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05.04.2014, 14:49 Unsterblich? #1
Hat jemand von euch den Wunsch, unsterblich zu sein? Ich habe nämlich bereits von so manch einer Person gehört, die einen derartigen Wunsch hegt, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann.
Liebe Grüße von Ulrike
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05.04.2014, 15:01 Unsterblich? #2
Nein, unsterblich sein stelle ich mir auch nicht so toll vor. Ich meine irgendwann hat man ja vermutlich einfach genug vom Leben. Und man erfährt ja sonst auch nie, was nach dem Tod passiert. Man stelle sich vor und man selbst ist unsterblich, und eigentlich kommt nach dem Tod das Paradies, nur man selbst hockt auf Ewig hier auf der Erde rum. Blöd!
Lg Rosa
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05.04.2014, 15:14 Unsterblich? #3
Ja, bei drei meiner Großeltern (sie wurden 92, 93 bzw. 98 Jahre alt) war es definitiv so, dass sie genug vom Leben hatten und den Tod als ihre Erlösung herbeigesehnt haben, welche dann auch bei allen recht schnell erfolgte. Glaubst du, dass nach dem Tode das Paradies auf uns wartet, liebe Rosa – oder ist dies eher eine von mehreren Möglichkeiten, die du in Erwägung ziehst?
Im Übrigen habe ich, seitdem meine Tochter auf der Welt ist, deutlich weniger Angst vor dem eigenen Tode als früher. Man lebt ja auf jeden Fall in gewisser Weise in seinem Kind weiter … Und diese Vorstellung hat für mich etwas (ungemein) Beruhigendes …
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05.04.2014, 15:29 Unsterblich? #4
Ich ziehe das eher als Möglichkeit in Erwägung. Eine andere Möglichkeit (die auch ziemlich cool finde) ist die Wiedergeburt. Man könnte dann nochmal Leben, und es vielleicht besser machen als im letzten Leben. Glaubst du, dass man nach dem Tod ins Paradies kommt? Bei mir ist es genau anders herum. Seit ich Mutter bin, habe ich viel mehr Angst vor dem Tod, weil meine Kinder dann keine Mutter mehr hätten….
Lg Rosa
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05.04.2014, 16:28 Unsterblich? #5
Nun, ich bin gläubige Christin (evangelisch-lutherisch) und denke, dass unsere Seelen sich nach unserem Tod nicht in Luft auflösen werden, sondern “im Himmel beim lieben Gott” sein werden, um es an dieser Stelle einmal kindgemäß auszudrücken. Rein theoretisch kann natürlich jeder Mensch jederzeit sterben, aber bei einer gesunden Frau in deinem Alter (du bist gewiss noch um einiges jünger als ich), ist es in unseren Gefilden heutzutage ja schon extrem unwahrscheinlich, dass du in absehbarer Zeit sterben wirst. Angesichts der Tatsache, dass meine Großeltern, Urgroßeltern etc. nahezu alle ausgesprochen alt geworden sind und die Gene natürlich auch diesbezüglich eine große Rolle spielen, rechne ich nicht mit meinem baldigen Ableben. Meine Mutter hat ihre Mutter “verloren”, als sie selbst 61 Jahre alt war. Insofern hat sie ja noch sehr viel von ihrer Mami gehabt – und ich von meiner Lieblingsoma …
Deine Rike
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05.04.2014, 21:31 Unsterblich? #6
Hallöchen, Da hast du nun auch wieder Recht. Ich gehe auch nicht davon aus, das ich bald sterben werde. So war das auch überhaupt nicht gemeint. Aber Früher habe ich mir praktisch überhaupt keine Gedanken über das Sterben gemacht (bei mir in der näheren Familie ist auch noch niemand gestorben) und das hat sich, seit ich Kinder habe geändert.
Lg Rosa
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06.04.2014, 22:07 Unsterblich? #7
Also ich muss auch sagen … Seit Finja da ist, habe ich Angst vor dem Tod. Gar nicht mal das Sterben im Alter, sondern Angst davor, dass mir jetzt, wo Finja noch klein ist und mich braucht, etwas passiert. Ich weiß nicht, ob und wie sich diese Angst im Laufe der Jahre verändern wird. Ich könnte mir vorstellen, dass sie mit Finjas Älterwerden geringer wird. Unsterblich? Nein, ich möchte nicht unsterblich sein. Ich möchte nun nicht unbedingt so früh sterben, dass ich meine Enkel nicht mehr kennenlerne, aber ich strebe auch nicht unbedingt den 100. Geburtstag an. Meine Großeltern mütterlicherseits sind leider beide sehr früh verstorben. Das hat mich damals auch sehr belastet und geprägt, weil ich zu beiden eine sehr starke Bindung hatte und sie in der Pubertät sehr gebraucht hätte. Der Vater meines Erzeugers ist gestorben, als ich 8 war. Er war aber bereits über 80 und hatte sein Leben gelebt. Seine Frau hingegen (also die Mutter meines Erzeugers) ist letztes Jahr kurz vor ihrem 101. Geburtstag gestorben. Ein wahrlich biblisches Alter. Aber – ganz ehrlich – auf diese Weise möchte ich meine letzten Jahre nicht verbringen. Meine Großeltern waren über 50 Jahre miteinander verheiratet. Nach dem Tod meines Opas war meine Oma fast 30 Jahre lang allein. Die letzten 3 Jahre lebte sie im Pflegeheim, weil sich weder meine Schwester noch ich aus zeitlichen Gründen richtig um sie kümmern konnten und unser Erzeuger dazu schlichtweg “keine Lust” hatte, sie zu pflegen.
