Wenn Mütter ihren Kindern Spielverbot mit anderen erteilen …

  1. 28.04.2014, 11:35 Wenn Mütter ihren Kindern Spielverbot mit anderen erteilen … #1

    Ich bin ziemlich entsetzt über ein Phänomen, welches ich bei gewissen Müttern in Julika Aurelias Kindergarten beobachten kann: Sie verbieten ihren Kindern doch tatsächlich das Spielen mit bestimmten Freunden außerhalb der Einrichtung, wenngleich beide sich sehr mögen und sich verabreden wollen. So hat meine Tochter sich ursprünglich mit einem Mädchen, welches nur wenige Häuser von uns entfernt wohnt, bestens verstanden und hatte den Wunsch, E. zu uns einzuladen. Also schrieb ich eine kurze Mail an die betroffene Mutter, welche mir antwortete, dass sie mit ihrer Tochter (und dem 18 Monate jüngeren Sohn) für etwa die nächsten zwei Monate ausgebucht wäre, was ich ja schon mal gar nicht glauben konnte … Später hieß es dann, dass E. nicht mehr mit Julika spielen wolle, da es im Kindergarten einen Vorfall gegeben hätte, bei welchem meine Motte das betreffende Mädchen geschlagen, gekniffen habe etc. Selbstverständlich stellte ich mein Töchterlein diesbezüglich zur Rede, und in der Tat hat es einen solchen Vorfall gegeben, aber ich hatte den Eindruck, dass E. diesen nach einigen Tagen gewissermaßen “vergessen” hatte und wiederum gerne mit Julchen spielen wollte. Da seinerzeit Julika Aurelias vierter Geburtstag anstand, zu welchem sie auch E. einladen wollte, fragte ich deren Mutter explizit im Voraus, ob sie dann überhaupt kommen würde. Ich erhielt die Information, dass E. auf keinen Fall kommen würde/wolle. Da meine Motte ohnehin sieben oder acht Kinder einladen wollte, was mir eindeutig zu viel war, erhielt E. also keine Einladung. Als die Geburtstagseinladungen im Kindergarten verteilt wurden, war ich noch kurz dabei, und E. streckte offensichtlich in freudiger Erwartungshaltung ihre Hand aus und war extrem enttäuscht, als sie schließlich bemerkte, dass sie “leer” ausging. Tja, dann möchte die Mutter wohl nicht, dass ihr Töchterlein mit meinem Töchterlein “verkehren” soll … Wir zählen wohl nicht zu den “Auserwählten”. Ich finde es mehr als befremdend und schlimm, dass Mütter bereits im Kindergartenalter bestimmen, mit wem ihr Kind spielen darf und mit wem nicht. Was denken sich solche Mütter nur dabei??! Ein sechs Jahre altes Mädchen aus der Gruppe meiner Tochter, dessen Mutter Russin ist, darf offenbar zu keinem Kindergeburtstag, zu welchem es eingeladen wird, gehen. Dieses Vorschulkind ist sehr lieb, sozial, kreativ und wird von vielen zum Geburtstag eingeladen, wurde aber noch nie auf einem gesehen. TRAURIG! Uns gegenüber äußerte die Mutter des Vorschulkindes, welches auch zu Julika Aurelias Geburtstagsfeier eingeladen war, kurz angebunden, dass ihre Tochter nicht kommen könne, weil man einen sehr wichtigen Termin habe. Als uns dies mitgeteilt wurde, stand ihre Tochter daneben – und deren Blicke sprachen Bände … Sie hatte Probleme, ihre Tränen zu unterdrücken … Gibt es bei euch bekannten Müttern vergleichbare Erscheinungen?

    Liebe Grüße von Glashaus

  2. 28.04.2014, 13:53 Wenn Mütter ihren Kindern Spielverbot mit anderen erteilen … #2

    Das erste, was mir zu diesem Thema in den Sinn kam, war ein ähnliches Verhalten meiner Mutter zu meiner Schulzeit. Wie es in meiner Kindergartenzeit war, weiß ich nicht mehr. Während meiner Schulzeit gab es jedoch ein Mädchen, die ich mal als meine (zu der Zeit) beste Freundin bezeichnen möchte. Währen der Grundschulzeit und auch noch während der ersten 2 Schuljahre in der weiterführenden Schule hat meine Mutter viel unternommen und versucht, den Kontakt zwischen uns zu unterbinden. Gelungen ist es ihr nicht und irgendwann hat sie es aufgegeben.

