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20.12.2013, 21:31 Was meint Liebe? #1
Mein Ex-Mann behauptet immer wieder, dass er unsere gemeinsame Tochter (unser Wunschkind) über alles lieben würde. Als Julika Aurelia ca. sechs Monate alt war, hat er uns verlassen. Seitdem lebt meine Tochter bei mir, und ich bin rund um die Uhr für sie da, wenn sie nicht mal hin und wieder bei ihrem Vater weilt. Seit nunmehr drei Jahren betreibt mein Ex-Gatte massiven Psychoterror gegen mich, denunziert mich beim Jugendamt, schreibt mir SMS wie die folgende: “Genieße die letzten Tage mit deiner Tochter!” Sämtliche Vermittlungsversuche waren nicht von Erfolg gekrönt. Seit drei Jahren prozessieren wir (bzw. unsere Anwälte) vor Gericht gegeneinander. Vor etwa einem Jahr bot ich meinem Ex-Mann an, den zermarternden “Krieg” vor Gericht (insbesondere um Julikas willen) beizulegen. Doch er wurde nur noch aggressiver. Er gibt offen zu, dass er mich hasst, bezeichnet mich als “Kollateralschaden” (Zitat!), droht mir immer wieder, redet kein “normales Wort” mehr mit mir usw. usf. Ich habe ihm schon sehr oft mitgeteilt, dass ich diesen Umgang unerträglich finde und dass ich darunter leide, was schließlich auch Julika Aurelia spüren würde. Daraufhin sagt er stets nur, dass mein Befinden ihm vollkommen egal sei. Meines Erachtens kann mein Ex-Gatte unser Wunschkind nicht wirklich lieben, denn andernfalls würde er doch mit mir “ein wenig” anders umgehen. Was meint ihr: Kann man sein Kind wirklich lieben, wenn man dessen Mutter zerstören will?
Traurige Grüße von Ulrike
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21.12.2013, 10:50 Was meint Liebe? #2
Ohje. Das klingt ja nicht so toll. Tut mir leid. Für mich zeugt das auch nicht gerade von Liebe zum Kind, wenn man ständig dafür sorgt, dass Stress und Ärger nicht abreissen. Ich meine … So wie Du es beschreibst, macht er sich doch nicht wirklich Gedanken darüber, dass das auch an Deiner / Eurer Tochter nicht spurlos vorübergeht. Mama ist gestresst, Mama ist traurig – und das kann man nun mal nicht immer zu 100% verbergen. Ich seh’s ja an mir selber. Und die Kleinen kriegen viel mehr mit, als man denkt. Und egal wie Du selbst an die Sache herangehst, ist im Grunde genommen auch immer nur falsch. Denn: Sprichst Du mit ihr nicht darüber, macht sie sich ihre eigenen Gedanken (und glaub mir, das tut sie auch in dem Alter schon). Und kommt letztlich (wie es meist der Fall ist) zu dem Schluss, dass SIE dafür verantwortlich ist, dass Du traurig bist. Sprichst Du mit ihr aber darüber, macht sie sich dennoch Gedanken und kommt nicht zur Ruhe. Bei meiner Nichte war es seinerzeit ähnlich. Meine Schwester trennte sich von dem Vater, als J. 3 Jahre alt war. Wirkliches Interesse hatte er an seiner Tochter nie – ließ auch wiederholt Besuchstermine platzen, weil er “was besseres” vor hatte. Irgendwann gabs garkeinen Kontakt mehr zwischen Vater und Tochter, weil sie ihn nicht interessierte. Als sie etwa 8 oder 9 war, flammte dieses Interesse plötzlich wieder auf, weil er der Meinung war, dass sie sich jetzt eine eigene Meinung bilden könne und er ihre Mutter so richtig in die Pfanne hauen könne. Er suchte den Kontakt, sie ging darauf ein, aber letztlich hatte sie ihn sehr schnell durchschaut und brach ihrerseits den Kontakt ab. Wenn Dein Ex-Mann seine Tochter lieben würde, würde er sich wohl viel mehr Gedanken darüber machen, wie es ihr geht und dafür sorgen, dass es ihr gut geht. Und dazu gehört nun mal in erster Linie ein stabiles und liebevolles Umfeld. Ich denke aber, dass er diesen Krieg deshalb führt, weil er seine Tochter vermisst und sie gerne dauerhaft bei sich hätte. Nur schiesst er sich mit seinem Verhalten natürlich selbst ins Knie. Das scheint ihm nicht bewusst zu sein.
Ich hoffe, dass Ihr da bald eine Lösung findet.
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21.12.2013, 11:47 Was meint Liebe? #3
Lösungen gibt es in unserem Falle leider nicht mehr. Julikas Vater strebt an, das alleinige Sorgerecht zu erhalten und mir zudem jeglichen Umgang mit meiner Tochter zu verbieten.
