Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints

  1. 18.11.2013, 10:14 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #1

    Unsere Tochter ist 15 Jahre alt und hat relativ viele Freiheiten. Sie darf bei Freundinnen übernachten, auch wenn mehrere Jungs und Mädels anwesend sind. Wir denken eigentlich, dass wir wissen, was sie so tut. Sie meldet sich regelmässig per SMS an und ab, sie ist auf dem Gymnasium, keine schlechte Schülerin, spielt ein Instrument, mach Sport, hat relativ wenig Widerworte zu Hause und ist pflegeleicht. Jetzt kommt die Krux: Ich hatte ihr Handy in der Hand. Ich weiss, man soll nicht in die privaten Chats der Tochter schauen. Aber ich hatte ein schlechtes Gefühl und ich habe es getan. Sie weiss es nicht. Meine Frau weiss es nicht. Herausgefunden habe ich folgendes: Sie scheint bei Treffen mit anderen (sie ist meist die jüngste in der Runde) ab und zu Alkohol zu trinken, wohl auch mal zu rauchen und hat anscheinend auch schon einen Joint probiert. Kann vorkommen, der Freund ihrer Freundin ist schon 18, er hat sie auch schon mal nach Hause gefahren. Wenn ich die Gespräche richtig deute, hatte sie mit einem 18jährigen ungeschützen Sex – wenn man das so nennen kann. Er hat wohl nicht ejakuliert, sie hatte Schmerzen, sie haben abgebrochen. Sie nimmt die Pille nicht. Da sie beide unsicher waren, war er mit ihr im Krankenhaus, sie hat die Pille danach bekommen, hat knapp 40 EUR bezahlt, Eltern wurden nicht benachrichtigt, da sie angeblich einen einsichtigen und vernünftigen Eindruck macht und der “Freund” dabei war. Offiziell weiss ich also von nichts. Was mache ich? Natürlich bin ich einigermassen erschrocken. Ich bin nicht wütend, ich will sie nicht anschreien oder bestrafen, ich mache mir Sorgen und bin ob des mangelnden Vertrauens enttäuscht. Auch deswegen, weil sie unser Vertrauen ausgenutzt hat, insbesondere zum Thema Alkohol, Zigaretten, Joints. Spreche ich sie an? Wenn ja, wie? Sage ich es meiner Frau? Die sofort alles negativ sehen und schwarz malen und ausrasten wird? Oder mache ich gar nichts? Ich will nicht, dass sie erhährt, dass ich an ihrem Handy war. Natürlich habe ich damit auch ihr Vertrauen gebrochen. Ich könnte mit ihr unter 4 Augen sprechen, dass die Klinik angerufen hätte. Und dass sie jetzt die Chance hat, mir alles zu erzählen, ruhig und ohne Stress, ohne dass ihre Mutter es hört. Danach könnten wir weiter sehen. Ratschläge? Danke.

    Gruß, ein besorgter Vater …

  2. 19.11.2013, 15:51 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #2

    Schwierig … Wirklich schwierig … Verdammt schwierig!!!

    Was mich verwundert, ist die Tatsache, dass bei einer 15-Jährigen, welche die “Pille danach” verabreicht bekommt, nicht die Eltern informiert werden. Schließlich ist die Einnahme einer solchen Pille mit gewissen Risiken verbunden, und die Nebenwirkungen können recht extrem ausfallen.

