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28.04.2012, 23:31 #1
Am 15.4. um 20.13 Uhr ist bei mir die Fruchtblase geplatzt. Wehen hatte ich vorher eigentlich keine, nur ein leichtes Ziehen ab und an in den 2 Stunden zuvor. Hab dann meine Mutter angerufen und mich dann mit meinem Freund auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Dort hat man mich dann erstmal ans CTG gehängt und untersucht. Muttermund 2cm und Wehen noch nicht wirklich wild. Laut Ultraschall sollte die Kleine zwischen 4000 und 4400g liegen. Also kein Grund einen Kaiserschnitt zu machen. Um 23.30 h haben sie dann nochmal eine Kontrolle gemacht und Muttermund war dann bei 3cm, also durfte ich im Kreissaal bleiben. Wehen wurden auch stärker. Mir wurde dann auch ein Schmerzmittel verabreicht, weil mir das Fruchtwasser als Puffer gefehlt hat und ich mich zwischen den Wehen nicht entspannen konnte. Konnte dann wirklich auch ein wenig entspannen die nächste Stunde. Wir drei, meine Mutter, mein Freund und ich, haben dann ein kleines Zimmer am Kreissaal bekommen, damit wir alle noch mal Kraft tanken konnten. Hab dann noch eine zweite Dosis Schmerzmittel bekommen. Mir wurde dann noch Blut abgenommen und ein Zugang gelegt, für den Fall, dass ich eine PDA haben wollte. Bevor die Blutergebnisse da waren ( 3.00h ), wurde ich dann in den Kreissaal gebracht, Muttermund 10cm und Anzeichen von Presswehen. Damit war die PDA dann vom Tisch. Bis 7.30h hab ich dann daran gearbeitet, dass Köpfchen weit genug nach unten zu kriegen. Pünktlich zum Schichtwechsel konnte ich dann endlich mit Pressen anfangen. Nach einer Stunde wurde dann überlegt, ob man mir einen Wehentropf anlegen soll. Angeschlossen haben sie ihn zwar, nur angestellt erstmal nichts. Die Hebamme hat mir immer wieder geholfen zum richtigen Punkt hin zu pressen. Meine Mutter hat mir ein Bein gehalten und mein Freund stand recht eingeschüchterd hinter der Liege und hat mir mit einem Waschlappen Hals und Gesicht gekühlt. Gegen 10 Uhr war das Köpchen endlich draußen. Danach waren meine Wehen weg und die Kleine steckte fest. Die haben sofort den Wehentropf auf Maximum gestellt. Dann kam die Ärztin, die mithilfe des Lakens Druck auf meinen Bauch ausgeübt hat. Dann kam der Oberarzt. Zusammen mit der Hebamme hat er meine Beine angewinkelt und gestreckt. Die Kleine steckte immer noch mit der Schulter fest. Dann musste ich recht fix in den Vierfüßlerstand und wieder zurück. Half alles nix. Am Schluss haben sie zu zweit auf meinen Bauch gedrückt und ich musste Pressen – Sch*** auf die Wehen. Mit aller Gewalt haben wir die Kleine dann raus bekommen. Sie war blau. Und sie wurde weggebracht. Zur Blutgasbestimmung haben sie noch Naberschnurblut abgenommen. Nach 1 1/2 Minuten hörten wir sie dann schreien. 10 Minuten später bekamen wir sie dann wieder. Sie lag dann bei mir auf dem Bauch. Die nächste Stunde verbrachte der Oberarzt dann damit mich zu nähen. Vaginalriss, ausgerissener Dammschnitt und Schließmuskelanriss. Wirklich wehgetan hat das Reißen nicht. Im Anschluss haben sie mir noch mitteilen müssen, dass der linke Arm hoffentlich nur vorübergehend gelähmt ist. Er wird mit jedem Tag besser… Unsere Kleine wog 4950g, war 56cm groß und hatte einen Kopfumfang von 36cm. Deswegen die Komplikationen. Meine Mutter ist stolz auf mich, da ich weder geschrien noch geflucht habe. Und mein Freund darauf, dass er eine so starke Freundin hat. Und wir alle sind froh darüber, dass es unserer “Kleinen” super gut geht und das mit dem Ärmchen auch immer besser wird. Und ich bin froh, dass sie 6 Tage vor ET gekommen ist und nicht später – wer weiß, wie groß sie dann gewesen wäre…
LG, aleanna
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28.04.2012, 23:39 #2
Na dann: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Meine Güte, so ein großes Baby und so eine lange Geburt.
Waren der Papa und Oma die ganze Zeit dabei?
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29.04.2012, 14:27 #3
Ja, beide waren sie ganz brav dabei. Mein Freund tat mir sehr leid, weil ich irgendwann aufgehört habe mit ihm zu sprechen. War mir zu anstrengend immer auf Englisch umzuspringen… Und meiner Mom bin ich total dankbar. Sie war der Ruhepol bei der ganzen Sache. Ich weiß nicht ob ich so tapfer gewesen wäre, wenn sie mir nicht so viel Sicherheit gegeben hätte. Und mein Freund wäre ohne sie wahrscheinlich komplett aufgeschmissen gewesen. Sie als Krankenschwester konnte gut einschätzen, was passiert und solange sie ruhig blieb, war mein Freund es auch.