oder habt ihr Tagebuch geschrieben, bzw. führt ihr noch eines?

    Ich persönlich empfinde Tagebuch schreiben als etwas sehr schönes. Ich selbst habe mit ca. 8 Jahren begonnen Tagebuch zu schreiben und habe dies (mit Unterbrechungen) bis zu meinem 20. Lebensjahr weiter getan. Dabei habe ich viele viele Bücher gefüllt und es ist immer wieder sehr lustig sich diese durchzulesen smile-1400583 Natürlich scheue ich mich geradezu vor gewissen Lebensabschnitten, weil meine Einträge teilweise wirklich derart klassisch pubertär ausfallen… 25-6641802 Aber alles in allem ist es eine interessante und schöne Erinnerung, zumindest aus meiner Sicht.

    Wie seht ihr das? Liebe Grüße,

    Resa

  2. 02.03.2014, 15:16 Tagebuch #2

    Ohja, ich habe auch lange Jahre Tagebuch geführt. Kann mich noch daran erinnern, dass wir seinerzeit von unserer Grundschul-Klassenlehrerin im Rahmen einer Klassenfahrt dazu gezwungen wurden, ein Reisetagebuch zu führen. Damals war ich 8. Ich hab’s gehasst – und erst während der Pubertät wieder damit begonnen habe. Seit ich mit meinem Mann zusammen bin, führe ich jedoch kein Tagebuch mehr. Damals war ich nicht mehr gezwungen, meine Sorgen etc. einem Buch anzuvertrauen, weil ich mit meinem Mann wunderschöne Gespräche führen und ihm alles sagen konnte, was mich bewegt. Im Laufe der Jahre hat das ein wenig nachgelassen und ich habe so manches Mal darüber nachgedacht, wieder Tagebuch zu schreiben bzw. habe auch bereits 2 oder 3 mal den Versuch gemacht. Ich merke allerdings mittlerweile, dass ich nicht mehr ins TB schreiben mag. Ich brauche den direkten Austausch mit Menschen – egal, ob es nun Freunde oder Forumsbekanntschaften sind. Auch, wenn ich mich da manchmal schwertue mich zu öffnen. Ich denke immer, die Leute fühlen sich von meinen Sorgen überrannt oder halten mich für egoistisch, wenn ich (nur) von mir rede. Trotzdem finde ich es immer noch besser, als in ein Buch zu schreiben, was mir keine direkten Antworten liefert.

    Meine gesammelten Tagebuch-Werke habe ich übrigens alle noch und lese manchmal darin. Bin gespannt, ob meine Tochter später auch mal TB schreiben wird. Noch kann sie ja nicht schreiben.

  3. 02.03.2014, 22:04 Tagebuch #3

    Solche Reisetagebücher, wie du sie beschreibst, liebe Bibi, habe ich ab einem Alter von acht Jahren freiwillig geführt. Wenn meine Familie und ich in den Urlaub (in der Regel übrigens auch nach Dänemark, aber nicht immer an denselben Ort …) gefahren sind, habe ich von mir aus zu gerne aufgeschrieben, was wir an jedem einzelnen Tag unternommen haben usw. usf. “Normale” Tagebücher habe ich auch geschrieben, insbesondere mit 13 und 14 Jahren. Allerdings war meine Frau Mutter eine “Spionin”, die wie selbstverständlich alles, was ich (privat) zu Papier brachte, las. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich mein Tagebuch eines Tages mit einem zerstörten/geöffneten Schloss entdeckte. Das Verrückte dabei ist/war, dass meine Mutter sich noch nicht einmal wegen ihres Verhaltens schämte, sondern es völlig legitim und “normal” fand, derart in meine Privatsphäre einzudringen. Ich bin übrigens auch eher ein Typ, der den direkten Austausch bevorzugt. Von der 5. Klasse bis zur 13. Klasse schrieben meine besten Schulfreundinnen und ich uns bis zu dreimal wöchentlich lange Briefe, welche wir uns dann in der Schule übergaben. “Selbstverständlich” wurde die Post, welche ich erhielt, von meiner “lieben” Mama ebenfalls “kontrolliert”. Im Übrigen konnten meine Eltern (und mein Bruder) nie nachvollziehen, warum ich/wir einen solch intensiven Austausch pflegte/n, zumal ich die besagten Freundinnen ja regelmäßig in der Schule oder am Nachmittag, wenn wir uns verabredet hatten, getroffen habe.