  3. 20.11.2013, 10:00 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #3

    Hallo Vater, ersteinmal finde ich es gut, dass du so ein gutes Verhältnis zu deiner Tochter hast, dies sollte wenn irgendwie möglich auch so bleiben. Deine Tochter ist 15 u. gerade so richtig dicke in der Pubertät. Die Jugendlichen fühlen sich nicht mehr als Kind, wollen eigentlich schon alles dürfen was auch Erwachsene machen, sind aber in vielen Bereichen noch gar nicht reif dafür. Ich glaube nicht, das es Sinn macht, vergangenes neu aufzuwärmen, was geschehen ist, kannst du eben nicht mehr ändern. Ich halte es für wichtiger, dass eure Tochter das Gefühl haben kann, mit Problemen jederzeit zu euch (oder zumindest zu dir) kommen zu können. Vielleicht hat sie sich auch nicht getraut, euch davon zu berichten, WEIL deine Frau bei sowas so schnell ausrastet u. immer gleich alles negativ sieht (was ja eigentlich nur eine andere Form von Sorgen machen ausdrückt). Ich habe folgende Idee: Du sprichst deine Tochter nicht auf die Dinge an, die du in ihrem Handy gelesen hast, das würde ihr Mißtrauen wecken u. wahrscheinlich einen Bruch in euer gutes Verhältnis bringen, was für die Zunkunft nicht wirklich förderlich ist. Sie war nicht ganz ehrlich zu euch, du bist in Bezug auf das Handy nicht ganz ehrlich zu ihr, jetzt seid ihr Quitt. Sinnvoller ist es meiner Meinung nach, für die Zukunft vorzubeugen. Du u. deine Frau, werdet es nicht verhindern können, das eure Tochter Sex hat. Vielleicht hat sie nach diesem Erlebnis erstmal die “Schnauze voll” u. will nichts mehr davon wissen, sicher sein könnt ihr euch aber nicht. Ihr solltet ganz beiläufig das Thema Pubertät u. Sex ansprechen (ohne die Handygeschichte anzusprechen). Sprecht mit eurer Tochter über das Thema Verhütung u. fragt sie, ob sie sich vorsichtshalber die Pille verschreiben lassen will. Man kann ja z.B. ganz ungezwungen fragen, wie das bei den Mädchen in ihrer Klasse ist, wie lange die am WE raus gehen dürfen, ob da schon viele einen Freund haben usw..

    Wie steht deine Frau im allgemeinen dazu? Würde sie ihrer Tochter erlauben, dass sie die Pille nimmt? Wenn nicht solltest du vielleicht deine Frau davon überzeugen, dass es besser ist, wenn eure Tochter die Pille nimmt, alls wenn ihr eines Tages unverhofft Oma u. Opa werdetjaja-7107969.

    Auch das Thema Alkohol u. Drogen sollte angesprochen werden. Als Anlass dazu kann ja z.B. ein Zeitungsartikel, ein Bericht im Internet oder eine Erzählung des Arbeitkollegen oder ähnliches genommen werden. Gruß Maomi

    PS: Ich habe auch einen 15 Jährigen Sohn, der gerade seine erste Liebe entdeckt hat…rolleyes-2273410

  4. 25.11.2013, 18:02 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #4

    Mich wundert es auch, dass ein 15 j. Mädchen einfach so die Pille danach bekommt. SChließlich könnte so der Eindruck entstehen, dass es ein prima Verhütungsmittel sei. Bist du dir sicher, dass es ein echtes Gespräch war? Nicht nur eine Spinnerei, eine Geschichte die sie mit einer Freundin geschrieben hat? So etwas gibt es! Wie konntest du so einfach alles lesen? Hat deine Tochter nicht alles richtig gesichert? Wer könnte es dann noch alles einfach so lesen? (Sorry, das hat weniger mit deinen Sorgen zu tun, aber ich finde es sehr wichtig, dass so etwas richtig gesichert ist) Kennst du die Freunde deiner Tochter? Treffen sie sich ab und zu auch bei euch? Wie ist das Verhältnis zu deiner Tochter? Redet ihr oft miteinander? Auch über sehr persönliche Dinge? Wenn ja, dann könntest du einfach fragen:

    ,,Ich habe gelesen, dass 20(?) Prozent aller 15j. die Pille nehmen. Brauchst du sie auch ? Kondome kannst du dir ja selber kaufen.”

  5. 26.11.2013, 13:41 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #5

    Lieber Vater, du hast ja bereits recht viel Resonanz erhalten, was die von dir dargestellte Problematik betrifft. Insofern wäre es begrüßenswert, wenn du darauf reagieren würdest. Zudem wäre es auch sinnvoll, wenn du auf Kotoris Fragen antworten würdest, so dass man sich von den Verhältnissen in eurer Familie ein besseres sowie anschaulicheres Bild machen kann. Im Übrigen kann ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen, dass es sich bei dem vermeintlichen Gespräch um eine Art “Spinnerei” mit einer Freundin gehandelt haben könnte. Vielleicht ist die “Geschichte” mit deiner Tochter also gar nicht so dramatisch, wie du annimmst, was doch gewiss sehr beruhigend für dich wäre.

