Tochter (5 Jahre) hängt zu sehr an Mama

  1. 05.08.2010, 08:37 #1

    Hallo alle miteinander! Wir haben mal wieder ein Problem und wissen einfach nicht weiter. Unsere Tochter (jetzt 5Jahre) hängt zu sehr an mir. Das geht los mit dem Kiga. Dort will sie einfach nicht weg von mir. Ich gehe kurz mit hinein, will tschüss sagen, und schon hängt sie im Klammergriff an mir. Die Kindergärtnerin muss sie dann entweder von mir wegziehen oder ich muss unsere Tochter der Kindergärtnerin auf den Schoss setzten. (Muss noch dazu erwähnen, dass sie auch immer ihr Kuscheltier im Kiga braucht, sobald sie in ihren Gruppenraum geht.) Mittlerweile haben wir das gleiche Problem, wenn wir bei den Grosseltern sind (egal welche). Hier klammert sie auch extrem und will mich nicht gehen lassen. Jetzt ist es aber im Moment so schlimm, dass sie, wenn ich sie ins Bett bringe, zum weinen beginnt und immer sagt.” Mama, ich will nicht das Du weg gehst. Ich habe solche Angst, dass dir was passiert. Ich habe dich doch so lieb.” Ich kann ihr darauf noch so oft versichern, dass ich nicht weg gehe, sondern nur ins Wohnzimmer bzw. später ins Schlafzimmer direkt nebenan, aber sie lässt sich einfach nicht beruhigen. Manchmal ist es dann leider so extrem, dass sie sich so hineinsteigert, bis sie erbricht. Die letzten Wochen bin ich jetzt immer neben ihrem Bett sitzen geblieben oder habe mich mit hinenglegt, bis sie eingschlafen ist. Dann ging ich ganz leise aus dem Kinderzimmer. ABER, und jetzt kommts: Sie kommt dann irgendwann in der Nacht, ruft mich oder steht vor meinem Bett und sagt mir, dass sie entweder etwas schlimmes geträumt hat oder das sie einfach bei mir sein will. Ich bringe sie dann immer zurück in ihr Bett. Aber das ganze kann bis zu 2 Stunden so gehen. D.h. ich bringe sie wieder ins Bett, sage gute Nacht zu ihr und gebe ihr nochmals einen Kuss. Dann gehe ich wieder in mein Bett, bin gerade wieder am einschlafen und sie steht schon wieder vor meinem Bett. Wie gesagt das ganze geht dann ca. 4 mal so (das ich sie wieder ins Bett bringe usw.). Beim 5 mal wird es dann auch mir zu blöd (denn ich möchte ja auch irgenwann mal schlafen) und ich nehme sie dann zu uns mit ins Bett. Das ganze geht jetzt so seit 4 Wochen. Ich bin mittlerweile nur noch müde und habe überhaupt keine Kraft mehr. Was genau der Auslöser für das ganze war, kann ich leider nicht sagen. Ich kann nur soviel sagen: Wir waren 10 Tage im Urlaub. Direkt danach musste ich 14 Tage komplett arbeiten (jeden Tag bis 18Uhr), und sofort darauf fing alles an. Oder hat es evtl. damit etwas zu tun, weil ihre Erzieherin im Kiga schwanger ist und nicht mehr kommt, von einem auf den anderen Tag? Das wäre dann für unsere Kleine schon der zweite Erzieherinnenwechsel seit sie im Kiga ist (die erste ging in einen anderen Kiga). Gestern waren Oma und ich mit ihr im Zoo. Ab und zu lies sie sich auch mal von Oma tragen (sie liebt ihre Oma abgöttisch), aber dann wollte sie sofort wieder zu mir und sie hat sich gleich wieder an mir festgekrallt. Heute starten wir noch den letzten Versuch und stellen ihr Bett um. Danach ??????????