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21.12.2013, 12:09 Was meint Liebe? #4
Und: Ja, in der Tat, Bibi: Julika bekommt verdammt viel mit, stellt viele Fragen bezüglich ihres Vaters und hat den Wunsch, dass er wieder zu uns ziehen möchte. Ich habe schon wiederholt versucht, angemessen darauf zu antworten. Sie hakt ohnehin immer nach … Weil ich versucht habe, meinem geliebten Engel einiges zu erklären, bin ich schon lange für das Jugendamt und für bestimmte Psychiater/Psychologen das “Allerletzte”. Mein Ex-Gatte hat mir bereits vor etwa zwei Jahren verboten, Julika zu erzählen, dass sie unser Wunschkind sei. WARUM?! Sie ist es doch nun mal. Ich soll so tun, als wären die Verhältnisse alle vollkommen “normal”. Wie sollte das nur möglich sein?! Julchen fragte bereits mehrmals, warum ihr Vater sie niemals vom Kindergarten abholen würde. Hinzu kommt dann noch, dass auch die Verwandtschaft meines Ex-Gatten nach seinem Auszug den Kontakt zu mir für immer abgebrochen hat. Dabei habe ich beispielsweise zu meiner Schwiegermutter ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Julika Aurelias Tante, welche nicht besonders weit von uns entfernt wohnt, kenne ich gar nicht; wir haben uns noch nie gesehen. Aber sie muss sich ein Urteil über mich gebildet haben. WIE??? Julchen kennt nicht einmal ihre Cousine, welche wohl in Köln wohnt. Ich habe schon so oft versucht, mit Mails und süßen Bildern von unserem Engel irgendeinen Kontakt herzustellen, aber es erfolgt grundsätzlich keine Reaktion. Wenn ich meine Ex-Schwiegermutter anschreibe, erhalte ich umgehend eine SMS von meinem Ex-Gatten, dass ich derlei gefälligst zu unterlassen habe.
Diese Verhältnisse sind aus meiner Sicht dermaßen krank und machen mich krank.
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21.12.2013, 13:37 Was meint Liebe? #5
Das zu lesen tut mir wirklich leid Ich stelle mir sowas wirklich schlimm vor. Darf ich fragen woher sein Hass auf dich kommt?
Er möchte dich strafen und sieht nicht das er damit auch eurer Tochter schadet.
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21.12.2013, 14:02 Was meint Liebe? #6
Liebe Lele, ich weiß nicht, weshalb er solch großen Hass gegen mich hegt. Er spricht “aus Prinzip” nicht mit mir. Allerdings bin ich mir (im Nachhinein) ziemlich sicher, dass mein Ex-Gatte mich nicht aus Liebe, sondern wegen des Vermögens meiner Eltern geheiratet hat. Er hatte, als wir uns kennenlernten, nämlich privat 180.000 EUR Schulden (was ich anfangs nicht wusste). Seine Mutter und er hatten wohl gehofft, dass meine Eltern seine privaten Schulden in Gänze tilgen würden. An dem Tag, an welchem die ersten üblichen Unterhaltsforderungen meiner Anwältin meinen damaligen Gatten erreichten, fing er mit dem PSYCHOTERROR an.
Liebe Grüße von Ulrike
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21.12.2013, 14:05 Was meint Liebe? #7
Im Übrigen vertritt er die Auffassung, dass er Julika Aurelia vor mir “retten” (Zitat) müsse …
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22.12.2013, 12:44 Was meint Liebe? #8
Normal kennt man sowas nur aus Filmen.Aber mir läuft es kalt den rücken runter. Wenn deine Vermutung stimmt wäre das mehr als bitter. Sowas für dein Ex-mann nur nicht zugeben.Klar! Doch die Vermutung liegt nahe.
Wie kam es denn zur Trennung. Hast du dich getrennt oder er sich von dir?
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22.12.2013, 19:11 Was meint Liebe? #9
Ach, Lele, ich denke seit drei Jahren, dass ich in einem “schlechten Film” lebe. Lies mal meinen folgenden Thread:
Katastrophale Erfahrungen mit dem Jugendamt
Dort erfährst du einiges mehr über die “Trennung” von meinem Gatten. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich ihm trotz allem eine zweite Chance gegeben hätte; vor allem auch wegen unseres Wunschkindes. Ich habe ihn auf Knien heulend angefleht, er möge wieder zu uns kommen …
Die Scheidung wollte ich ebenfalls nicht, aber sie wird nach einem Trennungsjahr vor Gericht sang- und klanglos vollzogen, wenn einer der Partner sie beantragt …
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22.12.2013, 23:14 Was meint Liebe? #10
Solche Geschichten sind immer wieder bedrückend.. Wie kann ein Mensch, das Leben eines, oder gar mehrerer Menschen so zerstören? In einem solchen Ausmaße muss da eine regelrechte – verzeih den Ausdruck, liebe Ulrike- Störung bei dem ehemaligen Gatten vorliegen. Furchtbar. Ich schließe mich der allgemeinen Meinung an: Wenn er Julika Aurelia lieben würde, würde er so niemals mit dir umgehen.
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23.12.2013, 21:40 Was meint Liebe? #11
Nun ja, aus der Sicht von Julika Aurelias Vater bin ich natürlich die vollkommen “Gestörte” … Sicherlich habe ich meine psychischen Probleme, u. A. auch deshalb, weil ich im Jahre 2007 vergewaltigt worden bin. Allerdings liegt bei meinem Ex-Mann aus meiner Sicht eine wirklich “bösartige Störung” vor. Wie du richtig schreibst, Resa, scheint es ihm Freude oder zumindest Genugtuung zu bereiten, andere Menschen zu zerstören. Übrigens hat er mich heute mal wieder beim Jugendamt denunziert und mir dies in einer Mail mitgeteilt, welche er mit folgendem Satz abschließt:
“Trotz allem, möchte man fast sagen, wünsche ich Dir und Julika Frohe Weihnachten!”