    Beste Grüße von Glashaus

  6. 26.11.2013, 15:23 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #6

    Hmm ich denke, sie darauf ansprechen ist eine sehr schlechte Idee!! Sie wird dann das Vertrauen verlieren und noch mehr hinter eurem Rücken machen. Für mich klingt das alles nach einem ziemlich normalen Teenagerverhalten! Nicht das Alkohol und Drogen etwas gutes sind, aber die meisten Jugendlichen tun es und so ist es extrem schwer sein Kind davon fernzuhalten ohne es Zuhause einzusperren! Und das deine Tochter und ihr Freund ins Krankenhaus gefahren sind, weil sie nicht wussten ob sie schwanger sein könnte, zeigt finde ich ziemlich viel Verantwortungsbewusstsein!! Und nach einer solchen Erfahrung werden sie in Zukunft sicher vorsichtiger sein!! Ich würde es erst mal dabei belassen und die Themen wie Jungs und Alkohol vielleicht ganz allgemein anschneiden!

  7. 27.11.2013, 11:11 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #7

    Und der besorgte Vater schweigt weiterhin … Es ist doch immer wieder ein merkwürdiges Phänomen, dass bestimmte Menschen auf dieser Plattform ganz, ganz dringend um Rat bitten, einen entsprechenden Thread verfassen, sich etliche User Gedanken ob der Problematik machen – und von dem Verfasser des Threads nie wieder etwas gelesen wird …

    Verstehen muss man ein solches Phänomen wohl nicht …

  8. 17.01.2014, 15:21 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #8

    Vielleicht hat sich das Problem von selber gelöst. Aber es wäre natürlich schon besser, wenn man wenigstens kurz informiert werden würde, wie der Zustand denn nun ist.
    Was haltet ihr davon, die Pille Danach rezeptfrei erhalten zu können? Das ist ja nun wieder groß in der Diskussion. Ich bin da zweigeteilter Meinung. Einerseits kann es sehr hilfreich sein, andererseits wird es mit sicherheit auch ausgenutzt werden.

  9. 17.01.2014, 21:37 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #9

    Nun ja, irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das geschilderte Problem in Luft aufgelöst haben könnte. Es wäre nicht nur besser, sondern es sollte aus meiner Sicht selbstverständlich sein, wenn ein Vater, der einen solchen Thread eröffnet, uns Usern zumindest eine kurze Rückmeldung gibt. Zu dem Thema “Die ‘Pille danach’ ohne Rezept?!” habe ich übrigens unlängst eine Umfrage erstellt. Allerdings scheint zu diesem ausgesprochen brisanten Thema kaum jemand eine Meinung zu haben, was mich durchaus zu verwundern vermag. Den entsprechenden Thread findest du unter dem folgenden Link, lieber Lanew:

    Die “Pille danach” ohne Rezept?!

  10. 24.01.2014, 10:17 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #10

    Ich bin auch schockiert über das Verhalten der Klinik. Guter Eindruck hin oder her, hier war eine Minderjährige in Behandlung und in Ihrem alter ist ungeschützter Sex keine Lappalie. Ich würde auch gerne wissen ob/wie die Sache nun ausgegangen ist.

