Wie definiert ihr den Begriff “asozial”?

  1. 02.07.2014, 12:40 Wie definiert ihr den Begriff “asozial”? #1

    Aus gegebenem Anlass halte ich es für sinnvoll, dass manch einer von euch persönlich beschreibt, was er unter “asozial” versteht. Ich habe dieses Wort im Rahmen dieses Forums ja bereits relativ oft verwendet (und habe diesbezüglich auch eine klare eigene Definition im Kopf), was des Öfteren zu Unmut bzw. Entsetzen geführt hat. Nach meinem Dafürhalten hängt dies gewiss u. A. damit zusammen, dass der Begriff “asozial” in sehr vielen unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet wird und ausgesprochen unterschiedlich konnotiert wird. Insofern bin ich gespannt auf eure Definitionen …

    Liebe Grüße von Glashaus73

  2. 02.07.2014, 14:37 Wie definiert ihr den Begriff “asozial”? #2

    Für den Begriff “asozial” gibt es mehrere Definitionen. Er kann sowohl abwertend als auch feststellend verwendet werden. Laut Duden bedeutet Asozialität: 1. unfähig zum Leben in der Gemeinschaft, sich nicht in die Gemeinschaft einfügend; am Rand der Gesellschaft lebend 2. (meist abwertend) die Gemeinschaft, Gesellschaft schädigend 3. (umgangssprachlich abwertend) ein niedriges geistiges, kulturelles Niveau aufweisend; ungebildet und ungehobelt Die meisten Menschen verbinden mit dem Begriff “asozial” den dritten Punkt – ein schlampiges Aussehen/Auftreten, Ghetto-Slang, Rücksichtslosigkeit, Kriminalität … die klischeehafte Hartz-4-Generation. Deinen Äußerungen im besagten Thread nach zu urteilen, verbindest Du diesen Begriff ebenfalls mit diesen genannten Eigenschaften. Asozialität beginnt für mich allerdings bereits mit der Unfähigkeit, sich nicht oder schlecht in eine Gemeinschaft einfügen zu können. Wer dauerhaft die Gemeinschaft stört, weil er in keinster Weise dazu fähig ist, auch mal zurückzustecken, freundlich und sachlich zu bleiben sowie die Meinung anderer niemals akzeptieren kann und ständig überall aneckt, ist in meinen Augen asozial. Im Sinne von “nicht sozial eingestellt”. Wenn ich mich immer nur auf mich konzentriere und keinerlei Interesse an meinen Mitmenschen habe, niemals auch nur einen Gedanken daran verschwende, hilfsbereit zu sein – im Gegenteil dieses aber von meinen Mitmenschen erwarte, dann bin ich asozial.

    Dies ist meine Definition dieser Begrifflichkeit.

  3. 02.07.2014, 15:40 Wie definiert ihr den Begriff “asozial”? #3

    Wenn ich richtig im Bilde bin, so habe ich in diesem Forum ein einziges Mal etwas über Hartz-IV-Empfänger geschrieben, und zwar habe ich mich darüber aufgeregt, dass meine Vermieterin diese als Mieter kategorisch ablehnt. Im Übrigen war ich selbst einmal für eine Zeit lang Hartz-IV-Empfängerin – und mir ist natürlich auch bewusst, dass ich dieses ohne die finanzielle Unterstützung meiner Eltern bereits seit etwa zwei Jahren wäre (oder seitdem arbeiten müsste/würde.) Ich war zu meiner Doktoranden-Zeit mit einem Privatdozenten befreundet, welcher über sechs Jahre lang an seiner Habilitation gearbeitet hatte, ein hervorragender Dozent war (im Bereich “Philosophie” der beste, welchen ich je an einer Universität erlebt habe) und der auf AG-II angewiesen war. Inwiefern sollte ich also etwas gegen Hartz-IV-Empfänger haben bzw. diesen gegenüber Vorurteile haben?! Dies ist definitiv nicht der Fall.

    Auf alles andere gehe ich später ein, da mein Töchterlein bei mir ist, zumal es heute nicht noch ein zweites Mal in den Kindergarten möchte …

  4. 02.07.2014, 22:02 Wie definiert ihr den Begriff “asozial”? #4

    Dann sag doch einfach was du darunter verstehst. Macht die Sache einfacher.

  5. 03.07.2014, 11:17 Wie definiert ihr den Begriff “asozial”? #5

    Ich wollte erst einmal möglichst viele “Definitionen” von euch hören, so dass deutlich wird, WAS alles unter dem Begriff “asozial” subsumiert wird, wie Bibi dies ja schon recht anschaulich dargelegt hat.

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