    Nach wie vor ist sie jedoch der Ansicht, das Mädchen hätte einen schlechten Einfluss auf mich gehabt, weil das Mädchen bei DER Mutter einfach kein guter Umgang für mich sein KONNTE.

    Mittlerweile sind wir überhaupt nicht mehr miteinander befreundet, aber das hat andere Gründe. Damals habe ich mir jedenfalls geschworen, dass ich meinem Kind nicht vorschreiben möchte/werde, mit wem es befreundet ist. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass mir dies nicht immer leicht fällt. In Finjas Gruppe befindet sich ein 4 Monate älteres Mädchen, welches mit ihr zusammen “eingegärtnert” wurde und aufgrund des Geburtstages im Juni nun in diesem Jahr eingeschult wird. Finja kommt im nächsten Jahr in die Schule. Bevor wir umzogen, wohnten wir nur eine Strasse weiter und so sollte man eigentlich denken, dass die beiden Mädels auch ausserhalb des Kindergartens viel Kontakt zueinander hätten. Dem war/ist aber nicht so und ich muss ehrlich gestehen, dass ich auch froh darum bin, dass diese 4 Monate zwischen ihnen liegen und hoffe, dass der Kontakt zwischen den Kindern durch die verschiedenen Schulklassen einschläft. Ich sage aber direkt dazu, dass ich dies niemals aktiv vorantreiben würde, sondern einfach darauf hoffe, dass sich das Interesse der Mädchen füreinander von selbst verringern wird. Und nun muss ich über dieses Mädchen ähnliches sagen, wie das, was meine Mutter damals über meine Freundin gesagt hat: Sie hat einen schlechten Einfluss auf meine Tochter. Wobei ich aber nicht sagen kann, dass dies an der Mutter, dem Elternhaus, der Erziehung liegt. Dies vermag ich nicht zu beurteilen. Vielleicht ist es einfach das Wesen des Mädchens. Abgesehen davon werde ich mit der Mutter allerdings auch nicht warm. Was einerseits an den Jahren liegt, die uns trennen (ich bin eine etwas ältere Mutter, sie eine junge Mutter, die gerade erst 20 war, als ihre Tochter zur Welt kam). Andererseits liegt es auch daran, dass sie äußerst arrogant ist und sich auf Gott weiß was etwas einbildet. Ihre Tochter ist ähnlich, andererseits sehr ruppig, zickig und böse. Mittlerweile brauche ich Finja nicht mehr fragen, von wem sie dies oder das hat, wenn sie mal wieder mit neuen Schimpfwörtern oder dergleichen aus dem Kindergarten kommt. In 95% der Fälle erhalte ich als Antwort: “Von A.” Dies ist aber (gottlob) ein Einzelfall. Generell halte ich nichts davon, Kindern ihre Freunde vorzuschreiben oder ihnen den Kontakt zu anderen (bestimmten) Kindern zu verbieten, nur weil man als Eltern vielleicht eine Abneigung gegen deren Eltern hat oder aus welchen Gründen auch sonst selbst keinen Kontakt zu deren Familien möchte.

    Man muss ja nicht zwangsläufig selber dick befreundet sein und ständig aufeinander hocken.

  3. 28.04.2014, 16:58 Wenn Mütter ihren Kindern Spielverbot mit anderen erteilen … #3

    Ich könnte mir vorstellen, dass manche Eltern ihr Kind nicht auf Geburtstagsfeiern lassen, weil sie selbst keine Party machen wollen. Vielen ist das einfach zu viel Arbeit. Oder gehört die Familie einer Religion an, welche keine Geburtstage feiert? Freunde verbieten gibt es auch noch viel später. Meine Töchter waren damals 14 und 17, als eine Mutter meinte, sie seien für ihre Tochter ein schlechter Umgang und das was sie machen, wäre gefährlich. -Meine Töchter sind Cosplayer- Meine Große ist Mitglied in einer Showgruppe …

    Inzwischen ist das Mädchen die beste Freundin meiner jüngeren Tochter (sie gehen in die selbe Klasse) und sie darf sogar zu einigen Cosplaytreffen mit. Allerdings ohne ,,Verkleidung”.