  11. 24.01.2014, 10:30 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #11

    Hallo, für den Vater scheint die Sache erledigt zu sein, sollten wir es nicht dann auch Ruhen lassen? Man kann moralisch darüber denken wie man möchte, aber es ist heute ganz normal, dass Jugendliche mit 15 Verkehr haben. Die Tochter war ja wenigstens so vernünftig u. hat sich noch an einen Arzt gewand. Der Arzt muss die Eltern nicht informieren, da (eingeschränkte Geschäftsfähigkeit) sie schon 15 ist u. der Arzt auch bei ihr Schweigepflicht hat, anders wäre es bei einem medizinischen Eingriff, da müssen die Eltern zustimmen. Wichtiger ist doch, das sowas nicht noch mal passiert u. die Eltern darüber miteinander sprechen, wie das verhindert werden kann, mit verboten erreicht man da eher das Gegenteil. Gruß

    Maomi

  12. 25.01.2014, 19:57 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #12

    So normal ist es mit 15 nicht! Meine eine Tochter geht in die 10. Klasse, dort gibt es gerade mal ein (!) Mädchen mit Erfahrung.

  13. 25.01.2014, 20:40 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #13

    Das stimmt allerdings. Ich kenne auch viele Mädchen/Jugendliche, welche sich ganz bewusst mit dem “ersten Mal” viel Zeit lassen wollen. Ich weiß beispielsweise von einigen, dass sie erst ein Jahr mit ihrem Freund zusammen sein möchten, bevor sie mit ihm den Geschlechtsakt vollziehen würden … HILFE, wie hört sich das denn an?! Aber ihr wisst selbstverständlich, was ich meine.

    Sicherlich mag dies in gewissen “Schichten” anders aussehen, aber insbesondere bei Gymnasiastinnen trifft man häufig eine solche Einstellung an, wie ich sie im oberen Absatz beschrieben habe. Und ich begrüße diesen “Trend” …

  14. 25.01.2014, 21:22 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #14

    Selbst im Abschlußjahrgang (17/18/19 Jährige) war ein Großteil noch unerfahren.

  15. 29.01.2014, 13:26 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #15

    Hast du mittlerweile schon mit deiner Tochter unter 4 Augen gesprochen? Mich würde Interessieren was sie zu dem ganzen zu sagen hat.

  16. 29.01.2014, 13:44 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #16

    Würde mich auch mal interessieren. So wie sich das liest, war das wirkliche Problem nicht so sehr, was die Tochter gemacht hat (sie wird ihre Lektion gelernt haben) sondern, was das verhältnis zum Vater betrifft.

  17. 29.01.2014, 15:55 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #17

    Frühe Schwangerschaft

    Wenn Kinder Kinder bekommen

    Was sind die Gründe für frühe Schwangerschaften? Wie können Eltern ihre Töchter unterstützen?Wie reagieren die jungen Väter? Und welche Hilfe gibt es für Schulabschluss und Ausbildungen? Ein Interview mit einer Expertin für Familienplanung.

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    Zum Hintergrund: Derzeit werden jährlich sieben bis acht von 1.000 der 15- bis 17-Jährigen schwanger, etwa vier von ihnen entscheiden sich für einen Abbruch. Ein Interview mit Professor Ulrike Busch, Professorin für Familienplanung an der FH Merseburg, Sexualberaterin und Familientherapeutin.

    Welche Ursachen stehen meistens hinter Teenager-Schwangerschaften? Zu den Gründen gibt es bisher noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien. Wir können uns auf Erfahrungsberichte von Sexualpädagogen, Ärzten, oder Schwangerschaftsberatern stützen, kaum aber auf Befragungen der jungen Frauen selbst. Man geht derzeit von drei Hypothesen aus: Eine Vermutung ist, dass viele Mädchen, die sich bei einer Schwangerschaft für das Kind entscheiden, persönliche Schwierigkeiten haben. Das können Probleme in der Schule sein oder in der Ausbildung; vielen fehlt es auch an Perspektiven für ihr späteres Leben.

    Durch ein Kind dem Leben einen Sinn und sich selber eine Rolle geben

    Indem sie früh eine Familie gründen, wollen diese Mädchen ihrem Leben nicht selten einen Sinn und sich selbst eine Rolle geben. Das würde auch erklären, warum die Quote in den neuen Bundesländern so hoch ist. Dort sind die Chancen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt ja besonders schlecht. Eine andere Hypothese ist, dass sich viele der jungen Mütter nach der Liebe und Geborgenheit sehnen, die sie in ihrer Familie eventuell nicht bekommen haben. Darum ‘bauen’ sie sich ihre eigene Familie, projizieren ihre Sehnsüchte auf das Baby. Und drittens haben wir es mit einer kleinen Gruppe Jugendlicher zu tun, die früh sexuelle Erfahrungen macht und gleichzeitig mangelhaft verhütet. Manche dieser Teenager definieren sich durch Sexualität, aus unterschiedlichen Gründen: Sehnsucht nach Liebe, Prestige oder Macht spielen hier eine Rolle.