Ich glaube nicht daran, dass unsere Seele nach unserem Tod bei Gott da oben auf einer Wolke herumsitzt. Kann aber auch nicht so recht erklären, warum. Ich denke aber, dass es nach dem Tod “irgendwie” weitergeht und glaube an die Wiedergeburt. Und das finde ich irgendwie tröstlich.
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07.04.2014, 01:06 Unsterblich? #8
Dass unsere Seelen später bei Gott auf einer Wolke herumsitzen, glaube ich nun auch nicht, liebe Bibi! Wer weiß schon, wo und wie sie im Reiche Gottes herum schweben??? Im Gegensatz zu den angelsächsischen Staaten gibt es im Deutschen nicht die Differenzierung zwischen dem Himmel, welchen wir sehen können, und dem Himmel/Reich Gottes (“sky” und “heaven”), was ich zumindest bedauerlich finde.
Wie bist du dazu gekommen, an die Wiedergeburt zu glauben? Bist du von lauter Buddhisten umgeben, liebe Bibi?
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07.04.2014, 09:44 Unsterblich? #9
Zitat von Glashaus73
… Bist du von lauter Buddhisten umgebe, liebe Bibi?
Nein, eigentlich nicht. :liebguck Ich bin auch nicht besonders gläubig und beschäftige mich jetzt mit der ganzen Religion auch nicht so übermäßig viel. Dieses Thema “Was glaubt Ihr, passiert nach Eurem Tod?” hatten wir vor zig Jahren schon mal in einem anderen Forum. Damals hatte ich dazu noch überhaupt keine Meinung, konnte mir aber auch da schon nicht vorstellen, dass wir alle mal im Himmel oder der Hölle landen werden. Ich fand das einfach ziemlich merkwürdig mir vorzustellen, dass irgendwo in einem “Heaven” (ich nehme jetzt bewusst dieses Wort) alle Seelen “wohnen”. Ich glaube auch nicht ausschließlich an die klassische Wiedergeburt, wie man sie aus dem Buddhismus kennt. Vorstellen kann ich mir das schon, dass man nach dem Tod als nächster Mensch wiedergeboren wird. Ich habe vor ein paar Jahren mal ein Buch geschenkt bekommen und gelesen – “Die drei Lichter der kleinen Veronika” von Manfred Kyber. Ich weiß nicht, ob Du das kennst. Darin geht es eigentlich darum, mit welchen Augen Kinder ihre Welt betrachten und dass sie z.B. noch die Fähigkeit besitzen, ihren Schutzengel zu sehen. Weil sie eben nicht in Frage stellen, ob es diese überhaupt gibt oder nicht. Zum Tod heißt es darin sinngemäß, dass wir alle nach unserem Tod so lange als neues Leben auf die Welt zurückkehren, bis wir unsere Lebensaufgabe erfüllt haben. Das kommt dem Buddhismus ja sehr nahe. Ich fand das irgendwie schlüssig und nachvollziehbar – und konnte es mir für mich eben sehr gut vorstellen. Danach habe ich mich ein wenig mit dem Buddhismus beschäftigt, aber ich kann jetzt nicht sagen, dass ich Buddhistin bin oder mich da total gut auskenne.
Was ich mir allerdings auch gut vorstellen kann ist, dass man nach dem Tod als Schutzengel seine Lieben beschützt und als Seele zwischen den Lebenden “wandelt”. Auch das passt meiner Meinung nach nicht zu dem “Leben nach dem Tod im Himmel”.
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07.04.2014, 15:49 Unsterblich? #10
Mich interessiert das Thema “Buddhismus” zurzeit übrigens auch deshalb, weil Julikas Vater vor einigen Monaten zu selbigem konvertiert ist, eine Riesen-Buddha-Figur mit Steingarten etc. im Wohnzimmer stehen bzw. aufgebaut hat und meinem Töchterlein seine Fragen bezüglich des Todes etc. nun auf “buddhistische Weise” erklärt. Seinen “Gesinnungswandel” finde ich mehr als erstaunlich und fraglich, denn er hängt beispielsweise extrem am Materiellen, am Geld etc. Zudem stellt sich mir (und nicht nur mir) darüber hinaus die Frage, inwiefern sich seine Tätigkeit als Berufssoldat mit dem buddhistischen Dasein vereinbaren lässt … Im Übrigen ist der Buddhismus in Deutschland nicht als eine Religion anerkannt, was letztendlich auch einleuchtet, da man ja an keinen Gott glaubt. Insofern ist mein Ex-Gatte zumindest weiterhin Atheist geblieben. Im Prinzip stellt der Buddhismus aus meiner Sicht keine Religion dar, sondern eher eine Art Lebensphilosophie. Bist du selbst eigentlich (zumindest offiziell) Christin, Bibi? Wurde Finja getauft?