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen, denn ich bin mitlerweile mit meinem Latein total am ende. Aber auch mit meiner Kraft. :bedrückt

  2. 05.08.2010, 12:11 #2

    Ich grüße dich. Ja, es kann sehr anstrengend sein, wenn man tagelang mit so wenig Schlaf auskommen muss bzw. ständig in seiner Tiefschlafphase geweckt wird. Also zum einen bin ich der Meinung, dass es durchaus normal ist, dass Kinder phasenweise, also über mehrere Tage bzw. Wochen, an einem hängen wie eine Klette. Allerdings empfinde ich deine Schilderung schon recht extrem. Ich nehme an, du hast ihr schon alles mögliche erklärt!? Ihr versichert, dass dir nichts passiert, dass du immer wieder zu ihr kommst, dass du sie doch auch lieb hast usw. Hast du sie mal gefragt, warum sie Angst hat? Hast du mit ihr (vorsichtig) darüber gesprochen, ob es wegen deiner Arbeit ist oder etwas anderem? Wie kommt sie darauf? Eventuell etwas im Fernsehen gesehen oder jemand im KiGa was erzählt? Irgendwelche Eltern sich getrennt? Bei alldem ist es sicher ratsam zu versuchen, ihr dabei nicht irgendwas in den Mund zu legen. Es ist vermutlich als 5-jährige auch sehr schwer, sich da genau auszudrücken. Also bitte nicht drängeln, sondern immer mal einen Vorstoß versuchen. Ich denke, viel reden und erklären, könnte eventuell Erleichterung bringen. Zum anderen könnte es aber auch ein “Hilferuf” nach Aufmerksamkeit sein. O.k. klingt abgedroschen, ich geb´s zu. Aber du hast erzählt, dass du viel arbeitest. Wieviel Zeit nimmst du dir für dein Kind? So richtig, ich meine damit, zusammen lesen, malen, basteln, Puppen an und ausziehen usw. Eine halbe Stunden pro Tag ist ausreichend! Und denkst du dabei eher: “Oh wie toll sie das macht, was für ein tolles Kind” oder eher “Ich muss noch dies und das und jenes machen….” Ich glaube, Kinder spüren das tatsächlich, ob die Aufmerksamkeit voll bei ihnen ist oder woanders. Lass den Haushalt wo er ist. Dein Kind ist wichtiger. Und vielleicht könnt ihr sogar einige Aufgaben zusammen erledigen!? Es könnte auch noch sein, dass sie mittlerweile genau weiß, dass du “nachgibst”, wenn sie lange genug quängelt. Ich würde empfehlen, ihr unmissverständlich zu verstehen zu geben, dass du sie eben auch sehr lieb hast und sie dir wichtig ist usw., aber du eben schlafen musst oder ganz normal diesen Weg entlanglaufen möchtest (ohne Klette) und du nicht möchtest, dass sie ständig an dir dran hängt. Du kuschelst sehr gern mit ihr, aber nicht beim Laufen oder beim Schlafen. Vor dem Einschlafen wird gekuschelt. Sag ihr, was du von ihr erwartest und was du dir von ihr wünschst. Setz dich durch! Sei energisch! Du schaffst das! Das ist auf keinen Fall einfach und wird sicher nicht gleich vollständig funktionieren, aber wenn es nur ein klein wenig hilft und du merkst, dass es hilft, dann ist dir auch geholfen. Bei alledem würde ich persönlich immer empfehlen: Such dir Auszeiten, tu dir allein was Gutes (lesen, entspannen, Musik hören etc.). Im ersten Moment wird es vorrangig Schlaf sein, aber irgendwann solltest du dir auch Tätigkeiten suchen, die dir anderweitig gut tun. Wenn du ausgeglichen bist, kannst du das deinem Kind leichter weitergeben. So, jetzt hab ich mal den Schlaumeier raushängen lassen. Wie gesagt, dass sind so meine Meinungen und Erfahrungen. Ich wünsche dir viel Glück und Kraft!

    Alles Gute!