    Erleben Jugendliche denn immer früher ihren ersten Sex?

    Das durchschnittliche Alter, in dem Jugendliche erstmals Geschlechtsverkehr haben, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten kaum verändert; es liegt relativ konstant bei 17 Jahren. Das heißt aber nicht, dass es in der Statistik nicht Bewegung gäbe, und zwar am oberen wie auch am unteren Ende. Während einige mit dem ersten Sex noch warten, gibt es einen zunehmenden Anteil, der schon sehr früh seine Erfahrungen macht. Rund 25 Prozent der 15-jährigen Mädchen in Deutschland hatten bereits Geschlechtsverkehr, sehr viel mehr als noch vor 20 Jahren. Übrigens haben die Jungs aufgeholt: Bei ihnen geben heute 18 Prozent der 15-Jährigen an, schon mal Sex gehabt zu haben.

    Sie sprachen von mangelhafter Verhütung. Sind die Jugendlichen in Deutschland nicht ausreichend aufgeklärt?

    Ein Problem ist, dass Aufklärung als reine Wissensvermittlung, wie sie etwa die Schule anbietet, nicht ausreicht. Abstrakte Erklärungen in zwei Unterrichtsstunden sind einfach nicht lebensnah, so wichtig gutes Wissen auch ist. Wenn die Jugendlichen Verhütungswissen wirklich brauchen, ist die Situation beim ersten Mal doch sehr anders: überraschend, spontan, aufregend – eben nicht wie im Lehrbuch. Ich denke, dass die Schulen noch mehr mit Sexualpädagogen zusammenarbeiten sollten. Einrichtungen wie Pro Familia können die Teenager auf dem Weg zu ihrer eigenen Sexualität auch emotional begleiten.

    Welchen Beitrag können die Eltern leisten?

    Hier stellt sich das Problem, dass die Teenager sich einer Ablösungsphase befinden und darum die Ratschläge der Eltern oft generell ablehnen. Man muss also aufpassen, dass man nicht das Gegenteil dessen bewirkt, was man erreichen wollte. Wenn zu den Kindern aber ein gutes Vertrauensverhältnis besteht, dann sollten die Eltern auch über erste Liebe und Sexualität mit ihnen reden. Es kann auch sinnvoll sein, sich selbst bei den Beratungsstellen Tipps zu holen; oft weiß man als Vater oder Mutter ja nicht so recht, wie man an das Thema herangehen soll.

    Wenn es nun doch zu einer Schwangerschaft kommt – entscheidet sich die Mehrheit der Mädchen für eine Abtreibung?

    Ja. Für die meisten Jugendlichen ist die Schwangerschaft ungeplant und auch ungewollt. Der Anteil der Abtreibungen liegt seit Jahren stets leicht über dem der Lebendgeburten, allerdings gibt es auch hier große Unterschiede, was Region und Alter betrifft. Berater berichten immer wieder, dass sich die Mädchen eher für einen Abbruch entscheiden, die bessere berufliche Chancen und klarere Zukunftsvorstellungen haben. Sie ziehen ihre berufliche Entwicklung zunächst einer Mutterrolle vor.

    Gibt es ein gutes Betreuungsnetzwerk für die Mädchen, die sich für das Kind entscheiden?

    Es gibt natürlich die Schwangerschaftsberatungsstellen unterschiedlicher Träger, etwa von Pro Familia oder der Arbeiterwohlfahrt. Das Problem ist jedoch, dass minderjährige Schwangere in keinen normalen Geburtsvorbereitungskurs passen. Sie haben spezifische Fragen, Probleme und Ängste. Insgesamt fehlt es vielfach an Begleitungen durch Ärzte, Hebammen und sozialen Einrichtungen, die auf die Bedürfnisse der jungen Mütter zugeschnitten sind. Sie könnten zudem noch besser vernetzt sein. Oft wissen die Mädchen einfach nicht, an wen sie sich wenden können.