  4. 28.04.2014, 20:16 Wenn Mütter ihren Kindern Spielverbot mit anderen erteilen … #4

    Nein, liebe Kotori, das Mädchen, welches prinzipiell zu keiner Geburtstagsfeier darf, hat ihren sechsten Geburtstag unlängst selbst gefeiert – im Kindergarten und im Verwandtenkreis (soweit ich weiß). Die Erzieherin ließ durchblicken, dass dieses Kind sehr streng erzogen wird und es von Haus aus bestimmte Auflagen gibt. So darf sich das besagte Vorschulkind wohl nur einmal im Monat (oder in vergleichbaren Abständen) mit einem anderen verabreden. Und dasjenige wird gewiss noch von der Mama “auserwählt”. Schade eigentlich! Soweit ich mir ein Urteil erlauben kann, finde ich auch nicht, dass Julikas Busenfreundinnen (L. und B., die stets wie Zwillinge gekleidet sind) den allerbesten Einfluss auf sie haben. Wenn Julika Aurelia mal wieder “unschöne” Sprüche oder Lieder mit nach Hause bringt, so kommen sie eigentlich zu 99 Prozent von L. oder B. Aber nichtsdestotrotz freue ich mich für meine Tochter, dass die drei sich so gut verstehen, so viel Spaß miteinander haben etc. Sie darf sich selbstverständlich mit ihnen verabreden und auch zu ihren Geburtstagsfeiern gehen. B. ist vor Kurzem fünf Jahre alt geworden und ohnehin ein sehr dominanter Typ. Wenn Julchen von Rollenspielen aus dem Kindergarten erzählt und ich frage, wer bestimmt hat, welche Rolle von wem übernommen wird, so lautet die Antwort grundsätzlich: “B.”. Wiederum denke ich, dass dies für mein Töchterlein, das ja selbst allzu gerne den Ton angibt, auch mal eine ganz neue und interessante Erfahrung sein muss … *schmunzel* Ich würde nie auf die Idee kommen, meiner Tochter irgendeine Verbredung oder die Teilnahme an einer Geburtstagsfeier mit Kindern aus ihrer Gruppe zu verbieten. Allerdings sind auch alle vergleichsweise “harmlos”. Mein Ex würde vorher wohl erst einmal nach dem Bildungsstand/Abschluss der Eltern fragen, bevor er meiner Tochter den Umgang mit anderen Kindern erlauben würde. Er empörte sich bei der Sankt-Martins-Feier in Julchens KITA, bei welcher er auch anwesend war, darüber, dass wohl doch nicht so viele Akademiker-Kinder dabei wären, wie ich dies angeblich behauptet haben soll. WIE BITTE?! Ich hatte meinem Ex-Gatten lediglich erzählt, dass die meisten Kinder in Julikas Gruppe außergewöhnlich sozial wären. Es wäre doch der “Brüller”, wenn ich erst einmal fragen würde, was die Eltern, mit denen meine Tochter “verkehrt”, für Abschlüsse hätten. Was sollte dies auch über den “Wert” eines Kindes/eines Menschen aussagen??! Ich habe während meiner Grundschulzeit wie selbstverständlich mit Kindern gespielt, die aus nicht-akademischen Kreisen kamen und später die Haupt- oder Realschule besucht haben.

    Lustiger- oder interessanterweise stammen fast alle Freundinnen und Freunde im Kindergarten meiner Tochter aus Akademikerfamilien, wie ich es so nach und nach “mitbekommen” habe. Klar, alle diese Sprösslinge können gut sprechen, haben Interesse an Büchern etc. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass die “Orientierung” von Kindesseite aus so früh beginnt …

Schreibe einen Kommentar