Liebe Grüße aus dem schwülen Düsseldorf
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07.04.2014, 23:43 Unsterblich? #11
Das Buch “Die drei Lichter der kleinen Veronika” kenne ich nicht, liebe Bibi! Meine Tochter besitzt viele Bücher, in denen es um Schutzengel geht, auch um solche, die vom Himmel auf die Erde kommen, um dann auf ein ganz bestimmtes Wesen aufzupassen. Julika sowie ihre Mama lieben diese Geschichten. Tatsächlich muss meine Motte schon wahnsinnig viele Schutzengel gehabt haben bzw. sie hat einen, der ganz, ganz besonders gut auf sie Acht gibt. Wenn ich mir vor Augen führe, wie viele heftige Stürze und andere gefährliche Situationen sie in ihren vier Lebensjährchen bereits unbeschadet überstanden hat, so kann man Gott fürwahr dankbar sein!
Die Vorstellung, dass Tote in Form von Schutzengeln ihre Lieben beschützen und ihre Seelen (hin und wieder) zwischen den Lebenden wandeln, finde ich ebenfalls sehr schön – und passt meiner Ansicht nach durchaus zum Glauben an ein Leben nach dem Tode in Gottes Reich. Dieses ist doch schließlich überall – nur nicht im Hades, in welchem sich der Teufel austoben kann …
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08.04.2014, 09:27 Unsterblich? #12
Guten Morgen 🙂 Ich kann Dir das Buch wirklich empfehlen. Es ist sehr schön geschrieben. Ich habe es seinerzeit von einer lieben Freundin geschenkt bekommen, mit der ich sehr viele solcher Gespräche geführt habe, die zu diesem Thema passen. Mein Mann und ich sind übrigens beide getauft und konfirmiert und wir haben auch kirchlich geheiratet. Ich könnte mir für mich auch nicht vorstellen, dies nicht so zu tun. Auch, wenn ich nicht so wahnsinnig gläubig bin, auch einiges in Frage stelle und nicht dauernd in die Kirche renne.
Finja ist auch getauft und wird später auch mal konfirmiert werden. Ich will ihr da nichts verbauen und sie soll später selbst entscheiden, was und woran sie glauben möchte.
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08.04.2014, 11:46 Unsterblich? #13
Na, da bin ich ja “erleichtert” und “beruhigt” … Ich gehe übrigens auch nur selten in die Kirche. Wie du bin ich der Meinung, dass ein Kind in gewisser Form eine religiöse “Unterweisung” erhalten muss, damit es später selbst entscheiden kann, woran es glauben möchte. Ein Kind, welches atheistisch erzogen wird bzw. aufwächst, hat doch im Laufe seines Lebens (zumindest meiner Ansicht nach) gar nicht die Möglichkeit, sich beispielsweise im jugendlichen Alter für oder gegen den Glauben an Jesus Christus zu entscheiden. WIE sollte dies denn funktionieren? WARUM sollte sich ein Jugendlicher urplötzlich mit der Frage nach Gott beschäftigen, wenn er in einer Welt ohne Gott aufgewachsen ist, und gewissermaßen aus dem Nichts heraus den Wunsch gegenüber seinen Eltern, welche Heiden sind, äußern, sich taufen zu lassen??! Mir sind solche Lebensläufe zumindest nicht bekannt.
Allerdings glaube ich, dass so manche Eltern (wie auch meine Freundin aus Hamburg, welche in der ehemaligen aufgewachsen ist und deren gesamte Familie bis hin zur 90 Jahre alten Großmutter durch und durch heidnisch ist) sich gar nicht der Tatsache bewusst sind, dass sie ihrem Zögling die Möglichkeit, an einen Gott zu glauben, regelrecht verbauen, wenn in ihrer Erziehung das Atheistische als das “Normale” angesehen und weitergegeben wird.
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08.04.2014, 12:17 Unsterblich? #14
Da wir beide übrigens nicht sehr religiös sind, geht Finja in einen christlichen Kindergarten. Das war/ist uns sehr wichtig.
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23.04.2014, 00:37 Unsterblich? #15
Seid ihr mit der “religiösen Unterweisung”, welche Finja in dem christlichen Kindergarten erfährt, zufrieden, liebe Bibi?