    Da ich ohnehin denke, dass es genetisch bedingte Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt, fällt mir in diesem Zusammenhang ein: Ist das Tagebuch-Schreiben nicht mal wieder etwas, was typisch für Mädchen ist? Ich kenne zumindest aus meinem früheren Freundes- und Bekanntenkreis kein männliches Wesen, welches jemals ein Tagebuch geführt hätte. Demgegenüber sind mir extrem viele weibliche Wesen bekannt, die derlei praktizieren bzw. praktizierten.

  4. 03.03.2014, 22:15 Tagebuch #4

    Das stimmt allerdings. Ich kenne ebenfalls keinen Mann/Jungen der Tagebuch führt oder je geführt hat. Mein Großvater hat lediglich eine Art Sammlung seiner prägendsten Erinnerungen verfasst, was ich aber auch sehr schön finde.
    Da sind wir wohl ganz klischeehaft: Wir Frauen tauschen uns gerne aus, kommunizieren (ob nun untereinander oder in schriftlicher Form) viel, während die Männer viel mit sich ausmachen und über Gefühle nur in den seltensten Fällen schreiben (und manchmal auch reden).

  5. 08.03.2014, 13:20 Tagebuch #5

    Tja, und bei den Erlebniserzählungen im Deutschunterricht verhält es sich nach wie vor so, dass die Mädchen sehr ausschweifend sowie phantasievoll schreiben und alles “ausschmücken” (was mitunter schon wieder zu weit geht), während die Jungen fast immer zu knapp, zu sachlich sowie nicht spannend genug erzählen.

    Dann haben wir wohl doch einen genetisch bedingten Unterschied zwischen Jungen und Mädchen eruieren können. Oder?! Was wohl die liebe Kotori dazu meint?

  6. 13.03.2014, 18:53 Tagebuch #6

    Nun habe ich den Beitrag wieder gefunden. smile-1400583 Meine Kinder mussten auch in der Grundschule ein Ferientagebuch anlegen, freiwillig machten die so etwas gern, aber als Hausaufgabe, naja. Beide schrieben auch ein ganz normales Tagebuch, ob sie es jetzt noch tun, weiß ich nicht. Aber das geht mich ja auch nichts an, Tagebücher sind ab einem bestimmten Alter recht privat und sollten es auch bleiben. Jungen und Mädchen, da scheint es wirkolich von Anfang an Unterschiede zu geben. Es heißt ja immer, diese sind noch aus der Urgesellschaft. Die Männer mussten still die Beute erlegen und starrten dann zum Ausruhen ins Lagerfeuer. Heute heißt das Lagerfeuer Fernsehen und dabei möchten Männer nicht gestört werden.

    Kennt ihr das auch? Ich kann mich mit meinen Töchtern unterhalten und den Film schauen. Mein Mann ist dadurch total genervt.

  7. 13.03.2014, 21:43 Tagebuch #7

    Ja, ich kann mich auch gleichzeitig unterhalten und einen Film schauen, was so manch einer nicht nachvollziehen kann. Zumindest sind gewisse Menschen in meinem Umfeld der Ansicht, dass es nicht möglich wäre, dass ich dem Inhalt während meines “Quatschens” folgen könnte. Dies gelingt mir aber sehr wohl.

    Als ich noch ein Kind war, hat sich mein Bruder stets tierisch aufgeregt, wenn wir etwas gesehen haben und ich zwischendurch nur einige Kommentare vom Stapel gelassen habe.

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