    Wie reagieren die jugendlichen Väter – stehen sie den Müttern bei?

    Das ist sehr unterschiedlich. Viele Jungs sind mindestens genauso überfordert wie die Mädchen und entziehen sich ihrer Verantwortung. Andere wiederum halten fest zu ihrer Partnerin und sehnen sich ebenso nach einer kleinen Familie. Problematisch wird es oft, wenn nach der ersten Aufregung der Alltag kommt. Den Herausforderungen halten viele Beziehungen nicht stand, sie brechen auseinander, und die Mädchen bleiben mit dem Kind allein.

    Wie sieht es mit der Ausbildung der Mädchen aus? Die meisten Schulen und Ausbildungsstätten sind ja überhaupt nicht auf junge Mütter vorbereitet.

    Ja, das ist ein sehr heikler Punkt. Im Moment ist es so, dass es die meisten Teenagermütter nicht schaffen, nebenbei noch ihre Ausbildung zu beenden. Die Stundenpläne der Schulen sind nicht mit Tagesablauf junger Mütter zu vereinbaren, und eine Teilzeit-Ausbildung ist in Deutschland leider auch nur in wenigen Modellprojekten möglich. Hier müsste man flexibler auf die Bedürfnisse der jungen Frauen eingehen. Ein Problem dabei sind allerdings die geringen Zahlen: Denn auch wenn die Zahl der Teenagerschwangerschaften tendenziell steigt, ist sie absolut gesehen in den letzen Jahren so niedrig wie noch nie. In den 70er-Jahren lag die Quote der Teenager-Babys in der BRD noch bei 11,4 Prozent. Heute sind es gerade mal 3,4 Prozent. Und für 20 Mädchen beispielsweise in einem Bundesland wie Sachsen-Anhalt eigene Betreuungsprogramme einzurichten, ist sehr aufwändig.

    Was sollte getan werden, damit diese Einzelfälle trotzdem nicht untergehen?

    Jede Schwangerschaft ist mit vielschichtigen Problemen verbunden und bringt die Mädchen selbst, die Partnerschaften, die Familien aus der Balance. Das erfordert vernetzte, kontinuierliche Aktivitäten, nicht Kampagnen. Und die Eltern sollten ihre Töchter unterstützen, sie zu einer Entscheidung ermutigen, mit der sie leben können, und sich gegebenenfalls auch Rat in Beratungsstellen holen. —————– Ich habe diesen Info-Bericht zum Thema Sex unter Jugendlichen im Internet gefunden.

    Gruß Maomi

  18. 05.03.2014, 14:34 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #18

    Vielleicht solltest du das Thema Jungs, Verhütung und Co mal unabhängig von deinem Wissen ansprechen. Also neutral und ruhig, auch wenn es natürlich schwer wird das zu erklären. Aber wenn ihr das Gespräch noch nicht hattet, lass es doch vielleicht deine Frau übernehmen mit ihr zum Frauenarzt zu gehen und mal in Ruhe über alles zu reden. Wenn du sagst dass du die Nachrichten gelesen hast, hast du denke ich verloren. Da wird sie nicht ganz zu unrecht sauer.

  19. 05.03.2014, 21:13 Unsere Tochter (15) verheimlicht Sex, Treffen, Alkohol, Joints #19

    Aus meiner Sicht hat der “ach so besorgte Vater” nun wirklich mehr als genug Vorschläge, Rückmeldungen etc. erhalten. Und zudem ebenfalls mehr als hinreichend Fragen/Nachfragen, auf welche der in Rede stehende Vati lediglich mit Schweigen reagierte … In Anbetracht der angeführten Gründe denke ich, dass es jetzt wahrhaftig an der Zeit ist, diesen Thread zu schließen.

    Liebe Grüße von Glashaus

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