  3. 06.08.2010, 08:22 #3

    Hallo Monschilove! Erstmals: Danke für deine Antwort und nun zu deinen Fragen. Ich habe schon öfters versucht mit ihr über dieses Thema zu reden und warum sie auf solch Gedanke kommt. Als Antwort bekomme ich dann immer, dass sie das selber nicht wisse. Arbeiten tue ich bestimmt nicht zu viel, denn ich muss nur Vollzeit arbeiten, wenn meine Chefin im Urlaub ist. Ansonsten arbeite ich nur zwei Vormittage in der Woche. An diesen Tagen ist dann immer Grosseltern-Tag für sie. Also habe ich da Nachmittags Zeit mir meine Auszeiten zu nehmen. Ich spiele auch immer wieder mit ihr (manchmal funktioniert es auch das ich nicht schon bei meiner nächsten Arbeit bin mit den Gedanken).Wir schmusen und kuscheln auch sehr gerne und viel. Gestern haben wir zusammen staub gesaugt und wir backen auch immer wieder mal zusammen einen Kuchen, oder sie hilft mir den Tisch decken usw. Also ich denke das ich sie schon in meine Arbeiten mit einbeziehe. Was ich von ihr erwarte, habe ich ihr auch schon in mehrfacher hinsicht versucht zu erklären. so z.B. gestern, dass sie schon gross genug ist um alleine einzuschlafen und durchzuschlafen. Okay, das mit dem alleine einschlafen hat mal wieder nicht funktioniert (ich blieb bei ihr bis sie schlief) und heute Nacht kam sie ein mal an mein Bett (HURRA NUR EIN MAL!!) und da habe ich sie dann auch wieder in ihr Bett gebracht und mich dazu gelegt bis sie wieder schlief (muss gestehen ich bin auch voll eingeschlafen und erst nach 1,5 Stunden wieder aufgewacht und dann in mein Bett zurück gegangen). Danach schlief sie bis heute früh durch. Wie sie mich um den Finger wickeln kann und das dann natürlich auch ausnutzt, das weiss ich (leider) auch. Manche Bekannte haben mir auch schon gesagt dass ich sie verzogen habe (AUTSCH, das tut weh!!!). Ich denke dass das nicht so ist. Ich habe lediglich sehr viel Liebe zu geben und die bekommt sie in vollem Maße ab. Mein Mann kann leider nicht so gut liebe zeigen, darum gebe ich ihr die doppelte Dosis. Ich muss noch erwähnen dass sie ein Einzelkind ist, obwohl eigentlich immer zwei Kinder geplant waren (aber mein Mann will kein Kind mehr.Leider!). Das mit der Klette haben wir aber eigentlich seit sie Klein ist. Wenn ich mal weg gehen wollte (was nicht sehr oft vorkommt bzw. kam) dann gab es einen riesen Aufstand und mords geheule. Eigentlich dachte ich mir, dass es besser wird wenn sie älter wird. Aber danach sieht es leider nicht aus. Im gegenteil, ich habe den Eindruck dass es immer schlimmer wird. Jetzt hoffe ich doch sehr, dass sich das ganze in diesem Jahr noch bessert, denn ansonsten muss ich sie ein Jahr von der Schule zurück stellen (sie ist ende Juli auf die Welt gekommen, aber 5 Wochen zu früh!).

    So,ich hoffe ich habe deine Fragen alle beantwortet. Nochmals danke für deine Antwort.

  4. 06.08.2010, 09:31 #4

    Mmmh, na dann fällt mir auch kein Rat mehr ein. Scheint so, als hast du es doch alles gut drauf. Allerdings habe ich letztens was von “ängstlichen Vierjährigen” gelesen. Ist also völlig normal, dass sie im Moment so extrem ängstlich ist! Kennst du das Buch “Das Geheimnis glücklicher Kinder” von Steve Biddulph? Da steht u.a. auch was über Angst drin! Aber auch so kann ich das Buch absolut empfehlen!

    Also, ich wünsch dir was!

  5. 25.10.2013, 15:24 #5

    Hallo, dein Eintrag ist ja nun schon 3 Jahre her, aber ich hoffe du siehst das noch. Meine Tochter ist genau so wie du es erzählst. Sie ist inzwischen 6 Jahre alt und hat mit der Schule begonnen. Es ist ein Desaster. Sie weint, klammert, will NUR bei mir sein. Nix hilft, ich bin echt fertig. Eigentlich möchte ich von dir nur wissen, wie es bei Euch weitergegangen ist? Wurde es besser? Hast du was gemacht (Hilfe von aussen) Bitte um Info

    glg

Schreibe einen Kommentar